Ukraine-Überblick Angeblich «kontrollierte Sprengung» in Sewastopol +++ Putin setzt Schoigu unter Druck

Agenturen/red

25.9.2023

Ukraine: Odessa mit Drohnen und Raketen angegriffen

Ukraine: Odessa mit Drohnen und Raketen angegriffen

STORY: Wie das ukrainische Militär mitgeteilt hat, wurden bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf den Hafen von Odessa im Süden der Ukraine in der Nacht zu Montag eine Frau verletzt sowie Gebäude und Hafeninfrastruktur schwer beschädigt. Die ukrainische Luftwaffe sagte, dass die Luftabwehrsysteme in der Nacht 19 iranische Shahed-Drohnen, 11 Marschflugkörper sowie zwei Hyperschallraketen zerstört hätten, die Russland in der Nacht auf die Ukraine abgefeuert haben soll, die meisten davon auf Odessa. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Ansprache am Sonntag, die USA hätten sich bereit erklärt, gemeinsam mit der Ukraine Waffen zu produzieren, ein Schritt, der bis vor kurzem kaum vorstellbar gewesen sei. Darüber hinaus sprach er den ukrainischen Streitkräften seinen ausdrücklichen Dank aus, für ihre Erfolge bei der andauernden Gegenoffensive – ohne allerdings genauere Details zu erwähnen. Seine Äusserungen erfolgten, nachdem russische Streitkräfte am Sonntag die südukrainische Region Cherson, rund 200 Kilometer östlich von Odessa, beschossen hatten. Laut den Angaben des Gouverneurs der Region wurden dabei zwei Menschen getötet sowie mindestens acht verletzt. Angaben aus den Kriegsgebieten können grösstenteils nicht unabhängig verifiziert werden.

25.09.2023

Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigt den Erhalt von Abrams-Panzern aus den USA. Eine Untersuchungskommission der UNO sammelt immer mehr Beweise dafür, dass die russische Armee Zivilisten foltert und Angriffe auf sie verübt. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ankunft von Abrams-Panzern aus den USA bestätigt.
  • Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen sammelt im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben immer mehr Beweise dafür, dass die russische Armee Zivilisten foltert und Angriffe auf sie verübt
  • Mit mehreren Kampfdrohnen soll die Ukraine am Sonntag die russische Gebietshauptstadt Kursk nahe der Grenze angegriffen haben.
  • Der Flugverkehr in Moskau wurden wegen eines Drohnenangriffs eingeschränkt.
  • Der ukrainische Sonderermittler für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Gjundus Mamedow, hat internationale Unterstützung bei der Strafverfolgung gefordert.
  • Nach heftigen Protesten hat sich Kanadas Parlamentspräsident Anthony Rota für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen während des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ottawa entschuldigt.
  • Die Entwicklungen von Sonntag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 25. Septmeber 2023

  • 21.00 Uhr

    Polen verschärft Kontrollen an Grenze zur Slowakei

    Angesichts zunehmender Migrationsbewegungen hat die Regierung in Polen schärfere Kontrollen an der Grenze zum südlichen Nachbarland Slowakei angeordnet. Er habe Kontrollen von Kleinbussen, Bussen, Lieferwagen und Autos angewiesen, bei denen ein Verdacht besteht, dass sie illegal einreisende Migranten transportieren könnten, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Montag nach Angaben der Agentur PAP bei einem Wahlkampfauftritt in Krasnik.

  • 20.22 Uhr

    USA vereinbaren Milliardenkredit für Polens Militär-Modernisierung

    Zur Modernisierung des polnischen Militärs haben die USA mit Warschau eine Vereinbarung über einen Milliardenkredit getroffen. Das US-Aussenministerium gab am Montag in Washington bekannt, Polen solle ein Direktdarlehen in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar (1,89 Milliarden Euro) erhalten. Solche Direktdarlehen seien ein Instrument, das einigen der wichtigsten Sicherheitspartner der USA vorbehalten bleibe. «Polen ist ein treuer Verbündeter der Vereinigten Staaten, und Polens Sicherheit ist für die kollektive Verteidigung der Ostflanke der Nato von entscheidender Bedeutung», hiess es zur Begründung.

    Die US-Regierung stelle für die Kosten des Darlehens bis zu 60 Millionen Dollar zur Verfügung. Dies werde dazu beitragen werden, die Modernisierung der polnischen Verteidigung zu beschleunigen, indem Beschaffungen von Rüstungsgütern aus den USA unterstützt würden.

    Polen arbeitet angesichts des Krieges im Nachbarland Ukraine und der Bedrohung durch Russland daran, das eigene Militär aufzurüsten. In diesem Jahr will das EU- und Nato-Land vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben - die Nato hatte sich in Friedenszeiten ein Ziel von zwei Prozent gesetzt. Zur Modernisierung von Armee und Luftwaffe hat Polen Milliardendeals mit den USA und Südkorea abgeschlossen.

  • 19.31 Uhr

    Nach russischen Angriffen in der Ukraine Raketenteile in Moldau gefunden

    Nach einer russischen Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine über Nacht sind in einem Dorf in Moldaus abtrünniger Region Transnistrien am Montag Teile einer Rakete gefunden worden. Ein Sprengkopf einer Luftabwehrrakete vom Typ S-300 sei im Dorf Tschitcani «nahe einem Haus» heruntergefallen «und im Boden steckengeblieben», sagte Oleg Beljakow von der für friedenserhaltende Maßnahmen in Transnistrien zuständigen Kommission der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.

    Beljakow zufolge handelt es sich bei der Rakete um ein Modell von 1968. Moldau kündigte eine Überprüfung des Vorfalls an. «Zu diesem Zeitpunkt ist weder die Herkunft des identifizierten Objekts klar, noch ist seine Flugroute von unabhängigen Quellen bestätigt», erklärte das Verteidigungsministerium in Chisinau.

    Lokalen Medien zufolge landete das Geschoss im Garten eines Bewohners von Tschitcani, der angab, in der Nacht eine laute Explosion gehört und dann am frühen Morgen die Rakete gefunden zu haben.

  • 18.48 Uhr

    Explosionen in Sewastopol angeblich «kontrollierte Sprengung»

    Nach dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim am Montag erneut Explosionen gegeben. Nach Angaben des russischen Besatzungschefs des Gebiets, Michail Raswoschajew, soll es sich um eine «kontrollierte Sprengung» am schwer beschädigten Gebäude in der Stadt Sewastopol gehandelt haben. Auch am Abend seien weitere Sprengungen geplant, gab Raswoschajew auf Telegram an. Unabhängig liessen sich die Angaben nicht überprüfen.

    Bereits nach dem Angriff am vergangenen Freitag hatte die russische Seite zunächst nur von herabfallenden Raketentrümmern gesprochen - dabei stellte sich die ukrainische Attacke letztlich als weitaus erfolgreicher heraus. Mehrere Raketen sollen das Hauptquartier getroffen haben. Laut Angaben aus Kiew wurde dabei unter anderem der Chef der russischen Schwarzmeerflotte, Viktor Sokolow, getötet. Moskau bestätigte das zunächst nicht.

  • 18.15 Uhr

    Putin fordert eigene Offensive auf ukrainische Grossstadt

    Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu soll dafür sorgen, dass der ukrainische Vormarsch gestoppt wird, schreibt der «Blick».

    Wie die Denkfabrik Institute for the Study of War unter Berufung auf einen Kreml-Insider berichtet habe, soll Schoigu nur noch bis Anfang Oktober Zeit haben, die Lage an der Ukraine-Front deutlich zu verbessern. Demnach befiehlt Putin eine eigene Offensivaktion auf eine ukrainische Grossstadt. Wie diese genau umgesetzt werden soll, bleibt der russischen Armee-Führung überlassen.

    Russlands Präsident Wladimir Putin (l.) und der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
    Russlands Präsident Wladimir Putin (l.) und der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
    Uncredited/Sputnik Kremlin Pool Photo/AP/dpa
  • 17:33 Uhr

    Kiew meldet Zerstörung von russischen Munitionsdepots in Ostukraine

    In der russisch besetzten Region Luhansk im Osten der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben ein russisches Munitionslager auf einem Fabrikgelände detoniert. In der Stadt Sorokyne habe es am Montag eine heftige Explosion gegeben, teilte der ukrainische Militärgouverneur der Region Luhansk, Artem Lyssohor, auf Telegram mit. Die zu Sowjetzeiten als Krasnodon bezeichnete Stadt liegt mehr als 100 Kilometer hinter der Front, jedoch nur etwa 10 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt.

  • 17:08 Uhr

    Senioren bei russischem Luftangriff in Südukraine getötet

    Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Stadt Beryslaw sind zwei Senioren getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Ein 73-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau starben am Montag durch den Einschlag einer vom Flugzeug abgeworfenen Bombe in einem Gebäude der kommunalen Wohnungsverwaltung, wie die lokalen Behörden auf Telegram mitteilten.

    Eine weitere Fliegerbombe zerstörte demnach ein Wohnhaus. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

  • 15:28 Uhr

    UN-Kommission: Fortlaufend Beweise für russische Kriegsverbrechen

    Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen sammelt im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben immer mehr Beweise dafür, dass die russische Armee Zivilisten foltert und Angriffe auf sie verübt. «Es gibt fortlaufend Beweise dafür, dass russische Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen», berichtete die Kommission dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

    Die Erkenntnisse deuteten auf eine weit verbreitete und systematische Anwendung von Folter durch die russischen Streitkräfte gegen Personen hin, denen vorgeworfen werde, Informanten der ukrainischen Streitkräfte zu sein. «In einigen Fällen war die Folter so brutal, dass das Opfer starb», teilte die Kommission mit.

    Die Kommission werde nun versuchen zu klären, ob die Fälle von Folter und die Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten, hiess es. «Die Kommission bedauert, dass es weiterhin zu Angriffen gegen Zivilisten und medizinische Einrichtungen kommt, die unter Schutz stehen.» In der Region Cherson hätten russische Soldaten Frauen im Alter von 19 bis 83 Jahren vergewaltigt und sexuelle Gewalt ausgeübt.

    Auch die Ukraine wurde aufgefordert, einige Fälle von möglicher Misshandlung russischer Kriegsgefangener aufzuklären. Ganz wichtig sei, dass allseits die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden, sagte der Leiter der Kommission, Erik Møse. Die Kommission hat die Ukraine bisher zehnmal besucht. Zugang zu russischen Quellen habe sie trotz mehrfacher Bitten nicht bekommen, hiess es.

  • 15:09 Uhr

    Moskau setzt weitere Richter des Strafgerichtshofs auf Fahndungsliste

    Die russische Justiz hat weitere Richter und ranghohe Beamte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Fahndung ausgeschrieben. Das Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmański, die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste. Das berichteten russische Staatsmedien. Konkrete Vorwürfe oder Strafparagrafen gegen sie wurden dabei nicht genannt.

    Nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wegen Verschleppung ukrainischer Kinder erlassen hatte, schrieb Moskau bereits mehrere IStGH-Richter und den Chefankläger der Behörde, Karim Khan, zur Fahndung aus. Russland warf ihnen den «Angriff auf einen Vertreter einer ausländischen Regierung» vor.

    Damals bezeichnete der IStGH die russische Reaktion als «unbedeutend». Am Montag gab es von der Behörde im niederländischen Den Haag zunächst keine Reaktion.

  • 14:06 Uhr

    Selenskyj bestätigt Ankunft von Abrams-Panzern aus USA

    Die ersten US-Panzer vom Typ Abrams sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine angekommen. Sie bereiteten sich bereits auf den Einsatz vor, schrieb Selenskyj auf Telegram. Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern des Typs an die Ukraine angekündigt.

    Die Ukraine hat die ersten Panzer des Typs Abrams aus den USA erhalten. (Archivbild)
    Die Ukraine hat die ersten Panzer des Typs Abrams aus den USA erhalten. (Archivbild)
    KEYSTONE/DPA/Daniel Karmann
  • 13.30 Uhr

    Kiew will Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet haben

    Beim ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte am vergangenen Freitag ist nach Angaben aus Kiew auch der Flottenchef Viktor Sokolow ums Leben gekommen. «Nach dem Treffer im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte starben 34 Offiziere, darunter auch der Kommandeur der Schwarzmeerflotte Russlands», teilte der Pressedienst der Spezialkräfte beim ukrainischen Militär am Montag auf Telegram mit. Von russischer Seite gibt es noch keine Bestätigung für den Tod des Admirals.

    Am Freitag hatte das ukrainische Militär die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim mit einem kombinierten Angriff von Drohnen und Marschflugkörpern überzogen. Videos zeigen, dass dabei das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol mehrfach getroffen und schwer beschädigt wurde. Moskau sprach nach der Attacke allerdings von lediglich einem Vermissten.

    Viktor Sokolow wurde im September 2022 zum Kommandeur der Schwarzmeerflotte ernannt. Sein Vorgänger wurde Medienberichten zufolge nach dem Untergang des Raketenkreuzers «Moskwa», dem Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, wenige Monate nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine seines Amtes enthoben.

  • 13.18 Uhr

    Mindestens zwei Menschen unter den Trümmern in Odessa

    Nach den nächtlichen Angriffen der russischen Armee auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind zwei Menschen tot aus den Trümmern geborgen worden. Das berichten ukrainische Medien.

    Demnach lagen beide Personen unter den Trümmern eines eingestürzten Getreidelagers.

    Zuvor meldete sich die ukrainische Militärsprecherin Natalja Gumenjuk via Telegram zu den Angriffen. Die russischen Raketen vom Typ Onyx hätten Getreidespeicher zerstört. In den Vororten von Odessa seien infolge herabfallender Trümmerteile Lagerhäuser und ein Privathaus beschädigt worden und hätten Feuer gefangen. Russland versuche offenbar, «die Stärke der Luftabwehr zu testen», so Gumenjuk.

  • 10.40 Uhr

    Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada

    Nach heftigen Protesten hat sich Kanadas Parlamentspräsident Anthony Rota für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen während des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ottawa entschuldigt.

    «Ich möchte ganz besonders mein tiefstes Bedauern gegenüber den jüdischen Gemeinschaften in Kanada und rund um die Welt ausdrücken», sagte Rota laut kanadischen Medienberichten vom Wochenende. Er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln.

    Als Staatsoberhaupt der Ukraine hatte Selenskyj am Freitag Kanada besucht und vor dem Parlament in Ottawa gesprochen. Wenig später äusserte sich die Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) empört, dass Rota dabei den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka als einen «ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen» gewürdigt habe, der für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland kämpfte. Rota habe verschwiegen, dass Hunka während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS diente. Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt laut Mitteilung tosenden Applaus. Laut Radio Canada lebt er in Rotas Wahlkreis.

    Nach Angaben des FSCW diente Hunka in der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS, auch bekannt als Waffen-SS-Division Galizien. Die SS, die nach Kriegsende bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation eingestuft wurde, hatte in vielen besetzten Ländern nationale Verbände, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Der kanadische Sender CBC News berichtete am Sonntagabend (Ortszeit), dass er vergeblich versucht habe, Hunka zu erreichen.

    Die russische Propaganda versucht immer wieder, den Kriegsgegner Ukraine als «neonazistisch» darzustellen. Dazu verweist sie auch auf den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909–1959), der zeitweilig mit den Deutschen kollaborierte, in der Sowjetunion in Abwesenheit zum Tode verurteilt und von einem KGB-Agenten in München ermordet wurde.

    Das FSWC ist nach eigenen Angaben eine der führenden kanadischen Menschenrechtsorganisationen. Es ist nach dem österreichischen Holocaust-Überlebenden und Nazi-Jäger Simon Wiesenthal (1908–2005) benannt. Galizien ist eine historische Landschaft in der Westukraine und Südpolen, nicht zu verwechseln mit Galicien im Nordwesten Spaniens.

  • 9.45 Uhr

    Starts und Landungen an Moskauer Flughäfen ausgesetzt

    Am Sonntagabend sind an Moskauer Flughäfen STarts und Landungen ausgesetzt worden. Offenbar, weil man mit ukranischen Drohnenangriffen gerechnet habe, wie der Sender Radio Free Europe berichtete. Von offizieller Seite wurde die Massnahme nicht begründet.

  • 9.30 Uhr

    Putin soll Niederschlagen der ukrainischen Gegenoffensive befohlen haben

    Im selben Bericht schreibt das Institute for the Study of War (IWS) auch, dass Putin seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu befohlen habe, die ukrainische Offensive bis Anfang Oktober zu stoppen. Das IWS beruft sich auf eine Meldung des Telegram-Kanals «Kremlin Secrets».

    Sollten die Behauptungen des Insiders wahr sein, muss gemäss dem Bericht mit unerbittlichen Gegenangriffen des russischen Militärkommandos gerechnet werden.

  • 9.10 Uhr

    ISW: Extrem dynamische Situation in Saporischschja

    Als «extrem dynamische Situation» schätzt das Institute for the Study of War die Entwicklungen im westlichen Oblast Saporischschja ein. Gemäss dem ISW-Bericht sollen ukrainische Streitkräfte dort einen Angriff durchgeführt haben, der die russischen Linien durchdrungen haben soll. Demnach sollen sich die russischen Streitkräfte in der Gegend um Novoprokopivka südlich von Orichiw in der Defensive befinden. Weiter zeigt der Bericht, dass separate russische Einheiten an der WEst- und Ostflanke des Vorsprungs zu Gegenangriffen ansetzten. Dies, um den wachsenden ukrainischen Druck zu verringern.

    Das Institut betont zudem. dass diese «jüngsten positiven Indikatoren» nicht für einen grösseren operativen Erfolg der Ukraine stehe. Das ISW mahnt zur Geduld mit der ukrainischen Kampfführung und dass man mit einer Gegenoffensive bis zum Winter 2023 und bis ins Frühjahr 2024 rechnen müsse. Um erfolgreich zu sein, müsse die Ukraine nicht dramatisch tief in russisch besetztes Gebiet vordringen.

  • 6.58 Uhr

    EU-Kommissar zeigt Unverständnis für Chinas Haltung zu Ukraine-Krieg

    EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat während seines China-Besuchs Unverständnis für die Haltung der Volksrepublik zum Ukraine-Krieg geäussert. Territoriale Integrität sei für China immer ein Grundprinzip in der internationalen Diplomatie gewesen und Russlands Krieg verletze dieses Prinzip offensichtlich, sagte der Lette vor Studenten der hoch angesehenen Tsinghua Universität in Peking am Montag. «Deshalb ist es so schwer für uns, Chinas Haltung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine zu verstehen, da sie mit Chinas eigenen Grundprinzipien bricht.»

    Dombrovskis nannte auch kriegsbedingt verminderte Nahrungsmittelexporte und hohe Energiepreise, die auch Auswirkungen auf China hätten. Nahrungsmittelsicherheit stehe für China «weit oben auf der Agenda». «Deshalb ist es schwierig zu erkennen, wie Russlands Sabotage von Getreide-Exporten aus der Ukraine in Chinas Interesse sein kann», sagte er. Zudem sah der EU-Politiker ein Risiko für Chinas internationales Ansehen. Die Haltung zum Krieg wirke sich auf das Bild des Landes bei europäischen Konsumenten und Unternehmen aus. Ein Drittel der EU-Unternehmen gab laut Dombrovskis an, dass China wegen seiner Position in dem Konflikt weniger attraktiv für Investitionen sei.

    Der EU-Handelskommissar besuchte zuvor Chinas Wirtschaftsmetropole Shanghai. In Peking stand an diesem Montag der 10. EU-China-Dialog zu Handel und Wirtschaft auf dem Programm. Ein Thema dort dürfte auch die jüngst angekündigte Untersuchung der EU zu chinesischen Subventionsgeldern für E-Autos sein. Nach Ansicht Brüssels drückt China mit hohen Beträgen die Preise für chinesische E-Autos und verzerre damit den Markt. Peking zeigte sich mit der angekündigten Untersuchung unzufrieden.

  • 6.55 Uhr

    Russische Regionen nahe der Grenze zur Ukraine meldeten indes weitere Drohnenangriffe

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich unterdessen mit den Ergebnissen seiner Reise in die USA und nach Kanada zufrieden. Bei seiner abendlichen Video-Ansprache hob er die zuvor angekündigte gemeinsame Waffenproduktion mit den Vereinigten Staaten hervor. Selenskyj sprach dabei von einer «historischen Entscheidung der USA».

  • 6.45 Uhr

    «Produktive Woche»: Selenskyj zieht Fazit seiner US- und Kanada-Reise

    Selenskyj zog nach seiner Reise in die USA und nach Kanada ein positives Fazit. Mit den beiden westlichen Partnerstaaten seien Absprachen über Militär- und Finanzhilfe sowie eine gemeinsame Waffenproduktion getroffen worden, sagte er am Sonntag. «Es war eine produktive Woche.»

    Die US-Regierung sagte demnach ein militärisches Hilfspaket zu, das unter anderem Munition für Artillerie und Luftverteidigung sowie weitere Luftabwehrsysteme, taktische Fahrzeuge und andere Arten von Waffen umfasst. Kanada sicherte Selenskyj zufolge ebenfalls ein Hilfspaket für die Verteidigung in Höhe von einer halben Milliarde US-Dollar zu.

    Der ukrainische Präsident betonte zudem die Bedeutung der zuvor angekündigten gemeinsamen Produktion von Waffen und Verteidigungssystemen - einschliesslich der Luftverteidigung - mit den Vereinigten Staaten. «Das war bis vor kurzem eine absolute Fantasie. Aber es wird Wirklichkeit», sagte er.

  • 4.30 Uhr

    Ukrainischer Sonderermittler fodert Hilfe bei Strafverfolgung

    Der ukrainische Sonderermittler für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Gjundus Mamedow, hat internationale Unterstützung bei der Strafverfolgung gefordert. So könne die Justiz anderer Staaten ermitteln, wenn sich Ansatzpunkte ergeben, sagte Mamedow der Deutschen Presse-Agentur in Kiew. Dies könne der Fall sein, wenn sich Opfer des russischen Angriffskriegs in Ländern wie Deutschland befinden. «Wir haben seit September vergangenen Jahres etwa 500 Fälle von Verstössen gegen das humanitäre Völkerrecht dokumentiert. An der Ermittlung der Beteiligten müssen andere Institutionen mitwirken», forderte Mamedow.

    Beispielhaft sei, dass die deutsche Justiz Gerichtsverfahren wegen Straftaten durchgeführt habe, die im Syrien-Krieg verübt wurden. Er setze nun Hoffnungen auch darauf, dass sich die Bundesregierung «für die Schaffung einer internationalen Institution einsetzt, die sich komplett der Aufklärung der Verbrechen gegen die Ukraine widmet».

    Auf die Frage, ob nicht auch von ukrainischer Seite Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht verübt worden seien und ebenso verfolgt werden müssten, sagte er: «Ich bestreite das auch nicht.»

    Mamedow war von 2016 an ukrainischer Staatsanwalt für die von Russland im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektierte Krim, von 2019 bis 2021 stellvertretender Generalstaatsanwalt der Ukraine. Jetzt leitet er eine Arbeitsgruppe, die Beweise für Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht - Prinzipien und Regeln für die Beteiligten bewaffneter Konflikte - sammelt.

  • 3.48 Uhr

    Russland greift Odessa mit Drohnen und Raketen an

    Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht zum Montag mit Drohnen und Raketen angegriffen. Medienberichten zufolge waren Explosionen zu hören. An der Küste sei demnach ein grosses Gebäude getroffen worden und in Brand geraten. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

    Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor bei Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.

    Dieses vom staatlichen Rettungsdienst zur Verfügung gestellte Foto zeigt Rettungskräfte bei einem Einsatz in einem zerstörten Supermarkt nach russischen Raketenangriffen in Odessa Mitte August.
    Dieses vom staatlichen Rettungsdienst zur Verfügung gestellte Foto zeigt Rettungskräfte bei einem Einsatz in einem zerstörten Supermarkt nach russischen Raketenangriffen in Odessa Mitte August.
    Bild: Keystone/EPA/State Emergency Service

    Russland führt seit nunmehr 19 Monaten einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei geraten auch die strategisch wichtigen ukrainischen Schwarzmeerhäfen immer wieder unter Beschuss. Beobachter sehen in dem jüngsten Angriff einen möglichen Vergeltungsschlag für den ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim am Freitag.

  • 2.50 Uhr

    Russischen Rohöllieferungen steigen trotz Sanktionen

    Die russischen Rohöllieferungen sind im Frühjahr 2023 trotz der Sanktionen der EU und der G7 um 50 Prozent gestiegen. Dies berichtet die «Financial Times» unter Berufung auf Daten des Analyseunternehmens Kpler. Nach Schätzungen der Wirtschaftshochschule in Kiew würden wegen des Anstiegs der Ölpreise auch die Einnahmen Russlands aus dem Ölgeschäft ansteigen, berichtet die Zeitung. Die Europäische Union, die G7-Staaten und Australien hatten im Dezember 2022 eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Öl eingeführt. Damit sollte Russland die Finanzierung des Kriegs gegen die Ukraine erschwert werden.

  • 0.33 Uhr

    Angriff auf Krementschuk: Zahl der Verletzten steigt auf mehr als 50

    Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50 gestiegen. Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder sowie eine schwangere Frau, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Sonntag auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im Spital. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet worden.

    Lunin zufolge hatten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk abgefeuert. Eines der Geschosse habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes habe ein ziviles Gebäude getroffen.

    Russland führt seit 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Entgegen russischer Behauptungen werden immer wieder auch Wohngebäude und andere zivile Infrastruktur beschossen. Krementschuk war bereits einige Monate nach Kriegsbeginn, im Juni 2022, zum Ziel eines verheerenden Angriffs geworden. Damals schlugen russische Raketen in einem Einkaufszentrum ein und töteten mindestens 20 Menschen.

  • Flugverkehr in Moskau wegen Drohnenangriffs eingeschränkt

    Die russische Luftabwehr bekämpft einen Drohnenangriff auf die russische Region Tula. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Tula grenzt im Norden an die Region Moskau. Laut RIA hat es nach vorläufigen Informationen bei dem Angriff weder Schäden noch Verletzte gegeben. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurde der Flugverkehr an den zwei grossen Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domedowo eingeschränkt und Flüge umgeleitet.

  • 0 Uhr

    Russland meldet Drohnenangriffe auf Kursk

    Mit mehreren Kampfdrohnen soll die Ukraine am Sonntag die russische Gebietshauptstadt Kursk nahe der Grenze angegriffen haben. Um 20.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) habe die Luftabwehr eine ukrainische Drohne abgeschossen, meldete das russische Verteidigungsministerium. Kiew kommentierte dies bisher nicht. Ein auf Telegram-Kanälen veröffentlichtes Video zeigt Rauchwolken nahe des Flughafens östlich der Stadt. Kursk liegt etwa 100 Kilometer von der Ukraine entfernt. Bereits am Morgen sollen Drohnen Ziele dort angegriffen haben. Eine soll ein Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen haben, eine zweite eine Ölraffinerie, wie Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst meldeten. Das Gebiet Kursk teilte offiziell mit, eine Drohne habe geringen Schaden am Dach eines Verwaltungsgebäudes angerichtet. In einem südlichen Randbezirk der russischen Metropole Sankt Petersburg fiel am Sonntagabend die Strom- und Wasserversorgung aus. Auch im nur etwa fünf Kilometer entfernten Flughafen Pulkowo habe es kurzzeitig keinen Strom gegeben, meldeten russische Telegram-Kanäle. Zuvor hörten Einwohner nach unbestätigten Berichten ein lautes Geräusch und sahen einen Lichtblitz. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben bisher nicht.