Angeblicher Antisemitismus Staatsanwaltschaft klagt Gil Ofarim wegen Verleumdung an

tafi/AFP

31.3.2022

Nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel wurde der Sänger Gil Ofarim nun wegen Falschaussage und Verleumdung angeklagt.
Nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel wurde der Sänger Gil Ofarim nun wegen Falschaussage und Verleumdung angeklagt.
Tobias Hase/dpa

Gil Ofarim behauptet, in einem Leipziger Hotel antisemitisch angefeindet worden zu sein. Die deutschen Behörden sind davon nicht überzeugt und klagen den Sänger wegen Verleumdung an.

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Sein Instagram-Video ging im vergangenen Herbst viral: Gil Ofarim in dem sozialen Netzwerk, dass er in einem Hotel in Leipzig aufgefordert worden sei, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Die Veröffentlichung des Videos durch Ofarim schlug in Deutschland hohe Wellen und löste eine grosse Debatte über Antisemitismus aus.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Leipzig den Musiker und Schauspieler wegen des Vorwurfs der falschen Verdächtigung und Verleumdung angeklagt. Nach Überzeugung der Ermittlungsbehörde trug sich der von Ofarim geschilderte Vorfall gar nicht zu.

Es seien umfangreiche Ermittlungen erfolgt und zahlreiche Zeugen vernommen worden. Die Polizei hatte den Vorfall mit zahlreichen Statisten aufwendig nachgestellt. Die Staatsanwaltschaft habe als Ergebnis keine Feststellungen treffen können, die das Geschehen bestätigten. Da damit kein Tatverdacht gegen den Hotelmitarbeiter bestehe, sei dessen Verfahren eingestellt worden.

Demgegenüber bestehe aber ein hinreichender Tatverdacht, dass Ofarim das Video mit den Vorwürfen gegen den Hotelmitarbeiter mit dem Wissen um die Unwahrheit seiner Äusserungen veröffentlicht habe. Zudem habe er seine Vorwürfe «wider besseres Wissen» in der Polizeivernehmung wiederholt.

Sollte das Landgericht Leipzig die Anklage zulassen und ein Verfahren eröffnen, drohen Gil Ofarim bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.