Corona-News Über zehn Millionen Infizierte weltweit, Ruf nach Maskenpflicht

tafi/Agenturen

28.6.2020

Das BAG meldet 62 Neuinfektionen in der Schweiz – geringfügig weniger als gestern. Auch in Schweizer Fleischfabriken hat es Corona-Infektionen gegeben. China riegelt eine ganze Stadt mit einer halben Million Einwohnern ab. Die wichtigsten Ereignisse des Tages im Überblick.

Nach einem «Superspreader»-Event müssen 300 Besucher eines Zürcher Clubs in Quarantäne. Auch in einer Schweizer Grossmetzgerei hat es mehrere Coronafälle gegeben.

Insgesamt ist die Zahl der Neuinfektionen weiterhin auf einem relativ hohem Niveau: Das BAG meldete 62 neue Fälle in der Schweiz und Lichtenstein. Anfang der Woche waren es nur 18 gewesen. Experten des Bundes fordern nun eine generelle Maskenpflicht, um eine erneute Ausbreitung des Virus' zu verhindern. 

Weltweit steigt die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen auf mehr als zehn Millionen. 500'000 Infizierte sind an Covid-19 gestorben. Aus Angst vor einer zweiten Welle riegelt China eine Grossstadt ab und will die EU US-Bürgern die Einreise weiterhin verweigern. In den USA stecken sich immer mehr jung Menschen mit dem Virus an.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das BAG meldet 62 neue Fälle: Corona-Infektionen bleiben auf vergleichsweise hohem Niveau.
  • Auch in Schweizer Fleischbetrieben hat es Corona-Fälle gegeben.
  • Experten des Bundes sorgen sich um eine erneute Ausbreitung der Pandemie und plädieren für die Einführung einer Maskenpflicht.
  • EU lässt wegen der Corona-Pandemie vorerst wohl keine US-Bürger einreisen.
  • Baden-Württembergs Ministerpräsident nimmt nach heftigen Attacken seine Facebook-Seite vom Netz.
  • In Zürich stehen 300 Menschen nach einem Clubbesuch unter Quarantäne.

18 Uhr: Wir beenden den heutigen Nachrichtenticker.

17.45 Uhr: Zehnköpfige Beachsoccer-Mannschaft aus dem Aargau in Quarantäne

Im Kanton Aargau ist für eine zehnköpfige Beachsoccer-Mannschaft eine zehntägige Quarantäne angeordnet worden. Nach einem Trainingsspiel war ein Spieler der gegnerischen Mannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Die Spieler kommen aus den Kantonen Aargau, Luzern und Zürich, wie das Departement für Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau am Sonntag mitteilte. Das CONTI, die Kompetenz- und Koordinationsstelle für das Contact Tracing im Kanton Aargau, stehe mit den zuständigen Kantonen sowie den fünf unter Quarantäne stehenden Aargauern in Kontakt.

Der Kantonsärztliche Dienst hatte das CONTI am 11. Mai gestartet. Die Infektionsketten können in zwei Drittel der Fälle zurückverfolgt werden, rund zehn Prozent der Personen in Quarantäne erkranken, wie es weiter heisst. Das zeige, dass die Quarantäne wichtig und wirksam beim Unterbrechen der Infektionsketten sei.

16.50 Uhr: Nato-Oberbefehlshaber fordert Beiträge für Corona-Plan

Nato-Oberbefehlshaber Tod D. Wolters hat die Mitgliedstaaten nach einem Bericht des «Spiegel» aufgefordert, bis zum 10. Juli ihre Beiträge für den Notfallplan gegen eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie zu melden. Der vor eineinhalb Wochen von den Verteidigungsministern beschlossene Plan sieht vor, so schnell wie möglich einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anzulegen. Zudem soll ein millionenschwerer Krisenfonds eingerichtet werden.

Wie gross die Vorräte an medizinischer Ausrüstung sein werden und wo sie angelegt werden, war bis zuletzt nicht abschliessend geklärt. Sie sollen aber auf jeden Fall Material für Intensivstationen, Beatmungsgeräte und Schutzmasken beinhalten. Mit Geldern aus dem Krisenfonds könnte im Notfall zum Beispiel der Transport von Material, aber auch von an Covid-19 erkrankten Patienten organisiert werden. Zudem soll mit ihnen auch medizinische Ausrüstung eingekauft werden können.

16.20 Uhr: Erstmals keine neuen Corona-Toten in Madrid

Im spanischen Corona-Hotspot Madrid hat es erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie binnen eines Tages keinen einzigen neuen Todesfall gegeben. «Grossartige Nachricht: Gestern war der erste Tag, an dem Madrid keine Toten wegen Covid-19 registriert hat», schrieb Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso am Sonntag auf Twitter. Gemeinsam könne man es schaffen, «dass sich dieser Albtraum nicht wiederholt», so die konservative Politikerin.

Madrid, eine der 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften Spaniens, ist mit bisher mehr als 8400 Toten und knapp 72'000 nachgewiesenen Infektionen die von Corona am schwersten getroffene Region des Landes. Dahinter folgt Katalonien mit mehr als 5600 Todesfällen und über 61'000 Infektionen. In ganz Spanien waren bis Sonntag 28'314 Menschen gestorben, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden. Die Zahl der registrierten Infektionen lag bei über 248'000.

15.35 Uhr: Immer mehr junge US-Amerikaner infizieren sich mit dem Coronavirus

14.45 Uhr: Knapp 810'00 Nutzer der Swiss-Covid-App

Gemäss den am Sonntag publizierten aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) haben sich inzwischen knapp 810'00 Nutzerinnen und Nutzer der Swiss-Covid-App angemeldet. Innert eines Tages sind damit weitere 60'000 App-Nutzerinnen und -Nutzer hinzugekommen.



Die Messung der Zahl der aktiven Swiss-Covid-Apps beruht auf der automatischen Kontaktaufnahme der Apps mit dem Proximity-Tracing-System zur Aktualisierung der Konfigurationsdaten. Diese automatische Kontaktaufnahme erfolgt mehrmals täglich. Berechnet wird hieraus die Anzahl der aktiven Apps pro Tag. Diese Zahl korrespondiert mit der Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer der App.

14 Uhr: Quarantäne für 500'00 Menschen – China riegelt eine ganze Stadt ab

Rund eine halbe Million Chinesen, die in der Nähe von Peking leben, müssen wegen eines neuen Coronavirus-Ausbruchs in den Lockdown. Das teilten die chinesischen Behörden mit, nachdem am Sonntag die Zahl der Neuinfektionen in der Hauptstadt erneut gestiegen war. In den vergangenen 24 Stunden seien 14 neue Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Die Behörden versicherten aber, die Lage werde sich «verbessern».

Betroffen von dem Lockdown sind Chinesen im Kreis Anxin, der 150 Kilometer von Peking entfernt liegt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wird der Ort «vollständig abgeriegelt und kontrolliert». Die Bewohner müssten zu Hause bleiben. Nur ein Vertreter pro Familie dürfe rausgehen, um Einkäufe zu erledigen und Medizin zu besorgen, hiess es.

13.20 Uhr: Weltweit zehn Millionen Infizierte

Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die Marke von zehn Millionen überschritten. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Sonntag ergab, wurden rund um den Globus inzwischen 10'003'942 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle lag bei knapp 499'000.

Der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent ist nach wie vor Europa: Dort wurden inzwischen mehr als 2,6 Millionen Infektionen und fast 196'000 Todesfälle registriert. Die Statistik der am schwersten betroffenen Länder wird weiterhin von den USA angeführt, wo mehr als 2,5 Millionen Menschen positiv auf das Virus getestet wurden und 125'539 starben.

Während die Zahl der Neuinfektionen in Europa zuletzt stark zurückgegangen ist, verschlimmert sich die Situation derzeit in vielen Teilen der Erde. Eine Million Neuinfektionen wurden allein in den vergangenen sechs Tagen gemeldet.

Die AFP-Statistik basiert auf den von den staatlichen Behörden und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldeten Zahlen zum Infektionsgeschehen. Sie spiegelt allerdings nur einen Teil der tatsächlichen Infektionszahlen wider, da es in vielen Ländern an ausreichenden Testkapazitäten mangelt.

Weltweit gibt es mittlerweile mehr als zehn Millionen laborbestätigte Corona-Infektionen.
Weltweit gibt es mittlerweile mehr als zehn Millionen laborbestätigte Corona-Infektionen.
Keystone

12.35 Uhr: BAG meldet 62 neue Coronavirus-Infektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 62 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'617 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag mitteilte.

Die 62 Fälle sind etwas weniger Neuansteckungen als noch am Vortag. Am Samstag waren 69 neue Ansteckungen gemeldet wurden. In der vergangenen Woche hatte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen von Tag zu Tag zugenommen. Von 18 respektive 22 am Montag und Dienstag stieg sie am Mittwoch und Donnerstag auf 44 respektive 52 und am Freitag auf 58.

Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1682 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Samstagmorgen übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 562'909. Bei 6,7 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

12.05 Uhr: Auch in Tschechien steigt die Zahl der Corona-Fälle wieder

In Tschechien sind die Coronavirus-Neuinfektionen zuletzt von Tag zu Tag gestiegen. 260 Fälle seien am Samstag verzeichnet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Am Freitag seien es 168 gewesen, und am Tag davor 93 neue Fälle.

260 ist die höchste Zahl von Neuinfektionen seit dem 8. April und kommt, obwohl die Zahlen am Wochenende wegen weniger Tests auf das Virus üblicherweise niedriger sind. Zuletzt hatte die tschechische Regierung die Massnahmen zur Eindämmung des Virus gelockert.

Das Land hat mehr als 11'000 bestätigte Fälle, nahezu 350 Menschen sind nach einer Erkrankung an Covid-19 gestorben.

11.25 Uhr: Trotz Gerichtsurteil – Bolsonaro schon wieder ohne Maske unterwegs

10.40 Uhr: Coronavirus-Fälle – auch Schweizer Fleischbetriebe betroffen

Seit Tagen sorgen die zahlreichen Coronavirus-Infektionen in deutschen Fleischbetrieben für Gesprächsstoff – doch auch in der Schweiz gibt es Coronavirus-Fälle in einem Schlachtbetrieb. Dies berichtet die «SonntagsZeitung». In einer Schweizer Grossmetzgerei seien zahlreiche Angestellte positiv auf das Coronavirus getestet worden.



In dem zur Ernst Sutter AG gehörendem Fleischverarbeiter Reber in Langnau i. E. waren demnach Anfang Mai 16 der 210 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Die Produktion in dem Tochterunternehmen des Landi-Konzerns Fenaco sei aber nie beeinträchtigt gewesen. Gemäss dem Betrieb sind mittlerweile alle Betroffenen wieder gesund und zurück am Arbeitsplatz, hiess es.

9.50 Uhr: Bund behält sich Maskenpflicht vor

Die Ausbreitung des Coronavirus und die Implementierung der besten Massnahmen beschäftigt die Behörden. So forderte Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, gegenüber der «NZZ am Sonntag» angesichts der Lage in zahlreichen Ländern weitere Einreisemassnahmen des Bundes.

«Wir sollten nicht mehr viel Zeit verlieren, um eine Maskenpflicht einzuführen», sagte Engelberger zudem zur «SonntagsZeitung». «Wenn nötig, behalten wir uns eine Pflicht vor. Die Pandemie kann schnell wieder ein dramatisches Ausmass annehmen», erklärte Engelberger obendrein gegenüber dem «SonntagsBlick».

Der Leiter der Coronavirus-Taskforce des Bundes, Matthias Egger, regte gegenüber der «SonntagsZeitung» ebenfalls erneut eine Maskenpflicht an. «Wir empfehlen eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und überall, wo eine Nachverfolgung mittels Contact Tracing nicht möglich ist», sagte er der Zeitung.

Der Bund denkt gemäss mehrerer Medienberichte verschärft über die Einführung einer Maskenpflicht in bestimmten Bereichen nach.
Der Bund denkt gemäss mehrerer Medienberichte verschärft über die Einführung einer Maskenpflicht in bestimmten Bereichen nach.
KEYSTONE

9.45 Uhr: EU soll Einreise-Liste bald fertig haben – USA wohl nicht darauf

Die Europäische Union arbeitet an den letzten Zügen einer Liste mit Drittstaaten, aus denen sie Einreisen wieder erlauben will. Man sei kurz vor der Fertigstellung, bestätigten EU-Diplomaten am Samstag. Es gehe etwa um die genauen Kriterien für die Drittstaaten, um auf die Liste zu kommen – beispielsweise, wie der Coronavirus-Ausbruch vor Ort gehandhabt wird und ob es dort ein Einreiseverbot für EU-Bürgerinnen und Bürger gibt.

US-Amerikanerinnen und Amerikaner werden wegen der Zahl der Corona-Fälle in den Vereinigten Staaten vorerst wohl nicht auf der Liste stehen. Die Zahl der Neuinfektionen in den USA erreichte am Freitag den traurigen Rekord von 45'300 innerhalb von 24 Stunden. Präsident Donald Trump entschied im März per Dekret, dass Europäer zunächst nicht mehr ins Land dürfen.

9.30 Uhr: Attacken durch «Corona-Rebellen» – Deutscher Ministerpräsident nimmt Facebook-Seite vom Netz

Nach einem massiven Angriff durch «Corona-Rebellen und Verschwörungsideologen» auf die Facebook-Seite des Ministerpräsidenten des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg  Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Nach der Veröffentlichung von Kretschmanns jüngstem Podcast am Freitagabend sei die Seite ununterbrochen angegriffen worden, teilte sein Ministerium am Samstag mit. Ein normaler Betrieb der Seite sei nicht mehr möglich gewesen.

Im Sekundentakt wurden demnach «zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte» gepostet. An einer sachlichen Diskussion sei keiner der Störer interessiert gewesen, erklärte das Staatsministerium. Vielmehr hätten sie auch andere Nutzerinnen und Nutzer massiv attackiert.

8.50 Uhr: Aktuelle Zahlen zur Corona-Pandemie

4.55 Uhr: Die Welt gegen Corona – Staaten sagen Milliardenbeträge zu

Zum Abschluss eines Spendenmarathons für Impfstoffe gegen das Coronavirus und die Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 sind am Samstagabend internationale Stars bei einem grossen Online-Konzert aufgetreten. «Das Coronavirus brachte uns Schmerz und Unsicherheit», sagte der Moderator, Schauspieler Dwayne «The Rock» Johnson, zum Auftakt der Veranstaltung, die weltweit zu sehen war. «Wir können diese Krise nur gemeinsam bekämpfen.»

Die Musikerin Miley Cyrus sang vor den leeren Rängen eines Football-Stadions ein Lied, das sie Ärzten und Pflegern widmete. Auf die Rasenfläche wurde das Wort «Help» projiziert,«Hilfe». Shakira trat mit einem optimistischen Song über den Moment auf, «wenn nach dunklen Zeiten wieder die Sonne», wie sie sagte. Der Star aus Kolumbien sang unter einem schwarzen Himmel – bis in den letzten Sekunden ihres Videos Lichtstrahlen durch die Wolken brachen.

Zuvor waren bei einer virtuellen Geberkonferenz neue Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen. Allein die EU-Kommission und Deutschland sagten knapp 5,3 Milliarden Euro zu. Weitere Grossspenden kamen zum Beispiel aus den USA und Kanada. Damit stiegen die Einnahmen insgesamt auf 15,9 Milliarden Euro.

1.15 Uhr: «Superspreader» in Zürich – 300 Clubbesucher in Quarantäne

Im Kanton Zürich ist es zum ersten «Superspreader-Event» gekommen. Ein Mann, der in einem Club in Zürich zu Gast war, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome. Nun müssen 300 Clubbesucher in Corona-Quarantäne. Mehr dazu lesen Sie hier.

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