Sturm aufs US-KapitolOcasio-Cortez: «Ich dachte, ich würde sterben»
dpa
2.2.2021 - 07:12
In einem emotionalen Video spricht die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez über ihre Todesangst während des Sturms von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol.
Die Vorfälle vom 6. Januar haben die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez zutiefst schockiert. Als Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump das Parlamentsgebäude stürmten, habe sie heftige Schläge an allen Türen ihres Büros gehört und sich daraufhin in der Toilette versteckt.
Immer wieder habe sie jemanden laut rufen hören: «Wo ist sie?» «Das ist der Moment, in dem ich dachte, alles sei vorbei», so die prominente linke Demokratin. «Ich dachte, ich würde sterben», sagte die 31-Jährige in einem in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) auf Instagram übertragenen Video.
Feindseliger Polizist
Schliesslich habe sich herausgestellt, dass die Rufe von einem Polizisten gekommen seien, der sich aber zunächst nicht als solcher identifiziert habe. Stattdessen habe er sie «wütend und feindselig» angesehen und sie aufgefordert, zu einem anderen Gebäude zu gehen, sagte Ocasio-Cortez weiter. Mit einem ihrer Mitarbeiter gemeinsam sei sie dorthin gerannt, wo sie die Schreie der Leute beim Versuch gehört hätten, in das Gebäude einzubrechen. «Es fühlte sich fast an wie ein Zombie-Film», beschrieb die Abgeordnete.
Auf der Suche nach vertrauten Gesichtern sei sie auf ihre Amts- und Parteikollegin Katie Porter gestossen und habe sich schliesslich gemeinsam mit ihr in deren Büro verschanzt. «Sie sagte: ‹Ich hoffe, ich kann noch Mutter werden, ich hoffe, ich sterbe heute nicht›», berichtete Porter später in einem Interview mit dem Sender MSNBC.
Aufgebrachte Trump-Unterstützer waren am 6. Januar gewaltsam in das Kapitol eingedrungen, nachdem Trump unweit des Weissen Hauses eine aufstachelnde Rede gehalten hatte. Im Kapitol war zu dem Zeitpunkt der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Joe Biden formell zu bestätigen. Trump hatte versucht, Bidens Sieg noch zu kippen.
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