Ukraine-Übersicht Biden sagt Ukraine weitere 800 Millionen Dollar für Waffen zu +++ Selenskyj hält Mariupol nicht für verloren

Agenturen/red

21.4.2022

Selenskyj: Situation im Südosten der Ukraine «extrem hart»

Selenskyj: Situation im Südosten der Ukraine «extrem hart»

Nach Angaben ihres Chef-Unterhändlers Michailo Podoljak via Twitter ist die Ukraine zu ausserordentlichen Gesprächen ohne Vorbedingungen mit Russland in Mariupol bereit.

21.04.2022

Die Ukraine schlägt Verhandlungen im schwer umkämpften Mariupol vor. Der Grossteil der Region Luhansk ist offenbar unter russischer Kontrolle. Nahe Kiew sollen weitere Massengräber entdeckt worden sein. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Russlands Verteidigungsminister Schoigu meldet, dass russische Truppen die ukrainische Hafenstadt Mariupol vollständig unter ihre Kontrolle gebracht haben.
  • Inmitten heftiger Kämpfe um Mariupol konnten angeblich vier Busse mit Zivilisten die Stadt verlassen.
  • Nach Tagen eindringlichen Bittens um mehr und schwere Waffen sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Verständnis bei Partnerländern der Ukraine aufkommen.
  • Zwei Vertreter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit Russland sind bereit, für Verhandlungen in die schwer umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol zu fahren.
  • In der Nacht zum Donnerstag ist aus der Ukraine erneut Beschuss gemeldet worden.
  • Im Auftrag Russlands aktive Hacker können nach Einschätzung von Sicherheitsexperten die wirtschaftlichen Sanktionen zumindest teilweise aushebeln.
  • Die Entwicklungen vom Mittwoch findest du hier.
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  • 21.54 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Donnerstag

  • 21.50 Uhr

    Erneut kein Fluchtkorridor aus Mariupol

    Für die weitgehend zerstörte und von russischen Truppen belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol ist erneut kein Fluchtkorridor zustande gekommen. «Seitens der Russen läuft alles schwierig, chaotisch, langsam und natürlich unehrlich», schrieb Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram.

    Hoffnung gebe nur die Tatsache, dass am Vortag vier Busse aus Mariupol nach Berdjansk fahren konnten, meinte sie. Drei der Busse seien im Regierungsgebiet angelangt. Der Verbleib eines Busses sei unbekannt. Medienberichten zufolge kamen knapp 80 Menschen in Saporischschja an.

    Nach Angaben der prorussischen Donezker Separatisten hatten am Vortag etwa 130 Menschen eine von der russischen Militärführung ausgerufene Feuerpause zur Flucht genutzt. Ukrainischen Angaben zufolge sollen noch mehr als 100'000 Menschen in Mariupol ausharren. Die Separatisten sprechen von mehr als doppelt so vielen Einwohnern. Vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar lebten offiziellen Angaben nach 440'000 Menschen in der Stadt.

  • 21.48 Uhr

    Wegen Ukraine-Kriegs erstmals keine Einigung bei IWF-Tagung

    Wegen des Krieges in der Ukraine hat es beim halbjährlichen Ministertreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstmals keine gemeinsame Erklärung gegeben. «Russlands Krieg gegen die Ukraine hat es unmöglich gemacht, einen Konsens zu finden», erklärte die Vorsitzende des IWF-Lenkungsausschusses, Spaniens Finanzministerin Nadia Calviño, am Donnerstag.

    Sie habe aber die Unterstützung der «überwältigenden Mehrheit» der 189 Mitglieder. Es habe «nahezu Einstimmigkeit über die auf dem Tisch liegenden inhaltlichen Fragen» geherrscht, erklärte Calviño weiter. Die Finanzminister und Zentralbanker riefen demnach vor allem zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auf und zeigten sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen, die «eine globale Reichweite haben».

    Der Krieg und die zahlreichen Sanktionen gegen Moskau gefährden die weltweite Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Der russische Angriff auf das Nachbarland hat die Lebensmittel- und Energiepreise weltweit in die Höhe schnellen lassen und die ohnehin schon steigende Inflation angeheizt. Der IWF senkte seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft in der Folge deutlich.

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj: Ukraine wird für Wiederaufbau Hunderte Milliarden brauchen

    Wegen des russischen Angriffskriegs braucht die Ukraine nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj monatlich rund sieben Milliarden US-Dollar, um ihre wirtschaftlichen Verluste auszugleichen. Zudem werde die Ukraine «Hunderte Milliarden Dollar brauchen, um später wieder alles aufzubauen», sagte Selenskyj am Donnerstag per Videoschalte bei einer internationalen Geberkonferenz der Weltbank in Washington.

    Die russischen Streitkräfte zerstörten in der Ukraine Infrastruktur, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und zahllose Häuser und Wohnungen, sagte er weiter. «Russische Artillerie, russische Raketen, russische Bombardements unterscheiden nicht, wen sie töten und welche Gebäude sie bombardieren oder in Flammen aufgehen lassen», sagte Selenskyj einer englischen Simultanübersetzung zufolge weiter.

    Premierminister Denys Schmyhal sagte bei dem Treffen in Washington, die Ukraine brauche mit Blick auf die kommenden Monate jeweils rund vier bis fünf Milliarden US-Dollar externe Unterstützung. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, lobte die Regierung in Kiew, trotz des Kriegs durch umsichtiges Handeln noch für relative makroökonomische Stabilität zu sorgen.

    Der IWF gehe davon aus, dass die Ukraine in den kommenden zwei bis drei Monaten Hilfen von jeweils rund fünf Milliarden Dollar brauchen werden, um das Funktionieren von Regierung und wichtiger staatlicher Institutionen zu gewährleisten, sagte sie. Dies sollten direkte Hilfen sein und keine Kredite, mahnte Georgiewa. Mehr Schulden anzuhäufen, sei aktuell «nicht weise», weil es dann später zu einer Restrukturierung der Schulden kommen müsse, mahnte sie.

  • 21.38 Uhr

    Militärexperten sehen wenig Bodengewinn russischer Truppen

    Die russischen Truppen haben bei ihrer Offensive im Osten der Ukraine nach Einschätzung westlicher Militärexperten in den vergangenen Tagen kaum an Boden gewonnen. Aus der Luft und mit Artilleriegeschützen seien zwar zahlreiche Ziele angegriffen worden, aber durch erbitterten ukrainischen Widerstand kämen die Russen unter anderem nicht wie geplant von Isjum aus Richtung Süden voran, verlautete am Donnerstag aus dem Pentagon.

    Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AP beobachteten, verbrannten bei Raketenangriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw am Donnerstag zwei Zivilisten in ihrem Auto. Eine Schule und ein Wohngebäude wurden ebenfalls getroffen.

  • 21.21 Uhr

    Südafrikas Präsident dringt auf Verhandlungslösung

    Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj für Verhandlungen mit Russland geworben. Er und Selenskyj hätten in dem zwanzigminütigen Gespräch übereingestimmt, dass es Verhandlungen brauche, um den Konflikt zu einem Ende zu bringen, schrieb Ramaphosa am Donnerstag auf Twitter. Der südafrikanische Präsident hat sich bisher mit offener Kritik an Russland zurückgehalten.

    Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat ein Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geführt.
    Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat ein Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geführt.
    Bild: EPA/Maja Hitij/Pool

    Auch Selenskyj äusserte sich auf Twitter über das Telefonat mit Ramaphosa, das am Mittwochabend stattfand. Er habe dem südafrikanischen Präsidenten über den Widerstand gegen Russlands Truppen gesprochen und auch die Möglichkeit einer weltweiten Hungerkrise.

  • 21.07 Uhr

    Satellitenbilder zeigen mehr als 200 frische Gräber bei Mariupol

    Auf Satellitenbilder von der Gegend um die ukrainische Stadt Mariupol sind mehr als 200 neue Gräber zu sehen. Die am Donnerstag vom Unternehmen Maxar Technologies veröffentlichten Aufnahmen zeigen lange Reihen von frischen Gräbern neben einem bereits bestehenden Friedhof in Manhusch, etwa 20 Kilometer entfernt von Mariupol.

    Nach ukrainischen Angaben sollen russische Soldaten dort Bewohner von Mariupol begraben haben, die bei den monatelangen Kämpfen ums Leben kamen.

  • 20.51 Uhr

    Westliche Geheimdienste rechnen mit langwierigem Krieg

    Der Krieg in der Ukraine könnte sich nach Einschätzung westlicher Geheimdienste noch Monate hinziehen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei nach wie vor in einer Position, in der er den Krieg gewinnen könne, allerdings nicht in naher Zukunft, sagten zwei mit der Lage in der Ukraine vertraute Gewährspersonen am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf geheimdienstliche Erkenntnisse.

    Demnach sei es durchaus möglich, dass die russischen Truppen einen Grossteil der ukrainischen Soldaten einkreisen und an Territorium gewinnen könnten. Ein Eroberung des gesamten Donbass im Osten des Landes und eine Landbrücke auf die Krim sei potenziell in Reichweite Russlands, sagten die Gewährsleute. Dass dieses Ziel auch erreicht werde, sei aber alles andere als sicher.

    Russland habe aus den Fehlern in den ersten Wochen des Krieges gelernt und agiere jetzt effektiver und kontrollierter. Dennoch sei es nach wie vor so, dass Soldaten als Kanonenfutter geopfert würden und Fahrzeuge in langen Konvois vorrückten, die sie angreifbar machten. Um die ukrainischen Soldaten wirklich in die Zange zu nehmen, fehle noch ein effektiver Vormarsch aus dem Süden, aber der werde unter anderem durch die Verteidiger der Küstenstadt Mariupol aufgehalten, sagten die Gewährsleute.

  • 20.42 Uhr

    Polnische Regierung friert Gelder von russischer Botschaft ein

    Die polnische Regierung hat das Konto der russischen Botschaft in Warschau eingefroren. Das Guthaben sei mutmasslich für Zwecke genutzt worden, die «nicht gut» waren, sagte der Sprecher der polnischen Aussenministeriums, Lukasz Jasina, am Donnerstag, ohne weiter ins Detail zu gehen.

    Laut dem Nachrichtenportal «Business Insider» wurde die Kontensperrung schon kurz nach Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine von der Staatsanwaltschaft angeordnet und soll für sechs Monate gelten.

    Wie der Ministeriumssprecher weiter mitteilte, wurden die polnische Botschaft in Moskau und Konsulate in Russland Schikanen ausgesetzt. Unter anderem hätten es die von Russland ausgewiesenen polnischen Diplomaten beinahe nicht geschafft, das Botschaftsgelände zu verlassen, weil dort alle Strassen aufgerissen worden seien.

  • 20.27 Uhr

    Russland verhängt Einreiseverbote gegen Kamala Harris und Mark Zuckerberg

    Russland hat als Antwort auf westliche Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs erneut Dutzende Einreiseverbote gegen US-Bürger und Kanadier verhängt. Unter den namentlich Genannten sind diesmal US-Vizepräsidentin Kamala Harris und der Chef des Facebook-Konzerns Meta, Mark Zuckerberg.

    Das Aussenministerium in Moskau veröffentlichte am Donnerstag eine Liste mit Namen von 29 US-Bürgern und 61 Kanadiern, darunter Regierungsvertreter, Militärs, Wissenschaftler, Unternehmer, Experten und Journalisten.

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris darf vorerst nicht in Russland einreisen. (Archivbild)
    US-Vizepräsidentin Kamala Harris darf vorerst nicht in Russland einreisen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Andrew Harnik

    Zuvor hatte Russland schon Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden sowie Politiker aus der Europäischen Union, Grossbritannien, Australien und Neuseeland erlassen. Moskau beklagte «einen russlandfeindlichen Kurs» der Genannten.

    Das russische Aussenministerium warf der kanadischen Regierung vor, nicht nur Waffen, sondern auch Söldner in die Ukraine zu schicken. Den kanadischen Ausbildern der ukrainischen Streitkräfte drohte Moskau mit «Bestrafung», weil sie mit verantwortlich seien für die von «nationalistischen Bataillonen» begangenen Kriegsverbrechen.

  • 20.01 Uhr

    Sitzung des Unesco-Welterbekomitees in Russland vertagt

    Das für Juni in Russland angesetzte Jahrestreffen des Unesco-Welterbekomitees ist bis auf Weiteres verschoben worden. Das teilte der russische Unesco-Botschafter Alexander Kusnezow, der dem Komitee derzeit vorsitzt, am Donnerstag in einem Schreiben mit, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Ein neuer Termin oder Veranstaltungsort wurde demnach nicht festgelegt.

    Westliche Staaten hatten wegen des Ukraine-Kriegs gefordert, das Treffen andernorts abzuhalten und Russland den Vorsitz zu entziehen. Vor zwei Wochen hatten deshalb 46 mehrheitlich westliche Staaten, darunter Frankreich und Grossbritannien, angekündigt, das Treffen im russischen Kasan zu boykottieren. Mit ihren Forderungen konnten sie sich aber nicht durchsetzen.

    Nach Angaben aus Diplomatenkreisen waren unter anderem viele afrikanische Länder dagegen. Die Verschiebung des Treffens ohne weitere Angaben war demnach der einzig mögliche Kompromiss nach wochenlangen Verhandlungen.

  • 19.27 Uhr

    US-Regierung liefert eigens für Ukraine entwickelte Drohne

    Die USA haben nach Angaben des Pentagons einen neuartigen Drohnentyp entwickelt, der Anforderungen des ukrainischen Militärs entspricht und nun weiter angepasst werden soll. «In Gesprächen mit den Ukrainern über ihre Anforderungen waren wir der Meinung, dass dieses spezielle System sehr gut für ihre Bedürfnisse geeignet wäre, insbesondere in der Ostukraine», sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstagnachmittag (Ortszeit). Die Entwicklung der Drohne mit dem Namen «Phoenix Ghost» habe bereits vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs begonnen. Man wolle diese nun weiter so vorantreiben, dass sie noch besser zu den ukrainischen Anforderungen passe.

    Mehr als 120 der Drohnen sollen im Rahmen eines neuen 800 Millionen US-Dollar schweren Militärhilfepakets der US-Regierung in die Ukraine geliefert werden. Am Morgen hatte Kirby erklärt, die Drohne sei «speziell als Reaktion auf die ukrainischen Anforderungen schnell entwickelt» worden. Er hatte betont, sie sei ein Beispiel dafür, wie man sich in Echtzeit an die Bedürfnisse der Ukraine anpasse. «Ich habe mich wahrscheinlich nicht so gut ausgedrückt, wie ich es hätte tun sollen», sagte Kirby nun auf Nachfrage.

    John Kirby, Sprecher des Pentagon, hat der Ukraine extra entwickelte Drohnen versprochen.
    John Kirby, Sprecher des Pentagon, hat der Ukraine extra entwickelte Drohnen versprochen.
    Bild: Keystone/AP/Manuel Balce Ceneta

    Für die Bedienung der Drohne sei minimales Training notwendig, so der Pentagon-Sprecher weiter. Die neue Drohne ähnele den sogenannten Switchblade-Drohnen. Die Switchblades sind Mini-Drohnen und starten zunächst ohne Ziel. Sie können dann längere Zeit über dem Boden kreisen, um dort auf ein Ziel zu lauern, um gezielt anzugreifen. Dabei zerstören sie sich dann selbst. Die US-Regierung hatte der Ukraine auch Switchblades zur Verfügung gestellt. Die «Phoenix Ghost»-Drohnen hätten ähnliche Fähigkeiten, seien aber nicht genau gleich, so Kirby.

  • 19.15 Uhr

    Laut UNO über 7,7 Millionen Binnenflüchtlinge in der Ukraine

    Wegen des russischen Angriffskriegs sind nach UN-Angaben mehr als 7,7 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Die meisten von ihnen seien aus der Ostukraine in andere Landesteile geflohen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Donnerstag mit. Insgesamt 2,85 Millionen Binnenvertriebene suchten demnach im Westen der Ukraine Zuflucht.

    Zudem flohen seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar mehr als fünf Millionen Menschen ausser Landes. Die Zahl der Flüchtlinge stieg zuletzt deutlich langsamer, als in den ersten Kriegswochen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Donnerstag mitteilte. In den vergangenen 24 Stunden verliessen demnach knapp 51'000 Menschen die Ukraine.

    Die Gesamtzahl der seit Ende Februar geflohenen Ukrainer gibt das UNHCR mit 5'085'360 an. Nach Angaben der IOM, die ebenfalls zur UN gehört, sind zudem mehr als 218'000 Menschen anderer Staatsangehörigkeit in die Nachbarländer der Ukraine geflohen. Dabei handle es sich in erster Linie um Studenten und ausländische Arbeiter.

  • 18.54 Uhr

    Selenskyj hält besetztes Mariupol nicht für komplett verloren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält die nach Kremlangaben nun von Russland kontrollierte Hafenstadt Mariupol noch nicht für komplett verloren. «Die Situation ist schwierig, die Situation ist schlecht», sagte der Staatschef am Donnerstag Journalisten örtlichen Medien zufolge in Kiew. Es gebe mehrere Wege, die Stadt zu befreien.

    «Es gibt einen militärischen Weg, auf den man sich vorbereiten muss, und wir bereiten uns vor», sagte Selenskyj. Dazu brauche es die Hilfe westlicher Partner. «Für uns selbst ist es schwierig, wir brauchen entsprechende Waffen, doch denken wir darüber nach», meinte er. Ein anderer Weg sei ein diplomatischer, humanitärer.

    Trotz der «schlechten Situation» in Mariupol glaubt Wolodymyr Selenskyj noch an eine Wende.
    Trotz der «schlechten Situation» in Mariupol glaubt Wolodymyr Selenskyj noch an eine Wende.
    Bild: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

    Kiew habe Moskau bereits mehrere Varianten vorgeschlagen, darunter einen Austausch von «Verwundeten gegen Verwundete». «Dort gibt es über 400 Verwundete in dieser Zitadelle. Das sind nur die Soldaten.» Es gebe ebenfalls verletzte Zivilisten. «Vor uns liegen entscheidende Tage, die entscheidende Schlacht um unseren Staat, um unser Land, um den ukrainischen Donbass», betonte Selenskyj.

  • 18.06 Uhr

    Litauen liefert schwere Mörser an die Ukraine

    Die Ukraine hat aus Litauen schwere Mörser als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Dies sagte der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas am Donnerstag der Agentur BNS. Nähere Angaben dazu machte er nicht.

    Weiter habe Kiew aus den Beständen der Armee des EU- und Nato-Landes Stinger-Flugabwehrraketen, Panzerabwehr- und Flugabwehrwaffen, Munition, Granaten, Maschinengewehre und -pistolen und andere Ausrüstung erhalten. «Es ist schwierig, alles aufzulisten. Vor einem Monat habe ich 35 Artikel verschiedener Art gezählt», sagte Anusauskas.

    Litauen hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn vor acht Wochen der Ukraine humanitäre, medizinische und militärische Hilfe bereitgestellt. Die Regierung in Vilnius hat wiederholt dazu aufgerufen, Kiew mit einer Vielzahl von Waffen zu beliefern.

  • 16.52 Uhr

    USA sperren ihre Häfen für russische Schiffe

    Die US-Regierung sperrt ihre Häfen für russische Schiffe. Das bedeute, dass kein Schiff, das unter russischer Flagge fährt oder von russischen Interessen geleitet ist, in den Vereinigten Staaten anlegen dürfe, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in der US-Hauptstadt Washington.

    Dies sei ein weiterer Schritt, den die USA gemeinsam mit den internationalen Partnern gingen, so Biden. Russland sollten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine die «Vorteile des internationalen Wirtschaftssystems» verwehrt bleiben. Auch etwa die Europäische Union hatte beschlossen, Schiffen unter russischer Flagge das Einlaufen in EU-Häfen zu verbieten.

  • 16.35 Uhr

    Biden sagt Ukraine weitere 800 Millionen Dollar für Waffen zu

    Die US-Regierung will der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (rund 760 Millionen Franken) liefern, darunter auch Artillerie und Drohnen.

    Jeder Amerikaner könne stolz darauf sein, dass die Grosszügigkeit der USA dazu beitragen würde, die Ukraine im Kampf gegen Russlands Aggression zu unterstützen, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in Washington. Biden kündigte an, dass das neue Paket unter anderem Dutzende Haubitzen und taktische Drohnen enthalten werde.

    Die US-Regierung hatte erst in der vergangenen Woche ein 800 Millionen Dollar schweres Militärhilfe-Paket angekündigt. Die USA haben der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar mit der neuen Zusage bereits Waffen im Wert von mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert.

    Die US-Wirtschaftshilfen soll die ukrainische Wirtschaft stabilisieren und Städte unterstützen, die durch den russischen Angriff verwüstet worden sind.
    Die US-Wirtschaftshilfen soll die ukrainische Wirtschaft stabilisieren und Städte unterstützen, die durch den russischen Angriff verwüstet worden sind.
    Bild: SOPA Images/LightRocket via Getty Images

    Überdies hat die US-Regierung der Ukraine weitere 500 Millionen Dollar an wirtschaftlicher Hilfe versprochen. Die wirtschaftliche Unterstützung der USA für die Ukraine summiere sich damit auf eine Milliarde Dollar in den vergangenen zwei Monaten. 

  • 16.18 Uhr

    US-Verfahren zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge startet Montag

    Die US-Regierung will ab dem Beginn der kommenden Woche das Verfahren zur Aufnahme von bis zu 100'000 ukrainischen Flüchtlingen starten. Geflüchtete aus der Ukraine bräuchten zur Aufnahme einen Bürgen in den USA, der sie unterstützen könne und einen Hintergrundcheck durchlaufen müsse, sagten hochrangige Regierungsbeamte am Donnerstag in Washington.

    Das Programm richte sich somit vorrangig an Ukrainer mit Verbindungen in die USA, hiess es. Wer in die Vereinigten Staaten kommen wolle, müsse unter anderem gegen eine Reihe von Krankheiten geimpft sein. Ausserdem würden «biografische und biometrische» Kontrollen vorgenommen.

    Die Regierungsbeamten betonten, die einzelnen Verfahren sollten so schnell wie möglich abgewickelt werden. Das Programm sei auch ein klares Signal an die europäische Verbündeten, die eine historisch hohe Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine aufgenommen hätten.

  • 15.02 Uhr

    Spracherwerb aus Behördensicht zentral

    Kantone und Gemeinden rechnen in den kommenden Wochen und Monaten mit einem starken Anstieg der Nachfrage nach Integrationsangeboten. Wartezeiten und auch Enttäuschungen bei den betroffenen Geflüchteten aus der Ukraine seien wohl nicht zu vermeiden.

    Zentral sei in einem ersten Schritt das Erlernen einer Landessprache, sagte Nina Gilgen, Co-Präsidentin der Konferenz der kantonalen, kommunalen und regionalen Integrationsdelegierten (KID), am Donnerstag vor den Bundeshausmedien in Bern. Denn der Spracherwerb sei der Schlüssel dazu, dass jemand arbeiten könne.

    Aus der Ukraine geflüchtete Pflegefamilien werden in Deutsch unterrichtet. Der Verein tipiti und SOS Kinderdorf haben gemeinsam sieben Pflegefamilien aus der Ukraine evakuiert und in einem ehemaligen Altersheim untergebracht. (Archivbild vom 08. April 2022)
    Aus der Ukraine geflüchtete Pflegefamilien werden in Deutsch unterrichtet. Der Verein tipiti und SOS Kinderdorf haben gemeinsam sieben Pflegefamilien aus der Ukraine evakuiert und in einem ehemaligen Altersheim untergebracht. (Archivbild vom 08. April 2022)
    KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

    Die Schweiz stehe vor einer grossen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, so Gilgen, welche die Fachstelle Integration des Kantons Zürich leitet. Grundsätzlich stünden die entsprechenden Integrationsprogramme bereit.

  • 14.57 Uhr

    Russische Bankexperten erwarten 22 Prozent Inflation in diesem Jahr

    Russische Bankexperten erwarten im laufenden Jahr eine Inflation in Höhe von 22 Prozent und einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 9,2 Prozent. Das geht aus einer Umfrage der russischen Zentralbank hervor. Damit verschlechtern sich die Erwartungen weiter im Vergleich zum März. Damals hatten die Bankiers angesichts der westlichen Sanktionen mit 20 Prozent Inflation und 8 Prozent Rückgang beim BIP in Russland gerechnet.

    Auch für das Jahr 2023 haben sich die Aussichten demnach zwei Monate nach Beginn des vom Kreml befohlenen Kriegs gegen die Ukraine weiter eingetrübt: So erwarten die Experten nun auch für das nächste Jahr statt einem Prozent Wachstum gar keins mehr.

  • 14.42 Uhr

    Mörser statt Panzer: 210 Angebote der deutschen Industrie an die Ukraine

    Die deutsche Regierung hat der ukrainischen Regierung bereits Ende März eine Liste mit 210 Angeboten für Rüstungslieferungen der deutschen Industrie im Gesamtwert von 307 Millionen Euro vorgelegt. Darauf finden sich Panzerabwehrwaffen, Granaten, Drohnen, Schutzausrüstung und Munition. Die schwersten dort aufgeführten Waffen sind 12 Mörser mit einem Kaliber von 120 Millimeter. Panzer, schwere Artilleriegeschütze, Kampfhubschrauber oder Kampfflugzeuge sind darauf nicht zu finden.

    Konkret stehen auf der Liste 5150 Panzerabwehrwaffen, die bis zu 500 Meter weit schiessen können. Ausserdem zählen zu den Angeboten 18 kleine Aufklärungsdrohnen, 3000 Nachtsichtgeräte, mehr als 3000 Handfeuerwaffen, 30 Anti-Drohnen-Gewehre sowie gepanzerte Fahrzeuge.

    Die Ukraine fordert von der deutschen Regierung schwere Waffen wie Luftabwehrsysteme, Kampf- und Schützenpanzer sowie schwere Artillerie, um der erwarteten russischen Offensive in der Ostukraine standhalten zu können.

  • 14.32 Uhr

    Verteilschlüssel zählt mehr bei Zuteilung von Geflüchteten Bern

    Einige Kantone haben weit mehr Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen als sie aufgrund des Verteilschlüssels müssten. Der Bund will deshalb bei der Zuweisung der neu ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainer den Schlüssel stärker und individuelle Wünsche weniger berücksichtigen.

    Jeden Tag erreichen die Schweiz weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. (Archivbild vom 01. April 2022)
    Jeden Tag erreichen die Schweiz weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. (Archivbild vom 01. April 2022)
    Anadolu Agency via Getty Images

    Weiterhin gingen rund 800 Gesuche pro Tag von Geflüchteten beim Staatssekretariat für Migration (SEM) ein, sagte David Keller, Leiter Krisenstab Asyl im SEM. Im selben Takt würden sie verarbeitet. Gut 43'000 Gesuche seien bisher eingegangen, und gut 37'000 verarbeitet. 31'500 Personen hätten mittlerweile den S-Status erhalten.

    In der stark beanspruchten Region Zürich normalisiere sich die Situation, ebenso in den anderen fünf Asylregionen, sagte Keller.  Probleme gebe es aber bei der Verteilung der Geflüchteten auf die Kantone, sagte Keller. Einige Kantone hätten 50 oder gar 100 Prozent mehr Menschen aufgenommen als sie aufgrund des Proporzes – entsprechend ihrer Einwohnerzahl – aufnehmen müssten. Auch einige Städte und Gemeinden seien stark belastet.

  • 13.41 Uhr

    Papst fordert Waffenruhe für orthodoxes Osterfest in Ukraine

    Papst Franziskus hat im Vorfeld des Osterfestes der orthodoxen Christen am kommenden Wochenende zu einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg aufgefordert. Der Heilige Stuhl und der Heilige Vater schliessen sich dem Appell von UNO-Generalsekretär António Guterres und dem Grosserzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, vom 19. April an, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte. Franziskus fordere die Verantwortlichen der Länder auf, «den Schrei des Friedens der Menschen zu hören». Das Oberhaupt der katholischen Kirche bete dafür, dass die in den Kriegsgebieten eingeschlossene Bevölkerung evakuiert werde. Orthodoxe Christen begehen Ostern in diesem Jahr am 24. April. Sie stellen die grösste Glaubensgruppe in der Ukraine.

  • 12.36 Uhr 

    Sozialhilfe für 900 Kriegsflüchtlinge in Bern

    In der Stadt Bern und den umliegenden Gemeinden erhalten zurzeit rund 900 ukrainische Kriegsflüchtlinge Sozialhilfe. Täglich kommen neue Dossiers hinzu, wie die Stadtberner Direktion für Bildung, Soziales und Sport am Donnerstag mitteilte. «Niemand ist freiwillig auf der Flucht», erklärte Gemeinderätin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) vor den Medien. Deshalb sei es wichtig, die Menschen so gut wie möglich zu unterstützen.

    Erste Anlaufstelle in Bern für die Geflüchteten aus der Ukraine ist das Bundesasylzentrum an der Morillonstrasse. Sobald ihnen der Schutzstatus S ausgestellt ist, sie in der Stadt Bern wohnhaft und angemeldet sind, können sie Leistungen der Stadt erhalten.

    Sind Schutzsuchende, die in Bern in einer Wohnung oder bei einer Gastfamilie leben, in einer Notlage, haben sie Anspruch auf Asylsozialhilfe. Sie erhalten bei Bedarf Geld für den allgemeinen Lebensunterhalt und für ihre Unterkunft. Auch wird Soforthilfe in Form von Barzahlungen geleistet.

    Sozialhilfe für 900 Kriegsflüchtlinge in der Stadt Bern

    Sozialhilfe für 900 Kriegsflüchtlinge in der Stadt Bern

    In der Stadt Bern erhalten zurzeit rund 900 ukrainische Kriegsflüchtlinge Sozialhilfe. Täglich kommen neue Dossiers hinzu, wie die Direktion für Bildung, Soziales und Sport am Donnerstag mitteilte.

    21.04.2022

    Die medizinische Versorgung ist über die Krankenversicherung gedeckt. Im Einzelfall werden auch Beiträge für die Kinderbetreuung und für die wichtigsten Einrichtungsgegenstände gewährt. Die Leistungen liegen rund 30 Prozent unter denjenigen, die Schweizerinnen und Schweizer in einer Notlage erhalten.

    «Stand Mittwoch wurden beim Asylsozialdienst der Stadt Bern 488 Dossiers von Schutzsuchenden geführt», erklärte Sozialamt-Leiterin Claudia Hänzi. Das entspreche rund 900 Personen. «Täglich kommen neue Dossiers hinzu.» Die Stadtberner Asylsozialdienst ist auch für die umliegenden Gemeinden zuständig. Doch mit Abstand am meisten Ukraine-Flüchtlinge, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, leben in der Stadt Bern (340 Dossiers), gefolgt von Köniz (88), Ostermundigen (26), Zollikofen (16), Muri (14) und Bremgarten (4).

  • 12.27 Uhr

    Auf Rückkehrer warten in der Ukraine Minen und Sprengfallen

    Rund eine Million Ukrainer sind gemäss Informationen des ukrainischen Grenzschutzes wieder zurückgekehrt. Damit gehen sie allerdings ein grosses Risiko ein. Denn die russischen Truppen sind zwar abgezogen, zurückgelassen haben sie aber Raketen, Minen und Sprengfallen. «Wir haben Papiere unterschrieben, die besagen, dass wir die Soldaten nicht haftbar machen, wenn wir in die Luft gesprengt werden», sagt Rückkehrerin Nadia Odientsowa aus Moschtschun.

    Ukraine: Auf Rückkehrer warten Minen und Sprengfallen

    Ukraine: Auf Rückkehrer warten Minen und Sprengfallen

    Nach und nach kehren geflüchtete Ukrainer in ihre Heimatdörfer um Kiew zurück. Damit gehen sie allerdings ein grosses Risiko ein. Denn die russischen Truppen sind zwar abgezogen, zurückgelassen haben sie aber Raketen, Minen und Sprengfallen. AFPTV

    21.04.2022

  • 12.18 Uhr

    Mehr als tausend zivile Todesopfer in der Region Kiew

    In den Leichenhallen der Region Kiew befinden sich nach ukrainischen Angaben derzeit mehr als tausend zivile Todesopfer. «1020 Leichen – ausschliesslich Zivilisten – befinden sich in den Gebieten der Region Kiew», sagte die stellvertretende ukrainische Regierungschefin, Olga Stefanischyna, am Donnerstag bei einem Besuch der Stadt Borodjanka im Nordwesten von Kiew.

    Dies seien alle bisher in der Region gefundenen zivilen Todesopfer. Sie seien seit dem 24. Februar, dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, in den Wohnhäusern und auf den Strassen geborgen worden, sagte die Vize-Regierungschefin.

    Die russischen Streitkräfte hatten sich Ende März aus der Region der Hauptstadt zurückgezogen. Die Führung in Kiew und westliche Staaten werfen Russland Kriegsverbrechen und Massaker an Zivilisten in Orten wie Borodjanka und Butscha vor. Die russische Seite bestreitet die Vorwürfe.

    Die stellvertretende Regierungschefin Olga Stefanischyna (rechts) beim Treffen mit EU-Ratschef Charles Michel am 20. April. Sie spricht von über 1000 toten Zivilisten in den Leichenhallen von Kiew. 
    Die stellvertretende Regierungschefin Olga Stefanischyna (rechts) beim Treffen mit EU-Ratschef Charles Michel am 20. April. Sie spricht von über 1000 toten Zivilisten in den Leichenhallen von Kiew. 
    Bild: Keystone/EPA/Dario Pignatelli
  • 12.07 Uhr

    Gut 38'300 Geflüchtete aus der Ukraine registriert

    In den Asylzentren des Bundes haben sich seit Mittwoch 904 Geflüchtete aus der Ukraine registrieren lassen. Seit Beginn des russischen Angriffs auf das Land wurden insgesamt 38'339 Personen registriert.

    31'413 Flüchtlinge haben bisher den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag via Twitter mitteilte. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl der Personen mit S-Status um 862.

    Laut dem Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind seit Kriegsbeginn rund 5,1 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. 7,3 Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben.

  • 11.47 Uhr 

    Polens Grenzschutz zählt fast 2,9 Millionen Einreisen aus Ukraine

    Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich fast 2,9 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Donnerstag auf Twitter mit. Am Mittwoch kamen rund 22'300 Flüchtlinge – ein Rückgang um 11 Prozent im Vergleich zum Tag zuvor.

    Ebenso viele Menschen (22'300) überquerten am selben Tag die Grenze Richtung Ukraine. Insgesamt sind seit Beginn des Krieges am 24. Februar 779'000 Menschen von Polen aus in die Ukraine eingereist. Dabei handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Grossteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.

    Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.

  • 11.34 Uhr

    Lettlands Parlament: Russland begeht Völkermord in der Ukraine

    Das lettische Parlament hat einstimmig eine Entschliessung verabschiedet, in der Russland Völkermord am ukrainischen Volk vorgeworfen wird. Auch forderten die Abgeordneten in der am Donnerstag in Riga angenommenen Erklärung die EU-Mitgliedstaaten auf, den Import von russischem Öl und Gas sofort einzustellen.

    In der Erklärung verweist das Parlament auf die «umfangreichen Zeugenaussagen und Beweise für brutale Massenverbrechen, die von der russischen Armee begangen wurden». Darunter seien Mord, Folter, sexueller Missbrauch und Schändung von ukrainischen Zivilisten in Butscha, Irpin, Mariupol und anderen Orten. Auch entführe und deportiere Russland ukrainische Staatsbürger auf sein Territorium, hiess es weiter.

    Am 24. Februar hat die russische Armee einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen. Nach dem Teilabzug russischer Truppen aus nordukrainischen Gebieten wurden Hunderte teils gefesselte Leichen getöteter Zivilisten entdeckt. Die Ukraine und auch die USA warfen Russland daraufhin Völkermord vor. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Ermittlungen aufgenommen. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.

  • 11.03 Uhr 

    Ukraine fordert humanitären Korridor für Mariupol

    Die ukrainische Regierung hat von Russland für das eingekesselte Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol einen humanitären Korridor gefordert. «Dort befinden sich gerade etwa 1000 Zivilisten und 500 verwundete Soldaten. Sie müssen alle heute aus Azovstal herausgeholt werden!», schrieb Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram.

    Sie rief «die Welt» dazu auf, alle Anstrengungen jetzt auf das Stahlwerk zu konzentrieren. «Das ist jetzt der Schlüsselpunkt und der Schlüsselmoment für die humanitären Bemühungen», betonte Wereschtschuk.

    Kurz zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Anordnung gegeben, das Gelände des Stahlwerks nicht zu stürmen. «Blockiert diese Industriezone so, dass nicht einmal eine Fliege rauskommt», ordnete der Kremlchef an. Die ukrainischen Kämpfer sollten die Waffen niederlegen, dann werde ihnen das Leben garantiert.

    Die südostukrainische Hafenstadt Mariupol ist kurz nach Beginn des seit zwei Monaten dauernden russischen Angriffskrieges seit Anfang März von russischen Truppen eingeschlossen. Mehrere Versuche einer geordneten Evakuierung von Zivilisten ins Regierungsgebiet schlugen fehl.

    Ein Panzer prorussischer Milizen aus der Region Donezk auf dem Weg zur Front beim Stahlwerk Azovstal am 16. April 2022.
    Ein Panzer prorussischer Milizen aus der Region Donezk auf dem Weg zur Front beim Stahlwerk Azovstal am 16. April 2022.
    Bild: SOPA Images/LightRocket via Getty Images
  • 10.32 Uhr

    Deutschland bereitet Ringtausch für Waffenlieferungen vor

    Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Donnerstag soll dabei der östliche Nato-Partner Slowakei eine grössere Stückzahl seiner T-72-Kampfpanzer an die Ukraine abgeben und aus Deutschland dafür den Schützenpanzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs erhalten.

    Das noch aus der Sowjetzeit stammende Waffensystem T-72 wird vom ukrainischen Heer bereits eingesetzt und erfordert keine umfangreiche Zusatzausbildung.

    Nach Informationen der dpa aus Regierungskreisen hat die Slowakei als Kompensation auch moderneres Gerät aus Deutschland angefordert, darunter den deutschen Kampfpanzer Leopard 2, den Radpanzer Boxer sowie den Schützenpanzer Puma, der in der Bundeswehr als Nachfolger des seit 50 Jahren genutzten Marder eingeführt wird.

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bestätigte unterdessen am Donnerstag, dass Deutschland ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 ausbilden werde. «Weil wir das Knowhow haben, um daran auszubilden. Das ist eine Möglichkeit, um auch diesen Support zu leisten», sagte Lambrecht in der Sendung «Frühstart» von RTL/ntv.

    Nach früheren Berichten soll die Panzerhaubitze 2000 von den Niederlanden an die Ukraine geliefert werden. Deutschland könne dies nicht tun, da die «Bundeswehr nicht so ausgestattet» sei, sagte Lambrecht und fügte hinzu: «Aber da, wo wir Ausbildung leisten können, werden wir das tun.»

  • 10.21 Uhr

    Putin ordnet Belagerung statt Erstürmung von Stahlwerk an

    Putin ordnet Belagerung statt Erstürmung von Stahlwerk in Mariupol an. Verteidigungsminister Schoigu meldet Einnahme von Hafenstadt – bis auf Stahlwerk.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, das Stahlwerk von Mariupol, in dem sich die letzten Verteidiger der ukrainischen Hafenstadt verschanzt haben, nicht zu stürmen. Die Erstürmung des Komplexes sei nicht sinnvoll, sagte Putin am Donnerstag seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu, nachdem dieser ihm die Einnahme von Mariupol mit Ausnahme des Stahlwerks gemeldet hatte.

    «Wir müssen an das Leben und die Gesundheit unserer Soldaten und Offiziere denken», sagte Putin weiter. Vielmehr sollte das Gebiet so engmaschig belagert werden, dass «keine Fliege mehr heraus kann». Er forderte die Menschen in dem Stahlwerk auf, die Waffen niederzulegen.

    Ein Drohnenbild zeigt Luftangriffe auf das Stahlwerk Asowstal in Mariupol am 18. April 2022.
    Ein Drohnenbild zeigt Luftangriffe auf das Stahlwerk Asowstal in Mariupol am 18. April 2022.
    Bild: Keystone/EPA/Mariupol City Council Handout
  • 10.07 Uhr 

    London: Russische Truppen rücken in Richtung Kramatorsk vor

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste rücken russische Truppen in der Ukraine derzeit von Stützpunkten im Donbass in Richtung Kramatorsk vor. Die ostukrainische Stadt leide unter anhaltenden Raketenangriffen, hiess es am Donnerstagmorgen in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Russland versuche, mit zahlreichen Luftangriffen die ukrainischen Verteidigungssysteme zu zerstören.

    Schon seit Wochen veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmässig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskrieges. Moskau wirft London eine gezielte Informationskampagne vor.

  • 9.33 Uhr 

    Moskau: Mariupol unter russischer Kontrolle

    Das russische Militär hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt Mariupol unter seine Kontrolle gebracht.

    Das teilte Schoigu am Donnerstag bei einem mit Kremlchef Wladimir Putin im Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit. «Die verbliebenen ukrainischen Kampfeinheiten haben sich auf dem Industriegelände der Fabrik Azovstal verschanzt», sagte Schoigu.

    Präsident Putin ordnete an, das Stahlwerk nicht zu stürmen. Ein entsprechender Befehl solle zurückgenommen werden. Allen Gefangenen werde das Leben garantiert, sagte Putin. Er sprach von einem Erfolg und der «Befreiung Mariupol» und ordnete an, die beteiligten Militärs auszuzeichnen. «Sie sind alle Helden», sagte Putin.

    Nach Darstellung Schoigus sind die ukrainischen Einheiten vollständig blockiert. Der Minister versicherte, dass die Fabrik in drei bis vier Tagen ebenfalls eingenommen werden solle. Über die angebotenen humanitären Korridore habe niemand das Werk verlassen, sagte der Minister. Zuvor hatte die ukrainische Seite Verhandlungen vorgeschlagen über das Schicksal der Kämpfer und die Rettung von Zivilisten, die in dem Werk Zuflucht gesucht hätten.

    Russische Militärfahrzeuge fahren am 18. April 2022 eine Strasse in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet in der Nähe von Mariupol entlang. 
    Russische Militärfahrzeuge fahren am 18. April 2022 eine Strasse in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet in der Nähe von Mariupol entlang. 
    Bild: Alexei Alexandrov/AP/dpa
  • 8.37 Uhr 

    Kiew: Vier Busse mit Evakuierten haben Mariupol verlassen

    Inmitten heftiger Kämpfe haben am Donnerstag vier Busse mit Zivilisten die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol verlassen können. Nach Angaben der stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sollen die Evakuierungen über den Tag hinweg fortgesetzt werden. Die strategisch wichtige Stadt am Asowschen Meer steht nach fast zwei monatiger Belagerung kurz davor, endgültig unter russische Kontrolle zu fallen.

    Einwohner von Mariupol am 12. April 2022 vor einem zerstörten Wohngebäude in Mariupol. 
    Einwohner von Mariupol am 12. April 2022 vor einem zerstörten Wohngebäude in Mariupol. 
    Bild: Keystone
  • 8.26 Uhr 

    Ostukraine: Alle Proviantlager in Grossstadt Sjewjerodonezk vernichtet

    Russische Angriffe haben in der Nacht nach Angaben der Gebietsverwaltung in mehreren Städten des ostukrainischen Gebiets Luhansk schwere Schäden hinterlassen. «In Sjewjerodonezk ist nicht ein einziges heiles Proviantlager übrig geblieben», teilte der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hadjdaj, am Donnerstag auf dem Facebook-Kanal der Gebietsverwaltung mit. Die Einwohner könnten nur noch mit humanitären Hilfslieferungen versorgt werden.

    Zudem seien mehrere Häuser in den Städten Rubischne und Nowodruschesk zerstört worden, teilte Hajdaj weiter mit. Beide Städte gelten als schwer umkämpft. Prorussische Separatisten meldeten jüngst die Einnahme von Rubischne. Ukrainische Stellen bestätigen zumindest eine teilweise Eroberung der Stadt durch russische Einheiten. Unabhängig konnten die Berichte nicht überprüft werden.

    Der von Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. Februar befohlene Krieg gegen die Ukraine dauert inzwischen acht Wochen. Hatten die russischen Truppen das Nachbarland zunächst in einer Zangenbewegung aus drei Richtungen angegriffen, so konzentrieren sich die Angriffsbemühungen nun vor allem auf den Osten der Ukraine.

    Eine Frau kocht Mitte März auf einer Strasse in Sjewjerodonezk zu essen.
    Eine Frau kocht Mitte März auf einer Strasse in Sjewjerodonezk zu essen.
    Bild: Future Publishing via Getty Images
  • 7.37 Uhr 

    Rotes Kreuz weist Anschuldigungen aus Kiew zurück

    Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) der Kollaboration mit Russland bei Zwangsdeportationen aus der Ukraine beschuldigt. «Das Internationale Rote Kreuz erfüllt sein Mandat nicht, dessen bin ich mir sicher», sagte Denisowa am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen nach einem Treffen mit dem Leiter der ukrainischen Niederlassung des IKRK. Das IKRK wies die Anschuldigungen Kiews zurück.

    Grundlage für Denisowas Anschuldigungen ist die Ankündigung des IKRK, eine Zweigstelle in der südrussischen Region Rostow zu eröffnen. Dort will das Rote Kreug ukrainischen Flüchtlingen zu helfen, die nach Angaben Kiews gewaltsam nach Russland transportiert wurden.

    Unter Berufung auf Daten der UNO sagte Denisowa, dass etwa 550'000 Ukrainer, darunter 121'000 Kinder, im Laufe des Krieges nach Russland verschleppt worden seien. Ihre Regierung habe aber keine Informationen über die Identität oder den Aufenthaltsort ihrer Bürger in Russland. Auf die Frage der Fernsehmoderatorin, ob Denisowa den Verdacht hege, dass das Rote Kreuz mit Russland «zusammenarbeitet», antwortete Denisowa: «Ja, ich vermute, dass sie das tun.»

    Das IKRK widersprach: «Das IKRK hilft niemals bei der Organisation oder Durchführung von Zwangsevakuierungen. Wir würden keine Operation unterstützen, die gegen den Willen der Menschen und das Völkerrecht verstößt». Die Organisation betonte: «Der Aufbau und die Aufrechterhaltung eines Dialogs mit den Konfliktparteien ist unerlässlich, um Zugang zu allen betroffenen Menschen zu erhalten und die notwendigen Sicherheitsgarantien für unsere Teams zu erhalten, damit sie lebensrettende Hilfe leisten können.»

    Das Rote Kreuz bestätigte, dass es die Möglichkeit eines Büros in Südrussland weiter prüft. «Unser einziges Ziel ist es, das Leid der Menschen zu lindern, die von dem bewaffneten Konflikt betroffen sind. Und das Leid ist im Moment einfach immens.»

  • 7.13 Uhr 

    Moskau: Fünf ständige Sicherheitsratsmitglieder als Kiews Garanten

    Laut einem russischen Vorschlag könnten die fünf ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates in Zukunft Garantiestaaten für die Sicherheit der Ukraine werden.

    Das sagte ein Vertreter des russischen Aussenministeriums, Alexej Polischtschuk, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag. Diese Frage werde bei den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau diskutiert, sagte Polischtschuk weiter.

    Thema bei den Gesprächen sei neben dem Status der Ukraine als neutrales, blockfreies Land ohne Atomwaffen auch die Frage, welche Länder der Ukraine im Gegenzug Sicherheitsgarantien gewähren sollen.

    Die fünf ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates sind Russland, China, Grossbritannien, die USA und Frankreich. Andere Optionen seien aber nicht ausgeschlossen, sagte Polischtschuk weiter.

    Kiew hatte im Gegenzug für eine Einwilligung auf einen neutralen Status des Landes unter anderem solide Sicherheitsgarantien von anderen Ländern gefordert.

  • 6.22 Uhr 

    Weitere US-Militärhilfen für die Ukraine erwartet

    US-Präsident Joe Biden wird am Donnerstag nach Angaben eines Regierungsvertreters Pläne für zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine verkünden. Der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Biden werde am Morgen (Ortszeit) eine Ansprache im Weissen Haus halten, in der er die Pläne darlegen werde, auf den rund 2,6 Milliarden US-Dollar Militärhilfe aufzubauen, die die Regierung bereits für die Ukraine genehmigt hat.

    Es wurde erwartet, dass das neue Paket einen ähnlichen Umfang haben wird wie das 800-Millionen-Dollar-Hilfspaket, das Biden in der vergangenen Woche angekündigt hatte. Dieses schließt schwere Artillerie und Munition für die ukrainischen Streitkräfte in dem eskalierenden Kampf um den Donbass im Osten der Ukraine ein.

    Am Dienstag hatte auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärt, sein Land werde der Ukraine schwere Artillerie liefern. Zudem sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sein Land werde mehr schwere Waffen, darunter gepanzerte Fahrzeuge, in die Ukraine schicken.

    US-Präsident Joe Biden hat weitere Militärhilfen für die Ukraine angekündigt. (Archiv)
    US-Präsident Joe Biden hat weitere Militärhilfen für die Ukraine angekündigt. (Archiv)
    Carolyn Kaster/AP/dpa
  • 5.15 Uhr

    Experten: Russische Cybertruppen können Sanktionen aushebeln

    Im Auftrag Russlands aktive Hacker können nach Einschätzung von Sicherheitsexperten die wirtschaftlichen Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine zumindest teilweise aushebeln. Die russischen Cybertruppen seien beispielsweise in der Lage, Geld über Finanzmarktmanipulationen zu besorgen, sagte Sandro Gaycken, Gründer des Digital Society Institute an der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin der Deutschen Presse-Agentur. «Denkbar ist auch, dass sie mit kriminellen Ransomware-Gangs zusammenarbeiten, um von attackierten Firmen im Westen Lösegelder zu erpressen.»

    Zuvor hatten bereits mehrere US-Experten davor gewarnt, dass der Kreml die Sanktionen mit gezielten Cyberangriffen beantworten werde. Daraufhin hatte US-Präsident Joe Biden Unternehmen und Organisationen dazu aufgerufen, sofort die Cyber-Verteidigung zu verstärken.

    Russland werde subversive Massnahmen ergreifen, um an frisches Geld zu kommen, sagte Gaycken. «Sie sind in der Lage, den Börsenhandel zu manipulieren, man kann Wetten auf sinkende Aktienkurse kriminell beeinflussen.» Auch bei Firmenzusammenschlüssen und Übernahmen seien kriminelle Machenschaften möglich. Dazu könnten auch Tarnfirmen der russischen Oligarchen verwendet werden. «Wenn Russland schnell sehr viel Geld braucht, wonach es derzeit aussieht, dann kann dies in massiven manipulativen Angriffen auf die Weltwirtschaft münden. Für den Westen heisst das, dass die Abwehrkräfte gesteigert werden müssen, wenn wir uns nicht und total beklauen lassen wollen.»

    Gaycken forderte, sich nicht nur auf die reine Abwehr zu beschränken: «Etliche Banken haben gute Erfahrungen damit gemacht, Angriffe auf ihre Infrastruktur mit gezielten «Hackbacks» zu beantworten. Diese Fälle haben gezeigt, dass man solche Gegenangriffe sehr präzise führen kann, ohne einen grösseren Kollateralschaden zu erleiden.»

  • 5.06 Uhr

    Papst empfängt ungarischen Regierungschef Orban Vatikanstadt

    Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban wird am Donnerstag von Papst Franziskus im Vatikan empfangen. Mit dem Besuch bricht Orban mit einer Tradition: Bei früheren Gelegenheiten war er nach Neuwahlen in Ungarn stets zunächst nach Polen gereist. Orban hatte Anfang April bei der Parlamentswahl seine Macht zementiert. Seine Fidesz-Partei fuhr einen deutlichen Sieg ein und verteidigte ihre Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament.

    In den vergangenen Monaten gab es abweichende Äusserungen aus Polen und Ungarn zum Krieg in der Ukraine. Die polnische Regierung stellte sich auf die Seite der Ukraine. Orban betonte stattdessen die Neutralität seines Landes.

    Während der Papst regelmässig zur Hilfe für Menschen aller Konfessionen aufruft, die vor Krieg und Armut flüchten, betrachtet sich Orban als Wächter eines christlichen Europas gegen Einflüsse aus dem arabischen Raum.

  • 4.15 Uhr

    Beschuss aus mehreren Orten in der Ukraine gemeldet

    In der Nacht zum Donnerstag ist aus der Ukraine erneut Beschuss gemeldet worden. In der Grossstadt Charkiw im Osten des Landes hätten nach Explosionen mindestens zwei Hochhäuser im nordöstlichen Bezirk Saltivka und mehrere geparkte Autos Feuer gefangen, berichtete die ukrainische Internetzeitung «Ukrajinska Prawda».

    In der Region Dnipropetrowsk seien die Nachbarorte Selenodolsk und Welyka Kostromka unter heftigen Beschuss geraten, teilte der Chef der lokalen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, am frühen Donnerstagmorgen auf Facebook mit. Angaben zu genauen Zielen oder Schäden machte Wilkul nicht. In dem Gebiet befindet sich ein Wärmekraftwerk. Es gebe Probleme mit der Stromversorgung, weitere Folgen bringe man noch in Erfahrung, sagte Wilkul weiter.

    Laut Wilkul sind auch nunmehr wieder unter ukrainischer Kontrolle stehende Dörfer im Gebiet Cherson am späten Mittwochabend beschossen worden. Die Angaben konnte nicht unabhängig geprüft werden.

  • 3.19 Uhr

    Kadyrow: Asowstal am Donnerstag unter russischer Kontrolle

    Dem Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien zufolge wird das Stahlwerk Asowstal in der schwer umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol noch am Donnerstag an russische Einheiten fallen. «Heute vor oder nach dem Mittagessen wird Asowstal vollständig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte sein», erklärte Ramsan Kadyrow, dessen Einheiten in der Ukraine kämpfen, in der Nacht zum Donnerstag auf Telegram. Kadyrow sagte weiter, die in dem Stahlwerk verbliebenen ukrainischen Kämpfer hätten am Morgen noch die Möglichkeit, sich zu ergeben. Täten sie dies, sei er sicher, dass die russische Führung «die richtige Entscheidung» treffen werde.

    Russischen Angaben zufolge befinden sich noch rund 2500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner in dem Stahlwerk. Ukrainischen Mitteilungen zufolge sollen dort auch rund 1000 Zivilisten Schutz gesucht haben.

    Am Mittwochmorgen hatte der Kommandeur der verbliebenen Marineinfanteristen um eine Evakuierung seiner Kämpfer – darunter sollen auch 500 Verletzte sein – in einen Drittstaat gebeten. Am Mittwochabend erklärten zwei Vertreter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit Russland ihre Bereitschaft, für Verhandlungen über die Evakuierung der Kämpfer und Zivilisten aus dem Stahlwerk nach Mariupol zu kommen.

  • 1.45 Uhr

    Ukraine: Weitere Massengräber in Borodjanka entdeckt

    Im Kiewer Vorort Borodjanka sind nach ukrainischen Angaben zwei weitere Massengräber entdeckt worden. Darin hätten sich insgesamt neun Leichen von Zivilisten, Männer wie Frauen, befunden, teilte Andrij Nebitow von der Polizei der Region Kiew in der Nacht zum Donnerstag auf Facebook mit. Einige von ihnen hätten Folterspuren aufgewiesen, hiess es weiter.

    Borodjanka gehört zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion. Aus der Stadt wurden Gräueltaten der mittlerweile abgezogenen russischen Einheiten gemeldet. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

  • 1.19 Uhr

    Gouverneur: 80 Prozent von Luhansk unter russischer Kontrolle

    Ukrainischen Angaben zufolge ist rund acht Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs der Grossteil der Region Luhansk unter russischer Kontrolle. Nach dem Abzug der ukrainischen Truppen aus der Kleinstadt Krimenna kontrollierten russische Einheiten nun 80 Prozent des Gebietes Luhansk, teilte der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, am Mittwochabend auf Telegram mit.

    Auch die Städte Rubischne und Popasna in Luhansk seien mittlerweile «teilweise» unter russischer Kontrolle. Um diese gibt es seit Wochen intensive Kämpfe. Der Beschuss habe auch hier zugenommen, schreibt Hajdaj weiter. Zu Beginn des Krieges am 24. Februar hatten die Separatisten der «Volksrepublik» Luhansk rund 30 Prozent der Region unter ihrer Kontrolle.

    Hajdaj hatte am Dienstag die verbliebenen Einwohner aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Behörden versuchten, Busse zu organisieren, die Menschen zu bereitgestellten Zügen bringen. Es sollen weiter 70’000 Menschen in dem Gebiet ausharren. Sollte es eine Feuerpause zum orthodoxen Osterfest am Sonntag geben, sagte Hajdaj am Mittwoch weiter, wolle man diese so gut wie möglich für Evakuierungen und Hilfslieferungen nutzen.

  • 0.40 Uhr

    Ukraines Sicherheitsrat: Grossoffensive hat noch nicht begonnen

    Dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates zufolge hat die Grossoffensive Russlands in der Ukraine noch nicht begonnen. Am Dienstagmorgen hätten zwar Angriffe entlang der gesamten Frontlinie auf dem Territorium der Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw begonnen, sagte Olexij Danilow in einem Radiointerview, wie die ukrainische Internet-Zeitung «Ukrajinska Prawda» am Mittwochabend berichtete. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich dabei erst um «Probeangriffe» handle.

    Wann die sogenannte grosse Offensive beginne, sei nur eine Frage der Zeit, sagte Danilow weiter. Moskau könne in den nächsten zwei bis vier Wochen immer noch neue Ressourcen und Reserven in grossen Mengen aufbauen. Er warnte zudem davor, zu denken, dass die Kämpfe um den Donbass die letzte und entscheidende Schlacht in dem Krieg sein würden. «Ich wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge verschiedene Dinge noch vor uns liegen.»

    Kiew erwartet seit mehreren Tagen den Beginn einer Grossoffensive russischer Truppen, die sich nach dem Rückzug aus Gebieten rund um die Hauptstadt Kiew und im Nordosten des Landes Anfang April nun in den russischen Grenzregionen zur Ukraine oder im Osten der Ukraine neu aufstellen. Zuvor hatte bereits am Dienstag das US-Verteidigungsministerium erklärt, es sehe die jüngsten russischen Angriffe nur als Vorzeichen einer grösseren Offensive Moskaus.

  • 0.37 Uhr

    Selenskyj: Partner verstehen Notwendigkeit an Waffen nun besser

    Nach Tagen eindringlichen Bittens um mehr und schwere Waffen sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Verständnis bei Partnerländern der Ukraine aufkommen. Er könne mit «vorsichtigem Optimismus» sagen, dass die Partner Kiews «sich unserer Bedürfnisse bewusster geworden sind», sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft in der Nacht zum Donnerstag. Sie verstünden nun, welche Waffen die Ukraine brauche und dass sie diese nicht erst in ein paar Wochen, sondern jetzt brauche – nun, da Russland versuche, seine Angriffe zu verstärken.

    Die Regierung und Behörden täten rund um die Uhr und über offizielle wie inoffizielle Kanäle alles, um die Versorgung der Armee mit Waffen sicherzustellen, sagte Selenskyj weiter. Die Lage im Osten und Süden des Landes bleibe «so angespannt wie möglich».

    Auch Deutschland, vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), war tagelang aus der Ukraine und von Bündnispartnern in Osteuropa Zögerlichkeit bei der Lieferung schwerer Waffen vorgeworfen worden. Am Dienstagabend hatte Scholz dann die weitere Strategie bei dem Thema vorgestellt.

    Demnach finanziert die Bundesregierung direkte Rüstungslieferungen der Industrie an die Ukraine. Zudem soll über einen Ringtausch die Lieferung von Waffen sowjetischer Bauart aus osteuropäischen Nato-Ländern in die Ukraine ermöglicht werden. Dafür sollen einzelne Länder Ersatz aus Deutschland erhalten. Andere Bündnispartner, die moderneres Gerät schicken, sollen mit Munition und Ausbildung unterstützt werden. So soll beispielsweise die Lieferung schwerer Artillerie aus den Niederlanden oder den USA in die Ukraine unterstützt werden.

  • 0.30 Uhr

    Ukraine: Sind bereit für Verhandlungen über Evakuierungen in Mariupol

    Zwei Vertreter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit Russland sind bereit, für Verhandlungen in die schwer umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol zu fahren. Der ukrainische Präsidentenberater «Mychajlo Podoljak und ich sind bereit, nach Mariupol zu kommen, um mit der russischen Seite über die Evakuierung unserer Militärgarnison und Zivilisten zu verhandeln», schrieb Chefunterhändler David Arachamija am Mittwochabend auf Twitter.

    Vertreter der ukrainischen Delegation hielten ständigen Kontakt mit den Streitkräften des Landes in Mariupol, schrieb Arachamija weiter. Am Mittwoch habe es in einem Gespräch mit den Verteidigern der Stadt den Vorschlag gegeben, direkt in Mariupol Verhandlungen über die Räumung der ukrainischen Militärgarnison zu führen. «Wir sind jederzeit bereit, zu solchen Verhandlungen zu kommen, sobald wir eine Bestätigung von russischer Seite erhalten.»

    Die südostukrainische Hafenstadt Mariupol wurde am 1. März kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs komplett von russischen Truppen eingeschlossen. Die Stadt und auch der Hafen gelten zu grossen Teilen als zerstört. Zuletzt hielten sich russischen Angaben zufolge rund 2500 ukrainische Kämpfer und 400 ausländische Söldner in dem Stahlwerk verschanzt. Ukrainischen Mitteilungen zufolge sollen dort auch rund 1000 Zivilisten Schutz gesucht haben. Am Mittwochmorgen hatte der Kommandeur der verbliebenen Marineinfanteristen um eine Evakuierung seiner Kämpfer in einen Drittstaat gebeten. Eine Rettung von Zivilisten ist am Mittwoch nach ukrainischen Regierungsangaben erneut gescheitert.

    Ein bei heftigen Kämpfen zerstörter Teil des Illich-Stahl- und Eisenwerks in Mariupol. (16. April 2022)
    Ein bei heftigen Kämpfen zerstörter Teil des Illich-Stahl- und Eisenwerks in Mariupol. (16. April 2022)
    Bild;: Keystone/AP Photo/Alexei Alexandrov
  • 0.15 Uhr

    USA verhängen Sanktionen gegen russische Transkapitalbank

    Die USA haben wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen gegen die russische Privatbank Transkapitalbank und ein Netzwerk um den Oligarchen Konstantin Malofejew verhängt. Das US-Finanzministerium erklärte am Mittwoch, die Transkapitalbank habe versucht, bestehende US-Sanktionen zu umgehen. So habe die Privatbank ihren Kunden Transaktionen über ein eigenes Internet-basiertes Bankensystem angeboten, um das weltweite Zahlungssystem Swift bei Dollar-Zahlungen zu umgehen.

    Sanktionen wurden auch gegen rund 40 Einzelpersonen und Unternehmen im Umfeld des Oligarchen Malofejew verhängt, die ebenfalls bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben sollen, wie das US-Finanzministerium mitteilte. Strafmassnahmen beschlossen wurden zudem gegen russische Unternehmen, die Kryptowährungen schürfen.

    Zeitgleich gab das US-Aussenministerium Einreiseverbote für mehr als 650 Menschen bekannt. Dabei geht es in erster Linie um Russen, aber auch um ukrainische Separatisten und Belarussen.

    Westliche Staaten haben wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine Reihe harter Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Sie haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin aber damit nicht dazu bewegen können, die brutale Militäroffensive zu stoppen.

  • 0 Uhr

    Macron wirft Le Pen in TV-Debatte Abhängigkeit von Russland vor

    Frankreichs liberaler Staatschef Emmanuel Macron hat seiner rechten Widersacherin Marine Le Pen vorgeworfen, sich von Russland abhängig gemacht zu machen. «Sie hängen von der russischen Macht und sie hängen von Herrn Putin ab», sagte Macron am Mittwochabend in der einzigen TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten vor der Stichwahl am Sonntag. «Sie reden nicht mit anderen Führungspersönlichkeiten, sie reden mit ihrem Bankier, wenn sie von Russland reden», warf Macron Le Pen an den Kopf.

    Macron bezieht sich dabei auf einen Kredit, den Le Pen 2014 von einer tschechisch-russischen Bank aufnahm. Sie verteidigte sich mit dem Hinweis, dass französische Banken ihr eine solche Finanzhilfe nicht genehmigen wollten. «Finden Sie das nicht skandalös?», entgegnete Le Pen und sprach von einem demokratischen Defizit der Banken. Le Pen sagte zudem: «Ich bin eine absolut und total freie Frau.» Macron warf sie vor, ihre Partei 2015 als Minister daran gehindert zu haben, einen Kredit in Frankreich zu erhalten. Macron erwiderte, niemand habe damals interveniert. Zudem sei er Wirtschaftsminister gewesen, Banken hätten nicht zu seinem Aufgabengebiet gehört.

    Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (l.) und seine rechte Widersacherin Marine Le Pen (r.) am Mittwochabend bei der einzigen TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten vor der Stichwahl am Sonntag. 
    Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (l.) und seine rechte Widersacherin Marine Le Pen (r.) am Mittwochabend bei der einzigen TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten vor der Stichwahl am Sonntag. 
    Bild: Keystone/Ludovic Marin, Pool via AP

    Le Pen sprach sich in der Debatte gegen einen Importstopp für Gas aus Russland aus. Weil dies den Franzosen wehtun würde, befürworte sie eine solche Sanktion nicht, sagte Le Pen. Le Pen sagte zudem, dass die Bemühungen von Staatschef Macron ansonsten aufrechterhalten werden sollten. Dazu zählte sie etwa humanitäre und finanzielle Hilfe für die Ukraine sowie Unterstützung im Bereich Verteidigung.

    Macron hingegen forderte, unabhängig von russischem Öl und Gas zu werden. Die aktuelle Hilfe Frankreichs für die Ukraine wolle er noch verstärken. Ausgehend vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine stürzte Macron sich in der Debatte auf Le Pens Russlandnähe. Er legte ihr unter anderem zu Last, die Annexion der Schwarzmeerinsel Krim durch Russland 2014 anerkannt zu haben.