Gegen CoronaHeute erscheint die SwissCovid App – und so funktioniert sie
Von Dirk Jacquemien
25.6.2020
So richtet man die SwissCovid-App ein
Die SwissCovid-App ist nun verfügbar. Wir zeigen, wie man sie einrichtet und nutzt.
Bild: Keystone
Beim ersten Start führt die SwissCovid-App ihre Nutzer durch einen sogenannten Onboarding-Prozess. Hier wird die Funktion der App erklärt und die nötigen Berechtigungen werden abgefragt.
Bild: dj
Die SwissCovid-App ist vollkommen anonym, die Privatsphäre wird jederzeit gewährt.
Bild: dj
Begegnungen zwischen zwei App-Nutzer werden ausschliesslich per Bluetooth registriert und nicht etwa per GPS. Damit ist für die App und ihre Betreiber technisch unmöglich, festzustellen, wo ein Nutzer war und wo es allfällige Kontakte gab.
Bild: dj
Für dieses Tracing haben Google und Apple eine eigene Schnittstelle entwickelt, die die Schweiz als erstes Land überhaupt in ihre App einbaute.
Bild: dj
Der SwissCovid-App muss man dann explizit den Zugriff auf diese Schnittstelle gestatten.
Bild: dj
Hauptzweck der App ist, Nutzer bei einem Kontakt mit infizierten Personen zu benachrichtigen.
Bild: dj
Damit das möglich ist, müssen natürlich Mitteilungen erlaubt werden.
Bild: dj
Dann ist man mit der Einrichtung der App auch schon fertig.
Bild: dj
Und so sieht dann der sehr nüchterne, sehr aufgeräumte Homescreen der App aus.
Bild: dj
Unter «Begegnungen» kann man das Tracing jederzeit pausieren.
Bild: dj
Hat man versehentlich oder aus Gewohnheit Bluetooth abgeschaltet, kann das Tracing nicht funktionieren und man bekommt eine Warnmeldung.
Bild: dj
Unter «Meldungen» sieht man, ob von der App bereits ein Kontakt mit einem Infizierten erkannt wurde. Beim Verfasser dieser Zeilen ist das glücklicherweise nicht der Fall.
Bild: dj
Unter «Was tun bei Krankheitssymptomen» gibt es allgemeine Hinweise und einen Link auf den Corona-Check des BAG.
Bild: dj
Zu «Was tun bei einem positiven Testresultat» muss man hoffentlich nie gehen. Falls man positiv auf Covid-19 getestet werden würde, würde man vom kantonsärtzlichen Dienst einen «Covidcode» bekommen.
Bild: dj
Diesen würde man dann hier eingeben und den Prozess zur Benachrichtigung der Kontaktpersonen einleiten. Dies erfolgt wieder völlig anonym. Die Behörden wissen nicht, ob der Code eingegeben wurde und eine Kontaktperson weiss nicht, welcher ihrer Kontakte in den letzten Wochen nun der Covid-19-Positive ist.
Bild: dj
In den iOS-Einstellungen unter «Datenschutz» -> «Health» -> «Covid-19-Kontaktprotokoll» kann man die Kontaktverfolgung auf Wunsch auch systemseitig beenden. Mit «Kontaktprotokoll löschen» entfernt man alle lokal gespeicherten IDs von Kontaktpersonen.
Bild: dj
Bei «Kontaktüberprüfungen» kann man sehen, wann das Smartphone gecheckt hat, ob eine Person, mit der man in Kontakt war, positiv getestet wurde.
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So richtet man die SwissCovid-App ein
Die SwissCovid-App ist nun verfügbar. Wir zeigen, wie man sie einrichtet und nutzt.
Bild: Keystone
Beim ersten Start führt die SwissCovid-App ihre Nutzer durch einen sogenannten Onboarding-Prozess. Hier wird die Funktion der App erklärt und die nötigen Berechtigungen werden abgefragt.
Bild: dj
Die SwissCovid-App ist vollkommen anonym, die Privatsphäre wird jederzeit gewährt.
Bild: dj
Begegnungen zwischen zwei App-Nutzer werden ausschliesslich per Bluetooth registriert und nicht etwa per GPS. Damit ist für die App und ihre Betreiber technisch unmöglich, festzustellen, wo ein Nutzer war und wo es allfällige Kontakte gab.
Bild: dj
Für dieses Tracing haben Google und Apple eine eigene Schnittstelle entwickelt, die die Schweiz als erstes Land überhaupt in ihre App einbaute.
Bild: dj
Der SwissCovid-App muss man dann explizit den Zugriff auf diese Schnittstelle gestatten.
Bild: dj
Hauptzweck der App ist, Nutzer bei einem Kontakt mit infizierten Personen zu benachrichtigen.
Bild: dj
Damit das möglich ist, müssen natürlich Mitteilungen erlaubt werden.
Bild: dj
Dann ist man mit der Einrichtung der App auch schon fertig.
Bild: dj
Und so sieht dann der sehr nüchterne, sehr aufgeräumte Homescreen der App aus.
Bild: dj
Unter «Begegnungen» kann man das Tracing jederzeit pausieren.
Bild: dj
Hat man versehentlich oder aus Gewohnheit Bluetooth abgeschaltet, kann das Tracing nicht funktionieren und man bekommt eine Warnmeldung.
Bild: dj
Unter «Meldungen» sieht man, ob von der App bereits ein Kontakt mit einem Infizierten erkannt wurde. Beim Verfasser dieser Zeilen ist das glücklicherweise nicht der Fall.
Bild: dj
Unter «Was tun bei Krankheitssymptomen» gibt es allgemeine Hinweise und einen Link auf den Corona-Check des BAG.
Bild: dj
Zu «Was tun bei einem positiven Testresultat» muss man hoffentlich nie gehen. Falls man positiv auf Covid-19 getestet werden würde, würde man vom kantonsärtzlichen Dienst einen «Covidcode» bekommen.
Bild: dj
Diesen würde man dann hier eingeben und den Prozess zur Benachrichtigung der Kontaktpersonen einleiten. Dies erfolgt wieder völlig anonym. Die Behörden wissen nicht, ob der Code eingegeben wurde und eine Kontaktperson weiss nicht, welcher ihrer Kontakte in den letzten Wochen nun der Covid-19-Positive ist.
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In den iOS-Einstellungen unter «Datenschutz» -> «Health» -> «Covid-19-Kontaktprotokoll» kann man die Kontaktverfolgung auf Wunsch auch systemseitig beenden. Mit «Kontaktprotokoll löschen» entfernt man alle lokal gespeicherten IDs von Kontaktpersonen.
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Bei «Kontaktüberprüfungen» kann man sehen, wann das Smartphone gecheckt hat, ob eine Person, mit der man in Kontakt war, positiv getestet wurde.
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Die Anti-Corona-App der Schweiz ist endlich da. Wie funktioniert die SwissCovid App und kann sie wirklich bei der Bekämpfung der Pandemie helfen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Nach knapp drei Monaten Planung und Entwicklung ist es heute so weit. Die SwissCovid-App wird für Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS veröffentlicht. Zuvor wurde sie knapp einen Monat lang getestet. Sie soll potenzielle Infektionsübertragungen erkennen und bei der Corona-Kontaktverfolgung helfen.
Die App ist kostenlos und ihr Einsatz komplett freiwillig. Niemand muss durch die Nutzung oder die Nicht-Nutzung der App Nachteile befürchten. Die Privatsphäre wird dabei gewährt. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu der App:
Wo finde ich die App?
Im Apple- oder Google-App Store nach «SwissCovid» suchen.
Wie funktioniert die App?
Potenzielle Kontakte werden nicht etwa über die Ortsbestimmung per GPS erkannt, sondern einzig durch Bluetooth. Ein einzelnes Smartphone sendet ständig eine verschlüsselte ID aus, die von anderen Smartphones in der Umgebung aufgefangen werden kann.
Anhand der Stärke des Bluetooth-Signals lässt sich der Abstand zwischen zwei Smartphones berechnen. Befinden sich zwei Geräte, und damit natürlich zwei Menschen, innert eines Tages länger als 15 Minuten in einer Nähe von unter 1,5 Meter zueinander, wird ein Kontakt aufgezeichnet. Diese Kontaktsituation wird einzig lokal während 14 Tagen auf den Smartphones gespeichert.
Zur Nutzung sind mindestens die Betriebssystem-Versionen Android 6 oder iOS 13.5 nötig. Letzteres läuft auf alles iPhones, die neuer als das 2015 lancierte iPhone 6s sind. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI hat die App ausgiebig getestet und keine kritischen Sicherheitsprobleme entdeckt. Natürlich wird aber die Sicherheit ständig weiter überprüft, Bedenken von externe Experten werden öffentlich diskutiert.
Umfrage
Werden Sie die Swiss-Covid-App nutzen?
Was passiert, wenn ich positiv getestet werde?
Falls man positiv auf Covid-19 getestet wird und angibt, Nutzer von SwissCovid zu sein, bekommt man vom zuständigen kantonsärztlichen Dienst einen sogenannten Covidcode. Nur mit diesem kann man die Warnmeldung bei Kontaktpersonen auslösen. Damit wird verhindert, dass skrupellose Menschen eine Corona-Infektion vortäuschen, um Kontakte in Angst und Schrecken zu versetzen.
Ob man einen erhaltenen Covidcode auch wirklich in der App eingibt, kann von den Behörden nicht kontrolliert werden. Tut man dies allerdings wie empfohlen, wird die eigene, verschlüsselte ID an einen vom Bund (und nicht etwa von Apple oder Google) betriebenen Server geschickt und dort als positiv getestet hinterlegt. Die verschlüsselte ID lässt keinerlei Rückschlüsse über die Identität einer Person zu.
Die Erkennung einer potenziellen Infektionssituation erfolgt nun ausschliesslich auf den Geräten der Kontakte. Diese erfragen in regelmässigen Abständen beim erwähnten Server des Bundes die als positiv gemeldeten IDs ab. Auf dem Smartphone selbst gibt es dann einen Abgleich. Bin ich mit einer dieser positiv gemeldeten IDs in den letzten 14 Tagen in Kontakt gewesen? Dieser Kontakt muss in der Ansteckungsphase des Infizierten erfolgt sein, die laut BAG zwei Tage vor Symptombeginn startet. Falls diese Bedingungen erfüllt worden, erfolgt die Warnmeldung.
Was passiert, wenn ich eine Meldung über einen Corona-Kontakt bekomme?
Die Warnmeldung kommt mit einer Empfehlung, eine Infoline anzurufen. Ausser dem Tag des Kontaktes gibt es keine weiteren Informationen. Man erfährt also nicht, mit welcher infizierten Person man in Kontakt stand oder wo dies der Fall war.
Wenn man will, kann man diese Meldung einfach ignorieren und weiter ungestört seinem Alltag nachgehen. Niemand wird jemals davon erfahren. Dringend empfohlen wird aber natürlich, mit den Gesundheitsbehörden Kontakt aufzunehmen, um sich und andere zu schützen.
Verhält man sich also solidarisch, hat man nun Anrecht auf einen kostenlosen Corona-Test. Dies hat das Parlament beschlossen, als es am 19. Juni endgültig grünes Licht für die App gab. Ausserdem hat man Anrecht auf Erwerbsausfallentschädigung, falls man sich in Folge einer Warnmeldung durch die App in Quarantäne begibt. Hier ist allerdings noch zwingend zusätzlich eine behördliche Anordnung oder ein ärztliches Attest nötig.
Hilft SwissCovid wirklich bei der Bekämpfung der Pandemie?
Das ist die grosse Frage, die derzeit kaum beantwortet werden kann. Erklärtes Ziel der App ist die Ergänzung der klassischen Kontaktverfolgung, die natürlich weiter läuft. Denn die meisten Personen, denen man länger als 15 Minuten näher als 1,5 Meter kommt, sollte man namentlich kennen.
Situationen, wo das nicht der Fall wäre und SwissCovid besonders hilfreich wäre, könnten etwa öffentliche Verkehrsmittel wie Zug oder Bus oder Einrichtungen wie Restaurants, Kinos oder Theater sein – sofern dort die derzeit noch geltenden Abstandsregeln nicht genau befolgt wurden.
Besonders viele zusätzlich erkannte Kontakte wird es also mit SwissCovid nicht geben. Sicherlich wird es aber zu einer Beschleunigung bei der Kontaktverfolgung führen. Bei der klassischen Kontaktverfolgung müssen die Behörden erstmal alle Kontakte einer infizierten Person nach und nach abtelefonieren. Vielleicht gibt es aber gerade Personalengpässe oder manche Kontakte gehen nicht gleich beim ersten Versuch ans Telefon. Über die Warnmeldung der SwissCovid App dürfte diese Benachrichtigung schneller gehen.
Dann ist für den Erfolg der App auch entscheidend, wie gross der Anteil der Bevölkerung ist, der sie auch wirklich nutzt. Experten nennen hier immer wieder Zahlen von um die 60 Prozent, ein sehr ambitioniertes Ziel. Denn damit eine Kontaktsituation auch erkannt wird, müssen natürlich beide Parteien die App installiert haben. Bei 60 Prozent Durchdringung in der Bevölkerung gäbe es hier bei einem Aufeinandertreffen zweier zufällig ausgewählter Schweizer eine Wahrscheinlichkeit von 36 Prozent (0,6 x 0,6), dass die Kontaktsituation vom System bemerkt wird.
Aber auch wenn der Nutzungsanteil in der Schweiz unter 60 Prozent bleibt, ist SwissCovid nicht zum Scheitern verurteilt. Wichtig ist vor allem, dass die richtigen Menschen die App nutzen. Richtig meint hier sozial aktive und mobile Menschen, die in ihrem Alltag viele Kontakte und damit viele Möglichkeiten für eine Infektion haben. Tendenziell sind sozial aktivere Menschen eher jünger und tendenziell sind jüngere Menschen technikaffiner, sodass eine starke SwissCovid-Durchdringung in dieser Gruppe schon helfen würde.
Schliesslich kann die App natürlich auch nicht erkennen, ob eine oder beide Personen bei der Begegnung eine Maske oder ähnliche Schutzausrüstung getragen haben. Tauchen dadurch viele Falsch-Positiv-Meldungen auf, könnte das die Akzeptanz der App verringern.
Funktioniert SwissCovid auch im Ausland?
Noch nicht, aber das könnte sich vielleicht bald ändern. Die Nachbarländer Deutschland, Italien und bald Österreich setzen auf das gleiche, dezentrale Bluetooth-Protokoll wie SwissCovid. Es ist daher technisch umsetzbar, dass die Apps der jeweiligen Länder miteinander kommunizieren und Kontakte festhalten können. Ein SwissCovid-Nutzer in Sizilien würde dann etwa informiert, falls er dort mit einem Corona-positiven deutschen Touristen Kontakt hatte.
Was fehlt, ist noch die rechtliche und politische Grundlage. Die EU arbeitet bereits an einem Projekt, die Apps der einzelnen Mitgliedsstaaten miteinander kompatibel zu machen. Der deutsche Kanzleramtsminister Helge Braun sagte, man wolle noch in diesem Sommer die Schweiz «anbinden». Auch beim BAG zeigte man sich offen für eine Kooperation, entweder über das EU-Projekt oder bilaterale Vereinbarungen, sofern dafür eine «rechtliche Basis» gefunden werden könne.
Definitiv nicht funktionieren wird allerdings der Austausch mit Frankreich. Dort wurde auf ein zentralistisches System gesetzt, das mit SwissCovid technisch inkompatibel ist.
Wer hat's erfunden?
Entscheidend mitverantwortlich für die nun weltweit eingesetzten Prinzipien der Kontakterkennung über Bluetooth waren Schweizer Wissenschaftler der ETHs in Zürich und Lausanne. Sie veröffentlichten bereits Anfang April die erste Version eines sogenannten White Paper, in dem sie die Grundlagen für ein Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T) darlegten.
Das DP-3T mit seinem dezentralen Ansatz gilt als massgebliche Inspiration für das später von Google und Apple gemeinsam formulierte Protokoll für eine Kontakterkennung auf iOS und Android. Entwickelt wurde SwissCovid dann schliesslich unter Federführung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation, den ETHs Zürich und Lausanne sowie der Zürcher Firma Ubique.
Frage der Woche: Werden Sie die SwissCovid-App nutzen?
Am Donnerstag ist es so weit – Schweizerinnen und Schweizer können mithilfe der SwissCovid-App ihre Kontakte nachverfolgen. Doch will die Bevölkerung das Hilfsmittel überhaupt nutzen? «Bluewin» hat sich in Biel umgehört.