Coronavirus 15 Grenzübergänge ab Montag wieder offen – Mehr als 30'000 Corona-Tote in Italien

Agenturen/red

8.5.2020

Gäste müssen ihre Daten in Beizen nicht unbedingt nennen, der Bundesrat spricht 65 Millionen Franken für Kitas und startet eine Pilotphase für die Tracing-App. Alain Berset stellte die Entscheide vor. Ausserdem öffnen ab Montag zahlreiche Grenzübergänge. Die Übersicht im Ticker.

Neue Corona-Infizierungen sind in der Schweiz auch am Freitag auf einem niedrigen Stand verblieben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete 81 neue Fälle. Insgesamt beläuft sich die Zahl der laborbestätigten Fälle nun auf 30'207. Dennoch betonte Gesundheitsminister Alain Berset auf einer Medienkonferenz am Nachmittag, es sei weiterhin Vorsicht geboten. Bezüglich der Wiedereröffnung diverser Geschäfte und Gastrobetriebe ab Montag sei eine strikte Einhaltung der Distanz- und Hygienemassnahmen unumgänglich.

Ausserdem kündigte Berset den Einsatz einer Tracing-App ab Ende Juni an. die Pilotphase startet bereits nächste Woche. Hilfreich seien zudem das Hinterlassen von Kontaktangaben in der Beiz oder im Restaurant – allerdings auf freiwilliger Basis. Nichts ändert sich am Ansammlungs- und Veranstaltungsverbot. Dagegen kündigte Daniel Koch eine Änderung der Besucherrestriktionen in Altersheimen an, die spätestens am Montag bekanntgegeben wird. Abgesehen davon wurde am Abend bekannt, dass ab Montag 15 weitere Grenzübergänge wieder öffnen, unter anderem im Tessin, Genf und Solothurn.



Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Krise so drastisch eingebrochen wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren sanken im März um 11,8 Prozent zum Vormonat. Dies sei der «grösste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990», teilte das Statistikamt am Freitag mit. Auch in den USA nimmt die Wirtschaftskrise immer bedrohlichere Formen an. Die aktuelle Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent bedeutet den höchsten Wert nach dem Zweiten Weltkrieg.

Während in Europa die Infektionszahlen allerorten abnehmen, hat die Corona-Welle Russland voll erfasst. Alleine am Donnerstag kamen 11’000 neue Erkrankungen hinzu. Derweil schwindet das Vertrauen in Wladimir Putin. Die Zustimmungsrate zum Vorgehen des Präsidenten liegt mit 59 Prozent so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Ereignisse des Tags im Überblick

Das Wichtigste des Tages in Kürze:

  • In der Schweiz öffnen ab Montag weitere 15 Grenzübergänge. Betroffen sind unter anderem der Tessin, Solothurn und Genf.
  • In Italien sind während der Corona-Krise bereits mehr als 30'000 Menschen gestorben.
  • Der Bund unterstützt von der Corona-Krise betroffene Kitas mit 65 Millionen Franken.
  • Tracing-App: Nächste Woche startet eine Pilotphase, flächendeckend dürfte sie erst im Sommer zum Einsatz kommen.
  • Gastronomie: Anders als ursprünglich gedacht, können Gäste ihre Kontaktdaten nur noch freiwillig im Lokal angeben.
  • Die vor einer Woche beschlossenen Lockerungen bei den Einreise- und Zulassungsbeschränkungen werden konkretisiert.
  • Die Fluggesellschaft Swiss baut ihren Flugplan ab Juni wieder aus.
  • In der Schweiz wurden 81 neu mit dem Coronavirus Infizierte registriert.

22 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker

21.26 Uhr: Corona-Roboter desinfizieren US-Flughafen

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Massnahmen: Wie «Bild» berichtet, testet der Pittsburgh International Airport in Pennsylvania derzeit Roboter zur Reinigung der Flughafenanlagen. Die technischen Helfer setzen im Kampf gegen die Viren neben chemischen Desinfektionsmittel auch UV-Licht ein.

Diese Roboter sorgen auf dem Pittsburgher Flughafen nicht nur für glänzende Böden, sondern sollen auch Viren den Garaus machen.
Diese Roboter sorgen auf dem Pittsburgher Flughafen nicht nur für glänzende Böden, sondern sollen auch Viren den Garaus machen.
Bild: Keystone

Ohne weitere Steuerung von Menschenhand, arbeiten die Maschinen selbstständig. Klappt das Experiment, könnten bald auch Handläufe von Rolltreppen oder Knöpfe in Aufzügen unter Zuhilfenahme von UV-Licht gesäubert werden.

20.49 Uhr: 15 Schweizer Grenzübergänge öffnen wieder

15 weitere Grenzübergänge werden am Montag (11. Mai) wieder für den Verkehr freigegeben. Bereits in der laufenden Woche waren vier Übergänge, davon drei im Tessin nach Italien, wieder geöffnet worden. Mit der schrittweisen Lockerung der Einreise- und Zulassungsbeschränkungen und den wirtschaftlichen Öffnungsetappen erwartet die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) eine weitere Erhöhung des Grenzverkehrs, wie sie am Freitagabend mitteilte.

Um einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss sicherzustellen, öffnet die EZV weitere Grenzübergänge in den Kantonen Graubünden, Tessin und Solothurn sowie in der Westschweiz. Gleichzeitig werden die Öffnungszeiten bereits geöffneter Grenzübergänge verlängert. Dieser Entscheid erfolge in enger Abstimmung mit den in- und ausländischen Partnerbehörden, heisst es weiter. Die risikobasierten Kontrollen an der Grenze würden weitergeführt.

Bei den ab Montag wieder geöffneten Grenzübergängen handelt es sich um Spiess/Samnaun in Graubünden und Flüh in Solothurn. Im Tessin betrifft es Camedo, Ponte Faloppia, Pizzamiglio und Brusata. Im Kanton Genf sind es Certoux, Chancy I, Croix-de-Rozon und Landecy, in Neuenburg Biaufond und im Jura Fahy. In der Waadt öffnen Crassier und L'Auberson, und im Wallis wird der Grenzübergang Morgins wieder für den Verkehr freigegeben.

20.20 Uhr: London dämpft Hoffnung auf Lockerungen

Die britische Regierung hat Hoffnungen auf weitgehende Lockerungen der Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in dem Land gedämpft. «Wir müssen realistisch sein, dass es keine dramatische Änderung geben wird, wir werden sehr vorsichtig sein, wenn wir die Einschränkungen lockern», sagte Umweltminister George Eustice bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Premierminister Boris Johnson will am Sonntag bei einer mit Spannung erwarteten Rede einen Fahrplan für die langsame Aufhebung der Kontaktbeschränkungen in Grossbritannien vorlegen.

Der britische Premierminister Boris Johnson informiert am Sonntag über eine mögliche Lockerung der Corona-Massnahmen. (Archivbild)
Der britische Premierminister Boris Johnson informiert am Sonntag über eine mögliche Lockerung der Corona-Massnahmen. (Archivbild)
Bild: Keystone

Das Land hat inzwischen laut offiziellen Statistiken die meisten Todesfälle in Europa durch das Coronavirus. Die Zahl der Toten stieg am Freitag um 626 auf 31'241 an. Die britische Regierung steht in der Kritik, die Massnahmen zu spät ergriffen zu haben. Johnson hatte am 23. März die Briten angewiesen, zuhause zu bleiben.

Ausnahmen gelten nur für Sport sowie Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche und den Weg zur Arbeit, wenn nicht von zuhause gearbeitet werden kann. Wenige Tage vorher hatte er bereits die Schliessung von Restaurants und Bars angeordnet. Diese Beschränkungen sind bislang in Kraft.

19.55 Uhr: Mitarbeiter von US-Vizepräsident hat Corona

Nach einem Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump ist nun auch ein Mitglied aus dem Team von Vizepräsident Mike Pence mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, am Freitag in Washington mit. Sie betonte zugleich, es gebe strenge Sicherheitsvorkehrungen in der Regierungszentrale.

Pence besuchte am Freitag den Bundesstaat Iowa. Auf dem Trip hiess es aus dem Büro des Vizepräsidenten nach Angaben von mitreisenden Journalisten, das Mitglied aus dem Team sei am Freitagmorgen positiv getestet worden und nicht auf dem Trip dabei gewesen. Aus Vorsicht seien jene Mitarbeiter, die mit dieser Person in Kontakt gewesen seien, kurzfristig von der Reise abgezogen worden. Pence und auch Trump hätten zuletzt keinen Kontakt zu der betroffenen Person gehabt. Pence habe erst am Freitagmorgen einen Coronavirus-Test gemacht.

19.23 Uhr: EU-Aussenbeauftragter befürchtet «geopolitische Spannungen»

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sieht die Corona-Krise als Gefahr für die internationale politische Stabilität. «Sie hat das Potenzial, bestehende Konflikte zu vertiefen und neue geopolitische Spannungen zu erzeugen», sagte Borrell am Freitag bei einer virtuellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Das Treffen zum Gedenken des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren wurde von Ratsmitglied Estland ausgerichtet.

Covid-19 sei ein Test unserer Menschlichkeit, aber auch des multilateralen Systems selbst, sagte Borrell weiter. «Die regelbasierte internationale Ordnung – mit den Vereinten Nationen im Mittelpunkt – muss aufrechterhalten und gestärkt werden.»

18.53 Uhr: Keine Lockdown-Lockerungen in Madrid

Madrid wird von den am Montag im Corona-Hotspot Spanien in Kraft tretenden neuen Lockerungen des Lockdowns ausgeschlossen. Die Zentralregierung wies den Antrag der Hauptstadt-Region zurück, in die sogenannte «Phase 1» des Deeskalationsplans eintreten zu dürfen. Das teilte die Regionalregierung am Freitag mit. Mit knapp 65'000 Infektionsfällen und über 8'500 Toten ist Madrid bei weitem die von der Pandemie am schwersten getroffene Region Spaniens.

Die linke Regierungskoalition von Ministerpräsident Pedro Sánchez will Spanien mit einem Vier-Phasen-Plan bis Ende Juni zu einer «neuen Normalität» führen. Jede Etappe soll zwei Wochen dauern.

Die spanische Regierung um Ministerpräsident Pedro Sánchez hofft auf eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität bis Ende Juni. 
Die spanische Regierung um Ministerpräsident Pedro Sánchez hofft auf eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität bis Ende Juni. 
Bild: Keystone

Es wurde erwartet, dass neben Madrid auch mehrere Provinzen Kataloniens, darunter auch Barcelona, einige wenige Gebiete in Andalusien sowie die gesamte Region Kastilien und León bis auf weiteres in der «Phase 0» verbleiben. Im Gegensatz zu Madrid würde es diesen Fällen allerdings auf eigenen Wunsch sein. Am Abend wollte Gesundheitsminister Salvador Illa Näheres dazu sagen.

Die Regionen, die in «Phase 1» rücken, müssen niedrige Fallzahlen sowie ausreichend sanitäre Ressourcen nachweisen. Dort wird man ab Montag erstmals seit Inkrafttreten des Alarmzustands samt Ausgehsperre am 15. März wieder Verwandte und Freunde treffen dürfen. Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen im Freien und auch zu Hause erlaubt.

18.26 Uhr: Italien beklagt 30'000 Corona-Tote

Italien hat im Zuge der Corona-Pandemie mehr als 30'000 Tote gemeldet. Die Zahl stieg um etwa 240 auf 30'201 Opfer, teilte der Zivilschutz am Freitag in Rom mit. Die Zahl der Neuinfektionen ist aber seit geraumer Zeit rückläufig. Insgesamt haben sich mittlerweile 217'185 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Allerdings weisen Experten immer wieder darauf hin, dass die Dunkelziffer weit höher liegt. Auch deuten Sterbestatistiken darauf hin, dass es wesentlich mehr Tote gibt. Italien ist in der Krise nach Grossbritannien in Europa das Land mit den meisten Todesopfern.



Am Montag hat die Regierung angesichts sinkender Fallzahlen die strikten Ausgangssperren etwas gelockert. Allerdings geht manchen Regionen dies nicht weit genug. In Südtirol soll der gesamte Einzelhandel fortan wieder öffnen dürfen. Am Montag dürfen Bars, Restaurants, Friseure, Museen und vieles mehr folgen.

18.20 Uhr: Grosser Basar von Istanbul öffnet am 1. Juni

Der berühmte Grosse Basar von Istanbul soll im Rahmen von Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen am 1. Juni wieder öffnen. Das sagte der Geschäftsführer des Basar-Ausschusses, Fatih Kurtulmus, am Freitag bei einer Pressekonferenz, wie die Zeitung «Hürriyet» berichtete. Es würden aber nicht gleich alle Tore des Basars geöffnet. Besucher würden «geordnet» hineingelassen. Jeder werde eine Maske tragen müssen. Kurtulmus sprach auch von Fiebermessen und Sicherheitsabständen zwischen Besuchern.



Die Türkei will die Corona-Beschränkungen nach und nach ab Mai lockern. Ab Montag dürfen unter anderem Friseure und Einkaufszentren wieder eröffnen. Von landesweiten Ausgangssperren hatte die Regierung abgesehen. Sie hatte aber unter anderem in 31 Städten und Provinzen Ausgehverbote über Wochenenden verhängt. Ausserdem blieben in der Corona-Krise Schulen, Cafés, Bars und andere Orte geschlossen. Bis Donnerstagabend hatte das Gesundheitsministerium in Ankara rund 130'000 Infizierte und rund 3'600 Todesfälle gezählt.

18.05 Uhr: Keine Schulzeugnisse für Zuger Schüler

Weil der Präsenzunterricht lange ausgefallen ist, erhalten im Kanton Zug die Primar- und Sekschüler für das zweite Semester kein Zeugnis. Dies hat der Bildungsrat entschieden.

Die sechs Wochen Fernunterricht sowie die Schutzkonzepte, die ab Montag im Präsenzunterricht eingesetzt würden, liessen keine rasche Rückkehr zur Normalität zu, teilte die Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug am Freitag mit. Die Zeit bis zu den Sommerferien sei zu knapp für Prüfungen sowie verlässliche und aussagekräftige Notenzeugnisse.

Der Entscheid, auf Zeugnisse zu verzichten, wirkt sich auf gewisse Übertrittsverfahren aus, weil Erfahrungsnoten fehlen können. Eine Einschätzung der Leistungen sei aber dennoch möglich, heisst es in der Mitteilung.

17.45 Uhr: EU-Kommission für längeren Einreisestopp

Die weitreichenden Einreisebeschränkungen in die EU wegen der Corona-Krise sollten aus Sicht der EU-Kommission um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni verlängert werden. Dies schlug die Brüsseler Behörde vor. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten ausser Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst einzuschränken.

17.15 Uhr: Ein Problem mit der Blutgerinnung

Das Coronavirus führt laut einer Studie bei überraschend vielen Erkrankten zu Thrombosen und letztlich zu tödlichen Lungenembolien. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) berichten, dass bei der Obduktion von zwölf an der neuartigen Lungenkrankheit gestorbenen Menschen in sieben Fällen Thrombosen und in vier Fällen Lungenembolien festgestellt worden seien. Dieser Befund sei inzwischen durch insgesamt 192 rechtsmedizinische Untersuchungen am UKE bestätigt worden.

15.34 Uhr: Medienkonferenz ist beendet

Die heutige Medienkonferenz endet an dieser Stelle nach gut 45 Minuten. Wie Daniel Koch mehrmals angesprochen hat, kann spätestens am Montag mit neue oder überarbeiteten BAG-Empfehlungen – vor allem für die Risikogruppen – gerechnet werden.

15.33 Uhr: Wie siehts aus mit Schulreisen?

Laut Koch vom BAG darf man sich im Rahmen vom ordentlichen Schulbetrieb in grösseren Gruppen aufhalten und entsprechend auch bewegen. Reisen etwa auf das Rütli sollten aber nicht unternommen werden, diese seien dann doch eher als touristische Aktivität zu werten, so der Fachmann. 

15.29 Uhr: Empfehlungen für Altersheime überarbeitet

Eine Medienschaffende beschäftigt die Situation in Altersheimen – vor allem die Besuchsrestriktionen spricht sie an. Koch dazu: «Auch diese Empfehlungen wurden revidiert. Sie werden spätestens am Montag publiziert.»

15.30 Uhr: Was ist mit Demonstrationen?

Sollen auch kleine Demonstrationen – wie etwa jene von Klimagegnern während der Sondersession – mit einem Schutzkonzept wieder möglich werden? Berset erwidert, es gelte nach wie vor ein Ansammlungs- und Veranstaltungsverbot. «Viel mehr gibt es nicht zu sagen.» Doch wenn der Verlauf der Epidemie weiter positiv sei, müssten solche Fragen wieder angeschaut werden. «Das Wichtigste ist aber, wie man das Tracing machen kann.»

15.26 Uhr: Erwerbsausfall wegen Quarantäne

Ein Journalist möchte wissen, wie es lohntechnisch aussehe, wenn man sich in eine vom Kanton angeordnete Quarantäne begeben müsse. Laut Berset wird das künftig mittels Erwerbsersatzordnung (EO) geregelt, die die Kompensation einen Erwerbsausfalls regelt.

15.24 Uhr: Was ist mit Fitnesscentern und Datenschutz?

Wieder eine Frage zu Kontaktdaten: Sollten zum Beispiel auch Fitnesscenter solche einfordern? Daniel Koch erklärt, dass das wiederum in den einzelnen Branchen-Schutzkonzepten geregelt sei. Im Fall von Fitnesscenters seien die Kunden aber bekannt, da man ja im Normalfall ein Abo habe.

Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus: Wie könne sichergestellt werden, dass die Daten nicht für Werbung verwendet werden? Gemäss Konzept müssten die Daten nach 14 Tagen vernichtet werden, lautet die Antwort. Und auch wenn man per Telefon eine Reservierung mache, müsse man ja Namen und Telefonnummer angeben.

15.17 Uhr: Umstellung von Notrecht zum ordentlichen Recht

Ein Medienschaffender erkundigt sich danach, wie die rechtliche Umstellung weg vom aktuell geltenden Notrecht aussehen wird. Berset holt aus: Von epidemiologischer Seite her sei die Einberufung der ausserordentliche Lage nicht notwendige gewesen. Fast alle Massnahmen, die im Zuge des Epidemiengesetzes getroffen worden seien, hätten auch ohne diesen Schritt getroffen werden können.

Entscheidend gewesen sei das Notrecht aber für zahlreiche ökonomische Massnahmen, sagt der Bundesrat. Eine Überführung zurück ins ordentliche Recht nehme eine gewisse Zeit in Anspruch. Wichtig sei, dass die Übergänge fliessend seien und kein Bereich vergessen gehe, hält Berset fest.

15.14 Uhr: 20 Prozent ohne Vorerkrankungen im Spital

Ein Journalist sagt, bestimmte Seniorinnen und Senioren würden sich darüber beklagen, dass die Altersgrenze der Risikogruppe willkürlich festgelegt sei. Koch entgegnet: «Selbstverständlich ist das immer ein bisschen ungenau. Dass die schweren Verläufe zwischen 60 und 70 Jahre zunehmen, ist jedoch eine Tatsache.» Das würden zahlreiche Daten belegen.

Generell gelte: Rund 20 Prozent der Menschen, die wegen dem Coronavirus im Spital gelandet seien, hätten keine Vorerkrankungen gehabt, so Koch. Dieses Ausmass treffe auch auf die jüngeren Bevölkerungsmitglieder zu. 

15.13 Uhr: Wieso die Änderung?

Worauf geht die Anpassung im Schutzkonzept für die Gastronomie zurück? Berset verneint, dass es sich dabei um eine Änderung handle. Man sei aber mit GastroSuisse in intensivem Kontakt gestanden.

Noch eine Frage zu den Kontaktdaten: Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit ergänzt, dass diese vor allem dazu dienen würden, das Personal zu schützen. Die Idee sei nicht, dass Gäste wüssten, wer am Nebentisch sitze.

15.11 Uhr: Noch eine Frage zu Kontaktdaten

Ist es Wirten selber überlassen, ob sie die Gäste nach den Kontaktdaten fragen? Berset wiederholt, dass die Vorgaben im Konzept von der Branche gemacht würden. Er erinnert zugleich daran, dass es ausreiche, wenn nur eine Person aus einer Vierergruppe ihre Kontaktdaten angebe. Das sei ein sehr einfaches Vorgehen und zumutbar. Im Sicherheitskonzept von GastroSuisse sei einzig festgehalten, dass das Formular den Gästen vorgelegt werden müsse – wie genau dies erfolge, sei den Wirten überlassen.

15.09 Uhr: Ausnahmslos alle Personen werden getestet

Eine Journalistin möchte wissen, ob angesichts der neuen Ausgangslage ab Montag die Empfehlungen für die älteren und verletzlichen Personen angepasst würden. Daniel Koch vom BAG gibt an, es sei korrekt, dass die entsprechenden Empfehlungen adaptiert würden.

Die überarbeitete Version soll laut Koch noch dieses Wochenende publiziert werden. Die wichtigste Verantwortung liege ab jetzt bei denjenigen Personen, die unter Symptomen litten, die auf eine Corona-Infektion hinweisen könnten, so Koch. Sie seien aufgerufen, sich in jedem Falle bei einem Arzt zu melden und sich testen zu lassen. Man sei an einem Punkt angekommen, an dem jede Person mit Corona-ähnlichen Symptomen getestet werde. 

15.04 Uhr: Frage zu Kontaktdaten in Gastrobetrieben

Die Gäste in Restaurants und Beizen können die Herausgabe ihrer Daten verweigern – darf ihnen ein Wirt sie in diesem Fall den Zutritt zum Lokal verweigern? Das dürfte nicht im Interesse des Wirts sein, lautet die Antwort. Ausserdem kennen viele Kantone ein Bewirtungspflicht.

Berset erklärt nochmals, dass man absichtlich auf Freiwilligkeit setze statt auf ein Verbot – und er erinnert daran, dass das Schutzkonzept von der Gastrobranche erarbeitet worden sei. 

14.58 Uhr: Fragerunde eröffnet

Nun dürfen die Medienschaffenden Berset ihre Fragen stellen. Die erste dreht sich um die Testphase der Tracing-App. Der Gesundheitsminister führt aus, in der Testphase gehe es vor allem darum, Fragen rund um die App zu klären, die im Parlament aufgekommen seien. Die Testphase beschränke sich auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und werde nicht flächendeckend angesetzt. 

14.56 Uhr: Kontaktangaben in Beiz freiwillig

Zu reden gegeben hat in den letzten Tagen vor allem die Frage, ob bei einem künftigen Restaurantbesuch Name und Telefonnummer hinterlegt werden müssen oder nicht. Berset führt aus, das Hinterlassen von Kontaktangaben in der Beiz oder im Restaurant sei freiwillig. Es sei aber hilfreich für das Contact-Tracing, das künftig wieder vermehrt zum Einsatz kommen solle. 

14.53 Uhr: Tracing-App kommt Ende Juni 

Nun geht Berset auf die Einführung der Tracing-App  ein, die schon nächste Woche in die Testphase kommen soll. Bis zum 20. Mai werde der Bundesrat eine dringende Botschaft zuhanden des Parlaments verabschieden, um das Epidemiengesetz entsprechend zu ergänzen. So könne die App Ende Juni regulär zum Einsatz kommen. 

14.52 Uhr: Andere Ausgangslage als Ende Februar

In Bezug auf die Wiedereröffnung diverser Geschäfte und der Gastrobetriebe am nächsten Montag sagt Berset, man sei heute punkto Virus nicht auf demselben Stand wie Ende Februar, weil man viel mehr über den Erreger wisse. Die Distanz- und Hygienemassnahmen müssten aber weiterhin strikt eingehalten werden, um die Verbreitung des Virus unter Kontrolle zu halten. 

14.47 Uhr: Beginn der Medienkonferenz

Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset (SP) eröffnet die Medienorientierung und kündigt an, die wichtigsten Entscheidungen der Bundesratssitzung vom heutigen Freitag zu präsentieren. 

Als erstes erinnert Berset daran, dass die Bevölkerung sich bisher zwar vorbildlich an die Corona-Massnahmen gehalten habe, jedoch weiterhin Vorsicht geboten sei. Vor allem über 65-jährige Bevölkerungsmitglieder und die restlichen Personen aus der Risikogruppe müssten nach wie vor geschützt werden. 

14.35 Uhr: 14,7 Prozent Arbeitslose in den USA

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die US-Regierung mitteilt. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen.

14.25 Uhr: Bundesrat Berset informiert bald

Um 14.45 Uhr präsentiert Gesundheitsminister Alain Berset die neusten Entscheide zum Coronavirus. Thema dabei dürfte insbesondere sein, ob und wie Restaurants ihre Gäste nach der Öffnung registrieren sollen.

14 Uhr: Swiss baut Angebot ab Juni wieder aus

Nach dem beinahe totalen Stillstand fährt die Swiss ihr Flugangebot wieder etwas hoch. «Wir planen im Juni rund 15 bis 20 Prozent unseres ursprünglichen Angebots wiederaufzunehmen», erklärte Swiss-Chef Thomas Klühr in einem Communiqué.

Ab dem Flughafen Zürich sollen etwa 140 Flüge pro Woche abheben zu etwa 30 Zielen in Europa, ab Genf sollen es 40 Flüge pro Woche zu 14 Destinationen in Europa sein. Weiterhin fliegt die Swiss pro Woche dreimal nach New York / Newark in den USA, weitere Ziele auf anderen Kontinenten sollen im Juni hinzukommen. 

13.45 Uhr: Traurige russische Rekorde

11'000 neue Fälle am gestrigen Donnerstag: Die Infektionswelle hat Russland voll erfasst und beschert Moskau tagtäglich neue Corona-Rekorde. 6'700 der 11'231 neuen Fälle traten dabei in Moskau auf. 81 neue Tote schraubten Die Zahl der Opfer auf 1'625 hoch, die Zahl der Infektionen lag bei 177'160, weiss «U.S. News». Die Zustimmungsrate Wladimir Putins liege mit 59 Prozent so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Auf den Präsidenten ist auch Russland medizinisches Personal nicht mehr gut zu sprechen, ergänzt die «Moscow Times». Der Grund: Putin hatte ihnen Anfang April medienwirksam Corona-Sonderzahlungen versprochen. Ärzte sollten 80'000 Rubel bekommen, gut 1'050 Franken. Pflegepersonal, Sanitäter und Krankenauto-Lenker wurden 25'000 bis 50'000 Rubel, also 330 bis 660 Franken, in Aussicht gestellt.

Eine Petition fordert nun nicht nur eine Auszahlung, sondern Aufstockung dieser Mittel, um medizinisches Personal gleich gut zu versichern wie Angehörige des Militärs. Am Freitagmittag noch ein Update der russichen Statistik: Die Zahl der Infektionen steigt auf 187'859, die Zahl der Toten auf 1'723.

13.15 Uhr: Österreich prescht beim Tourismus vor

Die Öffnung der Grenze zwischen Deutschland und Österreich rückt nach Überzeugung von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) näher. Derzeit seien die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus in Österreich geringer als in Deutschland. «Daher gehe ich auch davon aus, dass es zum Öffnen der Grenze zu Deutschland kommen wird noch vor dem Sommer», sagte Kurz bei einer Videokonferenz mit Vertretern des Gastgewerbes in Wien.

Die Regierung sei in dieser Frage in einem fast täglichen Kontakt zu den deutschen Partnern. Eine Grenzöffnung sei nicht nur aus touristischer Sicht wichtig, sondern würde auch für viele Familien, die momentan durch die Grenzkontrollen getrennt seien, eine erhebliche Erleichterung bedeuten. Das Gleiche gelte für Pendler und alle, die aus beruflichen Gründen einfach reisen müssten.

In Österreich ist die Zahl der an Covid-19-Erkrankten auf rund 1'300 gesunken. In den Krankenhäusern liegen nur noch etwa 350 Patienten. Von ihnen sind rund 100 auf den Intensivstationen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt im niedrigen zweistelligen Bereich.

13 Uhr: China – völkerrechtlich kein Präzedenzfall

China ist nach den Worten seines Botschafters in Berlin, Wu Ken, offen für eine internationale Untersuchung der Herkunft des neuen Coronavirus. «Wir unterstützen den Forschungsaustausch unter Wissenschaftlern», sagte Wu dem «Spiegel». Chinesische und US-Wissenschaftler arbeiteten bereits gemeinsam an Projekten zur Rückverfolgung des Virus. «Aber wir lehnen es ab, wenn China ohne Beweis auf die Anklagebank gesetzt, schon im Voraus seine Schuld unterstellt und dann durch sogenannte internationale Untersuchungen nach Beweisen gesucht wird.»

Wu verwahrte sich gegen Vorwürfe, China habe den Ausbruch der Epidemie zunächst vertuscht, gestand aber Kommunikationsmängel ein. China sei als erstes Land mit dem unbekannten Virus konfrontiert worden und habe «schnell und transparent reagiert«, so der Diplomat. «Natürlich hat diese beispiellose Epidemie auch einige unserer Unzulänglichkeiten aufgezeigt. Wir denken darüber nach, wie wir in Zukunft die Beziehung zwischen Wissenschaft und öffentlicher Kommunikation durch die örtliche Politik verbessern können.»

Forderungen aus den USA nach Schadenersatz wies der Botschafter zurück. «Völkerrechtlich gesehen gibt es weder einen Vertrag noch einen Präzedenzfall, der den Staat, aus dem ein Virus stammt, verpflichtet, für die Verluste anderer Staaten aufzukommen», sagte Wu. «Wer sollte für Epidemien wie die H1N1-Grippe, Aids oder Rinderwahn verantwortlich gemacht werden?»

12.45 Uhr: Kanton Freiburg verteilt Masken

Der Kanton Freiburg wird ab kommendem Montag an den wichtigsten Bahnhöfen im Kanton 100'000 Masken bereitstellen. Er will damit der Bevölkerung ermöglichen, die öffentlichen Verkehrsmittel ohne Angst benutzen zu können. Züge und Busse könnten sicher benutzt werden, sofern eine Schutzmaske getragen werde, schreibt die Freiburger Kantonsverwaltung in einer Mitteilung vom Freitag. 60'000 Franken lässt sich der Kanton Freiburg die Aktion kosten.

Der Freiburger Staatsrat empfiehlt der Bevölkerung gleichzeitig, möglichst im Home Office zu arbeiten. Wer sich fortbewegen müsse, solle dies zu Fuss, per Velo oder aber mit dem öffentlichen Verkehr tun – um eine starke Zunahme des motorisierten Individualverkehrs zu vermeiden. Zu den Hauptverkehrszeiten aber sei der öffentliche Verkehr wenn möglich zu meiden.

12.40 Uhr: Passagier-Minus bei SAS bei 96 Prozent

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat angesichts der Corona-Krise im vergangenen Monat fast 96 Prozent weniger Passagiere befördert als ein Jahr zuvor. Im April reisten nur noch rund 94'000 Menschen im regulären Flugbetrieb mit SAS.

Das war ein Rückgang um 95,6 Prozent im Vergleich zum April 2019, wie die Airline am Freitag mitteilte. Die Auslastung der Passagiermaschinen sank um fast 48 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent, während SAS nur noch einen stark begrenzten Flugbetrieb in Norwegen und Schweden aufrechterhielt.

«Unsere Einschätzung ist, dass es bis 2022 dauern wird, ehe die Nachfrage das Niveau von vor Covid-19 erreicht», erklärte SAS-Chef Rickard Gustafson. Im Zuge der Krise hatte die Fluglinie bereits in der vergangenen Woche angekündigt, ihre Personalstärke um bis zu 5'000 Stellen fast halbieren zu wollen. Von dem Schritt betroffen sein sollen rund 1'900 Vollzeitkräfte in Schweden sowie 1'700 in Dänemark und 1'300 in Norwegen.

12.05 Uhr: Hotelbuchungen brechen um 85 Prozent ein

Der Online-Reisevermittler Booking Holdings hat wegen der Corona-Krise im April einen Einbruch bei den Hotelreservierungen um 85 Prozent erlitten. Im März habe es bereits einen Rückgang von 60 Prozent gegeben. Dies sagte Booking-Chef Glenn Fogel nach Vorlage aktueller Quartalsergebnisse. Bei diesen Zahlen seien keine Stornierungen berücksichtigt, betonte er.

«Das zeichnet ein klares Bild davon, wie stark unser Geschäft von dieser Krise betroffen ist», sagte Fogel in einer Telefonkonferenz. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass sich die Reisebranche wieder erholen werde, auch wenn dies einige Zeit dauere.

11.55 Uhr: 81 neu Erkrankte registriert

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 81 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, etwas mehr als am Vortag. Am Donnerstag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 66 zusätzliche Fälle gemeldet, am Mittwoch waren es 51 gewesen.

Insgesamt gibt es nach Angaben des BAG inzwischen 30’207 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am 1'813. Sie analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1'526 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Freitagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 352 Infektionen.

11 Uhr: Covid-19-Ausbruch in Kindertagesstätte 

In Mascouche im Südwesten Kanadas hat das neue Coronavirus in einer Kindertagesstätte zu einem Covid-19-Ausbruch geführt. Dr. Richard Lessard von der Gesundheitsdirektion der Region Lanaudière sagte am 6. Mai, die Krippe sei Anfang der Woche geschlossen worden, nachdem zwölf von 27 Kindern sowie vier Betreuer an Covid-19 erkrankt sind. Ein Lichtblick: Bisher konnten alle Fälle ambulant behandelt werden.

Die erste Erkrankung sei am 30. April bemerkt und der Patient isoliert worden, berichtet die «National Post». Wie sich dieses Kind angesteckt habe, werde noch untersucht. Die Kindertagesstätte bleibe nun 14 Tage geschlossen, in einigen Bezirken dürften Schulen und Krippen ausserdem nicht am 11. Mai öffnen, sondern erste eine Woche später.

10.59 Uhr: Europa-Park beginnt Saison am 29. Mai

Deutschlands grösster Freizeitpark, der Europa-Park, startet am 29. Mai und damit fast auf den Tag genau zwei Monate später als geplant seine Sommersaison. Die Hotelgastronomie werde schrittweise vom 18. Mai an wieder öffnen, teilte der Vergnügungspark in Rust bei Freiburg am Freitag mit. Die von Bund und Land beschlossenen Lockerungen der Corona-Regeln machen dies möglich.

Der Betreiber hatte eigentlich am 28. März die Sommersaison starten wollen, musste wegen des Coronavirus aber schliessen. Der Park wird dieses Jahr 45 Jahre alt. Im vergangenen Jahr hatte er mit mehr als 5,7 Millionen Gästen einen Besucherrekord erreicht. Zudem ist er nach eigenen Angaben Deutschlands grösster privater Hotelbetreiber an einem Ort. Es werde verschärfte Hygieneregeln und eine Begrenzung der Besucherzahl geben, sagte eine Unternehmenssprecherin. Zudem werde auf Abstand geachtet.

10.30 Uhr: Bedingungen für Fitnesscenter

10 Uhr: Caritas-Überbrückungshilfen für 4'000 Personen

Das Hilfswerk Caritas hat seit Beginn der Coronakrise Überbrückungshilfe für 4'000 Personen geleistet. Zudem verteilte sie Gutscheine für 200'000 Franken zum Einkauf in einem Caritas-Markt. Auf Unterstützung angewiesen sind besonders Personen, die sich vor der Krise aus eigener Kraft über der Armutsgrenze halten konnten und nun infolge von Einkommenseinbrüchen Unterstützung benötigen.

Von ihnen melden sich immer mehr bei der Sozialberatung der 16 regionalen Caritas-Organisationen, wie das Hilfswerk am Freitag mitteilte. Auch Selbstständige – oft Einzelfirmen im Dienstleistungssektor – wissen wegen des drastischen Umsatzeinbruchs nicht mehr, wie sie ihre Mieten und Rechnungen bezahlen sollen.

Die Caritas springt Notleidenden je nach Bedarf mit Überbrückungshilfen von bis zu 1'000 Franken bei. Bei den bisher Unterstützten handelt es sich dem Hilfswerk zufolge um Familien, Alleinerziehende, kinderlose Haushalte und Alleinstehende. Die bisherigen Erkenntnisse aus der Sozialberatung liessen keinen Zweifel aufkommen, dass die Überbrückungshilfen auch weiterhin nötig seien, schreibt die Caritas.

Der Bedarf zeigte sich auch in den 21 Caritas-Märkten in der Schweiz. Der Verkauf von haltbaren Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Milch, Speiseöl oder Teigwaren stieg im März um mehr als die Hälfte. Der Durchschnittseinkauf belief sich auf 17 statt wie vorher 13 Franken. Caritas Schweiz finanziert diese Hilfe mit Unterstützung der Glückskette und aus eigenen Spenden.

10 Uhr: Zur Armut in der Schweiz

Gemäss Zahlendes Bundesamts für Statistik vom Januar gab es in der 660'000 arme Menschen und etwas mehr als eine Million Armutsgefährdete. Wie sich die Coronakrise auf die Entwicklung der Sozialhilfezahlen auswirkt, konnte die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) am Freitag noch nicht sagen. Sie sammelt derzeit Daten.

9.50 Uhr: Appenzell lockert Besuchsregeln

Besuche in den Innerrhoder Alters- und Pflegeheimen sowie im Spital Appenzell sind ab Montag wieder möglich. Dabei gelten jedoch Schutzmassnahmen, und alle Besucherinnen und Besucher müssen sich voranmelden. Das Gesundheits- und Sozialdepartement hat dazu eine Weisung erlassen, die vorerst bis zum 30. Juni gilt, meldete die Ratskanzlei. 

Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Kriterien haben das Spital Appenzell, die Klinik im Hof Weissbad, die Alters- und Pflegeheime im Kanton Appenzell sowie die Einrichtung «Steig Wohnen und Arbeiten» Besuchskonzepte erarbeitet. Im Rahmen dieser Vorgaben sind Besuche ab der kommenden Woche wieder erlaubt.

9.10 Uhr: Bündner Wirte verschieben Muttertag

Weil der Muttertag vom Sonntag noch der Restaurantschliessung wegen des Coronavirus unterliegt, verschieben die Bündner Wirte ihn kurzerhand auf den 14. Juni. Um den Müttern zu danken, brauche es kein bestimmtes Datum.

Vielerorts dürften die Mütter am Sonntag noch nicht einmal besucht werden, teilte Gastrograubünden, der kantonale Zweig des Verbands Gastrosuisse, am Freitag mit. Und ein Mittag- oder Abendessen komme auch nicht infrage, da die Restaurants erst am Montag öffneten. Zudem würden weiterhin die Distanzregeln gelten.

Am «neuen» Muttertag am 14. Juni seien eventuell weitere Lockerungen in Kraft und auch die Gastbetriebe in den Tourismusregionen wieder offen, schreibt der Verband. Darum offerieren die Betriebe dann den Müttern eine «kleine Aufmerksamkeit».

8.35 Uhr: Deutsche Exporte wegen Corona abgestürzt

Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Krise so drastisch eingebrochen wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren sanken im März um 11,8 Prozent zum Vormonat. Dies sei der «grösste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990», teilte das Statistikamt am Freitag mit. Bei den Importen gab es mit 5,1 Prozent das grösste Minus zum Vormonat seit Januar 2009.

Insgesamt exportierten die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro in die Welt. Das ist ein Rückgang von 7,9 Prozent zum März 2019. Die Importe verringerten sich binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent auf 91,6 Milliarden Euro. Der Einbruch im März hinterliess deutliche Spuren im ersten Quartal. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 324,9 Milliarden Euro. Die Einfuhren verringerten sich um 2,9 Prozent auf 273,1 Milliarden Euro.

Die Corona-Krise dürfte bei der exportlastigen Wirtschaft auch im April für einen massiven Einbruch gesorgt haben. Die gesamte deutsche Wirtschaft steht 2020 vor einer tiefen Rezession. Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts von 6,5 Prozent voraus. Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet mit einem Absturz des Welthandels infolge der Corona-Krise um 13 bis 32 Prozent.

8.25 Uhr: Bis zu 20 Prozent weniger Lehrer

Wenn am 11. Mai die Schulen wieder öffnen, werden einige Lehrer dennoch zu Hause bleiben: Wer zu einer Risikogruppe gehört oder mit Personen aus derjenigen zusammenlebt, muss nicht arbeiten. In Zürich dürften deshalb zehn bis 15 Prozent des Personals fehlen, schreibt der «Tages-Anzeiger». In den beiden Basel sind zehn bis 20 Prozent der Lehrer betroffen. Es kommen Vikariatskräfte oder «Springer» stattdessen zum Einsatz.

Schweizweit kann von einem Ausfall von 15 Prozent ausgegangen werden, bestätigt Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Kinder bis zehn Jahre gelten laut Bundesamt für Gesundheit nicht Überträger des neuen Coronavirus.

8.05 Uhr: Glarner Seniorenheim als Infektionsherd

Von zwölf Glarner Corona-Opfern kommen elf aus dem Altersheim Bühli in Ennenda: Von insgesamt 51 Bewohnern haben elf Covid-19 nicht überlebt. Mehr dazu hier.

7.50 Uhr: Neue Zahlen vom US-Arbeitsmarkt

Knapp 3,2 Millionen entlassene Arbeiter haben vergangene Woche in den USA Arbeitslosenhilfe beantragt. Damit haben knapp 33,5 Millionen Menschen seit dem Beginn von Betriebsschliessungen und Entlassungen wegen des neuen Coronavirus vor sieben Wochen Arbeitslosenhilfe in dem Land beantragt. Das entspricht einem von fünf Amerikanern, die im Februar einen Job hatten. Damals befand sich die Arbeitslosenquote in den USA auf dem niedrigsten Wert seit 50 Jahren.

Die US-Regierung wird voraussichtlich am Freitag den Arbeitsbericht für April veröffentlichen, der wahrscheinlich der schlechteste seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg ist. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich auf mindestens 16 Prozent steigen, den höchsten Wert seit der Weltwirtschaftskrise. Ökonomen schätzen, dass im April 21 Millionen Arbeitsplätze gestrichen wurden.

Selbst diese Zahlen werden nicht das gesamte Ausmass der Schäden durch das Coronavirus für den Arbeitsmarkt beinhalten. Dazu gehören Reduzierungen bei den Arbeitsstunden und dem Gehalt.

7 Uhr: Corona-Studien mit gezielt Infizierten

Ein internationales Forscherteam hat sich dafür ausgesprochen, bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus auch Studien mit freiwillig infizierten Probanden vorzubereiten. «Angesichts der besonderen Umstände der Pandemie befürworten unser Rahmenmodell und unsere Analyse, eine Grundlage für Sars-CoV-2-Challenges zu legen», schreibt das Team um Erstautorin Seema Shah von der Northwestern University in Chicago im Fachjournal «Science».

Die Autoren betonen aber auch, dass Risiken für Studienteilnehmer, Personal und Dritte minimiert werden müssten. So sollten etwa junge, gesunde Menschen als Probanden ausgewählt und deren Gesundheitszustand langfristig beobachtet werden. Klinische Studien mit freiwillig Infizierten könnten in der Corona-Krise «in mehrfacher Weise einen hohen sozialen Wert» haben, schreiben die Wissenschaftler.

Sogenannte Human Challenge Trials – so lautet der englischsprachige Fachbegriff für diese Art von Studien – sind unter Wissenschaftlern umstritten. Befürworter argumentieren, dass sie die Entwicklung medizinischer Wirkstoffe beschleunigen können. Andere verweisen auf hohe gesundheitliche Risiken und ethische Bedenken. 

6.06 Uhr: Datenabgabe im Restaurant ist freiwillig

Die Abgabe von Kontaktdaten für Gäste in Restaurants ist entgegen früheren Informationen des Bundes nun doch nicht zwingend sondern freiwillig. Der Datenschutzbeauftragte, Adrian Lobsiger, hatte zuvor sein Veto gegen den Zwang zur Datenabgabe eingelegt.

Das Hinterlegen von Daten sei nur freiwillig möglich, sagte Lobsiger laut Meldungen in der «Neuen Zürcher Zeitung», dem «Blick» und «Le Temps». Generelle Appelle zum Selbstschutz oder an die Solidarität seien zulässig, sofern keine Kontrollen damit verbunden seien.

Für ein Obligatorium fehle derzeit eine ausreichende gesetzliche Grundlage. Er könne nicht ausschliessen, dass der Bundesrat eine solche Grundlage per Notrecht aber noch schaffen könnte, sagte Lobsiger. Darüber wäre er jedoch nicht sehr glücklich. Datenschutz und Transparenz seien keine Gegensätze.

5.20 Uhr: Staat soll bei Quarantäne Lohn zahlen

Eine App auf dem Smartphone zur Nachverfolgung von Personenkontakten kann nach Ansicht der Ökonomin Monika Bütler dazu beitragen, ansteckende Krankheiten einzudämmen. Der Staat sollte allerdings die Lohnfortzahlung übernehmen, wenn Personen in Quarantäne müssten.



Bei einem positiven Test auf das Coronavirus werden alle nahen Kontakte der infizierten Person in den zurückliegenden Tagen kontaktiert und angewiesen, sich in Quarantäne zu begeben. Eine App unterstütze diesen Prozess, sagte Bütler, die die Arbeitsgruppe für Wirtschaft in der Corona-Taskforce des Bundes leitet, in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen (Printausgabe oder ePaper).

4.15 Uhr: Schulöffnung, aber Lehrer fehlen

Am kommenden Montag öffnen im Kanton Zürich die Schulen wieder. Zehn bis 15 Prozent der Lehrerschaft könnten fehlen, weil sie zur Risikogruppe gehören oder mit jemandem aus der Risikogruppe zusammenleben. Dies sagt die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Die fehlenden Lehrerinnen und Lehrer würden durch Vikare ersetzt.



4.10 Uhr: Mexikanern geht Corona-Bier aus

Mexiko geht in der Corona-Krise das Bier aus. Es bleibe nur noch das, was von dem Bier übrig sei, das vor dem 6. April gebraut wurde, sagte die Chefin des mexikanischen Brauereiverbands, Karla Siqueiros, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Damals wurde die Bierproduktion eingestellt, nachdem die Regierung die Industrie als nicht unerlässlich eingestuft hatte.

2.53 Uhr: Japan meldet weniger als 100 Neuinfektionen

In Japan ist der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals seit Wochen unter die Marke von 100 gesunken. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag meldete, zählte die Nummer Drei der Weltwirtschaft am Vortag 96 Neuinfektionen und damit zum ersten Mal seit dem 30. März weniger als 100 Fälle. Wegen der Pandemie wurden die Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 verschoben.

0.10 Uhr: Ford will in den USA Produktion hochfahren

Der amerikanische Autokonzern Ford plant die Wiederaufnahme seiner Produktion in Nordamerika. Ab dem 18. Mai sollen die Werke schrittweise wieder hochgefahren werden, teilt der zweitgrösste US-Autokonzern mit. Wegen der Corona-Pandemie musste das Unternehmen seine Bänder stoppen. Ford hatte ursprünglich geplant, Anfang Mai in den USA wieder zu produzieren. Der Plan scheiterte jedoch am Widerstand der Gewerkschaft.

0.05 Uhr: Fahrdienst Uber mit 2,9 Milliarden Verlust

Der US-Fahrdienst Uber ist im 1. Quartal 2020 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 2,9 Milliarden Dollar nach einem Fehlbetrag von rund einer Milliarde Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum, wie Uber mitteilte. Der Verlust gehe vor allem auf milliardenschwere Abschreibungen auf den Wert von Firmenbeteiligungen wegen der Corona-Pandemie zurück.

Der Umsatz stieg dagegen um 14 Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar. Hier profitierte die Firma vor allem von ihrer Essensliefersparte Uber Eats. Uber sei von frühen Anzeichen ermutigt, dass sich die Märkte nach dem Lockdown wieder öffneten. Angesichts der Ausgangssperren, geschlossener Läden und Fabriken nutzen derzeit weniger Menschen rund um den Globus den Fahrdienst.

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