Im Dschungel verschleppt Neuseeländer kommt nach 19 Monaten als Geisel in Papua frei

SDA

21.9.2024 - 12:28

Diese  von der West Papua National Liberation Army zur Verfügung gestellte Aufnahme soll am 06.03.2023 entstanden sein und zeigt den neuseeländischen Piloten Philip Mehrtens neben bewaffneten Kämpfern der West Papua National Liberation Army (TPNPB), dem bewaffnete Flügel der Separatistenbewegung in Indonesien, an einem unbekannten Ort im Dschungel. 
Diese  von der West Papua National Liberation Army zur Verfügung gestellte Aufnahme soll am 06.03.2023 entstanden sein und zeigt den neuseeländischen Piloten Philip Mehrtens neben bewaffneten Kämpfern der West Papua National Liberation Army (TPNPB), dem bewaffnete Flügel der Separatistenbewegung in Indonesien, an einem unbekannten Ort im Dschungel. 
Uncredited/West Papua National Liberation Army/dpa/Keystone

Er lebte als Geisel 19 Monate im Dschungel, nun ist er frei: Ein Pilot aus Neuseeland lebte in Gefangenschaft von Rebellen und darf nach langwierigen Verhandlungen nach Hause.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Pilot aus Neuseeland ist nach 19 Monaten Geiselhaft im Dschungel in Papua freigekommen.
  • Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen mit der Rebellengruppe West Papua National Liberation Army (TPNPB).
  • Der Neuseeländer hatte als Pilot für die lokale Fluglinie Susi Air gearbeitet, als er im Februar 2023 in Nduga von den Rebellen verschleppt wurde.

Ein neuseeländischer Pilot, der 19 Monate lang von separatistischen Rebellen in der indonesischen Unruheregion Papua auf der Insel Neuguinea gefangen gehalten wurde, ist in Freiheit. Einheiten von Polizei und Militär hätten den 38-jährigen Philip Mark Mehrtens im abgelegenen Bezirk Nduga aufgegriffen und in die grössere Stadt Timika geflogen, teilte die Polizei mit.

Seiner Freilassung waren demnach lange Verhandlungen mit den Rebellen vorausgegangen. Ob und welche Zugeständnisse sie nun dafür bekamen, war zunächst unklar. Der Mann sei bei guter Gesundheit, werde aber medizinisch und psychologisch untersucht, sagte ein Polizeisprecher.

Lange Verhandlungen

Der Neuseeländer hatte als Pilot für die lokale Fluglinie Susi Air gearbeitet, als er von Rebellen der West Papua National Liberation Army (TPNPB) am 7. Februar 2023 in Nduga verschleppt wurde. Die Rebellengruppe kämpft seit Jahrzehnten gegen die indonesische Herrschaft. Als Gegenleistung für seine Freilassung hatten die Aufständischen zunächst die Unabhängigkeit von Papua gefordert, was Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Piloten und des Potenzials für weitere Gewalt aufkommen liess. Nach langwierigen Verhandlungen, an denen auch religiöse Vertreter und Stammesführer beteiligt waren, sei dann die Freilassung erfolgt, hiess es.

Dieser Ausgang der Geiselnahme sei eine seltene positive Entwicklung in dem seit langem andauernden Separatistenkonflikt in Papua, hiess es unter Beobachtern. Die rohstoffreiche Region ist demnach von Armut und Menschenrechtsverletzungen gezeichnet. Die indonesische Regierung bemüht sich seit langem, den Aufstand zu unterdrücken. Bei Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen gibt es dabei immer wieder Opfer unter der Zivilbevölkerung und Vertreibungen. Im Osten der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea.

SDA