«Willkommen im siegreichen Syrien» Nach dem Sieg der Personenkult

AP

26.7.2018

Nach den jüngsten militärischen Siegen seiner Truppen lässt sich Assad in Syrien kräftig feiern. Plakate, die ihn preisen, prangen an praktisch jeder Ecke.

Das Gesicht von Präsident Baschar al-Assad ist überall: auf jedem öffentlichen Platz, jedem Markt, an jeder Strassenecke in Damaskus und auch auf jeder Fernstrasse, die in die syrische Hauptstadt führt. Beflügelt von den militärischen Erfolgen des vergangenen Jahres, brüstet sich die Regierung offen mit ihren Siegen.

Auch die Hauptstadt, Assads Machtzentrum, und ihre Vororte sind erstmals seit Jahren wieder vollständig unter der Kontrolle der Regierung. Um die Botschaft des Triumphs unters Volk zu bringen, herrscht kein Mangel an Plakaten und Transparenten.

«Meister der Siege», heisst es auf einem Poster in einer Strasse von Damaskus, das einen lächelnden Assad im blauen Anzug mit Krawatte zeigt.

«Willkommen im siegreichen Syrien»

Nach fast siebeneinhalb Jahren Krieg hat Assad - mit ausschlaggebender militärischer Unterstützung durch Russland und den Iran - die Kontrolle über zuvor an Rebellen verlorene Gebiete im Norden, der Mitte und dem Süden des Landes wiedererlangt. Dazu zählen auch Gebiete an der Grenze zu Jordanien und zu den von Israel besetzten Golanhöhen. Der Beschuss von Damaskus durch Rebellen aus Vororten, die von der Opposition gehalten worden waren, hat aufgehört.

Die ersten Plakate, die die Regierung feiern, sind bei der Einreise aus dem Libanon nach Syrien gleich hinter der Grenze zu sehen. «Willkommen im siegreichen Syrien», heisst es auf ihnen. Die meisten der Plakate wurden von Assad-treuen Geschäftsleuten und Firmen angebracht.

«Der Assad hat triumphiert» ist auf einem Plakat in Damaskus zu lesen - eine Anspielung auf den Familiennamen des Präsidenten, der auf Arabisch «Löwe» bedeutet. «Der Anführer des Siegs» heisst es auf einem weiteren, riesigen Plakat. Es befindet sich auf dem zentralen Omajjaden-Platz neben einem als «Damaszener Schwert» bekannten Denkmal.

«Wir haben gelebt und wir leben, damit Syrien in Baschar Assads Herzen weiterleben kann.»

Im berühmten Hamidijeh-Basar der Stadt steht ein Soldat an einem Kontrollposten. Er trägt ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 über der Schulter, und auch auf der Waffe befinden sich Aufkleber mit Assads Antlitz.

In den ausgebombten östlichen Vororten, die im April von Assads Truppen zurückerobert wurden, sind die Plakate weniger allgegenwärtig, aber dennoch zu sehen.

Am Ortseingang des zerstörten Ain Terma hängt ein weisses Transparent an der Ruine eines Gebäudes. Darauf ist ein Foto Assads zu sehen mit den Worten: «Wir haben gelebt und wir leben, damit Syrien in Baschar Assads Herzen weiterleben kann.»

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite