Medizin Schwangerschaftsdiabetes: Langfristige Gesundheitsrisiken für Frauen

uc, sda

12.11.2024 - 13:19

Schwangerschaftsdiabetes kann das langfristige Risiko für Typ-2-Diabetes bis zu zehn Mal erhöhen.
Schwangerschaftsdiabetes kann das langfristige Risiko für Typ-2-Diabetes bis zu zehn Mal erhöhen.
Keystone

Frauen, die während der Schwangerschaft an Diabetes leiden, haben ein erhöhtes Risiko, später im Leben an Altersdiabetes zu erkranken. Eine Studie aus der Schweiz beleuchtet die anhaltenden Auswirkungen auf die Glukoseregulierung.

Ein Team von Forschern aus der Region Genfersee hat herausgefunden, dass Frauen, die während der Schwangerschaft an Diabetes erkranken, langfristig mit erheblichen Gesundheitsrisiken konfrontiert sind. Diese Frauen zeigen anhaltende Probleme in der Regulierung ihres Blutzuckers, was das Risiko, später an Altersdiabetes zu erkranken, um das Zehnfache erhöhen kann.

Tinh Hai Collet, Assistenzprofessor am Fakultätszentrum für Diabetes der Universität Genf, betont, dass auch das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen steigt. Die Forscher aus Genf arbeiteten mit den Universitätsspitälern Lausanne und Genf sowie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne zusammen. Sie nutzten tragbare Geräte, um die Dynamik des Blutzuckers, die körperliche Aktivität und die Herzfrequenz der Teilnehmerinnen zu überwachen.

Langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit

In der Studie wurden 22 Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes mit 15 Frauen verglichen, die während der Schwangerschaft einen normalen Glukosestoffwechsel hatten. Die Ergebnisse, die im Fachjournal «Diabetologia» veröffentlicht wurden, zeigen, dass die betroffenen Frauen auch nach der Geburt weiterhin Störungen in der Blutzuckerregulation aufweisen, obwohl ihre klinischen Daten oft im Normalbereich liegen.

Die Untersuchung ergab, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes tendenziell ein höheres Körpergewicht haben. Zudem normalisiert sich ihr Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten langsamer, selbst wenn sie weniger Kohlenhydrate konsumieren.

Störungen des zirkadianen Rhythmus

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass der tägliche Blutzuckerrhythmus dieser Frauen gestört ist, was auf eine Beeinträchtigung ihrer inneren Uhren oder zirkadianen Rhythmen hindeutet. Die Forscher schlagen vor, die Blutzuckervariabilität in der Zeit nach der Geburt zu überwachen, um Frauen mit einem erhöhten Risiko frühzeitig zu identifizieren. Weltweit sind etwa 14 Prozent der schwangeren Frauen von Schwangerschaftsdiabetes betroffen, in der Schweiz liegt der Anteil bei 10 Prozent.

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