Pikante Details Neue Enthüllungen mit den Comey-Papieren

sda/dpa

20.4.2018 - 06:29

Der russische Präsident Wladimir Putin (links) soll bei US-Präsident Donald Trump mit der Schönheit russischer Frauen geworben haben. (Archivbild)
Der russische Präsident Wladimir Putin (links) soll bei US-Präsident Donald Trump mit der Schönheit russischer Frauen geworben haben. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/EVAN VUCCI

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat vor dem US-Präsidenten Donald Trump geprahlt, Russland habe «die schönsten Prostituierten der Welt». Dies geht aus den Gesprächsnotizen des ehemaligen FBI-Chefs James Comey hervor.

Fast ein Jahr nach der Entlassung von James Comey als FBI-Chef sind Teile seiner persönlichen Notizen von Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump publik geworden. 15 Seiten von Comeys Memos mit zum Teil pikanten Details lagen der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag (Ortszeit) vor.

Laut Comey-Memos zeigte der Präsident Unbehagen über ein umstrittenes Dossier eines britischen Ex-Spions. Darin ist von angeblichen Sexabenteuern Trumps mit Prostituierten in Moskau die Rede. Den Notizen zufolge habe Trump gesagt, er fände es unangenehm, dass seine Frau Melania denken könne, er habe sich 2013 in Moskau mit Prostituierten vergnügt.

Der Präsident distanzierte sich zwar vehement von den Vorwürfen. Doch erklärte Trump auch, dass Kremlchef Wladimir Putin ihm gesagt habe, dass es in Russland «einige der schönsten Prostituierten der Welt» gebe. Wann der russische Präsident diese Bemerkung gemacht haben soll, sagte Trump Comey nicht.

Persönliche Notizen von Ex-FBI-Chef Comey über Gespräch mit Trump wurden publik.
Persönliche Notizen von Ex-FBI-Chef Comey über Gespräch mit Trump wurden publik.
Bild: Susan Walsh/AP/dpa

Einblicke in turbulente Zeiten

Die Dokumente zeigen ausserdem, dass Trump schon Anfang 2017 im Gespräch mit Comey ernste Zweifel am Urteilsvermögen seines damaligen nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn hegte. Später wurde Flynn gefeuert, weil er über seine Kontakte zu Russland gelogen hatte.

Trump hatte Comey im Mai 2017 entlassen, als das FBI zu russischer Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016 ermittelte. Die Notizen Comeys behandeln die ersten drei Monate der Amtszeit Trumps, die von Personalwechseln im Weissen Haus und ersten Enthüllungen über mögliche Verbindungen seines Wahlkampfteams nach Russland überschattet wurden. Nach eigenen Angaben hatte Comey damals Memos von Gesprächen mit Trump angefertigt, um eines Tages nicht nur sich selbst, sondern auch das FBI schützen zu können.

Am Donnerstag übergab das US-Justizministerium Comeys Notizen auf Betreiben einiger republikanischer Abgeordneter an den Kongress. Sie gelten als wichtige Beweise in Nachforschungen von Sonderermittler Robert Mueller zu einer möglichen Einmischung Russlands in die Wahl 2016 und die Frage, ob der Präsident sich mit Comeys Entlassung der Behinderung der Justiz schuldig gemacht haben könnte.

Trump weist Vorwürfe von sich

In den Notizen beschreibt Comey unter anderem ein Abendessen im Weissen Haus, bei dem der Präsident unbedingte Loyalität von ihm gefordert haben soll. Zudem ist in den Memos von einem Treffen im Oval Office die Rede, bei dem der Präsident ihn zu einer Einstellung der Ermittlungen gegen Flynn gedrängt haben soll.

Noch am Abend twitterte Trump, Comeys Notizen zeigten «ganz klar, dass es keine Einmischung und keine Behinderung» gegeben habe. Zudem habe Comey geheime Informationen durchsickern lassen. «Wird die Hexenjagd weiter gehen?» Die Memos im Besitz der Associated Press sind als nicht geheim deklariert, einige Stellen sind jedoch geschwärzt.

Comey veröffentlichte diese Woche sein Buch «A Higher Loyalty: Truth, Lies and Leadership». Über seine Notizen hat er sich bereits mehrfach öffentlich geäussert.

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sda/dpa