Kurz vor G20-GipfelSicherheitsvorkehrungen in Brasiliens Hauptstadt nach Explosionen verschärft
dpa
15.11.2024 - 04:52
Mutmasslicher Selbstmordanschlag vor Oberstem Gerichtshof in Brasilien
STORY: Wenige Tage vor dem G20-Gipfel in Brasilien hat sich vor dem Obersten Gerichtshof in der Hauptstadt Brasilia ein mutmasslicher Selbstmordanschlag ereignet. Nach vorläufigen Informationen soll ein Mann zunächst versucht haben, in das Gerichtsgebäude im Regierungsviertel einzudringen, bevor er sich selbst mit einem Sprengsatz tötete, erklärte die Vize-Gouverneurin des Bundesdistrikts am Mittwoch. Eine zweite Explosion habe zuvor den Kofferraum eines in der Nähe geparkten Autos aufgesprengt, das dem Angreifer gehört haben soll. Die Polizei setzte einen Bombenentschärfungsroboter ein, um das Gelände nach weiteren Sprengsätzen zu untersuchen. Augenzeugen zufolge ereigneten sich die beiden Detonationen im Abstand von etwa 20 Sekunden. Die endgültige Identifizierung des Toten stand laut Polizei zunächst noch aus, da das Risiko weiterer Explosivstoffe am Körper nicht ausgeschlossen werden könne. Laut einer Erklärung des Obersten Gerichtshofs hatten die Richter gerade eine Plenarsitzung beendet und konnten sicher evakuiert werden. Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hatte wenige Minuten vor den Explosionen den nahe gelegenen Präsidentenpalast verlassen. Der Tatort, der «Platz der Drei Gewalten», war im Januar 2023 Schauplatz von Ausschreitungen, als Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro aus Protest gegen dessen Wahlniederlage die Regierungsgebäude stürmten. Die Explosionen ereigneten sich wenige Tage vor dem Treffen der G20-Staatsoberhäupter in Rio de Janeiro und werfen Fragen zur Sicherheit auf.
15.11.2024
Zwei Explosionen erschüttern das Regierungsviertel von Brasília, was die Behörden zu verstärkten Sicherheitsmassnahmen veranlasst. Die Polizei vermutet einen Anschlag.
15.11.2024, 04:52
dpa
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Einen Tag nach dem mutmasslichen Anschlag im Regierungsviertel der brasilianischen Hauptstadt Brasília sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden.
Das Gebäude des Obersten Bundesgerichts (STF) wurde erneut mit Gittern abgeriegelt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil berichtete.
Ein Mann hatte laut Polizei am Mittwochabend versucht, mit Sprengstoff in das STF-Gebäude einzudringen.
Als er von Sicherheitskräften aufgehalten wurde, zündete er den Sprengsatz und tötete sich dabei selbst.
In Rio de Janeiro, etwa 1000 Kilometer entfernt, findet nächste Woche der G20-Gipfel statt.
Die Ereignisse in Brasília haben die Aufmerksamkeit für die Sicherheit des Gipfels erhöht,
Nach den jüngsten Explosionen im Regierungsviertel von Brasília hat die brasilianische Regierung die Sicherheitsmassnahmen deutlich verschärft. Das Oberste Bundesgericht (STF) wurde erneut mit Gittern gesichert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil mitteilte. Diese Barrieren waren erst im Februar entfernt worden, nachdem sie im Januar 2023 nach einem Angriff von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro aufgestellt worden waren.
Die Polizei berichtet, dass ein Mann am Mittwochabend versucht hatte, mit Sprengstoff in das STF-Gebäude einzudringen. Als Sicherheitskräfte ihn stoppten, zündete er den Sprengsatz und kam dabei ums Leben. Der Platz, auf dem sich das Oberste Gericht befindet, beherbergt auch den Präsidentenpalast und den Kongress. Kurz zuvor war ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug auf einem nahegelegenen Parkplatz explodiert. Die Ermittler gehen von einem gezielten Anschlag aus.
Nach bisherigen Erkenntnissen handelte der Mann allein, und es gibt Hinweise auf eine langfristige Planung, erklärte der Generaldirektor der Bundespolizei. Das Motiv wird weiterhin untersucht. Medienberichten zufolge äusserte eine Ex-Frau des Mannes, dass er beabsichtigte, Bundesrichter Alexandre de Moraes zu töten. Das Gericht bestätigte, dass die Richter und ihre Mitarbeiter während der Explosionen in Sicherheit gebracht wurden. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte den Regierungssitz bereits verlassen.
Erhöhte Wachsamkeit vor dem G20-Gipfel
In Rio de Janeiro, etwa 1000 Kilometer entfernt, findet nächste Woche der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt. Die Ereignisse in Brasília haben die Aufmerksamkeit für die Sicherheit des Gipfels erhöht, jedoch nicht zu einer Änderung der Planungen geführt, erklärte Victor Santos, der Sekretär für öffentliche Sicherheit in Rio.