Corona-App Bei Quarantäne sollte der Staat den Lohn ausgleichen

SDA

8.5.2020 - 02:39

Monika Bütler, Ökonomin und Mitglied der Taskforce des Bundes zur Eindämmung der Coronapandemie, ist überzeugt, dass eine Contact Tracing-App nützlich ist. (Archivbild)
Monika Bütler, Ökonomin und Mitglied der Taskforce des Bundes zur Eindämmung der Coronapandemie, ist überzeugt, dass eine Contact Tracing-App nützlich ist. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Eine Handy-App zur Nachverfolgung von Personenkontakten kann nach Ansicht der Ökonomin Monika Bütler dazu beitragen, Ansteckungen einzudämmen. Der Staat sollte die Lohnfortzahlung übernehmen, wenn Personen in Quarantäne müssten.

Expertin Monika Bütler arbeitet in der Corona-Taskforce des Bundes und spricht sich klar für eine Corona-App aus. Bei einem positiven Test auf das Coronavirus würden derzeit alle nahen Kontakte einer infizierten Person in den zurückliegenden Tagen kontaktiert und angewiesen, sich in Quarantäne zu begeben. Ein App würde diesen Prozess unterstützen, sagt Bütler in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen (Printausgabe oder ePaper).

Wer die App nutze und Kontakt zu einer infizierten Person gehabt habe, werde automatisch und anonym informiert und gebeten, die Behörden zu kontaktieren. Damit dies die Betroffenen auch tätigen, müssten sie geschützt werden. Das heisse, dass sie weiterhin ihren Lohn bezögen, arbeitsrechtlich geschützt seien und während der Quarantäne logistisch unterstützt würden, so die Expertin, die die Arbeitsgruppe für Wirtschaft in der Corona-Taskforce des Bundes leitet.

Heute sei es so, dass der Arbeitgeber die Kosten für Personen in Quarantäne übernehme. Ideal wäre jedoch, wenn die Kosten nicht auf den Arbeitgeber überwälzt würden. Gerade für Kleinbetriebe mit wenigen Angestellten sei dies eine sehr hohe Belastung. Bütler spricht sich dafür aus, dass die Lohnfortzahlung während der Quarantäne aus der Erwerbsersatzordnung finanziert wird.

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