Der R-Wert ist in der Schweiz wieder gestiegen, mit Folgen für einige Kantone. Das Social Distancing lässt zu wünschen übrig und für die «Quarantäne-Flucht» aus Verbier gibt es keine Belege. Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.
Von Social Distancing halten die Schweizerinnen und Schweizer in der zweiten Corona-Welle offenbar nicht mehr allzu viel. Das legen Auswertungen von Daten des Statistischen Amts des Kantons Zürich nahe. Demzufolge sind habe sich das Mobilitätsverhalten der Menschen seit Beginn der Corona-Massnahmen Ende Oktober kaum verändert.
Die Meldung, dass 200 britische Touristen am vergangenen Wochenende in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der verordneten Quarantäne im Walliser Skiort Verbier geflohen seien, ist um die Welt gegangen. Doch einen Beleg für diesen Umstand gibt es laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» bisher immer noch nicht.
Zum Start der landesweiten Impfaktion morgen, Montag 4. Dezember, meldet die Universität Zürich eine höhere Impfbereitschaft. Gemäss eines Monitorings würden sich 50 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 impfen lassen.
Gute Nachrichten gibt es auch auf dem Stellenmarkt. Trotz Coronakrise gebe es derzeit mehr als 170'000 offene Stellen in der Schweiz und damit wieder etwas mehr als beim absoluten Tiefpunkt im Sommer.
Das Wichtigste in Kürze
Die Schweizerinnen und Schweizer sind in der zweiten Corona-Welle deutlich mehr unterwegs, als im Frühjahr. Das Social Distancing habe nachgelassen, so das Statistikamt des Kantons Zürich.
Die USA verzeichnen einen neuen Höchststand an Neuinfektionen. Zuletzt haben sich innert 24 Stunden fast 300'000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.
In der Schweiz ist der R-Wert kurz vor Weihnachten auf 0,96 gestiegen. In sieben Kantonen habe er über 1 gelegen, meldet das BAG. In den Kantonen Neuenburg, Wallis und Waadt gelten nun wieder die strengen Verordnungen des Bundes.
Der deutsche Virologe Christian Drosten erwartet eine Entspannung der Coronalage frühestens zur Jahresmitte.
Ein Genfer Arzt will mit einem Minicomputer Coronatests für jedermann ermöglichen. Sein haushaltstaugliches Gerät sei schnell, günstig und einfach zu bedienen.
18 Uhr: Wir beenden den heutigen Nachrichten-Ticker.
17.40 Uhr: Britische Massenflucht aus Schweizer Quarantäne – alles nicht so schlimm?
Eine Woche nach der Nachricht über Hunderte in der Schweiz verschwundene quarantänepflichtige Touristen aus Grossbritannien sind Zweifel an der Dimension des Vorfalls aufgekommen. Simon Wiget, Tourismusdirektor von Verbier im Kanton Wallis, glaubt nicht, dass dort 200 oder mehr Menschen eine angeordnete Quarantäne illegal verlassen haben, wie er der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag sagte. Zuerst hatte die «NZZ am Sonntag» über Zweifel berichtet.
Eine solche Massenflucht habe es nicht gegeben, sagte zudem der Tourismusdirektor von Verbier, Simon Wiget, gegenüber dem Blatt. «Die Meldung eines Hoteliers über eine Abreise wurde als Verstoss gegen die Quarantänepflicht interpretiert. Journalisten schrieben ihn zur Massenflucht hoch», erklärte er.
«Ich habe keine Information, ob Leute aus Grossbritannien Quarantäneauflagen nicht respektiert haben oder illegal abgereist sind», sagte Wiget der dpa. «Bestimmte Personen respektieren Auflagen und andere nicht – das heisst aber nicht, dass alle Angehörigen derselben Gruppe Rechtsbrecher sind.» Dass sich 200 oder mehr quarantänepflichtige Personen abgesetzt hätten, glaube er nicht. «Es ist schwer zu sagen, wie die Situation genau gewesen ist.»
Die Zahl 200 sei zudem erfunden. «Wir haben keinerlei Kenntnisse von 200 Briten, die unerlaubt Verbier verlassen haben», hiess es auch von der Walliser Kantonspolizei gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Die Behörde habe zudem keine Ahnung, woher diese Zahl 200 stamme. Die Dienststelle für Gesundheitswesen führe 454 britische Personen, die im ganzen Kanton Wallis in Quarantäne mussten, nicht nur in Verbier, hiess es. Bei 150 Personen habe die Kantonspolizei Stichproben durchgeführt. Dabei hätten sich 138 Briten ordnungsgemäss in Quarantäne befunden und lediglich zwölf Personen seien abgereist gewesen. Aber ob diese die Quarantäne gebrochen hatten, sei nicht klar, hiess es weiter.
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16.30 Uhr: Viele offene Stellen trotz Krise
Trotz der Coronavirus-Krise gibt es laut «SonntagsZeitung» derzeit viele offene Stellen in der Schweiz. Das Blatt beruft sich auf die aktuellen Zahlen der Datenfirma X28. Demnach gibt es derzeit 174'124 offene Stellen. Dies seien zwar 13 Prozent weniger als vor einem Jahr; allerdings sei dieser Stand bereits wieder etwas mehr als zum absoluten Tiefpunkt im Juni 2020 und gleich viele wie im Sommer 2018, hiess es.
Am meisten offene Stellen gebe es bei den Pflegeberufen, im Detailhandel, den handwerklichen Berufen, bei der Post und in der Logistik, im Sozialwesen und der Pharmaindustrie. Gefragt seien auch Umwelttechniker, hiess es zudem.
16.10 Uhr: Boris Johnson kündigt härtere Massnahmen an, Astrazeneca-Vakzin wird ab Montag verimpft
Angesichts der ernsten Corona-Situation in England hat der britische Premier Boris Johnson in einem Fernseh-Interview härtere Massnahmen angedeutet. «Möglicherweise gibt es Dinge, die wir in den nächsten Wochen tun müssen, die härter sein werden», sagte er am Sonntag in der «Andrew Marr-Show» des Senders BBC. Derzeit gilt im Land ein mehrstufiges Regelsystem je nach Infektionslage, wobei schon die grössten Teile des Landes unter harten Beschränkungen leben.
Grossbritannien verzeichnete am Samstag eine Rekordzahl von mehr als 57'000 neuen Infektionen, insbesondere in London und im Süden Englands geraten die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Die neue und wohl deutlich ansteckendere Coronavirus-Variante lässt die Fallzahlen nach oben schiessen, in Teilen Londons liegt die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen bei mehr als 1100.
Derweil bereiten sich Krankenhäuser und Arztpraxen in Grossbritannien auf den Impfstart mit dem heimischen Präparat der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca vor. Die Impfungen sollen ab Montag anlaufen, wie der staatliche Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Zu den 700 bereits aktiven Impfstellen sollten Hunderte weitere Krankenhäuser und Praxen im Laufe der kommenden Woche hinzukommen.
15.20 Uhr: 122 Neuansteckungen und zwei Todesfälle in den beiden Basel
In den beiden Basel sind am Sonntag zwei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet worden, gegenüber drei am Vortag. Zudem wurden 122 (+30) Neuansteckungen mit dem Coronavirus registriert.
Im Kanton Basel-Stadt ist am Sonntag ein Todesfall verzeichnet worden – einer weniger als am Vortag. Damit steigt die Zahl der Verstorbenen im Stadtkanton auf 156.
Die Zahl der registrierten Neuansteckungen stieg am Sonntag um 35 auf 56, was gemäss der Pandemiestatistik für Basel-Stadt insgesamt 8259 Fälle ergibt. Von diesen gelten 7556 als genesen.
Im Kanton Baselland wurde am Sonntag erneut ein weiterer Todesfall (-2) als Folge einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet, was insgesamt 170 Todesopfer ergibt.
Neuansteckungen wurden am Sonntag 66 registriert, gegenüber 71 am Vortag. Damit haben sich in Baselland bisher insgesamt 11'081 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Von diesen gelten 9777 als geheilt.
15.05 Uhr: Impfbereitschaft nimmt offenbar zu
Die Coronavirus-Impfbereitschaft steigt laut dem «SonntagsBlick» in der Schweiz. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein repräsentatives Monitoring zur Impfbereitschaft der Universität Zürich. Nach der Coronavirus-Impfstoffzulassung durch die Arzneimittelbehörde Swissmedic sei der Anteil der Impfwilligen in der Schweiz von 41 auf hohe 50 Prozent gestiegen.
Der Kommunikationswissenschaftler und Co-Leiter des Forschungsprojekts, Thomas Friemel, erklärte gegenüber dem Blatt, dass man nun beobachten müsse, ob sich diese Entwicklung fortsetzt oder, ob das lediglich ein Ausreisser nach oben war. Neben den 50 Prozent Impfwilligen gebe es noch immer eine erhebliche Zahl an Impfskeptikern. Beinahe jeder dritte Befragte wolle sich zurzeit nicht impfen lassen und rund 20 Prozent der Befragten seien noch unentschlossen.
Bei den über 50-Jährigen seien ausserdem knapp 60 Prozent bereit, sich immunisieren zu lassen. Unter den 15- bis 49-Jährigen seien es hingegen nur rund 40 Prozent. Und auffallend sei obendrein der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während sich bei den Männern rund 56 Prozent offen für eine Coronavirus-Impfung zeigten, seien es bei den Frauen nur gerade 43 Prozent, hiess es weiter.
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14.20 Uhr: Ende der Ausnahmen auch im Wallis
Die Walliser Kantonsregierung teilte am Sonntag das Ende der kantonalen Ausnahme-Massnahmen mit, weil der R-Wert über 1 gestiegen sei. Auch im Bergkanton gelten deshalb wieder die gleichen Beschränkungen wie anderswo in der Schweiz.
14.15 Uhr: 10'315 Neuinfektionen in Deutschland
Insgesamt 10'315 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter am Sonntag gemeldet. Ausserdem wurden 312 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab.
Eine Interpretation der Daten ist jedoch schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet werden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermitteln. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 139,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 329,7 und Thüringen mit 248,9. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,4.
13.15 Uhr: Kantone müssen Ausnahmen wegen hohem R-Wert zurücknehmen
Die Reproduktionszahl ist kurz vor Weihnachten in sieben Kantonen auf über 1 gestiegen. Nun muss der Kanton Neuenburg seine Ausnahmen aufheben und auch die Waadt kündigte Schritte an.
In seiner Verordnung vom 18. Dezember hatte der Bundesrat festgelegt, dass Kantone die national verschärften Massnahmen aussetzen können, wenn unter anderem der R-Wert in ihrem Hoheitsgebiet während sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter 1,0 liegt.
Überschreitet die Reproduktionszahl jedoch während dreier Tage die Marke von 1,0 (ab dem 5. Januar von 0,9), so müssen diese Ausnahmen rückgängig gemacht werden. Dies wäre zur Zeit in den Kantonen Waadt, Neuenburg, Wallis und Uri der Fall.
Neuenburg und Waadt reagieren
Aufgrund dieser Zahlen entschied der Kanton Neuenburg am Sonntag, seine Bibliotheken und Zoos bis am 22. Januar zu schliessen. Die Läden – ausser Kioske, Apotheken, Bäckereien, Tankstellen und Bahnhofshops – müssen um 19 Uhr schliessen und Innensportsportanlangen sind auch für unter 16-Jährige nicht mehr zugänglich. Ausserdem dürfen sich ab dem 4. Januar nur noch höchstens fünf anstatt zehn Personen privat treffen.
Auch der Kanton Waadt wolle noch am Sonntag das Ende der Ausnahmen ankündigen, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA erfuhr. Konkret heisst das, dass die Restaurants und Buvettes auf den Pisten wohl schliessen müssen, nicht aber die Skistationen selber.
Auch die Museen, Bibliotheken, Fitnesszentren, Sportanlagen werden geschlossen und die Sonntagsverkäufe aufgehoben, sogar in den Bahnhöfen. Ausnahmen werden für Bäckereien und Apotheken gemacht.
12.30 Uhr: Mobil trotz Corona – Schweizer sind in zweiter Welle mehr unterwegs
In der Schweiz hat laut einer Meldung des «SonntagsBlick» das sogenannte Social Distancing nachgelassen. Die Zeitung beruft sich auf Auswertungen der Handy- und Einkaufsdaten. Demnach sind in der zweiten Coronavirus-Welle deutlich mehr Personen unterwegs als noch im Frühling.
«Seit Anfang November ist die Mobilität relativ konstant geblieben», sagte der stellvertretender Leiter des Statistischen Amts des Kantons Zürich, Peter Moser, diesbezüglich gegenüber dem Blatt. Der bevölkerungsreichste Kanton des Landes habe beim Forschungsinstitut Intervista ein Monitoring in Auftrag gegeben, welches das Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung während der Covid-19-Pandemie nachzeichne.
Dafür würden die Handydaten von 2561 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren ausgewertet. Nachdem der Bundesrat Ende Oktober die ersten Massnahmen im Kampf gegen die zweite Coronavirus-Welle verordnete, pendelte sich die durchschnittliche Tagesdistanz der Menschen in der Schweiz bei 30 bis 35 Kilometern ein.
Dies seien rund zehn Kilometer weniger als in der Zeit vor dem Coronavirus, hiess es. Allerdings sei dies deutlich mehr als während des Lockdowns im Frühling. Damals seien zeitweise gerade mal 15 bis 20 Kilometer pro Tag zurückgelegt worden, hiess es weiter. Und das Einkaufsverhalten habe sich gegenüber den vergleichsweise entspannten Monaten im Sommer und Herbst nur minimal verändert. «Mobilitätsanlässe, wie das Lädele, sind nicht versiegt», erklärte Moser gegenüber dem «SonntagsBlick».
12 Uhr: Genfer Arzt entwickelt Corona-Testgerät für «jeden Haushalt»
Ein Arzt aus Genf hat laut der «Sonntagszeitung» mit der Unterstützung der ETH Lausanne ein Gerät entwickelt, das Covid-19-Kranke erkennt. Die Analyse basiere auf Künstlicher Intelligenz, schreibt die Zeitung. Das Gerät könne herkömmliche Schnelltests bald in den Schatten stellen. Denn es erstelle die Coronavirus-Diagnosen schneller und günstiger. Der Erfinder glaubt, dass es bald in jedem Haushalt ein solches Gerät geben werde.
11.45 Uhr: Corona-Rekord in den USA – fast 300'000 neue Fälle an einem Tag
In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Fälle einen neuen Höchststand erreicht. Am Samstag meldeten die Behörden 299'087 Neuinfektionen, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Sonntagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Rekord war am 18. Dezember mit 249'664 Neuinfektionen registriert worden. Zugleich wurden am Samstag 2398 Tote mit einer bestätigten Corona-Infektion verzeichnet. Der bisherige Höchststand war am 30. Dezember mit 3750 erreicht worden.
Aufgrund von Reisen und Familientreffen nach Thanksgiving Ende November und über Weihnachten hatten Gesundheitsexperten vor einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen gewarnt. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 20,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 350'000 Menschen starben. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.
11.15 Uhr: Spanien verschärft nach illegaler Party Corona-Massnahmen
Mehrere spanische Regionen haben unter dem Eindruck einer illegalen Massenparty bei Barcelona die Verschärfung von Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus angekündigt. «Zunehmende Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Gesundheitsempfehlungen lässt eine Verschlechterung der Lage befürchten. Ein Beispiel dafür ist der illegale Rave», berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE am Sonntag.
Kritik gab es auch am späten Eingreifen der Polizei, die die Massenparty in einem Industriegebiet der Kleinstadt Llinars del Vallès bei Barcelona am Samstag erst nach knapp 40 Stunden beendet hatte. Die Betreiber von Diskotheken, die seit Monaten geschlossen sind, rauften sich vor Verzweiflung die Haare, schrieb die Zeitung «La Vanguardia».
Zwei Personen seien festgenommen worden, gegen fünf werde ermittelt und von 214 seien die Personalien aufgenommen worden, schrieb «La Vanguardia». Die möglichen Bussgelder für Verstösse gegen Corona-Massnahmen reichen in Spanien von 1500 Euro bei leichten Fällen bis zu maximal 600'000 Euro bei schweren Zuwiderhandlungen. Derart hohe Bussgelder sind bisher aber nicht bekannt geworden.
Angesichts steigender Infektionszahlen und den befürchteten Folgen der Feiertage kündigte die Regionalregierung Madrids ab Montag die Abriegelung von 18 Gesundheitsbezirken und fünf umliegenden Gemeinden an. Die betroffenen Bewohner dürfen ihr Wohnumfeld dann nur noch aus wichtigen Gründen verlassen, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Zugleich forderte der regionale Gesundheitsminister Enrique Ruiz Escudero die Behörden auf, die Einhaltung der Massnahmen strenger zu überwachen.
In der spanischen Region vor Gibraltar, Campo de Gibraltar, wurden acht Gemeinden abgeriegelt, das britische Überseegebiet befindet sich schon in einem weitgehenden Lockdown und auch in Aragón und Castilla und León wurde die Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt.
10.20 Uhr: 187 neue Coronafälle im Kanton Bern bei etwas mehr Tests
Der Kanton Bern hat am Sonntagmorgen 187 neue Infektionen mit dem Coronavirus vermeldet – sechs mehr als tags zuvor. Auch die Zahl der durchgeführten Tests stieg von 1062 auf 1413.
Wie der Corona-Internetseite des Kantons Bern zu entnehmen ist, starben sechs weitere Personen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. 696 Menschen sind nun im Kanton Bern an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben.
Die Zahl der Personen, welche sich mit Covid-19 in einem Berner Spital befinden, gab der Kanton Bern am Sonntag weiterhin mit 299 an. Diese Zahl ist in den letzten Tagen wegen der Feiertage nicht aktualisiert worden. Deshalb wird auch die Zahl der Patienten auf einer Intensivstation weiterhin mit 43 angegeben.
9.45 Uhr: Reproduktionszahl R steigt schweizweit auf 0,96 und liegt in sieben Kantonen über 1
Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Personen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz kurz vor Weihnachten auf 0,96 angestiegen. In sieben Kantonen lag der letzte schätzbare Wert über 1.
So vermeldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag auf seiner Webseite, dass in der Waadt am 19. Dezember ein R-Wert von 1,07 vorlag, im Wallis von 1,15, in Neuenburg von 1,11, in Nidwalden von 1,07, in Uri von 1,12, in Appenzell Innerrhoden von 1,21 und im Tessin von 1,02.
Das bedeutet, dass sich die Krankheit in diesen Kantonen kurz vor Weihnachten weiter ausbreitete und die Summe aller angesteckter Personen zunahm. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, müsste die Reproduktionszahl deutlich kleiner als 1 sein.
Schweizweit war der R-Wert gemäss BAG am 5. Dezember unter 1 gesunken. Bis am 16. Dezember ging er auf 0,91 zurück. Danach stieg die Reproduktionszahl wieder an und erreichte am 23. Dezember 0,96.
R-Wert unterschätzt
Wegen des Zeitintervalls zwischen einer Ansteckung und einem positiven Testergebnis bildet der R-Wert das Infektionsgeschehen schweizweit von vor rund zehn Tagen ab. Für die Kantone beträgt die Verzögerung rund 14 Tage.
Epidemiologen befürchten, dass die Reproduktionszahl über die Festtage weiter angestiegen ist. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes, welche den R-Wert zusammen mit der ETH berechnet, weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass der Wert über die Feiertage möglicherweise unterschätzt werde, weil sich in dieser Zeit weniger Menschen testen liessen.
9.15 Uhr: Deutscher Virologe erwartet «sehr komplizierte» erste Jahreshälfte
Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, erwartet in der Coronavirus-Krise für 2021 herausfordernde erste sechs Monate. «Ich schaue schon optimistisch auf das neue Jahr, aber ich glaube, dass die erste Jahreshälfte sehr kompliziert werden wird.»
Dies sagte Drosten der «Berliner Morgenpost» vom Sonntag. Er gehe davon aus, «dass ab der zweiten Jahreshälfte eine Entspannung eintreten könnte, aber nur, wenn man es schafft, ganz viele Personen in den ersten sechs Monaten zu impfen».
Der Wissenschaftler verwies darauf, dass nach dem Biontech-Impfstoff nun in Grossbritannien der AstraZeneca-Impfstoff bereits zugelassen sei. «Da sollte man in der EU ganz schnell hinterherkommen, denn dieser Impfstoff kann auch in normalen Arztpraxen geimpft werden. Bei diesem Impfstoff hat man nicht die besondere Kühlpflicht.»
8.45 Uhr: CNN-Bericht – Talkmaster Larry King mit Covid-19 in Klinik
Der legendäre amerikanische Talkshow-Moderator Larry King ist einem Medienbericht zufolge an Covid-19 erkrankt und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden. Der 87-jährige TV-Star sei schon vor gut einer Woche in die Klinik in Los Angeles gebracht worden, berichtete sein langjähriger Arbeitgeber CNN am Samstag unter Berufung auf das Umfeld der Familie. Seine drei Söhne könnten King wegen der Infektionsschutzregeln derzeit nicht besuchen. Über die Schwere seiner Erkrankung war zunächst nichts bekannt.
King wurde mit seiner Show «Larry King Live» bekannt, die von 1985 bis 2010 bei CNN zu sehen war. Sein praktisch immer gleiches Outfit mit Hornbrille, Hemd und Hosenträgern wurde zu seinem Markenzeichen. In der Sendung interviewte der vielfach ausgezeichnete Journalist Hollywoodstars, Sportler, Topmanager und Spitzenpolitiker, darunter der russische Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsidenten von Gerald Ford bis Barack Obama.