«Angstmacherei», «Gendergaga», «Vollpfosten» Meteoschweiz schafft Kommentarfunktion ab

vibu, sda

18.11.2024 - 14:06

Meteoschweiz schafft die Blog-Diskussion ab. Der Grund: zu viele Hass-Kommentare wurden verfasst. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Meteoschweiz schafft die Blog-Diskussion ab. Der Grund: zu viele Hass-Kommentare wurden verfasst. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
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Meteoschweiz schliesst ab 30. November die Kommentarmöglichkeit bei seinen Blog-Artikeln. Gründe sind laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie die negativere Tonalität sowie Sparmassnahmen.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Meteoschweiz schliesst die Kommentarfunktion auf seinem Blog ab dem 30. November aufgrund zunehmender Aggressivität der Beiträge und aus Spargründen.
  • Die Tonalität der Diskussionen verschlechterte sich in den letzten fünf Jahren.
  • Häufig waren die Kommentare geprägt durch Verschwörungstheorien, Hass und persönliche Beleidigungen.
  • Künftig bleibt MeteoSchweiz über Plattformen wie X, Instagram und Linkedin für den Dialog mit der Öffentlichkeit erreichbar.

Auf dem Blog publiziert Meteoschweiz regelmässig Artikel zu Wetter und Klima. In den vergangenen zwei Jahren seien 30'000 Kommentare unter den Artikeln hinterlassen worden, meldete MeteoSchweiz am Montag in seinem Blog. Davon habe der staatliche Wetter- und Klimadienst rund 8000 Kommentare ablehnen müssen.

Besonders über die letzten fünf Jahre sei die Tonalität von Userinnen und Usern aggressiver und negativer geworden, schrieb Meteoschweiz weiter. Die Kommentarfunktion sei zunehmend zur Verbreitung von Verschwörungstheorien, Intoleranz und Hass genutzt worden. Ausserdem werde es oft persönlich, «bis hin zu offenen Beleidigungen gegenüber Mitarbeitenden von Meteoschweiz oder des Bundes im Allgemeinen».

Wie der «Blick» schreibt, sind folgende Beispiele in den Kommentarspalten von Meteoschweiz aufgetaucht:

«Guten Tag. Wieso schreiben Sie ‹Europäerinnen und Europäer› (Gendergaga) – Bürgerkrieg aber wie eh und je? Woher kommt dieser Gender-Kniefall? Hören Sie auf damit. Besten Dank im Voraus.»

«Ihr könnt nicht mal korrekte Prognosen erstellen, wie wollt ihr das Klima voraussagen?»

«Angstmacherei! Hört mit den verdammten Chemtrails, Geoengineerings und Haarp-Systemen auf! Irgendwann fliegt ihr gekauften Vollpfosten auf!»

Noch vor 5 Jahren waren die Kommentare konstruktiv

Vor 2020 seien die Blog-Diskussion noch konstruktiver genutzt worden. Etwa um sich über spezifische Sachthemen auszutauschen.

Weiter nannte Meteoschweiz Sparmassnahmen, aufgrund derer die betreuungsintensive Kommentarfunktion im Meteoschweiz-Blog entfernt werde. Auch MeteoSchweiz sei wie alle Bundesämter von Querschnittskürzungen betroffen und müsse die Sparvorgaben des Bundes umsetzen.

Seit 2014 gibt es die Möglichkeit, unter den Blog-Artikeln von Meteoschweiz auf Deutsch, Französisch und Italienisch Kommentare zu hinterlassen. Diese Funktion wird Meteoschweiz für alle drei Sprachen ab dem 30. November entfernen. Über die Kanäle auf X, Instagram und Linkedin will MeteoSchweiz für seine Leserinnen und Leser aber erreichbar bleiben.

vibu, sda