Ukraine-Übersicht Russland laufen die IT-Spezialisten davon +++ Tote und Verletzte durch russischen Beschuss des Gebiets Charkiw

Agenturen/Red.

21.6.2022

Vor EU-Entscheidung zur Ukraine: Angriffe auf Region Charkiw

Vor EU-Entscheidung zur Ukraine: Angriffe auf Region Charkiw

In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine hat es in den vergangenen Tagen verstärkt russische Angriffe gegeben.

21.06.2022

Im Osten des Landes beklagt die Ukraine weitere zivile Todesopfer. Die USA verhandeln laut Finanzministerin Janet Yellen mit befreundeten Staaten über eine Preisobergrenze für Erdöl – damit sollen Russlands Einnahmen aus dem Export beschränkt werden. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/Red.

Vor dem EU-Gipfel zeichnet sich eine breite Unterstützung für das Vorhaben ab, der Ukraine und auch Moldau den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu geben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte erneut deutlich, dass sein von Russland angegriffenes Land zu Europa gehört. Aus russischer Sicht ist das Verhältnis zum Westen dauerhaft beschädigt, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte.

Zur Unterstützung der Ukraine hat Deutschland nun die ersten Panzerhaubitzen in das Land geliefert. Moskau drohte zugleich dem EU- und Nato-Staat Litauen mit Gegenmassnahmen zu Transitbeschränkungen für die zu Russland gehörende Ostsee-Exklave Kaliningrad.

Moskau misstraut dem Westen und droht Litauen

Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen. Moskau erhebt immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für die Ukraine. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kremlsprecher Peskow in einem Interview des US-Fernsehsenders MSNBC über die Beziehungen zum Westen. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen», fügte er hinzu.

Mit Drohungen reagierte Moskau auf den Schritt Litauens, den Bahntransit von Waren über sein Territorium nach Kaliningrad zu verbieten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Moskau werde auf solche «feindlichen Handlungen» mit Gegenmassnahmen antworten, sagte der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew am Dienstag laut der Agentur Interfax bei einem Besuch in Kaliningrad. «Deren Folgen werden schwere negative Auswirkungen auf die Bevölkerung Litauens haben.»

Litauen wies die Beschwerden Moskaus zurück. «Es gibt keine Blockade von Kaliningrad», sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte der Agentur BNS zufolge am Dienstag in Vilnius. Sie verwies darauf, dass nur Güter auf Sanktionslisten betroffen seien – vor allem Stahl und Eisenmetalle. Der Transport aller anderen Waren sowie von Passagieren finde hingegen statt.

Schwerer Stand für ukrainische Armee

Epizentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine ist weiter der Grossraum Sjewjerodonezk – Lyssytschansk. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte am Dienstag, die ukrainischen Truppen dort seien vom Nachschub abgeschnitten. Der Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, schrieb am Montagabend in seinem Telegram-Kanal, russische Truppen seien in das Industriegebiet der Stadt vorgedrungen. Ukrainische Truppen kontrollieren demnach nur noch das Territorium des Chemiewerks Azot.

Im stark umkämpften ostukrainischen Gebiet Luhansk sind ukrainische Einheiten um die Ortschaften Solote und Hirske bedroht, von russischen Truppen eingeschlossen zu werden. «In der Richtung Toschkiwka - Pidlisne hat der Feind die Ortschaften Pidlisne und Myrna Dolyna erobert», hiess es am Dienstag in einem Bericht des ukrainischen Generalstabs bei Facebook. Die russischen Truppen hätten ebenfalls bei Hirske Erfolge erzielt. Damit wäre für die ukrainische Gruppierung um die Ortschaften Solote und Hirske die nördliche Strassenverbindung zu den übrigen ukrainischen Einheiten um Lyssytschansk südwestlich von Sjewjerodonezk gekappt worden. Vergangene Woche war bereits die Verbindung über das westlich von Hirske gelegene Wrubiwka unter russische Kontrolle geraten.

Zugleich hat der ukrainische Widerstand nach Einschätzung britischer Geheimdienste bislang erfolgreich verhindert, dass Russland Kontrolle über das an die Ukraine grenzende Meeresgebiet übernimmt. Dies habe das ursprüngliche Konzept der russischen Invasion untergraben, hiess es am Dienstag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Ursprünglich habe Moskau vorgehabt, die Region um den wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen.

Deutschland liefert Panzerhaubitzen

Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn sind die ersten schweren Artilleriegeschütze aus Deutschland nach ukrainischen Angaben in der Ukraine eingetroffen. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich am Dienstag auf Twitter bei Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) für die Lieferung der Panzerhaubitzen 2000. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die modernen Geschütze in der Ukraine eingetroffen sind.

Verfolgung von Kriegsverbrechen: US-Justizminister Garland in Ukraine

US-Justizminister Merrick Garland ist überraschend in die Ukraine gereist, um das weitere Vorgehen zur Aufarbeitung von russischen Kriegsverbrechen zu diskutieren. Ein Sprecher des Ministeriums veröffentlichte am Dienstag einen Videoclip von einem kurzen Statement Garlands bei einem Treffen mit der ukrainischen Generalstaatsanwältin Irina Wenediktowa. Garland sagte, es gehe darum, wie die USA die ukrainischen Behörden bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen unterstützen könnten. «Die Vereinigten Staaten senden eine unmissverständliche Botschaft: Es gibt keinen Ort, um sich zu verstecken.» Er versprach, die USA und ihre Partner würden jedem Hinweis nachgehen, um die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen und Gräueltaten zur Rechenschaft zu ziehen.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Die deutsche Regierung legt erstmals alle ihre Waffenlieferungen an die Ukraine offen.
  • Laut ukrainischen Angaben ist es in der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk durch russischen Beschuss zu «katastrophalen Zerstörungen» gekommen.
  • In der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk sind russische Truppen ukrainischen Angaben zufolge in das Industriegebiet vorgedrungen.
  • IKRK-Präsident Peter Maurer befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine andere Konflikte in den Hintergrund rückt.
  • Die Friedensnobelpreis-Medaille des russischen Journalisten und Regierungskritikers Dmitri Muratow ist für 103,5 Millionen Dollar versteigert worden. Das Geld soll Flüchtlingen aus der Ukraine zugute kommen, die durch Russlands Angriffskrieg ihre Heimat verloren haben.
  • Den Überblick über die Ereignisse vom Montag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Dienstag

  • 21.52 Uhr

    USA stellen sich nach Drohungen Russlands vor Nato-Partner Litauen

    Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad haben sich die USA schützend vor Litauen gestellt. Nach Moskaus Drohung, dass Russland «auf solche feindseligen Aktionen reagieren» werde, erklärte der Sprecher im US-Aussenministerium, Ned Price, am Dienstag, Washington stehe zu seinen «Nato-Verbündeten» und damit auch zu Litauen.

    Ausdrücklich verwies Price auf Artikel 5 des Nato-Vertrags, wonach ein Angriff auf ein verbündetes Land als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Er betonte, das Bekenntnis der USA zu diesem Artikel sei «unumstösslich».

    Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen Litauen und Polen und hat keine direkte Landverbindung nach Russland. Das EU-Mitglied Litauen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Bahnverkehr zwischen Russland und dessen Exklave zu beschränken. Güter, die unter die EU-Sanktionen gegen Russland fallen, können nicht mehr mit der Bahn von Russland über Litauen nach Kaliningrad gebracht werden. Dazu gehören vor allem Metalle, Baumaterial, Technologiegüter und Kohle.

    Blick über die beleuchtete Uferpromenade am Pregel, aufgenommen am 18.07.2015 in Kaliningrad (Russland). Die EU hat nach russischer Kritik an Beschränkungen des Bahntransits zwischen der zu Russland gehörenden Ostsee-Exklave Kaliningrad und dem russischen Kernland eine Überprüfung von Leitlinien zu Sanktionen zugesichert. 
    Blick über die beleuchtete Uferpromenade am Pregel, aufgenommen am 18.07.2015 in Kaliningrad (Russland). Die EU hat nach russischer Kritik an Beschränkungen des Bahntransits zwischen der zu Russland gehörenden Ostsee-Exklave Kaliningrad und dem russischen Kernland eine Überprüfung von Leitlinien zu Sanktionen zugesichert. 
    Archivbild: picture alliance / dpa
  • 21.04 Uhr

    Putin: Russland wird noch stärker werden

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat die russischen Streitkräfte als Erben der «legendären» militärischen Traditionen des Landes bezeichnet. Er äusserte sich am Dienstag bei einem Empfang des Kreml für Absolventen russischer Militärakademien. Das Land durchlaufe eine weitere Reihe von Prüfungen, sagte er – und äusserte sich zuversichtlich, dass Russland alle Herausforderungen meistern werde. «Es besteht kein Zweifel, dass wir noch stärker werden», sagte er.

  • 20.45 Uhr

    Russland fehlen wegen Abwanderung nach Ukrainekrieg 170’000 IT-Kräfte

    Die seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine anhaltende Abwanderung russischer IT-Spezialisten hat nach offiziellen Angaben zu einem gravierenden Fachkräftemangel im Land geführt. «Die Höhe des Bedarfs wird von Experten auf etwa 170’000 geschätzt, dabei sind insgesamt in der Branche etwa eine Million Menschen beschäftigt», sagte Russlands Vize-Innenminister Igor Subow am Dienstag auf einer in den sozialen Netzwerken übertragenen Sitzung des Föderationsrats, dem russischen Oberhaus des Parlaments.

    Subow verwies auf die westlichen Sanktionen als Ursache für den Exodus. Die Abwanderung der Spezialisten in einige Länder sei «erheblich» gewesen, räumte der Top-Beamte ein. Um die Lücke zu stopfen, bat Subow den Föderationsrat darum, eine Gesetzesinitiative zu unterstützen, die es ausländischen IT-Spezialisten leichter macht, eine Aufenthaltsgenehmigung in Russland zu erhalten.

    Ende April hatte der Generalsekretär der Kremlpartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, die Anzahl der fehlenden IT-Spezialisten im Land noch auf etwa eine Million beziffert.

  • 20.18 Uhr

    Russische Medienaufsicht blockiert wegen Artikel britische Zeitung

    Wegen eines missliebigen Artikels zum Ukraine-Krieg ist in Russland nach Angaben der russischen Nichtregierungsorganisation Roskomswoboda der Zugang zur Website der britischen Zeitung «The Telegraph» blockiert worden. Die Gruppe teilte am Dienstag mit, die Medien- und Internetaufsicht Roskomnadsor habe den russischen Zugang zu einem Artikel blockiert, den Moskau als «Fake News» bezeichnet habe. Der Schritt machte die gesamte Internetseite der Zeitung für einige russische Nutzer unerreichbar.

    In dem Artikel hiess es, russische Streitkräfte hätten ein mobiles Krematorium für den Einsatz im Angriffskrieg in der Ukraine vorbereitet, möglicherweise um militärische Verluste zu verschleiern.

  • 19.54 Uhr

    Ostukraine: Ukrainische Truppen bei Solote von Einschliessung bedroht

    Im stark umkämpften ostukrainischen Gebiet Luhansk sind ukrainische Einheiten um die Ortschaften Solote und Hirske bedroht, von russischen Truppen eingeschlossen zu werden. «In der Richtung Toschkiwka - Pidlisne hat der Feind die Ortschaften Pidlisne und Myrna Dolyna erobert», hiess es am Dienstag in einem Bericht des ukrainischen Generalstabs bei Facebook.

    Die russischen Truppen hätten ebenfalls bei Hirske Erfolge erzielt. Damit wäre für die ukrainische Gruppierung um die Ortschaften Solote und Hirske die nördliche Strassenverbindung zu den übrigen ukrainischen Einheiten um Lyssytschansk südwestlich von Sjewjerodonezk gekappt worden. Vergangene Woche war bereits die Verbindung über das westlich von Hirske gelegene Wrubiwka unter russische Kontrolle geraten.

  • 19.40 Uhr

    Russische Teilrepublik präsentiert Schafe mit Kriegssymbolik

    Schafe als Befürworter des Kriegs gegen die Ukraine: Das Landwirtschaftsministerium der russischen Teilrepublik Dagestan im Kaukasus hat mit einem fragwürdigen PR-Video auf sich aufmerksam gemacht, in dem Schafe mit einem aufgemalten Z - dem Symbol der Kriegsbefürworter - zu sehen sind. Das Video erschien laut Presseberichten am Dienstag auf dem Telegram-Kanal des Ministeriums, wurde aber nach dem medialen Echo wieder gelöscht.

    Zu sehen ist eine Schafsherde bei der Überführung von einer Weide auf die andere. Allen Schafen ist ein schwarzes Z auf das Fell gemalt. Das Internetmedium Baza, wo das Video nach der Löschung beim Ministerium weiterhin zu sehen ist, kommentierte die unglückliche Wahl von Schafen als Werbeträger für den Krieg ironisch: «Die russischen Gesetze erlauben es uns nicht, einen Witz zu diesem Video auszudenken.»

    Die meisten der in der Ukraine getöteten russischen Soldaten stammen laut landesweiter Statistik aus Dagestan. Die regionale Führung hat den Tod von rund 150 Dagestanern beim Kriegseinsatz bestätigt. Inoffiziell dürften die Zahlen deutlich höher liegen. Russland hat zuletzt Ende März Angaben zu seinen eigenen Verlusten gemacht. Damals nannte das Verteidigungsministerium die Zahl von 1351 Toten. Kiew spricht inzwischen von über 30’000 russischen Soldaten, die gefallen seien. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

  • 19.04 Uhr

    Tote und Verletzte durch russischen Beschuss des Gebiets Charkiw

    In der ostukrainischen Metropole Charkiw sind durch russischen Raketenbeschuss mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere elf seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Oleh Synjehubow am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram mit. Im Gebiet Charkiw wurden durch Beschuss zudem drei Zivilisten nahe der russischen Grenze in Udy und ein achtjähriges Mädchen in Besruky bei Derhatschi getötet.

  • 18.47 Uhr

    Polens Präsident: Mehr als 240 Panzer an die Ukraine geliefert

    Polen hat nach Angaben von Präsident Andrzej Duda bislang mehr als 240 Panzer und 100 gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine geliefert. Ausserdem habe das östliche Nachbarland auch Raketensysteme, Maschinengewehre sowie Munition erhalten, sagte Duda am Dienstag in Warschau bei einem Treffen mit den Botschaftern seines Landes. Er betonte erneut, Polens militärische Unterstützung für die Ukraine habe einen Umfang von mehr als 1,6 Milliarden Dollar. Ziel dieser Hilfe sei es, die russische Aggression zu stoppen und sie noch auf ukrainischem Gebiet abzuwehren, damit sie sich nicht auf Polen ausweite.

  • 18.16 Uhr

    Russische Journalistin nach Kriegsprotest: «Ich bereue nichts»

    Gut drei Monate nach ihrem Anti-Kriegs-Protest im russischen Fernsehen hat die Journalistin Marina Owsjannikowa ihre Aktion verteidigt. «Ich bereue nichts», sagte die 44-Jährige am Dienstag beim Women's Forum in Berlin. «Das Gute wird über das Böse siegen. Und ich werde weiter dafür kämpfen.»

    Owsjannikowa hatte am 14. März in der Nachrichtensendung des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens hinter der Moderatorin ein Protestplakat gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt. Darauf stand: «Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen». Dafür bekam sie weltweit Anerkennung. Der Kreml in Moskau verurteilte die Aktion. Die Journalistin wurde zu Geldstrafen verurteilt.

    Bei ihrem Auftritt in Berlin sagte Owsjannikowa, sie habe keine Angst gehabt. Nach dem Protest sei zuerst drei Stunden lang im Sendegebäude befragt worden und anschliessend 14 Stunden ohne Anwälte auf einem Polizeirevier. «Ich hatte nichts zu verbergen, ich hatte die Wahrheit auf meiner Seite», sagte die frühere Redakteurin des Staatsfernsehens.

    Jetzt sei die Situation für sie absurd. In der Ukraine gelte sie als frühere Propagandistin, in Russland als Verräterin. «Dies ist ein Informationskrieg, niemand traut irgendwem», sagte sie. «Und ich bin mittendrin.»

    Für ihren Protest im russischen Staatsfernsehen bekam die Journalistin Marina Owssjannikowa weltweit Anerkennung.
    Für ihren Protest im russischen Staatsfernsehen bekam die Journalistin Marina Owssjannikowa weltweit Anerkennung.
    Archivbild: Social Media/dpa
  • 18.01 Uhr

    Geheimdienstbericht: Ukrainische Küstenverteidigung funktioniert

    Die ukrainische Küstenverteidigung hat aus Sicht Grossbritanniens die Fähigkeiten der russischen Seestreitkräfte im nordwestlichen Schwarzen Meer «weitgehend neutralisiert». Diese Einschätzung gab das britische Verteidigungsministerium in einem Geheimdienstbericht ab. Die Verteidigung der Küsten habe die Realisierbarkeit von Russlands ursprünglichen Plänen für den Angriffskrieg untergraben, die Region Odessa vom Meer aus in Gefahr zu bringen, hiess es.

  • 17:24 Uhr

    US-Justizminister Garland: «Es gibt keinen Ort, um sich zu verstecken»

    US-Justizminister Merrick Garland ist überraschend in die Ukraine gereist, um das weitere Vorgehen zur Aufarbeitung von russischen Kriegsverbrechen zu diskutieren. Ein Sprecher des Ministeriums veröffentlichte am Dienstag einen Videoclip von einem kurzen Statement Garlands bei einem Treffen mit der ukrainischen Generalstaatsanwältin Irina Wenediktowa. Garland sagte, es gehe darum, wie die USA die ukrainischen Behörden bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen unterstützen könnten. «Die Vereinigten Staaten senden eine unmissverständliche Botschaft: Es gibt keinen Ort, um sich zu verstecken.» Er versprach, die USA und ihre Partner würden jedem Hinweis nachgehen, um die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen und Gräueltaten zur Rechenschaft zu ziehen.

    US-Justizminister Merrick Garland will der Ukraine bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen helfen.
    US-Justizminister Merrick Garland will der Ukraine bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen helfen.
    Kevin Dietsch/Pool UPI/AP/dpa/Archivbild
  • 16.56 Uhr

    Russland droht Litauen mit Konsequenzen

    Im Konflikt um eine Einschränkung von Warenlieferungen in die russische Exklave Kaliningrad hat Moskau Litauen mit Konsequenzen gedroht. Die Entscheidung der Regierung werde zu einer Reaktion führen, die erhebliche Auswirkungen auf die litauische Bevölkerung haben werde, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, am Dienstag. Litauen hatte den Bahnverkehr zwischen Russland und der Exklave kürzlich beschränkt und den Schritt mit Sanktionen durch die EU begründet.

    «Russland wird auf jeden Fall auf solche feindlichen Handlungen reagieren», sagte Patruschew nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen. Entsprechende Massnahmen würden derzeit ausgearbeitet und in Kürze verabschiedet. Patruschew äusserte sich nicht dazu, was genau geplant war und welche Folgen das für die Menschen in Litauen haben würde.

    Das russische Aussenministerium bestellte unterdessen den Botschafter der Europäischen Union in Moskau, Markus Ederer, ein und protestierte gegen die Transitbeschränkungen nach Kaliningrad. Das Ministerium teilte mit, es forderte eine sofortige Wiederaufnahme des normalen Betriebs, andernfalls würden Vergeltungsmassnahmen folgen.

  • 15.36 Uhr

    Ukraine hat  Panzerhaubitzen aus Deutschland bekommen

    Deutschland hat mit der Panzerhaubitze 2000 nach Angaben aus Kiew erstmals ein schweres Waffensystem an die Ukraine geliefert. Sie sei «endlich Bestandteil des 155-Millimeter-Haubitzenarsenals der ukrainischen Artillerie», schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag auf Twitter. Die Waffe werde nun von ukrainischen Artilleristen eingesetzt, um «Hitze auf das Schlachtfeld zu bringen».

    Resnikow dankte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) «für alle Bemühungen» zur Unterstützung der Ukraine. Ihr Ministerium wollte die Lieferung auf Anfrage nicht bestätigen. Resnikow nannte auch keine Zahl der gelieferten Haubitzen.

    Lambrecht hatte Anfang Mai die Abgabe von sieben Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehr-Beständen angekündigt. Die Niederlande sollten fünf weitere Exemplare der auf einem Panzerfahrgestell montierten Haubitzen bereit stellen.

    Ein Zug Panzerhaubitze 2000 schiesst auf dem Truppenübungsplatz im deutschen Munster (Archiv)
    Ein Zug Panzerhaubitze 2000 schiesst auf dem Truppenübungsplatz im deutschen Munster (Archiv)
    Maurizio Gambarini/dpa
  • 14.16 Uhr

    Putin kündigt neue Waffensysteme an

    «Neben den auf dem Schlachtfeld schon erprobten Waffen sind die ersten Luftabwehrkomplexe S-500 angekommen, für die es weltweit kein Pendant gibt», sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen russischer Militärakademien. Zudem werde die schwere Interkontinentalrakete Sarmat gerade erprobt und bis Jahresende in Dienst gestellt, fügte er hinzu.

    Die S-500 ist ein hochmodernes Flug- und Raketenabwehrsystem mit einer Reichweite von 500 bis 600 Kilometern. Laut dem Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, Sergej Surowikin, können die S-500 Satelliten und Hyperschallwaffen selbst im erdnahen Kosmos abschiessen.

    Der erste Testflug der Sarmat fand am 20. April statt. Abgeschossen auf dem Kosmodrom Plessetzk im nordrussischen Gebiet Archangelsk, traf die Rakete kurz darauf ein Testziel auf der 6000 Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka in Russlands Fernem Osten. Wenig später kündigte der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, an, bis Herbst 50 Stück der Rakete, die mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden kann, in Dienst zu stellen.

    Die Interkontinentalrakete «Sarmat» bei einem Test am 20. April.
    Die Interkontinentalrakete «Sarmat» bei einem Test am 20. April.
    KEYSTONE / EPA / RUSSIAN DEFENCE MINISTRY PRESS SERVICE
  • 13.10 Uhr 

    Berlin hebt Geheimhaltung bei Waffenlieferungen auf

    Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn hat die deutsche Regierung erstmals alle Waffenlieferungen an die Ukraine offengelegt. Man passe sich damit der Praxis der engsten Verbündeten – zum Beispiel der USA – an, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit den Schritt am Dienstag.

    Die Liste enthält alle Waffen und anderen Rüstungsgüter, die bereits geliefert wurden oder deren Lieferung geplant ist. Sie ist nun im Internet auf der Seite der Regierung zu finden. Bisher war sie nur für Abgeordnete in der Geheimschutzstelle des Bundestags einsehbar.

    Öffentlich bekanntgegeben hatte die deutsche Regierung ihre Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte für den Abwehrkampf gegen Russland bisher nur punktuell. Allerdings wurden sie nach Eintreffen im Kriegsgebiet von ukrainischer Seite veröffentlicht.

    An Waffen geliefert wurden bisher unter anderem 3000 Panzerfaust-Patronen, 100'000 Handgranaten, 2700 Fliegerfäuste, 500 Stinger-Flugabwehrraketen, 100 Maschinengewehre und 16 Millionen Schuss Munition. Hinzu kommt in grossem Umfang Ausrüstung wie 23'000 Gefechtshelme, 178 Kraftfahrzeuge, 1200 Spitalbetten, ein Feldlazarett und vieles mehr.

    Noch liefern will Deutschland unter anderem sieben Panzerhaubitzen 2000, 54 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung, 30 Flugabwehrpanzer Gepard inklusive etwa 6000 Schuss Munition, ein Luftverteidigungssystem Iris-T SLM, ein Artillerieortungsradar Cobra und drei Mehrfachraketenwerfer mit Munition.

    Deutschland hat aus seinen Beständen unter anderem 500 Stinger-Flugabwehrraketen an die Ukraine geliefert. (Archiv)
    Deutschland hat aus seinen Beständen unter anderem 500 Stinger-Flugabwehrraketen an die Ukraine geliefert. (Archiv)
    Bild: AP
  • 12.52 Uhr 

    Breite Unterstützung für EU-Kandidatenstatus für Ukraine

    Kurz vor dem entscheidenden EU-Gipfel Ende der Woche zeichnet sich im Kreis der EU-Staaten breite Unterstützung für eine EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine und Moldau ab. Es gebe derzeit kein einziges Land, das Probleme mache, sagte der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn am Dienstag am Rande eines EU-Treffens in Luxemburg. Man werde grosse Einstimmigkeit zeigen.

    Der französische Europastaatssekretär Clement Beaune äusserte sich als aktueller Vorsitzender des EU-Europaministerrats ebenfalls zuversichtlich. «Ich denke, es formt sich gerade ein Konsens», sagte er. Er sei optimistisch, aber auch vorsichtig, weil es bei Gipfeln der Staats- und Regierungschefs Einstimmigkeit brauche.

    Offen ist beispielsweise noch, ob EU-Staaten wie Österreich, Slowenien und Kroatien ihre Zustimmung zum EU-Beitrittskandidatenstatus für die Ukraine und Moldau an Fortschritte bei den Bemühungen um eine EU-Erweiterung auf den Westbalkan knüpfen. Konkret wird unter anderem gefordert, auch Bosnien-Herzegowina den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen.

  • 11.57 Uhr 

    Gouverneur: «Katastrophale Zerstörungen» in Stadt Lyssytschansk

    Die Lage in der umkämpften ostukrainischen Stadt Lyssytschansk verschärft sich weiter. In der strategisch wichtigen Nachbarstadt von Sjewjerodonezk gebe es «katastrophale Zerstörungen» durch russischen Beschuss, erklärte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, am Dienstag im Messenger-Dienst Telegram. Außerdem werde im Industriegebiet von Sjewjerodonezk weiter gekämpft.

    Die «letzten 24 Stunden waren schwierig» für die ukrainische Armee, wie Hajdaj weiter berichtete. Die Nacht zu Dienstag beschrieb er als «die Ruhe vor dem Sturm». Russland wolle die Region Luhansk «vor dem 26. Juni» vollständig einnehmen. «Aber das werden sie nicht in fünf Tagen schaffen», fügte der Gouverneur hinzu.

    Am Montag hatte Hajdaj die Eroberung des nahe Sjewjeredonezk gelegenen Dorfes Metjolkin durch die russische Armee bestätigt. Der «Feind baut stetig seine Reserven aus», erklärte er dazu.

    Ein Gebäude am Rand von Lyssytschansk steht nach Beschuss in Flammen. (Archiv)
    Ein Gebäude am Rand von Lyssytschansk steht nach Beschuss in Flammen. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 11.33 Uhr 

    Bohrinsel im Schwarzen Meer brennt weiter

    Ein Brand auf einer von ukrainischen Raketen getroffenen Gasförderplattform im Schwarzen Meer hat sich russischen Angaben zufolge weiter ausgebreitet. «Das Feuer hat sich in der Nacht dem Bohrloch genähert», zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag die russische Senatorin Olga Kowitidi. Die sieben vermissten Menschen würden weiter mit Flugzeugen gesucht. Drei Verletzte würden in Spitälern behandelt. Die Schäden auf zwei weiteren getroffenen Plattformen seien geringer.

    Am Montag waren drei Bohrinseln mit Raketen attackiert worden. Insgesamt sollen sich 109 Menschen auf den Plattformen befunden haben. Die ursprünglich ukrainischen Anlagen waren im März 2014 im Zuge der Annexion der Halbinsel Krim von Russland besetzt worden. Ende Februar dieses Jahr marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Auch das Seegebiet des Schwarzen Meeres um die von Russland eroberte Schlangeninsel ist dabei von Kämpfen betroffen.

  • 10.43 Uhr 

    Russische Truppe greifen angeblich Azot-Chemiefabrik an

    Nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk Serhij Hajdaj greifen russische Truppen derzeit den ersten Kontrollpunkt der Azot-Chemiefabrik im Industriegebiet von Sjewjerodonezk an. Das twittert das ukrainische Nachrichtenportal «Kyiv Indepenent». Wie es in dem Tweet weiter heisst, würden sich in dem Chemiewerk 568 Menschen, befinden, darunter 38 Kinder. 

  • 9.52 Uhr

    London: Ukrainer verhindern russische Kontrolle über das Meer

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat der ukrainische Widerstand bislang erfolgreich verhindert, dass Russland Kontrolle über das an die Ukraine grenzende Meeresgebiet übernimmt. Dies habe das ursprüngliche Konzept der russischen Invasion untergraben, hiess es am Dienstag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Ursprünglich habe Moskau nämlich vorgehabt, die Region um den wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen.

    Am 17. Juni sei es ukrainischen Kräften erstmals gelungen, mit Schiffsabwehrraketen aus dem Westen ein russisches Schiff anzugreifen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit Waffen und Personal auf die strategisch wichtige Schlangeninsel im Nordwesten des Schwarzen Meeres habe bringen wollen, hiess es von den Briten. Die Insel ist von russischen Truppen besetzt. Die Zerstörung des Schleppers zeige, wie schwierig es für Moskau sei, Nachschub auf die Insel zu bringen.

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund vier Monaten veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

  • 9.35 Uhr 

    Region Cherson auf russisches Fernsehen umgestellt

    In der Region um die besetzte südukrainische Stadt Cherson werden nun überall russische statt ukrainische Fernsehsender ausgestrahlt. Spezialisten der russischen Armee hätten «den letzten der sieben Fernsehsendemasten in der Region Cherson neu konfiguriert für die Ausstrahlung russischer Sender», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Dienstag mit. Rund eine Million Einwohner in dem Gebiet könnten nun «kostenlos» die wichtigsten russischen Sender nutzen, darunter insbesondere diejenigen der staatlichen Sendergruppe VGTRK.

    Die russische Armee hatte das an die annektierte Krim-Halbinsel grenzende Gebiet um Cherson bereits kurz nach Beginn ihrer Ukraine-Offensive Ende Februar eingenommen. Seitdem wird das Gebiet immer näher an Russland herangeführt. Vor anderthalb Wochen begann Russland mit der Ausgabe russischer Pässe, außerdem wurde der russische Rubel als Zahlungsmittel eingeführt.

    Ein Vertreter der pro-russischen Führung in der Region von Cherson, Kirill Stremussow, versicherte am Dienstag, das Gebiet könne noch «vor Jahresende» Teil Russlands werden. «Wir werden dieses Jahr ein Referendum haben», sagte er der russischen Nachrichtenagentur Tass. «Und nach diesem Referendum werden wir uns an die Führung der russischen Föderation wenden, damit sie uns in Russland aufnimmt.»

    Russische Soldaten vor einem Elektrizitätswerk in der Region Cherson. (Archiv)
    Russische Soldaten vor einem Elektrizitätswerk in der Region Cherson. (Archiv)
    Bild; Keystone
  • 9.02 Uhr

    Ben Stiller besucht Flüchtlinge in der Ukraine

    Hollywood-Start Ben Stiller (56) hat als Sonderbotschafter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR die Ukraine besucht und Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. «Ukrainer spüren die Unterstützung der ganzen Welt, vieler bekannter Menschen. Und Ben Stillers Besuch bestätigt das noch einmal», schrieb Selenskyj am Montagabend auf Instagram. Dazu postete er ein Video, das das Treffen der beiden zeigt.

    Stiller wollte in der Ukraine Menschen treffen, die wegen des Kriegs fliehen mussten und alles verloren hätten, wie er zuvor in Kiew sagte. Der Schauspieler besuchte unter anderem den durch russische Truppen schwer zerstörten Kiewer Vorort Irpin.

    Anlässlich des Weltflüchtlingstags rief Stiller («Nachts im Museum») zur globalen Solidarität auf. «Krieg und Gewalt richten Menschen auf der ganzen Welt zugrunde», sagte er auf der Plattform Instagram. «Niemand flieht einfach so aus seinem Zuhause. Schutz zu suchen ist ein Recht, das allen Menschen gewährt werden muss.»

    US-Komiker Ben Stiller besucht Kiew

    US-Komiker Ben Stiller besucht Kiew

    Der Schauspieler reiste zum Weltflüchtlingstag durch das von Russland überfallene Land. Präsident Selenskyj selbst war früher ein Kollege Stillers und trat dann seinen Weg an die Spitze des Staates an.

    21.06.2022

  • 8.48 Uhr 

    Selenskyj: Afrika durch Krieg in russischer Geiselhaft

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Folgen des russischen Angriffskriegs für Afrika unterstrichen. De facto sei der Kontinent durch Russlands Invasion in die Ukraine «in Geiselhaft genommen worden», sagte Selenskyj am Montag mit Blick auf die dramatisch hohen Lebensmittelpreise in einer Rede vor der Afrikanischen Union.

    Viele afrikanische Staaten pflegen enge Beziehungen zu Russland und wollen sich auch von westlichen Staaten nicht vorschreiben lassen, auf welche Seite eines Konflikts sie sich zu stellen haben. Einige von ihnen verweigerten ihre Unterstützung für eine UN-Resolution, die Russlands Invasion verurteilte. Dem Vernehmen nach waren auch wochenlange Nachfragen nötig, damit die virtuelle Rede Selenskyjs vor der AU stattfinden konnte.

    «Sie (die Russen) versuchen, euch und das Leid des Volkes zu benutzen, um Druck auf die Demokratien aufzubauen, die Russland mit Sanktionen belegt haben», sagte Selenskyj der AU, die kürzlich eine Delegation zu einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach Moskau entsandt hatte. Die Afrikanische Union machte auch westliche Staaten mit für die Nahrungsmittelkrise in Afrika verantwortlich und rief sie auf, die Lieferung von Weizen und Düngemittel aus der Ukraine, aber auch aus Russland sicherzustellen.

    Wolodymyr Selenskyj sieht Afrika «in Geiselhaft» Russlands. (Archiv)
    Wolodymyr Selenskyj sieht Afrika «in Geiselhaft» Russlands. (Archiv)
    Bild: Natacha Pisarenko/AP/dpa
  • 7.55 Uhr

    Kreml-Sprecher: «Werden dem Westen nie wieder vertrauen»

    Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.» Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten - etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

    Peskow äusserte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten, die in der ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow.

    Der Kreml-Sprecher liess weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.

    Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht dasselbe Schicksal drohe wie drei kürzlich in Donezk zum Tode verurteilten Ausländern, sagte Peskow: «Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab.» Die Ukraine und die Vereinten Nationen hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner heftig kritisiert. Das UNO-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.

    Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. (Archiv)
    Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. (Archiv)
    Bild: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 5 Uhr

    Schweizer Haushalte dürften bei Gasmangel verschont bleiben

    Schweizer Haushalte dürften bei einer Rationierung von Gas bei einer Mangellage im Winter verschont bleiben. Dies berichten Tamedia-Zeitungen mit Verweis auf Arbeiten einer Arbeitsgruppe der Bundesverwaltung zum Thema. Mögliche Rationierungen beziehen sich demnach konkret auf Grossverbraucher respektive Unternehmen. Der Grund sei, dass der Bund einen Zwist mit Partnerländern verhindern wolle und darum eine Regelung der EU übernehmen dürfte, wo Privathaushalte von Rationierungen geschützt sind. Der Bund strebt ein Solidaritätsabkommen mit Deutschland an, das im Notfall greifen und die Gasversorgung verbessern soll.

    Economiesuisse hatte gefordert, dass neben den Unternehmen auch Haushalte bei einem Versorgungsengpass im Winter Gas einsparen sollen. Laut dem Bericht der Tamedia-Zeitungen haben Recherchen ergeben, dass der Wunsch des Wirtschaftsdachverbands kaum umgesetzt werden dürfte. 

    Europa und die Schweiz sind stark von Russlands Gas abhängig. (Symbolbild)
    Europa und die Schweiz sind stark von Russlands Gas abhängig. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/EPA/Yuri Kochetkov
  • 4.20 Uhr

    Medienbericht: Ringtausch verzögert sich

    Ein seit zwei Monaten geplanter deutsch-slowakischer Ringtausch für Waffenlieferungen an die Ukraine verzögert sich laut einem Bericht des Nachrichtenportals Business Insider Deutschland, weil Berlin zu wenige Panzer anbietet. Der Tausch sollte demnach vorsehen, dass die Slowakei der Ukraine 30  7-72 Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion  an die Ukraine liefert – und im Gegenzug modernere deutsche Panzer als Ersatz erhält.

    Laut dem Bericht lehnte Bratislava den Tausch aber in der vergangenen Woche ab, da Deutschland 15 Panzer des Typs Leopard-2A4 anbot. Dies sei aus Sicht der Slowakei ein zu geringer Ersatz für die 30 an die Ukraine zu liefernden T-72-Panzer. Dem Bericht zufolge erklärte eine Sprecherin des slowakischen  Verteidigungsministeriums, 15 Leopard-Kampfpanzer könnten «keine Lösung für uns sein, da wir 30 Kampfpanzer für ein Panzerbataillon benötigen».

  • 4.15 Uhr

    US-Aussenministerium: US-Bürger in der Ukraine gefallen

    Ein US-Bürger ist nach Angaben des US-Aussenministeriums in der Ukraine ums Leben gekommen. Der 52-Jährige aus dem Teilstaat New York sei am 15. Mai bei Kämpfen getötet worden, heisst es in einem Nachruf, der Anfang des Monats in der Zeitung «The Recorder» in Montgomery County in New York, wo der Gefallene wohnte, veröffentlicht wurde. Der Mann ist mindestens der zweite US-Bürger, der im Krieg in der Ukraine ums Leben gekommen ist.

    Ein Sprecher des Aussenministeriums bestätigte den Tod und erklärte, dass US-Bürger wegen des Krieges nicht in die Ukraine reisen sollten. Freiwillige aus den USA und anderen Ländern haben sich seit Beginn des russischen Einmarschs freiwillig gemeldet, um an der Seite der Ukraine zu kämpfen.

  • 3.19 Uhr

    Nobelpreis-Medaille für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert

    Die Friedensnobelpreis-Medaille des russischen Journalisten und Regierungskritikers Dmitri Muratow ist für 103,5 Millionen Dollar versteigert worden. Das Geld sei bereits überwiesen worden, bestätigte das Auktionshaus Heritage Auctions in Dallas (Texas) am Montagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur. Medienberichten zufolge handelt es sich um den höchsten Preis, der jemals für eine Nobelpreismedaille gezahlt wurde.

    In der Auktionsankündigung hatte es geheissen, der Erlös solle über das UN-Kinderhilfswerk Unicef Flüchtlingen aus der Ukraine zugute kommen, die durch Russlands Angriffskrieg ihre Heimat verloren haben. Gebote wurden seit Anfang Juni online angenommen.

    Muratow, Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta», hatte bereits im März angekündigt, seine Alfred-Nobel-Medaille versteigern zu lassen. Der 60-Jährige hatte im vergangenen Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis bekommen. Damit verbunden war auch ein Preisgeld von mehr als 960'000 Euro. Muratow spendete seinen Anteil für soziale Zwecke.

    Muratow hat den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine wiederholt kritisiert. In Russland hatte die «Nowaja Gaseta» ihr Erscheinen unter dem Druck der Behörden ausgesetzt.

  • 2.10 Uhr

    USA verhandeln laut Finanzministerin über Ölpreis-Obergrenze

    Die USA verhandeln nach Angaben von US-Finanzministerin Janet Yellen derzeit mit befreundeten Staaten über eine Preisobergrenze für Erdöl. Damit sollen Russlands Einnahmen aus dem Ölexport beschränkt werden. Washington sei in Gesprächen mit «Partnern und Verbündeten weltweit» darüber, wie sie «Russlands Energie-Einnahmen weiter beschränken» und «negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verhindern» könnten, sagte Yellen am Montag (Ortszeit) bei einem Besuch in Kanada.

    Yellen ergänzte, dabei gehe es um «Preisobergrenzen» oder eine «Preisausnahme», die mehrere Auswirkungen hätten: Sie würden westliche Sanktionen auf russische Energieträger «verstärken», den Preis für russisches Öl nach unten drücken und somit die Einnahmen für die russische Regierung senken – während sie es gleichzeitig ermöglichten, dass mehr Öl auf den internationalen Markt gelange.

    Weiter sagte Yellen, eine Preisobergrenze würde zudem «Nebeneffekte auf einkommensschwache Länder und Entwicklungsländer» verhindern, die derzeit mit den hohen Preisen für Nahrungsmittel und Energie zu kämpfen hätten.

    Yellen gab die Verhandlungen bei einem Besuch bei ihrer kanadischen Amtskollegin und Vize-Regierungschefin Chrystia Freeland bekannt. Bei dem Treffen ging es unter anderem um Strategien im Umgang mit den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der hohen Inflation und Problemen bei globalen Lieferketten.

  • 0.36 Uhr

    Gouverneur: Russische Truppen im Industriegebiet von Sjewjerodonezk

    In der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk sind russische Truppen ukrainischen Angaben zufolge in das Industriegebiet vorgedrungen. Dort werde bereits gekämpft, schrieb der Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montagabend in seinem Telegram-Kanal. Ukrainische Truppen kontrollieren demnach nur noch das Territorium des Chemiewerks Azot. Auch umliegende Ortschaften stünden unter ständigem Beschuss.

    Zerstörte Gebäude im ostukrainischen Gebiet Luhansk. (18. Juni 2022)
    Zerstörte Gebäude im ostukrainischen Gebiet Luhansk. (18. Juni 2022)
    Bild: Keystone/EPA/Oleksandra Ratushniak

    Im Krieg gegen die Ukraine konzentrieren sich russische Truppen seit einiger Zeit auf die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk in Luhansk. Am Montagmorgen räumten ukrainische Behörden den Verlust der Ortschaft Metjolkine südöstlich der Stadt ein.

    Im Chemiewerk Azot hielten sich nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk zuletzt noch etwa 300 Zivilisten auf. Die Lage ändere sich allerdings ständig, sagte sie nach Angaben der ukrainischen Agentur Ukrinform am Montag. Sollten die dort Schutz suchenden Zivilisten den Wunsch äussern, evakuiert zu werden, werde man versuchen, einen Fluchtkorridor einzurichten, so Wereschtschuk den Angaben zufolge. Am Samstag hatte Gouverneur Hajdaj gesagt, die Zivilisten wollten nicht evakuiert werden, es gebe jedoch ständigen Kontakt.

    Die Chemiefabrik Azot in Swjewjerodonezk in der Ukraine. Der in Wien lebenden ukrainische Oligarch, Dmytro Firtasch, besitzt die Fabrik, in deren Bunkern sich zuletzt noch etwa 300 Zivilisten aufhalten sollen.
    Die Chemiefabrik Azot in Swjewjerodonezk in der Ukraine. Der in Wien lebenden ukrainische Oligarch, Dmytro Firtasch, besitzt die Fabrik, in deren Bunkern sich zuletzt noch etwa 300 Zivilisten aufhalten sollen.
    Bild: Keystone/APA/GROUPDF

    Nach Angaben der russischen Agentur Interfax konnten etwa 20 ukrainische Zivilisten das Chemiewerk am Montag verlassen. Sie hätten einen nicht von ukrainischen Truppen kontrollierten Durchgang genutzt und seien nun «in Sicherheit», sagte der Separatistenvertreter Rodion Miroschnik demnach. Er warf der Ukraine weiterhin vor, durch «ständigen Beschuss» die Evakuierung der Zivilisten aus der Region zu verhindern.

    Im Gegensatz zum Stahlwerk Azovstal in Mariupol soll es in Azot kein ausgedehntes Netz an Luftschutzbunkern geben. Die einzelnen Notunterkünfte seien nicht untereinander verbunden, hatte Hajdaj gesagt. In einem Bunkersystem unter dem Stahlwerk Azovstal hatten ukrainische Verteidiger und Zivilisten noch wochenlang ausgeharrt, als Mariupol schon längst von russischen Truppen erobert war.

  • 0.30 Uhr

    Selenskyj sieht Ukraine als Teil des europäischen Werteraums

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor der Entscheidung über einen EU-Beitrittskandidatenstatus des Landes bekräftigt, dass die Ukraine seiner Meinung nach bereits zu Europa gehört. Das von Russland attackierte Land beweise jeden Tag, dass es schon Teil eines vereinten europäischen Werteraums sei, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zu Dienstag. Russland sei sehr nervös wegen der Bestrebungen der Ukraine, der EU beizutreten. Gegen den Beschuss und «brutale» Angriffe im Osten und Süden der Ukraine könne man nur auf dem Schlachtfeld vorgehen, sagte Selenskyj.

    Die EU-Kommission hatte am Freitag empfohlen, die Ukraine und Moldau zu Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union zu ernennen. Die Entscheidung darüber müssen nun die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder bei ihrem Gipfel ab Donnerstag treffen.

    Selenskyj dankte dem ukrainischen Parlament, das am Montag die sogenannte Istanbul-Konvention ratifiziert hatte – ein Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. «Ich bin allen Volksabgeordneten dankbar, die unsere europäische Integration unterstützt haben», so Selenskyj. Russland und die Ukraine waren ursprünglich beide Mitglieder des Europarats. Am 25. Februar wurde Russlands Mitgliedschaft infolge der Invasion in die Ukraine zunächst suspendiert. Nachdem der Kreml am 15. März den Austritt der Russischen Föderation erklärt hatte, wurde das Land endgültig aus dem Europarat ausgeschlossen.

    Bei der Verteidigung gegen die russischen Invasoren geht es laut Selenskyj auch darum, auf das Leid der Ukrainer aufmerksam zu machen und so internationale Hilfe zu mobilisieren. Doch je länger der Krieg dauere, desto schwieriger werde es, «um die Aufmerksamkeit von Hunderten Millionen Menschen in verschiedenen Ländern zu konkurrieren», sagte Selenskyj. «Aber ich werde alles tun, damit die Aufmerksamkeit für die Ukraine nicht nachlässt.»

  • 0.15 Uhr

    IKRK: Krieg rückt andere Konflikte in Hintergrund

    Der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Peter Maurer, befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine andere Konflikte in den Hintergrund rückt. Gleichzeitig verteidigte er in einem Interview die Kontakte des IKRK mit dem Angreifer Russland. «Wir müssen mit beiden Seiten reden, um die Bevölkerung zu schützen», sagte Maurer am Montag in der ORF-Sendung «ZiB2». Der Krieg in der Ukraine sei ein klassischer Konflikt, «in dem Staaten kriegerisch aufeinander treffen.» Man sei damit zurück im Geltungsbereich des humanitären Völkerrechts.

    Das IKRK beschäftige sich aber mit der «Einhaltung der Rechte im Krieg», sagte der Schweizer Diplomat. «Es ist sinnvoll zu trennen zwischen dem Recht im Krieg und dem internationalen Völkerrecht.»

    In diesem Sinne verteidigte Maurer auch sein von ukrainischer Seite kritisiertes Treffen mit Russlands Aussenminister Sergej Lawrow Ende März in Moskau. «Unsere Arbeitsmethode ist die Vertraulichkeit des Dialogs mit den Kriegsführenden.» Das helfe mehr als öffentliche Kritik.

    Zu mutmasslichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine meinte der IKRK-Chef: «Was geschehen ist, ist geschehen.» Es sei aber die Aufgabe anderer Organisationen «die Strafgerichtsbarkeit zu klären und durchzusetzen». Seitens des IKRK dürfe die Strafgerichtsbarkeit nicht mit der humanitären Hilfe vermischt werden.

    Der Krieg in Ukraine rückt nach Ansicht von Maurer andere Konflikte in den Hintergrund. «Längerfristig macht mir das Sorgen», sagte Maurer. Schliesslich sei «Not weit über die Ukraine wichtig.»

  • 0 Uhr

    Ukraine beklagt Tote und Verletzte im Osten des Landes

    Im Osten des Landes hat die Ukraine am Montag weitere zivile Todesopfer beklagt. Im Gebiet Donezk seien drei Personen durch russischen Beschuss getötet worden, teilte Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Telegram mit, zwei weitere wurden demnach verletzt. Auch der Beschuss auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw hält an. Dort seien am Montag ebenfalls drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden, schrieb Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. In der Region Sumy soll nach Angaben des dortigen Gouverneurs, Dmytro Schywyzkyj, eine Zivilperson getötet und eine weitere verletzt worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

    Familie, Freunde und andere Trauernde auf der Beerdigung des in der Region von Charkiw gefallenen ukrainischen Soldaten und Aktivisten Roman Ratushnyi. (18. Juni 2022)
    Familie, Freunde und andere Trauernde auf der Beerdigung des in der Region von Charkiw gefallenen ukrainischen Soldaten und Aktivisten Roman Ratushnyi. (18. Juni 2022)
    Bild: Keystone/EPA/Roman PIlipey

    Auch in Odessa soll es mehrere Verletzte gegeben haben. Dort und in anderen Regionen im Süden der Ukraine griffen russische Truppen am Montag nach Angaben der ukrainischen Agentur Interfax sowie der Online-Zeitung «Ukrajinska Prawda» innerhalb von drei Stunden 14 Mal mit Raketen an.

    Den Angriff auf das Nachbarland hatte Moskau am 24. Februar begonnen. Nach einer Zählung der Vereinten Nationen wurden seither mindestens 4569 Zivilisten getötet und 5691 weitere verletzt. Die tatsächliche Zahl liegt auch nach UN-Schätzungen vermutlich deutlich höher.