Ticker zum Krieg in Nahost Die Ereignisse bis zum 30. Dezember 2023

Agenturen/red

31.12.2023

Israel rückt im Zentrum und Süden des Gazastreifens weiter vor

Israel rückt im Zentrum und Süden des Gazastreifens weiter vor

Die israelische Armee hat am Samstag Aufnahmen veröffentlicht, die ihre Soldaten bei Kampfhandlungen im Gazastreifen zeigen sollen. Dabei seien Ziele der Hamas zu Boden und aus der Luft angegriffen worden, hiess es. Die Armee fügte hinzu, bei Luftangriffen seien mehr als 15 bewaffnete Kämpfer der Hamas ausgeschaltet worden.

31.12.2023

Fast drei Monate nach Beginn des Gaza-Krieges setzt Israels Armee ihre intensivierten Angriffe in dem schwer zerbombten Küstenstreifen fort und meldet militärische Erfolge. Die Entwicklungen in der Übersicht.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Bedrohung durch Hisbollah - Israel hofft auf Deutschlands Hilfe.
  • Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21'672.
  • Südafrika hat Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen.
  • Im Gazastreifen ist UN-Angaben zufolge ein Transport mit Hilfslieferungen unter israelischen Beschuss geraten.
  • Bei einer Autoattacke nahe einer Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge am Freitag vier Menschen verletzt worden. Der mutmassliche Täter wurde von israelischen Soldaten eerschossen.
  • Das israelische Militär hat nach Berichten syrischer Staatsmedien in der Nacht zum Freitag den Flughafen von Damaskus angegriffen.
  • Weiter zurückliegende Ereignisse kannst du hier nachlesen.
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  • Wir beenden unseren Ticker vom 30. Dezember 2023

  • 19.32 Uhr

    Palästinensische Terrororganisation: Geisel bei Luftangriff getötet

    Nach Darstellung einer palästinensischen Terrorgruppe ist eine Geisel im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet worden. Zuvor habe Israels Armee versucht, den israelischen Soldaten zu befreien, hiess es vom bewaffneten Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) am Samstag. Der Versuch sei gescheitert. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe behielt seine Leiche demnach. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee wollte auf Anfrage keinen Kommentar geben.

  • 18.45 Uhr

    Bedrohung durch Hisbollah - Israel hofft auf Deutschlands Hilfe

    Israels Oppositionspolitiker Benny Gantz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um Unterstützung bei der Fernhaltung der libanesischen Hisbollah von der israelischen Grenze gebeten. «Der Staat Israel kann sich mit einer solchen Bedrohung nicht abfinden und Deutschland muss gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft eine wichtige Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass diese Bedrohung beseitigt wird», schrieb Gantz am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter).

    Benny Gantz während einer Pressekonferenz.
    Benny Gantz während einer Pressekonferenz.
    Bild: Michael Varaklas/AP/dpa

    Gantz, dessen Partei nach jüngsten Umfragen bei einer Wahl gegenwärtig mit Abstand stärkste Fraktion in Israel werden würde, hat nach eigenen Angaben bereits am Freitag mit Scholz gesprochen. Die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze fernzuhalten sei auch im Interesse der gesamten Region, betonte Gantz, der aktuell auch Minister in Israels Kriegskabinett ist.

  • 16.56 Uhr

    Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Samstag erneut Beschuss gegeben. Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland. Ein verdächtiges Geschoss, das aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt sei, sei abgefangen worden. Israels Militär habe drei Terrorgruppen im Libanon aus der Luft angegriffen. Soldaten attackierten demnach auch «die operative Infrastruktur der Hisbollah».

    Die proiranische Schiitenmiliz teilte mit, israelische Soldaten angegriffen zu haben. Die Hisbollah habe auch eine israelische Stellung mit einer Drohne attackiert. Nach Angaben der Gruppe von Samstag wurden erneut mehrere ihrer Mitglieder getötet. Wann genau sie ums Leben kamen, war zunächst unklar.

  • 15.13 Uhr

    Presse-Institut: Mindestens 65 Medienvertreter in Gaza umgekommen

    Im Gaza-Krieg sind nach Angaben des Internationalen Presse-Instituts (IPI) seit Beginn der israelischen Angriffe mindestens 65 Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen. «Dies ist die grösste Anzahl von Journalisten, die in einem modernen Krieg oder Konflikt in so kurzer Zeit getötet wurden», teilte das Institut am Samstag in Wien mit. An Israel und die internationale Gemeinschaft wurde appelliert, dafür zu sorgen, dass Medienvertreter frei und sicher arbeiten können. 2022 waren nach IPI-Angaben im Gesamtjahr 66 Medienschaffende umgekommen, im Jahr davor 45.

  • 14.34 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21'672

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 21'672 gestiegen. Zudem seien 56'165 Menschen verletzt worden, teilte ein Sprecher der Behörde am Samstag mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien bei insgesamt 14 israelischen Angriffen 165 Palästinenser getötet und weitere 250 verletzt worden. Zuletzt hatte die Behörde am Freitag 21'507 Tote gemeldet. Sie schlüsselt nicht auf, wie viele Zivilisten und wie viele Mitglieder von Terrororganisationen unter den Opfern sind.

    Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, doch verweisen die UN und andere Beobachter darauf, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 12.31 Uhr

    Israel gibt vierstündige Kampfpause in einem Flüchtlingslager in Rafah bekannt

    Israels Militär hat für Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstag auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.

    Israels Militär hatte zuvor die Einwohner der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen. Berichten zufolge sind dort Tausende Palästinenser in Zelten untergekommen.

    Nach der Ausweitung israelischer Angriffe auch auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens bleibt nach UN-Angaben kaum noch Raum für die Binnenflüchtlinge. Die Stadt Rafah etwa platze «aus den Nähten», kritisierte vor einigen Tagen schon der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White.

    Die Armee wies am Samstag auch eine Route für Zivilisten aus, um eine zuvor für die Flucht genutzte Strecke durch das umkämpfte Chan Junis zu umgehen. Der bisherige Weg sei gefährlich, warnte das Militär.

    Flüchtlingslager in Rafah am 29. Dezember 2023.
    Flüchtlingslager in Rafah am 29. Dezember 2023.
    KEYSTONE
  • 12.05 Uhr

    US-Truppen sollen Iran-treue Milizen in Syrien getötet haben

    Bei mutmasslichen US-Luftangriffen in Syrien sind Aktivisten zufolge mindestens neun Kämpfer proiranischer Milizen getötet worden. Mindestens 27 weitere seien verletzt worden, einige davon schwer, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Samstag mit. Die Angriffe zielten demnach auf Posten der Milizen sowie einen ihrer Konvois im Osten Syriens nahe der Grenze zum Irak. Unter den Toten seien drei Syrer gewesen.

    Das US-Militär äusserte sich zunächst nicht zu den Angriffen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat das US-Militär nach Attacken proiranischer Milizen auf US-Truppen im Irak und in Syrien mehrfach Ziele in diesen Ländern angegriffen. Seit Kriegsbeginn gab es mehr als 100 solcher Angriffe. Die Sicherheitslage in der gesamten Region ist sehr angespannt. Die Gefahr einer Ausweitung des Gaza-Kriegs wächst.

  • 11.30 Uhr

    Im Gazastreifen breiten sich Krankheiten aus

    In den vorübergehenden Unterkünften im Gazastreifen mit Zehntausenden Vertriebenen auf engstem Raum nehmen Krankheiten nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA weiter zu. Gesundheitsdienste seien schon lange überfordert, und immer wieder neue, von Israel angeordnete Vertreibungen machten ihre Aufgabe noch schwieriger.

    Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, listete auf der Online-Plattform X, früher Twitter, die Krankheitsfälle auf. Danach litten bereits 180 000 Menschen an Atemwegsentzündungen, mehr als 136 000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Es gebe mehr als 55 000 Fälle von Läusen und Krätze.

    Durchfall ist für Kinder unter fünf Jahren lebensgefährlich, wenn sie nicht behandelt werden, weil der Körper Wasser und wichtige Mineralstoffe verliert.

    Das UN-Kinderhilfswerk hat nach Angaben von OCHA am Freitag 600 000 Impfdosen in den Gazastreifen geliefert. Damit sollen kleine Kinder trotz des Krieges im nächsten Jahr ihre Routineimpfungen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten.

    Palestinians line up for a free meal in Rafah, Gaza Strip, Thursday, Dec. 21, 2023. International aid agencies say Gaza is suffering from shortages of food, medicine and other basic supplies as a result of the two and a half month war between Israel and Hamas. (AP Photo/Fatima Shbair)
    Palestinians line up for a free meal in Rafah, Gaza Strip, Thursday, Dec. 21, 2023. International aid agencies say Gaza is suffering from shortages of food, medicine and other basic supplies as a result of the two and a half month war between Israel and Hamas. (AP Photo/Fatima Shbair)
    KEYSTONE
  • 11.15 Uhr

    Israel zeigt Bilder vom Kommando-Tunnel der Hamas

    Israel hat auf X Bilder vom Tunnel veröffentlicht, dessen Zugang sie in einem Haus gefunden hat, das Hamas-Chef Yaiha Sinwar gehört haben soll. Nachdem israelische Sicherheitskräfte den Tunnel inspiziert haben, hat die Armee das Bauwerk zerstört.

  • 30. Dezember 2023, 10 Uhr

    Israel greift weiter an

    Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Wie die Armee am Samstagmorgen mitteilte, griffen Kampfflugzeuge im Verbund mit den Bodentruppen und flankiert von der Marine «in verschiedenen Gebieten» des abgeriegelten Küstenstreifens «terroristische Zellen und Infrastruktur an». Die Truppen lieferten sich «heftige» Gefechte mit Terroristen. So habe man im Laufe des vergangenen Tages in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens Dutzende von Terroristen getötet, hiess es. Unabhängig liess sich das zunächst nicht überprüfen.

    Erneut seien im Gazastreifen militärische Anlagen der islamistischen Hamas sowie Waffenlager von den Truppen gesprengt worden, hiess es weiter. Während die Armee nach vorherigen eigenen Angaben dabei ist, im Norden die operative Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen, konzentriert sie sich nun auf den Süden und mittleren Gazastreifen. So wurden die Kämpfe vor allem in der südlichen Stadt Chan Junis ausgeweitet. Dort vermutet die Armee in den unterirdischen Tunnel Führungsleute der Hamas. Chan Junis gilt als die Hochburg der Hamas.

  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker vom 29. Dezember 2023

    Wir danken für das Interesse

  • 21.56 Uhr

    Eines der Verstecke von Hamas-Führer Sinwar gefunden

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eines der Verstecke des Hamas-Führers im Gazastreifen, Jihia Sinwar, gefunden und zerstört. Das Haus habe sich nahe der Stadt Gaza im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, teilte die Armee am Freitagabend mit. Sinwar wird heute in Chan Junis im Südosten des Gazastreifens vermutet. Die Hamas-Hochburg ist derzeit zugleich ein Brennpunkt der gegenwärtigen Bodenoffensive Israels im Gazastreifen.

    Zu Fund und Zerstörung des mutmasslichen Verstecks bei der Stadt Gaza sei es «in den vergangenen Wochen» gekommen, hiess es in der Mitteilung, in der die Armee erstmals darüber berichtete. Im Keller des Hauses seien die israelischen Soldaten auf einen Tunneleingang gestossen. Dieser habe zu unterirdischen Gängen in einer Tiefe von 20 Metern und mit einer Länge von 218 Metern geführt.

    Der Tunnel verfügte den Angaben zufolge über Elektrizität, Ventilation und Kanalisation. Auch Gebets- und Ruheräumlichkeiten hätten dazugehört. Die Anlage war für lange Aufenthalte ausgelegt, sie konnte auch als Kommandozentrale dienen. Nach eingehender Untersuchung des Tunnels zerstörte ihn demnach die damit befasste Militäreinheit. Von unabhängiger Seite konnten die Angaben zunächst nicht überprüft werden.

  • 20.42 Uhr

    Zehntausende Palästinenser auf der Flucht

    Gazastreifen: Zehntausende auf der Flucht

    Gazastreifen: Zehntausende auf der Flucht

    Die israelische Regierung hat erklärt, sie werde ihre Bodenoffensive im Gazastreifen nicht beenden, bevor sie die Hamas ausgeschaltet habe.

    29.12.2023

    Bewohner von Rafah und Rettungskräfte waren am Freitag dabei, nach einem israelischen Luftangriff nach Toten und Überlebenden in den Trümmern zu suchen. Die Lage war unübersichtlich. Nach Angaben der von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden wurden zudem bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens acht Palästinenser getötet. In den vergangenen 24 Stunden seien 210 Menschen bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen, hiess es weiter.

  • 19.52 Uhr

    Südafrika verklagt Israel vor IGH wegen «Völkermord»

    Südafrika wirft Israel «Akte des Völkermords» gegen die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen vor und hat deshalb den Internationalen Gerichtshof (IGH) angerufen. In einem am Freitag eingereichten Antrag argumentiert Südafrika nach Angaben des IGH, mit seinem Vorgehen im Gazastreifen verfolge Israel «das Ziel, Palästinenser im Gazastreifen als Teil der größeren nationalen, rassischen und ethnischen Gruppe der Palästinenser zu vernichten». Die israelische Regierung wies die Vorwürfe «mit Abscheu» zurück.

    Südafrika beruft sich bei der Klage auf die UN-Völkermordkonvention, da sowohl es selbst sowie auch Israel die Konvention unterzeichnet hätten. Die Regierung in Johannesburg unterhält traditionell gute Beziehungen zu den palästinensischen Gebieten. Südafrikanische Politiker haben wiederholt Vergleiche zur Apartheid-Politik in der Vergangenheit in ihrem eigenen Land gezogen.

    Der IGH soll laut Statut Konflikte zwischen Staaten möglichst friedlich beilegen. Seine Urteile sind in der Regel bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen. Sie können aber den UN-Sicherheitsrat aufrufen, in der Sache tätig zu werden.

  • 19.34 Uhr

    UN-Flüchtlingshilfswerk meldet israelischen Beschuss von Hilfskonvoi im Gazastreifen

    Im Gazastreifen ist UN-Angaben zufolge ein Transport mit Hilfslieferungen unter israelischen Beschuss geraten. «Israelische Soldaten feuerten auf einen Hilfskonvoi, der aus dem nördlichen Gazastreifen auf einer von der israelischen Armee festgelegten Route zurückkehrte», erklärte der Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in Gaza, Thomas White, am Freitag im Onlinedienst X (vormals Twitter). Ihm zufolge wurde niemand verletzt, ein Fahrzeug wurde jedoch beschädigt.

  • 19.29 Uhr

    Westjordanland: Palästinenser nach mutmasslicher Autoattacke von Israels Armee getötet

    Die israelische Armee hat im besetzten Westjordanland einen Palästinenser erschossen, der mit einem Fahrzeug einen Anschlag verübt haben soll. Soldaten hätten einen «Terroristen neutralisiert», der mit dem Wagen in der Nähe eines Militärstützpunkts südlich der Stadt Hebron in eine Gruppe von  Menschen gefahren sei, erklärte das israelische Militär am Freitag. Das palästinensische Gesundheitsministerium gab kurz darauf den Tod und die Identität des mutmasslichen Angreifers bekannt.

  • 18.47 Uhr

    Dänemark will Militärallianz im Roten Meer mit Fregatte unterstützen

    Dänemark will die von den USA initiierte Militärallianz zum Schutz von Schiffen im Roten Meer mit einer Fregatte unterstützen. Das teilte das dänische Verteidigungsministerium am Freitag mit. «Wir machen uns Sorgen über die ernste Situation im Roten Meer, wo die unprovozierten Angriffe auf den zivilen Schiffsverkehr andauern», sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen einer Mitteilung zufolge. Im Januar will die dänische Regierung den Vorschlag dem Parlament zur Abstimmung vorlegen.

    Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind immer wieder Schiffe im Roten Meer von Huthi-Rebellen angegriffen worden. Die Rebellen im Jemen werden US-Geheimdiensten zufolge von Israels Erzfeind Iran unterstützt. Zum besseren Schutz der wichtigen Schifffahrtsroute, die zum Suezkanal führt, hatten die USA ein Militärbündnis mit Streitkräften anderer Länder ins Leben gerufen. An der Initiative mit dem Namen «Operation Prosperity Guardian» beteiligen sich nach US-Angaben mehr als 20 Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Kanada, Frankreich, die Niederlande, Norwegen und Dänemark.

    Erst am Donnerstagabend hat das US-Militär eigenen Angaben zufolge im Süden des Roten Meeres eine Drohne und eine Rakete der Huthi-Rebellen abgeschossen. Anfang der Woche hatte die dänische Reederei Maersk mitgeteilt, sie wolle nach einer Pause wegen der vermehrten Angriffe bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren lassen.

  • 17.46 Uhr

    UN-Hilfswerk fordert sicheren Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza

    Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) fordert angesichts der katastrophalen Lage für Zivilisten im Gazastreifen ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe. «Die Auslieferung von dringend gebrauchten Hilfsgütern ist weiterhin mengenmässig beschränkt und durch logistische Hürden beeinträchtigt», schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in einer Stellungnahme am Freitag.

    Andauernde Kampfhandlungen, Bombardements, der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, Plünderungen durch verzweifelte Menschenmengen, Ausfälle der Mobilfunk- und Internetverbindungen sowie lange Wartezeiten an den Grenzübergängen erschwerten die Lieferung humanitärer Hilfe im Gazastreifen massiv.

    Lazzarini appellierte an Israel und die anderen Kriegsparteien: «Stellen Sie sicher, dass die humanitären Lieferungen für den Gazastreifen dem überwältigenden Bedarf an Treibstoff, Lebensmitteln, Medikamenten, Wasser und Hygieneartikel gerecht werden.»

    Der UNRWA-Chef verwahrte sich gegen von Israel vorgebrachten Vorwürfe, die UN-Helfer kämen ihrer Aufgabe nicht nach. Es handele sich um «Desinformationen ohne Grundlage». Praktisch die gesamte Bevölkerung von Gaza - rund 2,2 Millionen Menschen - sei derzeit fast ausschliesslich von humanitärer Hilfe abhängig, einschliesslich der Lebensmittel. Jüngste Einschätzungen der UNRWA, dass 40 Prozent der Bewohner von Gaza von einer Hungerkatastrophe bedroht sind, «sollten deshalb niemanden überraschen».

    Israel sei als «Besatzungsmacht» verpflichtet, der Bevölkerung den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen des elementaren Bedarfs zu ermöglichen. Aber auch die anderen Kriegsparteien müssten sich daran halten, schrieb Lazzarini.

  • 16.29 Uhr

    Zwei Verletzte bei Gefechten an israelisch-libanesischer Grenze

    Bei Gefechten an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel sind libanesischen Sicherheitskreisen zufolge am Freitag zwei Menschen verletzt worden. Demnach hat das israelische Militär ein Auto in dem Grenzort Aitarun mit einer Rakete angegriffen.

    Das israelische Militär gab an, eine «Terrorzelle» der proiranischen Hisbollah-Miliz angegriffen zu haben, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen aus der Gegend um Aitarun verantwortlich gewesen sein soll.

    Israels Militär teilte mit, mehrere Abschüsse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet registriert zu haben. Als Reaktion darauf habe die Armee mit Artillerie die Ursprungsorte angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten ausserdem die «terroristische Infrastruktur» der Hisbollah in der Gegend Wadi Hamul im Südlibanon angegriffen.

    Die schiitische Hisbollah reklamierte bis Freitagnachmittag fünf Angriffe auf Israel für sich. Mehrere Orte im Grenzgebiet seien mit «geeigneten Waffen» angegriffen worden, hiess es.

  • 16.03 Uhr

    Israel könnte eine Staatskrise drohen

    Bis Mitte Januar soll das Oberste Gericht in Israel über ein erstes Kernelement dieser Justizreform entscheiden. Israels Parlament in Jerusalem hatte die erste Gesetzesänderung Ende Juli trotz massiven Widerstands der Bevölkerung verabschiedet. Sie soll dem Obersten Gericht die Möglichkeit nehmen, gegen «unangemessene» Entscheidungen der Regierung, des Ministerpräsidenten oder einzelner Minister vorzugehen. In Israels Geschichte wurde bisher noch nie ein vergleichbares Gesetz vom Obersten Gericht einkassiert. Sollte dies geschehen und die Regierung die Entscheidung nicht akzeptieren, droht dem Land eine Staatskrise.

  • 14.58 Uhr

    Verletzte nach mutmasslicher Autoattacke im Westjordanland

    Bei einer mutmasslichen Autoattacke nahe einer Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge am Freitag vier Menschen verletzt worden. Die Fussgänger seien von einem Fahrzeug gerammt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit.

    Sanitäter behandelten vier Menschen in ihren Zwanzigern. Sie alle seien bei Bewusstsein, einer befinde sich «in mässigem Zustand». Drei weitere wurden demnach leicht verletzt. Israelischen Medien zufolge soll es sich bei den Opfern um Israelis handeln.

  • 14.05 Uhr

    Hamas-Behörde: 187 Tote innerhalb eines Tages im Gazastreifen

    Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde innerhalb eines Tages 187 Menschen getötet worden. 312 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte die Behörde am Freitag mit.

    Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg demnach auf 21 507. Zuletzt war die Zahl am Donnerstag mit 21 320 angegeben worden. Diesen Angaben nach wurden zudem 55 915 weitere Menschen im Gaza-Krieg verletzt.

    Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht bestätigen, doch verweisen die UN und andere Beobachter darauf, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 11.54 Uhr

    Ein Jahr im Amt – Israels Regierungschef Netanjahu unter Druck

    Nach einem Jahr im Amt stehen Israels Regierung und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unter grossem Druck. Das derzeitige Misstrauen der israelischen Öffentlichkeit gegen einen Regierungschef in Kriegszeiten sei beispiellos, meldete die Zeitung «Haaretz» am Freitag.

    Bei einer Demonstration vor seiner Residenz in Jerusalem am Donnerstag, dem 28. Dezember 2023, halten Menschen Schilder hoch, die den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Rücktritt auffordern.
    Bei einer Demonstration vor seiner Residenz in Jerusalem am Donnerstag, dem 28. Dezember 2023, halten Menschen Schilder hoch, die den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Rücktritt auffordern.
    IMAGO/UPI Photo

    Umfragen zufolge will die Mehrheit der Israelis, dass Netanjahu spätestens nach dem Ende des Gaza-Kriegs zurücktritt. Viele Menschen werfen ihm vor, bislang keine persönliche Verantwortung dafür eingestanden zu haben, dass das Hamas-Massaker am 7. Oktober geschehen konnte.

    Aber schon vor dem brutalen Terrorangriff hatte es in Israel immer wieder Massenproteste gegen Netanjahu und seine am 29. Dezember 2022 vereidigte Koalition gegeben. Die am weitesten rechtsstehende Regierung in der Geschichte Israels treibt eine höchst kontroverse Justizreform voran. In den Monaten vor dem Krieg stand sie in der Kritik, damit Israels Sicherheit und Einheit zu gefährden.

    Kritiker stufen das Vorgehen der Regierung als Gefahr für Israels Demokratie ein. Netanjahus Regierung argumentiert, das Gericht sei in Israel zu mächtig und mische sich zu stark in politische Fragen ein. Die Pläne könnten Netanjahu laut Experten jedoch auch in einem schon länger gegen ihn laufenden Korruptionsprozess in die Hände spielen. Die seit mehr als drei Jahren laufende Verhandlung wurde im Dezember nach einer Pause wieder aufgenommen.

  • 10.46 Uhr

    Israel greift laut syrischen Medien Flughafen Damaskus an

    Das israelische Militär hat nach Berichten syrischer Staatsmedien in der Nacht zum Freitag den Flughafen von Damaskus angegriffen. Auch syrische Militäranlagen seien getroffen worden, berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf militärische Quellen. Dabei seien materielle Schäden entstanden.

    Die Luftangriffe hätten um 1.20 Uhr (Ortszeit) eine Reihe von Punkten in der Nähe von Damaskus getroffen, berichtete Sana. Am späten Donnerstagabend seien Ziele im Süden des Landes angegriffen worden. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Angriffe hätten den Flughafen von Damaskus getroffen, einen Tag nachdem er nach einer zweimonatigen Unterbrechung aufgrund früherer Angriffe wieder in Betrieb genommen worden war. Andere Angriffe galten demzufolge syrischen Luftverteidigungsanlagen im Umland von Damaskus und einer Militäreinrichtung in der Provinz Suweida im Süden. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden.

    Israel gab keine Erklärung zu den Angriffen ab. Israel flog in den vergangenen Jahren Hunderte Angriffe auf Einrichtungen in von der Regierung kontrollierten Teilen Syriens, räumte diese aber nur selten öffentlich ein. Die Regierung hat erklärt, solche Angriffe zielten auf vom Iran unterstützte Gruppen ab, die die Regierung von Präsident Baschar al-Assad stützten.

    Am 22. November 2023 hat die israelische Armee Ziele in der Nähe von Damaskus beschossen. Der Flughafen war danach zwei Monae lang gesperrt und erst seit wenigen Tagen wieder in Betrieb. 
    Am 22. November 2023 hat die israelische Armee Ziele in der Nähe von Damaskus beschossen. Der Flughafen war danach zwei Monae lang gesperrt und erst seit wenigen Tagen wieder in Betrieb. 
    IMAGO/Xinhua
  • 10.09 Uhr

    Israel vermutet Hamas-Führung in Chan Junis und weitet Einsätze aus

    Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus. Nähere Details zu den Plänen nannte das Militär in einer Erklärung am Freitag zunächst nicht.

    Soldaten hätten am Donnerstag Terroristen unter anderem in Chan Junis und im nördlichen Gazastreifen getötet, hiess es darin. «Die Truppen eliminierten Dutzende Terroristen durch Luftangriffe sowie Scharfschützen- und Panzerfeuer.» Im nördlichen Gazastreifen habe es sich um Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder gehandelt. Sie seien in verschiedenen Gefechten getötet worden. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält. Das Militär hatte die Einwohner der Stadt zuvor aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

  • 7.10 Uhr

    Hamas-Delegation zu Gesprächen in Ägypten erwartet

    Eine Delegation der Hamas wird am heutigen Freitag zu Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe im Krieg mit Israel in Ägypten erwartet. Wie ein Vertreter der Terrororganisation am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, soll die hochrangige Delegation in Kairo die «Antwort» der Palästinensergruppen auf einen ägyptischen Friedensplan übermitteln, dessen endgültiges Ziel ein Waffenstillstand zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist. Unklar war, ob und wann sich Israel dazu äussern wird.

  • 6.48 Uhr

    USA, Deutschland, andere Staaten verurteilen Urananreicherung im Iran

    Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und die USA haben den jüngsten Anstieg der Urananreicherung im Iran verurteilt. Die Entscheidung zeige, dass es dem Iran an gutem Willen zur Deeskalation mangele, zudem sei das Vorgehen im angespannten regionalen Kontext unverantwortlich, hiess es in einer vom US-Aussenministerium am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung. «Wir drängen den Iran, diese Schritte sofort rückgängig zu machen und sein Atomprogramm zu deeskalieren», hiess es weiter.

    Am Dienstag hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) informiert, dass der Iran ihren Erkenntnissen zufolge die Produktion von hochangereichertem Uran hochgefahren habe. Zuvor hatten IAEA-Inspektoren bei Besuchen iranische Angaben zu Produktionsplänen verifiziert. Demnach wurden in den Produktionsstätten Natans und Fordow seit Ende November rund neun Kilogramm auf bis zu 60 Prozent Reinheitsgrad angereichertes Uran hergestellt – nach rund drei Kilogramm monatlich in den Monaten davor. Der Iran dementierte, seine Produktion von hochangereichertem Uran hochgefahren zu haben.

    Der Iran habe seine monatliche Produktion somit verdreifacht, hiess es im Statement der vier Staaten. Für eine solche Produktion gebe es keine glaubwürdige zivile Rechtfertigung, auch berge die gemeldete Produktion erhebliche Risiken.

    Iranische Politiker betonen seit Jahren, keine Atomwaffen bauen zu wollen. Für eine Atombombe ist eine Urananreicherung auf mindestens 80 Prozent nötig.

  • 5.58 Uhr

    Minister: Nächste Kriegsphase wird für Hamas heftig

    Israel setzt ungeachtet dessen den Kampf gegen die Hamas in Gaza fort. Nach einem Besuch des Südkommandos der Armee sagte Benny Gantz, Minister in Israels Kriegskabinett, laut einem Bericht der Nachrichtenseite Ynet, die Streitkräfte seien bereit für die nächste Phase im Krieg gegen die Hamas. Diese Phase werde kraftvoller sein als «die Hamas sich vorstellt», wurde Gantz am Donnerstag zitiert.

    Angesichts der hohen Zahl auch ziviler Todesopfer im Gazastreifen ist der israelische Militäreinsatz international stark kritisiert worden. Wenn sich die Hamas «sofort von allen Zivilisten» entfernen würde, «wird die humanitäre Krise ein Ende haben», sagte Doron Spielman, Sprecher der israelischen Armee, in der Nacht zum Freitag dem Sender CNN. Israel wirft der Terrororganisation vor, Zivilisten im Gazastreifen gezielt als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

  • 5.31 Uhr

    Israels Botschafter in Deutschland: «Wir müssen aufwachen»

    Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, fordert eine entschlossenere Reaktion auf den wachsenden Antisemitismus. «Die Tatsache, dass Juden Angst haben, mit einer Kippa auf die Strasse zu gehen oder auf Hebräisch in ihre Handys zu sprechen, das kann einfach nicht sein. Wir müssen aufwachen», sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

    Prosor betonte, dass das kein rein deutsches Problem sei. «In Deutschland ist es aber noch wichtiger als anderswo, das zu ändern», sagte er. «Wenn Molotowcocktails geworfen werden, um Synagogen in Brand zu stecken, dann kann man nicht nur mit Worten darauf reagieren, man muss praktisch etwas tun.» Prosor forderte, in den Schulen anzusetzen und Bildungslücken zu schliessen, was Israel angehe.

  • 3.40 Uhr

    Drastischer Anstieg antisemitischer Straftaten in Deutschland

    Deutschlands Bundeskriminalamt (BKA) hat seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober einen drastischen Anstieg bei den antisemitischen Straftaten verzeichnet. Allein im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt seien bis zum 21. Dezember mehr als 1100 Delikte im kriminalpolizeilichen Meldedienst für Fälle politisch motivierter Kriminalität registriert worden, sagte ein BKA-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es handele sich vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzungen.

    Das ist deutlich mehr als in jedem der ersten drei Quartale dieses Jahres, zu denen das Bundesinnenministerium zuletzt im November genaue Zahlen veröffentlicht hatte. Danach wurden im ersten Quartal 558 antisemitische Straftaten registriert, im zweiten Quartal waren es 609 und im dritten 540. Diese Zahlen beinhalten alle Delikte - die links- und rechtsextremistisch motivierten ebenso wie die aus den Kategorien «religiöse Ideologie» und «ausländische Ideologie».

    Die mehr als 1100 Straftaten seit Anfang Oktober sind dagegen nur die im Zusammenhang mit der Eskalation des Nahost-Konflikts erfassten. Die Gesamtzahl dürfte also noch deutlich höher liegen.

  • 3.31 Uhr

    US-Militär schiesst Drohnen und Raketen der Huthis über Rotem Meer ab

    Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge eine Drohne und eine ballistische Antischiffsrakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgeschossen. Die Flugkörper seien am frühen Donnerstagabend Ortszeit von den Huthis abgefeuert worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Freitagmorgen auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Berichten zufolge sei bei dem Vorfall am Donnerstag keines der 18 Schiffe in der Umgebung beschädigt worden. Es handle sich um den 22. versuchten Angriff der Huthis auf die internationale Schifffahrt seit dem 19. Oktober.

    Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs greifen die Huthis Israel immer wieder auch mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt attackierten sie auch wieder Schiffe im Roten Meer – eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsstrecken, die zum Suezkanal führt.

    Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstrasse, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt.

    Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten «Achse des Widerstands». Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

  • 2.51 Uhr

    Palästinensische Sanitäter planen Flüchtlingslager in Chan Junis

    Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond will in der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Südosten des Gazastreifens ein Flüchtlingslager errichten. Wie die Organisation am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) bekanntgab, sollen in einer ersten Phase 300 Zelte für vertriebene Familien erreichtet werden. Später solle die Kapazität auf 1000 Zelte erweitert werden, um Hunderten von vertriebenen Familien in der südlichen Region des Gazastreifens eine Unterkunft zu bieten, hiess es. Einwohner der Stadt waren von Israels Armee aufgefordert worden, sich in Rafah an der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

    Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält. Auf diese Region konzentriert die Armee derzeit ihre Kämpfe. Bei einem weiteren israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe des Al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis seien am Donnerstag zehn Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden, hatte der Palästinensische Halbmond mitgeteilt.

    Bereits am Mittwoch hatte es nach Angaben der Sanitäter und des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums beim Bombardement eines Wohnhauses mehr als 20 Tote gegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe dem neuen Bericht nach. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

  • 2.39 Uhr

    US-Militär schiesst Drohnen und Raketen der Huthis über Rotem Meer ab

    Ein US-amerikanisches Kriegsschiff hat nach Angaben der US-Streitkräfte am Donnerstag eine von der Huthi-Miliz im Jemen gestartete Drohne und eine Rakete über dem Roten Meer abgeschossen. Keines der 18 Schiffe in dem Gebiet sei beschädigt worden, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Es gebe zudem keine Berichte über Verletzte. Es handele sich um den 22. versuchten Angriff der vom Iran unterstützten Miliz auf internationale Schiffe seit dem 19. Oktober.

    Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert.

    Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstrasse, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt.

    Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten «Achse des Widerstands». Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

  • Freitag, 29. Dezember 2023, 0.10 Uhr

    USA: Sanktionen gegen Finanznetzwerk mit Verbindungen zu Huthis

    Die USA haben am Donnerstag neue Sanktionen gegen Finanzdienstleister verhängt, durch die die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen an Geld gekommen sein sollen. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen den Chef eines Finanzvermittlers in Jemens Hauptstadt Sanaa und gegen drei Wechselstuben in dem Land sowie in der Türkei, teilte das Finanzministerium in Washington mit. Demnach sollen die Dienstleister in Überweisungen von Millionensummen an die Huthis verwickelt sein. Treibende Kraft hinter den Transaktionen war nach US-Angaben der Financier Said al-Dschamal, den Washington bereits früher mit Sanktionen belegt hat.

    Durch die jüngsten Strafmaßnahmen wird den Betroffenen der Zugang zu amerikanischen Grundstücken und Bankkonten verwehrt, sie können auch keine Geschäfte mit US-Staatsbürgern machen. Erst kürzlich hatten die USA Sanktionen gegen 13 Personen und Firmen verhängt, die den Huthis im Jemen durch den Verkauf und Transport iranischer Waren Millionen von Dollar bereitgestellt haben sollen.

    Die Huthis greifen seit Wochen vom Jemen aus Schiffe im Roten Meer mit Drohnen und ballistischen Raketen an. Die Angriffe zielen nach Angaben der Rebellen darauf ab, den israelischen Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen zu beenden. Zuletzt haben die USA die Bildung einer internationalen Militärkoalition zum Schutz von Schiffen im Roten Meer angekündigt.

  • 23.50 Uhr

    Hiermit beenden wir den Ticker am Donnerstag, 28. Dezember 2023

  • 23.40 Uhr

    Bericht: Hunderte demonstrieren in Israel gegen Gaza-Krieg

    In der Küstenmetropole Tel Aviv haben einem israelischen Medienbericht zufolge Hunderte Menschen am Donnerstagabend gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Sie forderten ein Ende der Kämpfe in dem palästinensischen Küstengebiet, die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sowie eine Ende der israelischen Besatzung, wie die Zeitung «Haaretz» berichtete. Vor dem Parlament in Jerusalem demonstrierten der Zeitung zufolge zudem Hunderte junge Menschen, die aus Orten in der Nähe des Gazastreifens stammen, für die Freilassung der Geiseln.

    Bei dem schlimmsten Massaker der Geschichte Israels am 7. Oktober ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen und verschleppten rund 240 weitere in den Gazastreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei bislang rund 21’320 Menschen getötet.

    Im Rahmen einer Feuerpause wurden vor einem Monat insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Nach israelischen Informationen werden derzeit noch knapp 130 Menschen in dem Küstenstreifen festgehalten.

    In Israel protestieren regelmässig Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, auch weil sie ihr vorwerfen, nicht genug für die Freilassung der Geiseln zu tun.

  • 23.32 Uhr

    Damaskus: Israel greift Ziele in Syrien an

    Nach Angaben aus Damaskus hat Israel erneut Gebiete in Syrien angegriffen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise am späten Donnerstagabend, das israelische Militär habe «die südliche Region» aus der Luft attackiert. Die Angriffe kämen aus Richtung der von Israel annektierten Golanhöhen. Die syrische Luftverteidigung habe einige der abgefeuerten Raketen abgefangen, hiess es weiter. Es habe Sachschäden gegeben.

    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, dass auch Gebiete nahe dem Flughafen von Damaskus von israelischen Raketen getroffen worden seien. Das israelische Militär prüft die Angaben derzeit.

    Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten.

    Am Montag war Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus durch einen mutmasslich israelischen Luftangriff getötet worden. Die militärische Führung der Islamischen Republik schwor daraufhin Rache.

    Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Die israelischen Angriffe haben sich seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs Anfang Oktober ausgeweitet. Zuletzt hatte Israel nach syrischen Angaben Ende November den Flughafen Damaskus angegriffen.

  • 23.07 Uhr

    Israels Polizei: Zwei Verletzte nach Messerangriff in Ost-Jerusalem

    Bei einem Messerangriff nahe einer israelischen Siedlung am Rande Jerusalems sind israelischen Angaben zufolge zwei Menschen verletzt worden. Sicherheitskräfte hätten auf den Terroristen geschossen und ihn «neutralisiert», teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Es war zunächst unklar, ob sie den Angreifer dabei töteten. Eine Person, auf die er eingestochen habe, habe schwere Verletzungen erlitten, hiess es von der Polizei unter Berufung auf Rettungskräfte weiter. Das zweite Opfer sei leicht verletzt worden.

    Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom handelt es sich bei den Opfern um eine 20 Jahre alte Frau sowie einen 25-jährigen Mann. Beide seien bei Bewusstsein. Israelischen Medien zufolge sollen beide Sicherheitskräfte sein. Zur Identität des Angreifers gab es zunächst keine Angaben.

    Der Vorfall ereignete sich an einem Kontrollpunkt in der Nähe der im Südosten Jerusalems gelegenen Siedlung Har Homa. Sie liegt ausserhalb der grünen Linie, die zwischen dem israelischen Kernland und den im Sechs-Tage-Krieg von Israel eroberten Gebieten verläuft. Israel hatte dabei 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort gibt es, einschliesslich Ost-Jerusalems, inzwischen rund 700’000 Siedler, die inmitten von rund drei Millionen Palästinensern leben. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat – mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

  • 21.49 Uhr

    Zwei Palästinenser von israelischen Soldaten im Westjordanland getötet

    Israelische Soldaten haben  im besetzten Westjordanland am Donnerstag zwei Palästinenser getötet. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde ein Palästinenser bei einer nächtlichen Razzia in Ramallah getötet. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurden 14 weitere Menschen bei Zusammenstößen mit den Soldaten verletzt, vier von ihnen durch Schüsse. Drei Palästinenser wurden demnach festgenommen.

    Am Donnerstagabend wurde den Angaben zufolge zudem ein 38-jähriger Palästinenser von israelischen Soldaten in der Nähe von Bethlehem getötet. Der Vorfall hatte demnach nichts mit den Razzien zu tun.

  • 21.37 Uhr

    Armee: Schlechte Sicht, Panzerlärm bei versehentlicher Geiseltötung

    Nach der versehentlichen Tötung dreier Geiseln im Norden des Gazastreifens durch israelische Soldaten vor zwei Wochen hat das Militär neue Erkenntnisse zu dem Vorfall veröffentlicht. Der Soldat, der zunächst zwei der Geiseln tötete, habe nur eingeschränkte Sicht auf die Geiseln gehabt, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Zudem hätten zwei Soldaten den Befehl, das Feuer einzustellen, wegen Panzerlärms nicht gehört und später den dritten Mann erschossen.

    In einem von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) veröffentlichten Bild sind israelische Soldaten bei einem Einsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens zu sehen.
    In einem von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) veröffentlichten Bild sind israelische Soldaten bei einem Einsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens zu sehen.
    Bild: IMAGO/Xinhua/Chen Junqing

    Laut Armee schoss zunächst ein Soldat «auf drei Gestalten, die als Bedrohung identifiziert wurden» und tötete zwei von ihnen. Die dritte Person sei in der Hamas-Hochburg Schedschaija anschliessend in ein Gebäude geflohen. Nach rund 15 Minuten habe der zuständige israelische Kommandeur Hilferufe auf Hebräisch gehört und die Geisel aufgefordert, aus dem Gebäude und auf die Soldaten zuzukommen. Zwei Soldaten hätten zuvor jedoch den Befehl, das Feuer einzustellen, wegen des Lärms eines Panzers in der Nähe nicht gehört. Die Soldaten schossen der Armee zufolge deshalb auf den Mann und töteten ihn dabei. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Die drei Geiseln waren Armeeangaben zufolge ohne Oberbekleidung unterwegs, um zu zeigen, dass sie keine Sprenggürtel tragen. Einer der Männer habe eine weisse Flagge geschwenkt. Den neuen Erkenntnissen zufolge, die unter anderem auf einer Analyse von Luftaufnahmen basieren, hatte der Soldat, der zwei von ihnen tötete, von seiner Position aus nur eine eingeschränkte Sicht auf die Geiseln. Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

    Hilfeschreie sowie schriftliche Hilferufe der drei Geiseln in hebräischer Sprache hätten Soldaten zuvor als Versuche der Hamas gewertet, sie in mit Sprengfallen versehene Hinterhalte zu locken. Die beteiligten Soldaten hätten derartige Täuschungsversuche zuvor bereits so erlebt.

    Die Soldaten griffen demnach auch das Gebäude an, in dem die drei Männer festgehalten wurden, da sie einen Hinterhalt vermuteten. Dabei seien fünf Terroristen getötet worden und die Geiseln entkommen.

    Die Armee sei bei ihrer Mission, Geiseln zu retten, im Fall der fälschlicherweise getöteten drei Männer gescheitert. Die Angriffe auf sie hätten nach Ansicht des Generalstabschefs Herzi Halevi verhindert werden können. Es habe dabei aber keinen Vorsatz gegeben, betonte er. Die versehentliche Tötung der Geiseln hatte schwere Bestürzung und Proteste in Israel ausgelöst.

  • 21.33 Uhr

    Hamas-Vertreter: Kriegsstopp nicht nur vorübergehend

    Ein Vertreter der militant-islamistischen Hamas hat eine Beendigung der Kampfhandlungen im Gazastreifen gefordert. Die Hamas sei offen für «alle Ideen oder Vorschläge für eine vollständige und endgültige Einstellung der Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen», sagte Ossama Hamdan am Donnerstag. Er unterstrich die Position seiner Terrororganisation, dass die noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln, die bei der tödlichen Attacke auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden, nur freigelassen werden, nachdem ein dauerhafter Waffenstillstand erlassen wurde.

    Mit Blick auf die künftige Regierung im Gazastreifen nach dem Krieg sagte Hamdan, es sei eine «Entscheidung des palästinensischen Volkes allein». Die Bewohner des Küstengebiets würden eine Führung nicht akzeptieren, «die auf dem Rücken eines zionistischen oder amerikanischen Panzers oder unter dessen Schutz herkommt». Die Hamas hatte im Gazastreifen 2007 gewaltsam die Kontrolle an sich gerissen.

  • 21.12 Uhr

    Hamas-Delegation zu Gesprächen über Waffenruhe in Ägypten erwartet

    Eine Delegation der radikalislamischen Hamas wird am Freitag zu Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe im Krieg mit Israel in Ägypten erwartet. Wie ein Hamas-Vertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, soll die hochrangige Delegation in Kairo die «Antwort» der Palästinensergruppen auf einen ägyptischen Friedensplan übermitteln, dessen endgültiges Ziel ein Waffenstillstand zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist.

    Ägypten hatte den Plan vergangene Woche den Anführern der Hamas und der mit ihr verbündeten militant-islamistischen Palästinenserorganisation Islamischen Dschihad vorgelegt. Der dreistufige Plan sieht nach Angaben aus Hamas-Kreisen verlängerbare Feuerpausen, eine schrittweise Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge und letztendlich einen Waffenstillstand vor.

  • 21.07 Uhr

    Kibbuz Nir Oz: 70-jährige Geisel im Gazastreifen tot

    Eine 70 Jahre alte israelische Geisel ist nach Informationen des Kibbuz Nir Oz, dem sie angehörte, von der islamistischen Hamas ermordet worden. Der Tod der Frau, die auch die amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft besass, wurde erst jetzt bekannt, wie der Kibbuz und das Forum der Geiselfamilien am Donnerstag mitteilten.

    Die 70-Jährige sei beim Überfall der Hamas auf das südisraelische Grenzgebiet am 7. Oktober tödlich verletzt worden, hiess es weiter. Ihre Ermordung konnte aber erst jetzt bestätigt werden. Bislang galt sie als die letzte Geisel mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, die noch in der Gewalt der Hamas vermutet wurde. «Wir sind untröstlich über den Mord an unserer Mutter und Grossmutter», hiess es in einer Erklärung der Familie am Donnerstag, die israelische Medien zitierten.

    US-Präsident Joe Biden äusserte sich ebenfalls erschüttert. «Diese tragische Entwicklung trifft uns tief», hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. Die Angehörigen der Geiseln durchlebten seit Wochen die Hölle. «Keine Familie sollte eine solche Tortur durchmachen müssen.»

    Der 72 Jahre alt Ehemann der Getöteten, ein israelisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger, war vergangene Woche für tot erklärt worden. Das Ehepaar war am 7. Oktober durch Schüsse von Hamas-Terroristen schwer verletzt worden. Die Frau hatte noch telefonisch um Hilfe gerufen. Eine solche traf jedoch nicht ein.

    Angehörige und Kibbuz-Verwaltung waren zunächst davon ausgegangen, dass das Ehepaar schwer verwundet von den Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt wurde. Die Leichen der beiden hält die Hamas den Angaben des Kibbuz zufolge bis heute fest.

    Der Kibbuz Nir Oz beschrieb die 70-Jährige als engagierte Englisch-Lehrerin für behinderte Kinder. Als Pädagogin habe sie auch Kindern und Jugendlichen geholfen, die durch den häufigen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen traumatisiert waren. Als Poetin und Unternehmerin habe sie sich für Friedensinitiativen eingesetzt.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen im Zuge eines Massakers in Israel rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Während einer Feuerpause Ende November wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Israel war zuletzt davon ausgegangen, dass noch 129 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

  • 19.20 Uhr

    Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    Israels Armee meldete zahlreiche Raketenstarts aus dem Nachbarland auf israelische Orte. Der israelische Sender Channel 12 berichtete über 50 vom Libanon aus Richtung Israel abgefeuerte Geschosse. Im Norden des Landes wurde israelischen Armeeangaben zufolge mehrfach Raketenalarm ausgelöst. Zudem sei eine Drohne aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt und dort abgeschossen worden.

    Israels Militär reagierte demnach mit Gegenangriffen auf die Orte der Raketenabschüsse sowie auf «die Terrorinfrastruktur der Hisbollah» dort. Die Armee habe unter anderem ein Militärgelände der mit dem Iran verbündeten Schiitenmiliz sowie mehrere Terroristen im Libanon attackiert.

    Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen am Stadtrand von Khiam, einer Stadt nahe der libanesisch-israelischen Grenze, auf, gesehen von der Stadt Marjayoun im Südlibanon.
    Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen am Stadtrand von Khiam, einer Stadt nahe der libanesisch-israelischen Grenze, auf, gesehen von der Stadt Marjayoun im Südlibanon.
    Bild: Keystone
  • 18.05 Uhr

    Sanitäter: Tote bei neuem Angriff nahe Klinik in Chan Junis

    Bei einem weiteren mutmasslichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses im südlichen Gazastreifen soll es erneut Tote gegeben haben. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, es seien bei einem Angriff in der Nähe des Al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis zehn Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.

    Bereits am Mittwoch hatte es nach Angaben der Sanitäter und des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums beim Bombardement eines Wohngebäudes in dem Gebiet mehr als 20 Tote gegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe dem neuen Bericht nach.

    Leitungen und Trümmer übersähen die Strassen nach einem israelischen Luftangriff auf das Zentrum von Chan Junis.
    Leitungen und Trümmer übersähen die Strassen nach einem israelischen Luftangriff auf das Zentrum von Chan Junis.
    Bild: dpa
  • 17.26 Uhr

    Israel gibt grundsätzlich grünes Licht für Gaza-Hilfskorridor über das Mittelmeer

    Israel hat Zypern grundsätzlich grünes Licht für einen humanitären Hilfskorridor in den Gazastreifen über das Mittelmeer gegeben. Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums sagte am Donnerstag, sein Land habe dem Vorschlag unter der Bedingung zugestimmt, dass internationale Hilfslieferungen «unter israelischer Aufsicht» in Zypern kontrolliert und dann direkt in den Gazastreifen geliefert werden.

    Israel habe «grundsätzlich» grünes Licht für die Nutzung des Seewegs über Zypern für Hilfslieferungen gegeben, sagte Ministeriumssprecher Lior Haiat der Nachrichtenagentur AFP. «Aber es gibt noch einige logistische Probleme, die gelöst werden müssen.»

    Zypern hatte den Vorschlag schon vor mehr als einem Monat unterbreitet. Ziel ist es, über den Seeweg grosse Mengen von dringend benötigten Hilfsgütern in den Gazastreifen zu bringen. Die Hilfe, die bisher über den Landweg in das Palästinensergebiet gelangt, ist bei weitem nicht ausreichend. Den 2,4 Millionen Menschen im Gazastreifen mangelt es an Wasser, Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten.

  • 15.38 Uhr

    Vergleich mit Hitler: Erdogan greift Netanjahu scharf an

    Der türkische Präsident Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen und ihn mit Adolf Hitler verglichen. «Wir haben Israels Nazilager in Stadien gesehen, nicht wahr? Was ist das? Wie unterscheidet ihr euch von Hitler?», sagt Erdogan am Mittwoch bei einer Verleihung von Wissenschaftspreisen in Ankara.

    Er erläuterte nicht, was er genau meinte, allerdings kursieren in sozialen Medien in den vergangenen Tagen Videos von palästinensischen Gefangenen, die in einem Stadion im Gazastreifen festgehalten wurden. «Gibt es irgendetwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein», so Erdogan weiter.

    Israel tritt Erdogans Äusserungen entschieden entgegen. «Seine Worte sind für jeden Juden auf der ganzen Welt zutiefst beleidigend», erklärt der israelische Präsident Herzog am Mittwochabend. Erdogan habe das Andenken an Millionen Juden verletzt, die von den Nazis ermordet wurden.

    Vergleich mit Hitler: Erdogan greift Netanjahu scharf an

    Vergleich mit Hitler: Erdogan greift Netanjahu scharf an

    Der türkische Präsident Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen und ihn mit Adolf Hitler verglichen.

    28.12.2023

  • 15.19 Uhr

    Nach Luftangriff mit Dutzenden Toten: Israel äussert Bedauern

    Nach schweren Angriffen in einem Flüchtlingsviertel im Gazastreifen mit Dutzenden Toten an Heiligabend hat die israelische Armee Bedauern über den «Schaden an unbeteiligten Zivilisten» ausgedrückt.

    Man arbeite daran, Schlussfolgerungen aus dem Vorfall und Lehren daraus zu ziehen, teilte ein israelischer Armeesprecher am Donnerstag mit.

    Am 24. Dezember waren bei Luftangriffen in dem Flüchtlingsviertel Al-Maghasi nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 70 Menschen getötet worden. Auch Frauen und Kinder waren demnach unter den Opfern. In UN-Berichten war sogar die Rede von 86 Toten. Nach UN-Angaben leben in Al-Maghasi mehr als 33’000 Menschen auf einem Gebiet von 0,6 Quadratkilometer.

  • 15.13 Uhr

    UN: 40 Prozent der Menschen in Gaza von Hungersnot bedroht

    Infolge der Kämpfe im Gazastreifen sind nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA 40 Prozent der dort lebenden Bevölkerung von einer Hungerkatastrophe bedroht.

    «Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben, um das Finden von Nahrung und Wasser», schrieb der Gaza-Direktor von UNRWA, Thomas White, am Donnerstag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. Gaza ringe mit einer Hungerkatastrophe, von der 40 Prozent der Menschen bedroht seien.

    Es gehe darum, mehr Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen, so White. «Die einzige verbleibende Hoffnung ist ein humanitärer Waffenstillstand.»

  • 14.27 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21’320

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 23’320 gestiegen. Dies gab Aschraf al-Kudra, der Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, am Donnerstag bekannt. Demnach wurden 55’603 weitere Menschen verletzt. Allein in den letzten 24 Stunden seien 210 Palästinenser getötet und weitere 360 verletzt worden, fügte der Sprecher hinzu.

  • 12.56 Uhr

    Friedensbotschaft der israelischen Oper während des Gaza-Kriegs

    Die israelische Nationaloper hat während des Gaza-Kriegs mit jüdischen und arabischen Sängern und Musikern eine Friedensbotschaft aufgenommen. Gemeinsam singen die Künstlerinnen und Künstler auf Arabisch, Hebräisch und Englisch «Somewhere» aus dem Musical «West Side Story». «Es gibt einen Ort für uns», singen sie. «Es gibt eine Zeit für uns. Irgendwann eine Zeit für uns. Zeit zu lieben.» Am Ende die Hoffnung auf eine bessere gemeinsame Zukunft: «Irgendwie. Irgendwann. Irgendwo.»

    Im Oktober hatte sich die israelische Oper bereits mit einer Aufnahme für die Freilassung minderjähriger Geiseln aus dem Gazastreifen eingesetzt.

    Zuletzt nahmen ausserdem rund 1000 israelische Musikerinnen und Musiker an einem riesigen Konzert für die Geiseln im Amphitheater in der Küstenstadt Caesarea teil. Das Motto lautete dabei «Bringt sie nach Hause». Sie spielten das Lied «Nach Hause» des israelischen Dichters Ehud Manor und des Komponisten Jair Klinger. «Nach Hause, nach Hause, es ist Zeit, zurückzukehren», heisst es darin. «Kalte Nächte, bittere Nächte kommen jetzt näher. Bis zum Morgengrauen bete ich für dich, gefangen in den Fesseln der Angst.»

    Während des Massakers der islamistischen Hamas und anderer Gruppen in Israel am 7. Oktober waren rund 1200 Menschen getötet und mehr als 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden. Während einer Feuerpause Ende November waren mehr als 100 Geiseln freigekommen, Israel liess im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge frei.

    Nach israelischen Informationen werden noch 129 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten. Bei massiven israelischen Gegenangriffen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bisher mindestens 21'110 Menschen getötet.

  • 10.45 Uhr

    UN-Hochkommissar prangert israelische Gewalt in Westbank an

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist besorgt über die Lage im von Israel besetzten Westjordanland. Er rief Israel am Donnerstag in Genf auf, «die ungesetzlichen Tötungen und die Gewalt der Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung zu beenden».

    Sein Büro hat den Tod von 300 Palästinensern dokumentiert, die im Westjordanland einschliesslich Ostjerusalem zwischen dem 7. Oktober und dem 27. Dezember ums Leben kamen, wie aus einem neuen Bericht hervorgeht. Darunter seien 79 Minderjährige gewesen.

    In dem Bericht fordert das Büro Israel unter anderem auf, den Einsatz militärischer Waffen und Mittel bei Massnahmen zur Strafverfolgung und willkürliche Inhaftierungen und die Misshandlung von Palästinensern zu beenden. 291 Palästinenser seien im Westjordanland einschliesslich Ostjerusalem von Sicherheitskräften getötet worden, acht von Siedlern, heisst es in dem Bericht. Bei einer Tötung sei noch unklar, wer dafür verantwortlich gewesen sei.

    Vor dem 7. Oktober seien in dem Gebiet in diesem Jahr bereits 200 Palästinenser getötet worden – so viele wie nie innerhalb von zehn Monaten seit 2005. In dem Jahr begann das UN-Menschenrechtsbüro mit der Aufzeichnung der Todesfälle. Zudem hätten israelische Sicherheitskräfte seit dem 7. Oktober mehr als 4700 Palästinenser festgenommen. Diese hätten sich teils nackt ausziehen müssen. Soldaten hätten gegen ihre Köpfe getreten, auf sie gespuckt und sie erniedrigt. Es sei auch zu sexueller Gewalt gekommen.

    Türk rief Israel auf, Gewalt durch Siedler zu beenden. Palästinenser, die von bewaffneten Siedlern von ihren Weiden vertrieben worden seien, müssten zurückkehren können. Die Vereinten Nationen betrachten die israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet als illegal.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen aus dem Gazastreifen Israel überfallen, 1200 Menschen getötet sowie etwa 240 Menschen entführt. Israel hat mit massiven Militäraktionen gegen Terroristen im Gazastreifen reagiert. Nach Angaben der dortigen Behörden kamen dabei seitdem mehr als 21’000 Menschen ums Leben.

  • 6.58 Uhr

    Israels Aussenminister droht Hisbollah-Führer Nasrallah

    Israels Aussenminister Eli Cohen hat Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah angesichts der Auseinandersetzungen zwischen der Schiitenmiliz und israelischen Truppen an der Nordgrenze zum Libanon direkt gedroht. Nasrallah «muss verstehen, dass er der Nächste ist», sagte Cohen am Mittwoch bei einem Besuch im Grenzgebiet. Tags zuvor waren bei einem Angriff der Hisbollah im Norden Israels elf Verletzte gemeldet worden.

    Die Hisbollah müsse einen im Jahr 2006 von den UN vermittelten Waffenstillstand einhalten, der die Miliz zum Rückzug aus dem Grenzgebiet verpflichte, mahnte Cohen. Israel werde sich bemühen, die diplomatische Option auszuschöpfen. «Wenn das nicht funktioniert, liegen alle Optionen auf dem Tisch», ergänzte der Aussenminister.

    Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges nach dem Massaker der Hamas und anderer Extremistengruppen im Süden Israels am 7. Oktober kommt es an Israels Nordgrenze zum Libanon verstärkt zu Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Die vom Iran gestützte Schiitenmiliz feuert regelmässig Raketen auf Israel ab, das wiederum mit Dutzenden Luftangriffen und Artilleriebeschuss reagiert.

    Wegen der täglichen Auseinandersetzungen haben Zehntausende Israelis die Grenzregion verlassen, es gibt Sorge vor einer Eskalation. Erst am Mittwoch erklärte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi, dass die Streitkräfte angesichts der Angriffe der Hisbollah in hoher Bereitschaft seien. Das Militär habe ausserdem Pläne für verschiedene Eventualitäten an der nördlichen Front gebilligt.

  • 2.15 Uhr

    Israels Generalstabschef: Sind im Norden in sehr hoher Bereitschaft

    Das israelische Militär ist im Norden des Landes angesichts zunehmender Angriffe der Schiiten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon nach eigenen Angaben in hoher Bereitschaft. «Heute haben wir eine Reihe von Plänen für verschiedene Eventualitäten gebilligt, und wir müssen darauf vorbereitet sein zuzuschlagen, falls nötig», sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch laut einer offiziellen Mitteilung bei einem Besuch des Armeekommandos im Norden Israels. «Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft», sagte er. «Bislang wurde die Kampagne hier korrekt und sorgfältig durchgeführt, und so muss es auch weiterhin sein», fügte der Generalstabschef hinzu.

    Israelischer Luftangriff auf das libanesische Grenzdorf Kfar Kila. (21. Dezember 2023)
    Israelischer Luftangriff auf das libanesische Grenzdorf Kfar Kila. (21. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der Grenzregion. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, grösseren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Die proiranische Schiiten-Miliz gilt als weitaus mächtiger und stärker bewaffnet als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die israelischen Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Kriegs Zehntausende Bewohner der Region im Norden Israels aus Sicherheitsgründen ins Landesinnere gebracht.

    «Unsere erste Aufgabe ist die sichere Rückkehr der Bewohner, und das wird Zeit brauchen», sagte Halevi. Die Hisbollah beschoss am Mittwoch nach israelischen Angaben die Grenzstadt Kiriat Schmona im Norden mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am selben Tag drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

    Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte am Ort eines Raketeneinschlags in der nordisraelischen Grenzstadt Kiriat Schmona. (2. November 2023
    Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte am Ort eines Raketeneinschlags in der nordisraelischen Grenzstadt Kiriat Schmona. (2. November 2023
    Bild: IMAGO/Xinhua/Ayal Margolin
  • 2.15 Uhr

    Israels Botschafter warnt vor Hamas-Anschlägen in Deutschland

    Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat vor Anschlägen der Terror-Organisation Hamas in Deutschland gewarnt. Die Handlanger der Hamas seien längst in Deutschland angekommen, sagte Prosor den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Deutschland muss wachsam bleiben: Der internationale Terrorismus rüstet ständig auf – auch während der Feiertage», warnte der Botschafter.

    Das Betätigungsverbot für die radikal-islamistische Hamas und pro-palästinensische Netzwerk Samidoun in Deutschland sei richtig, reiche aber nicht, monierte Prosor. So müssten Finanzströme besser überwacht werden. «Kein Cent deutschen Steuergeldes darf für Tunnel, Waffen oder Terror verwendet werden», unterstrich der Botschafter.

  • 1.30 Uhr

    Bericht: Blinken reist erneut in den Nahen Osten

    Angesichts der sich bedrohlich zuspitzenden Lage im Nahen Osten reist US-Aussenminister Antony Blinken nach Informationen des Nachrichtenportals Axios Ende nächster Woche erneut in die Region. Zum fünften Mal seit Beginn des Gaza-Krieges besuche er dabei auch Israel, hiess es. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

  • 0.29 Uhr

    Propalästinensische Aktivisten blockieren Zufahrt zu US-Flughäfen

    Propalästinensische Demonstranten haben am Mittwoch die Zufahrtsstrassen zu Grossflughäfen in New York und Los Angeles blockiert und damit kurzzeitig für ein Verkehrschaos gesorgt. Vor dem New Yorker John F. Kennedy Airport bildeten die Aktivisten eine Menschenkette und hielten Transparente mit Parolen hoch, die ein Ende des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas forderten. Der Verkehr auf der Schnellstrasse, die zu dem Flughafen führt, kam dadurch für rund 20 Minuten zum Erliegen.

    In den sozialen Medien machten Videos die Runde, die zeigten, wie Passagiere teils mit ihren Koffern aus Fahrzeugen ausstiegen, über Barrieren kletterten und auf dem Mittelstreifen liefen. Zu hören war eine fluchende Frau, die rief, dass es ihr «leid tue, was in einem anderen Land los ist», sie aber zur Arbeit müsse.

    26 Personen seien auf der Zufahrtsstrasse festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Hafenverwaltung der Staaten New York und New Jersey. Die Behörde stellte später zwei Shuttle-Busse bereit, um Reisenden sichere Fahrten zum Flughafen zu ermöglichen.

    Etwa zeitgleich blockierten propalästinensische Aktivisten eine Zufahrtsstrasse zum Internationalen Flughafen von Los Angeles. Auf Videoaufnahmen von Helikoptern von Nachrichtenmedien war zu sehen, wie sie Verkehrskegel, Mülleimer, Motorroller und Schutt auf die Fahrspuren schleppten, um daraus Barrieren zu errichten. Als die Polizei eintraf, versuchte die Gruppe offenbar zu flüchten.

    35 Personen wurden wegen Randale festgenommen, eine weitere Person kam wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Beamten in Gewahrsam, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Verkehr rund um den Airport sei noch fast zwei Stunden, nachdem die Demonstration für illegal erklärt wurde, beeinträchtigt gewesen.

  • Donnerstag, 28. Dezember 2023, 0.10 Uhr

    Macron fordert von Netanjahu «dauerhaften Waffenstillstand»

    Während eines Telefonats mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat der französische Präsident Emmanuel Macron die Dringlichkeit eines «dauerhaften Waffenstillstands» hervorgehoben. Macrons Büro teilte mit, man müsse «mithilfe aller regionalen und internationalen Partner» eine Waffenruhe erreichen. Macron habe zudem seine tiefe Besorgnis «über die sehr hohen Opferzahlen» und die grosse humanitäre Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht, erklärte das französische Präsidialamt nach dem Telefongespräch. Frankreich werde in den kommenden Tagen auch mit Jordanien bei humanitären Hilfsaktionen im Gazastreifen zusammenarbeiten.

  • 21.56 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 27. Dezember 2023

  • 21.39 Uhr

    Israels Generalstabschef: Müssen für Offensive im Libanon bereit sein

    Das israelische Militär zeigt sich zunehmend bereit, den Kampf gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon entscheidend auszuweiten. «Heute haben wir eine Reihe von Plänen für die Zukunft gebilligt, und wir müssen, wenn nötig, für eine Offensive bereit sein», sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Besuch des Armeekommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. «Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft», fügte er hinzu.

    Seit dem Überfall der aus dem Gazastreifen operierenden islamistischen Hamas auf das Grenzgebiet im Süden Israels am 7. Oktober liefert sich das israelische Militär ständige Kämpfe mit Hisbollah-Einheiten im Südlibanon.

    Die Hisbollah beschoss die israelische Grenzstadt Kiriat Schmona mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Die Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Kriegs Zehntausende Bewohner der Nordregion aus Sicherheitsgründen ins Landesinnere gebracht. Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am Mittwoch drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

  • 20.36 Uhr

    WHO: Zehntausende Menschen in Gaza suchen Schutz in Spitälern

    Zehntausende Zivilsten im Gazastreifen suchen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in Spitälern Schutz vor Kriegshandlungen. Im Schifa-Spital in der Stadt Gaza drängten sich 50'000 Menschen zusammen, im Al-Amal-Spital im südlichen Gazastreifen 14'000, teilte die Organisation auf X, vormals Twitter, mit. Sie berief sich auf ein Team vor Ort. Von unabhängiger Seite liessen sich die Zahlen zunächst nicht überprüfen.

    Die Abordnung konnte zusammen mit Vertretern des UN-Kinderhilfswerks Unicef und einer weiteren Organisation Hilfsgüter in die Spitäler bringen, wie es in der Mitteilung hiess. Auf dem Weg zu den Spitälern habe das WHO-Team beobachtet, wie Zehntausende Menschen zu Fuss, auf Mauleseln oder in Autos vor den heftigen israelischen Angriffen flohen. In den Spitälern hätten die WHO-Mitarbeiter über Patienten und Schutzsuchende steigen müssen, die überall lagerten.

    Im gesamten Gazastreifen funktionierten derzeit 13 Spitäler teilweise, 2 auf minimalem Niveau und 21 überhaupt nicht, so die WHO. Man sei äusserst besorgt, dass neue Fluchtbewegungen die Gesundheitseinrichtungen im südlichen Gazastreifen weiter belasten. «Diese erzwungene Massenbewegung von Menschen wird zu mehr Überfüllung und einem gesteigerten Risiko für Infektionskrankheiten führen und die Verteilung von humanitärer Hilfe noch schwieriger machen», zitierte die Mitteilung einen WHO-Mitarbeiter vor Ort.

  • 18.39 Uhr

    Iran nennt Terror-Angriff vom Oktober Racheakt — Hamas widerspricht

    Die iranische Revolutionsgarde hat den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober als Rache für die Tötung ihres Generals Ghassem Soleimani Anfang 2020 bezeichnet. Die Attacke, bei der etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 entführt wurden, sei «einer der Vergeltungsakte des Volkswiderstands gegen die USA und die Zionisten für die Ermordung des Märtyrers Soleimani», sagte der Sprecher der Revolutionsgarde, Ramesan Scharif, als er Rache für den am Montag durch einen mutmasslich israelischen Luftwaffenangriff in Syrien getöteten iranischen Spitzenmilitär Rasi Mussawi ankündigte.

    Die im Gazastreifen regierende militant-islamistische Hamas widersprach umgehend. Die Angriffe vom 7. Oktober sei eine Reaktion auf die Bedrohung der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem und «die zionistische Besatzung und ihre anhaltende Aggression gegen unser Volk und unsere heiligen Stätten», erklärte sie.

    Bislang hatten die Hamas und der Iran unisono betont, Teheran habe den Angriff vom 7. Oktober nicht befohlen. Hamas-Vertreter haben den Iran und dessen Verbündeten in der Region wie die libanesische Hisbollah-Miliz zu einem massiven Vorgehen gegen Israel aufgefordert, das auf die Terror-Attacken mit einem Feldzug gegen die Hamas reagiert hat, bei dem nach palästinensischen Angaben mehr als 20'000 Palästinenser getötet wurden.

    Soleimani war im Januar 2020 durch einen US-Angriff im Irak getötet worden. Mussawi galt als sein enger Mitarbeiter und kam am Montag bei einem Angriff auf Damaskus ums Leben. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi und die Hisbollah machten Israel verantwortlich und drohten mit Vergeltung. Die israelische Regierung äusserte sich wie meist in solchen Fällen nicht.

  • 16.08 Uhr

    Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Kritik an Israel verschärft und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen. In einer Rede bei einer Preisverleihung warf Erdogan ausserdem den Vereinigten Staaten vor, am Tod von 20'000 Menschen im Gazastreifen mitschuldig seien, weil sie Israel unterstützen.

    Der Präsident der Türkei: Recep Tayyip Erdogan.
    Der Präsident der Türkei: Recep Tayyip Erdogan.
    Bild: Keystone/dpa/Bernd von Jutrczenka

    «Wir haben Israels Nazilager in den Stadien gesehen, richtig?», sagte Erdogan und bezog sich ein im türkischen Fernsehen ausgestrahltes Video, das israelische Soldaten zu zeigen schien, die halb nackte Männer in einem Stadion in Gaza zusammen trieben. «Gibt es irgendeinen Unterschied in Netanjahus Handeln im Vergleich zu Hitlers Handeln?», fragte Erdogan an seine Zuhörer gerichtet. Netanjahu erhalte Unterstützung aus den Vereinigten Staaten. «Und mit all dieser Unterstützung, was haben sie mit mehr als 20'000 Menschen im Gazastreifen gemacht? Sie haben sie getötet», sagte er.

    Erdogan ist einer der schärfsten Kritiker Israels und hat Netanjahu bereits als «Schlächter von Gaza» bezeichnet. Er beschuldigte den israelischen Regierungschef, für Taten verantwortlich zu sein, die einem Völkermord gleichkämen, und forderte, ihn vor ein internationales Kriegsverbrechertribunal zu stellen.

  • 14.13 Uhr

    Bericht über zahlreiche Tote bei Angriff nahe Klinik in Chan Junis

    Bei einem mutmasslichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses in Chan Junis im südlichen Gazastreifen soll es am Mittwoch viele Tote gegeben haben. Ein Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten und Dutzenden Verletzten.

    Auch der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude nahe des Al-Amal-Krankenhauses habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach.

  • 13.58 Uhr

    Anwohner melden israelische Angriffe im Süden des Gazastreifens

    Das israelische Militär hat in der Nacht die Mitte und den Süden des Gazastreifens angegriffen. Anwohner berichteten von schweren Bombardierungen im Flüchtlingslager Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens sowie in den Städten Chan Junis und Rafah im Süden, wo Zehntausende Menschen Zuflucht gesucht haben.

    «Es war eine Höllennacht», sagte Rami Abu Mosab aus Bureidsch, wo er seit der Flucht aus seiner Heimat im Norden des Küstengebiets untergekommen ist. «Solche Bombardierungen haben wir seit Beginn des Krieges nicht mehr erlebt.» Kampfflugzeuge seien über das Lager hinwegflogen, Schüsse und Explosionen seien vom östlichen Rand des Lagers zu hören gewesen. In Bureidsch, wie in anderen Lagern im Gazastreifen, leben Flüchtlinge aus dem Krieg von 1948 und deren Nachkommen. Sie ähneln heute dicht besiedelten Stadtvierteln.

    Mobiltelefon- und Internetdienste waren mehrere Stunden lang nicht verfügbar, bevor sie am Mittwoch allmählich wiederhergestellt wurden. Der Ausfall war der jüngste in einer Reihe, die die Rettungsbemühungen erschwerten.

  • 13.27 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gaza-Krieg steigt auf 21'100

    Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 195 Menschen getötet worden. Der Sprecher teilte mit, 16 Familien seien betroffen. Er sprach von «Massakern».

    325 weitere Menschen seien verletzt worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 21'110 Menschen getötet worden. Mehr als 55'200 Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

  • 11.54 Uhr

    Abbas warnt: Krieg könnte auch Westjordanland erfassen

    Im Gazastreifen tobt nach Ansicht des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas «mehr als ein Vernichtungskrieg». In einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender ON am Dienstagabend sagte er: «Unser Volk hat noch nie einen solchen Krieg erlebt, nicht einmal bei der Nakba-Katastrophe von 1948.» Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von Palästinenser*innen im ersten Nahost-Krieg 1948.

    Gleichzeitig machte Abbas die USA für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich: «Immer wenn die Welt, der UNO-Sicherheitsrat und die Generalversammlung den Krieg stoppen wollen, legen die USA ihr Veto ein und weigern sich, den Krieg zu beenden.» Wenn die US-Regierung wollte, könnte sie Israel dazu bringen, den Krieg zu beenden. Alles, was derzeit passiere, geschehe mit der Unterstützung der USA.

    Abbas warnte auch vor einer Ausweitung des Krieges auf das Westjordanland. «Die israelische Armee und Siedler greifen täglich die Städte im Westjordanland und Jerusalem an. Die Lage im Westjordanland kann jederzeit explodieren», sagte er. Israel verfolgt seiner Meinung nach das Ziel, irgendwann alle Palästinenser*innen aus Gaza und dem Westjordanland zu vertreiben.

    Die radikalislamische Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemässigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Israel hatte das Gebiet 2005 geräumt und mehr als 20 israelische Siedlungen dort evakuiert.

    Seit der Machtübernahme der Hamas gab es de facto zwei getrennte palästinensische Regierungen, eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn dieses Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr.

  • 10.11 Uhr

    Irans Verteidigungsminister bekräftigt Drohung gegen Israel

    Der iranische Verteidigungsminister hat Teherans Androhung von Vergeltung nach der Tötung eines hochrangigen Generals in Syrien bekräftigt: «Zur rechten Zeit am rechten Ort werden wir dem schwachen zionistischen Feind (Israel) eine mächtige Antwort geben», sagte Mohammed-Resa Aschtiani laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch.

    Am Montag war der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden – mutmasslich durch einen israelischen Luftangriff. Der Offizier stand nicht in der Öffentlichkeit, wie üblich bei Aktivitäten der iranischen Revolutionswächter in Syrien.

    Musssawi war laut der Agentur Tasnim, die den Revolutionswächtern nahe steht, ein Vertrauter des mächtigen Generals Ghassem Soleimani, den die USA 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet hatten. Laut Informationen der «New York Times» soll Mussawi geholfen haben, die Lieferung von Raketen und anderen Waffen an die libanesische Hisbollah-Miliz zu überwachen.

    Das Onlineportal «Amwaj» berichtete, dass Mussawi Jahrzehnte lange militärische Erfahrung in Syrien und dem Libanon hatte. Auch wenn bisher wenig über den General bekannt war, galt er demnach als einer der einflussreichsten Offiziere der Revolutionsgarde im Ausland.

    Israel attackiert regelmässig Ziele in Syrien, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mithilfe von Milizen ausbaut. Der Iran ist nebst Russland der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

    Syrien zählt für Teheran neben der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon zur sogenannten «Achse des Widerstands» im Kampf gegen Israel. Laut Teheran sind iranische Militärangehörige jedoch nur als Berater und nicht direkt im Konflikt verwickelt.

  • 10.07 Uhr

    Bericht: Drei Tote durch israelischen Beschuss im Libanon

    Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Grenzstadt im Süden des Libanon ist nach Angaben der islamistischen Hisbollah einer ihrer Kämpfer getötet worden. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete zudem, dass auch zwei seiner Familienangehörigen bei dem Angriff im Zentrum der Stadt Bint Dschbeil nahe der Grenze getötet worden seien. Es handele sich um den Bruder und die Schwägerin des Kämpfers.

    Am Dienstag waren neun israelische Soldaten und ein Zivilist nach Armeeangaben im Grenzgebiet zum Libanon bei Raketenangriffen der Hisbollah verletzt worden. Die Miliz habe vom Libanon aus eine griechisch-orthodoxe Kirche in dem Ort Ikrit beschossen, teilte das israelische Militär mit.

    Die Hisbollah-Miliz bekannte sich am Dienstag zu mehreren Angriffen auf militärische Stellungen im Norden Israels. Die israelische Armee wirft der vom Iran unterstützten Miliz vor, immer wieder «zivile und religiöse» Einrichtungen in Israel ins Visier zu nehmen.

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober vermehrt zu Feuergefechten, zumeist zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz.

  • 9.15 Uhr

    Sechs Palästinenser sterben bei israelischem Militäreinsatz

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sechs Palästinenser getötet worden.

    Laut palästinensischen Berichten feuerte eine Drohne am Mittwochmorgen eine Rakete auf ein Haus im Flüchtlingsviertel der Stadt ab. Ein siebter Palästinenser erlitt dabei nach Angaben des Ministeriums lebensgefährliche Kopfverletzungen. Die israelische Armee kündigte eine Stellungnahme zu dem Vorfall an.

    Seit den Massakern von Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober und dem darauf folgenden verheerenden Gaza-Krieg hat sich die Sicherheitslage in dem von Israel besetzten Westjordanland noch massiv verschlechtert. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern wurden seither 298 Palästinenser*innen getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

    Seit Jahresbeginn wurden demnach im Westjordanland insgesamt schon 494 Palästinenser*innen bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.

  • 3.24 Uhr

    Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter

    Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem «komplexen» Umfeld. «Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt», sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend. «Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf», fügte Halevi hinzu.

    Palästinensische Sanitäter laden in Rafah Leichen von im Krieg mit Israel getöteten Menschen, die von Israels Armee übergeben wurden, aus einem Lastwagen. (26. Dezember, 2023)
    Palästinensische Sanitäter laden in Rafah Leichen von im Krieg mit Israel getöteten Menschen, die von Israels Armee übergeben wurden, aus einem Lastwagen. (26. Dezember, 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Fatima Shbair

    Seine Streitkräfte seien «sehr, sehr entschlossen», so der Generalstabschef. «Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert». Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. «Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen - Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus», sagte Halevi.

    Das UN-Menschenrechtsbüro zeigte sich zuvor besorgt über Israels Bombardierungen im mittleren Gazastreifen. Seit Heiligabend seien allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Büro am Dienstag unter Berufung auf Angaben der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» mit. Getroffen worden seien drei Flüchtlingslager. Alle Strassen zwischen den Lagern seien zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern deutlich erschwere. Die Versorgungslage sei vorher schon katastrophal gewesen.

    Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Sie brachten mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20 600 Menschen getötet wurden.

  • 3 Uhr

    Deutsche Rüstungsexporte erreichen Rekordwert

    Die deutsche Regierung hat in diesem Jahr Rüstungsexporte für mehr als 11,7 Milliarden Euro genehmigt – so viel wie nie zuvor. Der bisherige Rekord von 9,35 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 wurde bereits Mitte Dezember um 25 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg sogar 40 Prozent. Mehr als ein Drittel der genehmigten Ausfuhren ging mit 4,15 Milliarden Euro an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Die Zahlen betreffen den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 12. Dezember 2023. In diesem Zeitraum genehmigte die Ampel die Ausfuhr von Kriegswaffen im Wert von 6,15 Milliarden Euro und von sonstigen Rüstungsgütern für 5,67 Milliarden Euro. Knapp 90 Prozent entfallen auf Staaten der EU und der Nato, die Ukraine sowie auf Staaten, die bei der Rüstungsexportkontrolle genauso oder ähnlich wie Nato-Staaten behandelt werden – zum Beispiel Japan, Australien oder Südkorea.

    Für sonstige sogenannte Drittländer wie zum Beispiel Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Saudi-Arabien gab die Bundesregierung Waffen und sonstige Rüstungsgüter für 1,76 Milliarden Euro aus deutscher Produktion frei.

  • 2.12 Uhr

    Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln

    Während der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unerbittlich weiter tobt, werden im Hintergrund die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der Hamas-Geiseln fortgesetzt. US-Präsident Joe Biden sprach hierzu mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, wie das Weisse Haus am Dienstag (Ortszeit) bekanntgab. Sie hätten «die dringenden Bemühungen um die Freilassung aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln, darunter auch amerikanische Staatsbürger», gesprochen. Auch die laufenden Bemühungen, den Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern, sei ein Thema des Gesprächs gewesen.

    Während einer auf Vermittlung Katars zustande gekommenen Feuerpause Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen, Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge. Die Hamas lehnte am Montagabend eine vorübergehende neue Feuerpause ab und forderte einen dauerhaften Waffenstillstand. Sie reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Kriegs in mehreren Stufen erarbeitet. Dieser sehe unter anderem eine mindestens zweiwöchige Feuerpause vor, hiess es.

    Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, man werde «den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen». Die Zerschlagung der Hamas und eine Entmilitarisierung Gazas seien Voraussetzungen für Frieden, schrieb Netanjahu in einem Gastbeitrag für das «Wall Street Journal». Er steht allerdings innenpolitisch zunehmend unter Druck, die Freilassung der noch festgehaltenen Geiseln zu bewirken. Laut der Zeitung ist Netanjahus Kabinett dabei, Ägyptens Plan zu erörtern.

    Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Sie brachten mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20 600 Menschen getötet wurden.

  • 1 Uhr

    Bericht: Ägyptens Entwurf für Kriegsbeendigung weiter im Gespräch

    Ein Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist einem Medienbericht zufolge trotz unnachgiebiger Äusserungen beider Kriegsparteien noch nicht vom Tisch. Wie das «Wall Street Journal» in der Nacht zum Mittwoch meldete, hat Israels Kriegskabinett Ägyptens Vorschlag für eine stufenweise Beendigung des Kriegs gegen die islamistische Hamas an eine grössere Gruppe von Ministern zur Prüfung weitergeleitet. Eine Delegation des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) werde zudem voraussichtlich in Kürze nach Kairo reisen, um Ägyptens Vorschlag ebenfalls zu erörtern. Die Hamas ist nicht Teil der PLO.

    Israel wie auch die Hamas hatten zuletzt klargemacht, dass sie weiter kämpfen wollen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstag in einem Gastbeitrag für die Zeitung die Zerschlagung der Hamas und eine Entmilitarisierung Gazas als Bedingung für Frieden genannt. Er steht allerdings innenpolitisch zunehmend unter Druck, die Freilassung der noch in Gaza festgehaltenen Geiseln zu bewirken.

    Bei einer mehrtägigen Feuerpause Ende November waren 105 Geiseln gegen 240 Palästinenser ausgetauscht worden. Israel sei bereit, die erste Phase des ägyptischen Vorschlags zu diskutieren, die während einer erneuten Feuerpause die Freilassung weiterer Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge vorsieht, zitierte die Zeitung Danny Danon, ranghohes Mitglied in Netanjahus Likud-Partei.

    Die Hamas lehnte am Montag eine vorübergehende neue Feuerpause ab und forderte einen dauerhaften Waffenstillstand. Die PLO von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe zunächst ebenfalls erklärt, sie habe Ägyptens Vorschlag abgelehnt, nachdem sie Teile davon gesehen habe, berichtete das «Wall Street Journal». Nun wolle sie den Entwurf jedoch in Kairo erörtern. Abbas leitet die säkulare Fatah-Fraktion in der PLO. Die Fatah und die Hamas sind Rivalen.

    Nach einem kürzlichen Bericht der Zeitung haben im Exil lebende Vertreter des Hamas-Politbüros jedoch inzwischen – hinter dem Rücken der in Gaza kämpfenden Hamas-Führung – Gespräche mit den palästinensischen Rivalen über ein Ende des Krieges geführt. Die USA als Israels Verbündeter setzen auf eine neu belebte und umgestaltete Palästinensische Autonomiebehörde für die Zeit nach dem Gaza-Krieg.

    Ägyptens Vorschlag sieht in einer späteren Phase einen nationalen palästinensischen Dialog unter Schirmherrschaft Ägyptens vor. Ziel sei, die «Spaltung zu beenden» und eine technokratische Regierung zu bilden. Der Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen der Fatah und der Hamas. Dass Israel einer Vereinbarung zustimmt, die der Hamas nach Kriegsende eine Rolle in Gaza zugestehen würde, sähen Beamte in Israel als unwahrscheinlich an, schrieb das «Wall Street Journal».

  • 1.57 Uhr

    Israel stoppt automatische Visa-Ausstellung für UN-Personal

    Israel will Angestellten der Vereinten Nationen nicht mehr automatisch Visa ausstellen. Über Anträge von UN-Personal werde künftig von Fall zu Fall entschieden, teilte Regierungssprecher Eylon Levy am Dienstag mit. Er warf den Vereinten Nationen vor, es versäumt zu haben, den Diebstahl für Zivilisten im Gazastreifen bestimmter Hilfsgüter durch die Hamas zu verurteilen. Dass die militant-islamistische Gruppe aus Spitälern heraus Krieg führe, hätten die UN ebenfalls nicht verurteilt und sich damit zum Komplizen bei der Hamas-Strategie gemacht, Menschen als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

    Die Ankündigung Israels dürfte die Spannungen mit den Vereinten Nationen erhöhen. Israel wirft den UN bereits seit Langem vor, im Nahostkonflikt ungerechtfertigte und unverhältnismässige Kritik an Israel zu äussern.

  • Mittwoch, 27. Dezember 2023, 0.19 Uhr

    Israel meldet Explosion nahe Botschaft in Neu-Delhi

    Israel hat eine Explosion nahe seiner Botschaft in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi als mögliche Attacke gewertet. Der Zwischenfall habe sich am Dienstagmorgen (Ortszeit) ereignet, teilte das israelische Aussenministerium mit. Verletzt worden sei niemand. Der israelische Nationale Sicherheitsrat sprach von einem möglichen Anschlagsversuch.

    Das Aussenministerium mahnte israelische Staatsbürger in Indien zur Vorsicht. Sie sollten sich nicht als Israelis zu erkennen geben und geschäftige Orte meiden, an denen sich in der Regel viele Israelis versammeln. Zudem sollten sie vorsichtshalber ihre Reisepläne für sich behalten.

  • 22.30 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Stephanstag

  • 22.20 Uhr

    US-Militär schiesst über Rotem Meer Drohnen und Raketen der Huthis ab

    Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres nach eigenen Angaben zwölf Angriffsdrohnen und fünf von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuerte Raketen abgeschossen. Dabei seien unter anderem Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Super Hornet einer US-Flugzeugträgergruppe im Einsatz gewesen. Kein Schiff in dem Gebiet sei zu Schaden gekommen und man habe keine Kenntnis von Verletzten, erklärte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter. Die Huthis hätten die Kamikaze-Drohnen, drei ballistische Anti-Schiffs-Raketen und zwei Marschflugkörper am Dienstag in einem Zeitraum von etwa zehn Stunden abgefeuert.

    Die schiitischen Rebellen aus dem Jemen hatten kurz zuvor erklärt, unter anderem ein Handelsschiff angegriffen zu haben. In einer Erklärung der proiranischen Gruppe hiess es, die Schiffsbesatzung der «MSC United» habe mehrere Warnungen ignoriert. Daraufhin sei das Schiff mit Raketen angegriffen worden. Ob es dabei Verletzte oder Schäden gab, blieb zunächst unklar.

    In ihrer Erklärung reklamierten die Huthis auch weitere Angriffe auf Israel für sich. Auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels und weitere Ziele «im besetzten Palästina» sei «eine Reihe von Drohnen» abgefeuert worden, hiess es. Das israelische Militär erklärte am Dienstag, im Gebiet des Roten Meeres ein feindliches Luftobjekt abgefangen zu haben, das in Richtung Israel abgefeuert worden sei. Auch Ägyptens Luftverteidigung hatte Militärkreisen zufolge eine Drohne nahe dem Urlaubsort Dahab am Roten Meer abgeschossen.

    Die Huthis greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Kriegs immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch immer wieder Schiffe im Roten Meer attackiert - eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsstrecken, die zum Suezkanal führt.

  • 20.36 Uhr

    Huthis reklamieren weiteren Angriff auf Schiff im Roten Meer für sich

    Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein weiteres Handelsschiff im Roten Meer angegriffen. In einer Erklärung der proiranischen Gruppe hiess es, die Schiffsbesatzung der «MSC United» hätte mehrere Warnungen ignoriert. Daraufhin sei das Schiff mit Raketen angegriffen worden. Ob es dabei Verletzte oder Schäden gab, blieb zunächst unklar. Auch wann sich der Vorfall ereignete, wurde nicht näher ausgeführt.

    Websites zu Schiffsdaten zeigten im Roten Meer ein unter der Flagge Liberias fahrendes Containerschiff mit sehr ähnlichem Namen — «MSC United VIII». Es blieb zunächst unklar, ob es sich dabei um das angegriffene Schiff handelte.

    In ihrer Erklärung reklamierten die Huthis auch weitere Angriffe auf Israel für sich. Auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels und weitere Ziele «im besetzten Palästina» sei «eine Reihe von Drohnen» abgefeuert worden, hiess es. Das israelische Militär erklärte am Dienstag, im Gebiet des Roten Meeres ein feindliches Luftobjekt abgefangen zu haben, das in Richtung Israel abgefeuert worden sei.

    Auch Ägyptens Luftverteidigung hatte Militärkreisen zufolge eine Drohne nahe dem Urlaubsort Dahab am Roten Meer abgeschossen. Sie sei abgeschossen worden, weil sie sich im Luftraum Ägyptens befunden und damit die Sicherheit des Landes gefährdet habe, hiess es.

    Die Huthis greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Kriegs immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch immer wieder Schiffe im Roten Meer attackiert. In der Erklärung vom Dienstag betonten sie erneut, Angriffe gegen israelische Schiffe oder jene auf dem Weg nach Israel so lange fortzusetzen, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte.

  • 19.55 Uhr

    Israel übergibt an Gaza-Übergang Leichen von 80 Palästinensern

    Israel hat die Leichen von 80 Palästinensern übergeben, die bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen getötet worden waren. Die sterblichen Überreste wurden mit einem Lastwagen über den Grenzübergang Kerem Schalom zurück in den Gazastreifen gebracht, wie palästinensische Kreise bestätigten.

    Sie sollten in Rafah im südlichen Gazastreifen beigesetzt werden. Die Leichen waren nach Medienberichten während des Gaza-Kriegs im Norden des Gazastreifens und in der Stadt Gaza von der israelischen Armee mitgenommen und in Israel aufbewahrt worden.

  • 19.42 Uhr

    Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut ausgefallen

    Die Telekommunikationsdienste im umkämpften Gazastreifen sind erneut ausgefallen. Die im Westjordanland ansässigen palästinensischen Kommunikationsunternehmen Jawwal und Paltel meldeten dies auf der Plattform X, vormals Twitter. Grund sei die «fortwährende Aggression» Israels. Gaza sei erneut von der Aussenwelt abgeschnitten.

    Seit Beginn des Kriegs sind die Kommunikationsnetze in dem abgeriegelten Küstengebiet schon mehrfach ausgefallen. Verbindungen nach aussen waren dabei nur noch mit Satellitenhandys und mitunter von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen Sim-Karten möglich.

  • 19.27 Uhr

    Niederländische Politikerin soll Hilfe für Gaza koordinieren

    Die niederländische Politikerin Sigrid Kaag soll ab Januar für die Vereinten Nationen die humanitäre Hilfe für Notleidende im Gazastreifen koordinieren. UN-Generalsekretär António Guterres verkündete die Besetzung der Stelle mit der 62-Jährigen in New York. Kaag, die den neu geschaffenen Posten ab 8. Januar antreten soll, war zuletzt Vize-Ministerpräsidentin der Niederlande und die erste Frau an der Spitze des Finanzministeriums.

    Die Personalie folgt auf Verlangen des Weltsicherheitsrates in einer kurz vor Weihnachten verabschiedeten Resolution. Darin hatte das mächtigste UN-Gremium die Aufstockung der humanitären Hilfe für etwa zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen gefordert. In der strittigen Frage der Kontrolle der Hilfsgüter verlangte der Text die Einsetzung eines dafür zuständigen UN-Koordinators oder einer Koordinatorin. Kaag soll in Zusammenarbeit mit allen Akteuren zudem die Lieferungen Beschleunigen.

  • 18.46 Uhr

    UN: Nach Ausweitung israelischer Angriffe noch weniger Raum in Gaza

    Nach der Ausweitung israelischer Angriffe auch auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens bleibt nach UN-Angaben noch weniger Raum für palästinensische Binnenflüchtlinge. Der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White, schrieb auf der Plattform X: «Die Menschen in Gaza sind wieder zum Umzug gezwungen. Mehr Menschen auf weniger Raum.» Er stellte dazu Videoaufnahmen einer langen Schlange von Fahrzeugen, die schwer mit Habseligkeiten wie etwa Matratzen beladen waren.

    White schrieb weiter, dass die Stadt Rafah im Süden des schmalen Küstenstreifens nun «aus den Nähten platzt». Es gebe für die Einwohner Gazas keine Atempause, beklagte er und forderte erneut eine humanitäre Feuerpause.

    Zu Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen vor zwei Monaten war es vor allem im Nordabschnitt zu heftigen Angriffen gekommen. Die Armee rief die Zivilbevölkerung zur Flucht in den Süden auf. Inzwischen hat das Militär seine Angriffe auch auf den Zentralabschnitt und den Süden ausgeweitet. Die Armee rief auch Einwohner des Zentralabschnitts auf, weiter in Richtung Süden zu fliehen. Einwohner der Stadt Chan Junis im Südosten wurden aufgefordert, sich in Rafah an der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

  • 18.08 Uhr

    Angriff auf Al-Mawasi in als sicher deklarierter Zone im Gazastreifen

    Ein Wohngebäude in Al-Mawasi, einem von Israel als sicher deklarierten Ort im Gazastreifen, ist von einem Geschoss getroffen worden. Ein Kameramann der Nachrichtenagentur AP bestätigte, dass mindestens eine Frau tödlich getroffen wurde und acht weitere Personen verletzt worden seien.

    Ob es sich um einen israelischen Luftangriff handelte, war zunächst nicht gesichert. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Zwischenfall ab. Al-Mawasi an der Mittelmeerküste nahe Chan Junis war von den israelischen Streitkräften als eines jener Gebiete deklariert worden, in die Zivilisten vor den Kämpfen fliehen können. Immer wieder kommt es aber auch in solchen vermeintlich sicheren Zonen zu Luftangriffen. Israel macht Kämpfer der Hamas dafür verantwortlich, weil sie aus zivilen Gebäuden heraus operieren.

  • 17.01 Uhr

    Bericht: Israels Armee bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor

    Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor. Der israelische Sender N12 berichtete unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase — für die kein Zeitplan genannt wurde — seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.

    Die meisten Reservisten sollten in der Phase wieder in den Alltag entlassen werden. Den Krieg gegen die Hamas sollten dann vor allem die regulären Truppen fortsetzen, berichtete der Sender. Israel gehe inzwischen davon aus, dass ein Sieg über die islamistische Hamas nur im Rahmen eines «Zermürbungskriegs» möglich sei. Dieser könne viele Monate oder sogar Jahre dauern. «Um eine neue Realität in Gaza zu schaffen, sind aber neben dem militärischen Kampf auch ein politischer und wirtschaftlicher Prozess notwendig», hiess es weiter.

  • 16.16 Uhr

    Netanjahu nennt drei Bedingungen für Frieden

    Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu demonstriert Härte und nennt in einem Gastkommentar für das «Wall Street Journal» drei Voraussetzungen für ein Ende des Gaza-Kriegs. Zugleich macht er klar: Die Kontrolle über das Gebiet müssten aber vorerst die Israelis behalten.

    Welche Bedingungen er nennt, erfährst du hier.

  • 15.47 Uhr

    Jordanien: Tourismus leidet unter Folgen des Gaza-Krieges

    Die Tourismusbranche in Jordanlien leidet unter den Folgen des Gaza-Krieges. Wie der jordanische Tourismusminister, Makram Kueisi, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Amman sagte, verliere die jordanische Wirtschaft monatlich umgerechnet bis zu 260 Millionen Franken durch fehlende Einnahmen im Tourismusbereich. «Bisher haben wir eine Stornierungsrate von 60 Prozent erreicht», sagte Kueisi. Das entspräche 200'000 bis 250'000 Besucher*innen.

    Die meisten Stornierungen kämen von Menschen aus den USA, Kanada und Europa. Jordanien wolle daher nun vermehrt auch Tourist*innen aus anderen arabischen Ländern, aus afrikanischen Ländern, China oder Russland für sich gewinnen.

    Die Tourismusbranche ist eine wichtige Säule der jordanischen Wirtschaft. Rund 58'000 Menschen im Land arbeiten laut Kueisi im Tourismussektor.

  • 15.15 Uhr

    UN-Menschenrechtsbüro kritisiert intensive Bombardierungen in Gaza

    Das UN-Menschenrechtsbüro ist nach Angaben eines Sprechers höchst besorgt über die fortgesetzten israelischen Bombardierungen im mittleren Gazastreifen. Dabei seien seit Heiligabend allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Büro unter Berufung auf Angaben der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» mit. Am 24. und 25. Dezember seien Berichten zufolge mehr als 50 Luftschläge ausgeführt worden.

    Getroffen worden seien nach diesen Berichten drei Flüchtlingslager. Alle Strassen zwischen den Lagern seien zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern deutlich erschwere. Die Versorgungslage sei auch vorher schon katastrophal gewesen.

    Das UN-Menschenrechtsbüro erinnerte daran, dass die israelischen Streitkräfte zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts alles tun müssen, um zu vermeiden, dass Zivilisten zu Schaden kommen. «Warnungen und Evakuierungsanordnungen entbinden sie nicht von allen Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts.»

  • 14.56 Uhr

    Indien schickt nach Tankerangriff Kriegsschiffe ins Arabische Meer

    Indien will nach einem mutmasslichen Drohnenangriff auf ein Handelsschiff vor seiner Küste drei Kriegsschiffe ins Arabische Meer schicken. Diese sollten zur Abschreckung dienen, wie die indische Marine mitteilte.

    Der unter liberianischer Flagge fahrende Öl- und Chemikalientanker «MV Chem Pluto» war am vergangenen Samstag rund 200 Seemeilen vor dem Festland getroffen worden. Die Crew konnte ein Feuer an Bord löschen. Verletzte oder Tote gab es nicht.

    Nach dem Angriff habe die indische Küstenwache den Tanker zum Hafen der indischen Metropole Mumbai begleitet, hiess es. Eigentlich hätte das Schiff Rohöl von Saudi-Arabien in die südindische Stadt Mangaluru bringen sollen, wie das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi mitteilte. Indien hängt stark von Öl aus dem Mittleren Osten ab –, auch wenn das Land seit dem Ukraine-Krieg mehr russisches Öl bezieht.

    Der indische Verteidigungsminister Rajnath Singh sagte laut der örtlichen Nachrichtenagentur PTI, dass ermittelt werde, wer für die Angriffe verantwortlich sei. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums ist der Iran schuld. Das Aussenministerium in Teheran wies den Vorwurf zurück.

    Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind vermehrt Schiffe im Roten Meer von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen worden. Am Samstag hatte ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) die USA und den Westen gewarnt, dass weitere internationale Seerouten blockiert werden könnten.

  • 14.37 Uhr

    Israelische Armee: Abgeordnete von radikaler Palästinensergruppe in Ramallah festgenommen

    Die palästinensische Parlamentsabgeordnete Chalida Dscharrar von der radikalen Palästinensergruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) ist nach Angaben ihrer Familie von der israelischen Armee im Westjordanland festgenommen worden. Die israelischen Soldaten seien um fünf Uhr morgens in das Haus der Familie in Ramallah eingedrungen und hätten seine Frau festgenommen, sagte ihr Ehemann Ghassan Dscharrar der Nachrichtenagentur AFP.

    Die israelische Armee bestätigte die Festnahme der 60-Jährigen in einer Erklärung. Zur Begründung hiess es, sie sei die «Chefin der PFLP» im Westjordanland und werde «wegen Terrorismus gesucht».

    Die von den USA und der EU als terroristisch eingestufte PFLP erklärte, die israelische Armee habe «am Dienstagmorgen eine gross angelegte Verhaftungswelle unter PFLP-Führern und -Mitgliedern im besetzten Westjordanland ausgeführt».

    Dscharrar war seit 2007 Abgeordnete des später von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aufgelösten palästinensischen Parlaments in Ramallah. 2019 war sie nach einem tödlichen Angriff auf eine 17-jährige Israelin festgenommen worden, den Israel der radikalen PFLP zuschrieb, die unter anderem in Deutschland verboten ist. 2021 wurde Dscharrar nach der Verbüssung einer zweijährigen Haftstrafe in einem israelischen Gefängnis freigelassen.

  • 14.00 Uhr

    Roter Halbmond: Tote und Verletzte bei Angriff auf Chan Junis

    Bei einem mutmasslich israelischen Angriff auf ein Haus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Eine konkrete Zahl wurde zunächst nicht genannt, ein Videoreporter der Nachrichtenagentur AP, der vor Ort war, sah aber mindestens zwei Leichen und 15 Verletzte, die meisten von ihnen Kinder.

    Der Rote Halbmond postete am Dienstag Aufnahmen von dem Gebäude im Viertel Al-Amal. Darin sind Ersthelfer und Anwohner zu sehen, die beim Schein von Handy-Taschenlampen mindestens eine Leiche aus den Trümmern ziehen.

  • 13.31 Uhr

    Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze fortgesetzt

    Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben sich die Hisbollah und die israelische Armee erneut gegenseitig unter Feuer genommen. Die vom Libanon aus agierende und mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz teilte mit, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei «Volltreffer» erzielt. Auch bei Schomera weiter westlich habe sie israelische Soldaten getroffen.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurde die Region Har Dov auf den Golanhöhen, auch als Scheeba Farmen bekannt, vom Libanon aus angegriffen. Die Armee habe zurückgeschossen. Am Morgen sei zudem eine Boden-Luft-Rakete aus dem Libanon auf ein israelisches Flugzeug abgeschossen worden, das jedoch nicht getroffen worden sei. Israelische Kampfjets hätten Stellungen der Hisbollah bombardiert. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, grösseren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah.

  • 13.12 Uhr

    Ägypten schiesst laut Militärkreisen Drohne über Rotem Meer ab

    Ägyptens Luftverteidigung hat Militärkreisen zufolge eine Drohne nahe dem Urlaubsort Dahab abgeschossen. Demnach wird vermutet, dass die Drohne von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuert wurde. Sie sei abgeschossen worden, weil sie sich im Luftraum Ägyptens befunden und damit die Sicherheit des Landes gefährdet habe, hiess es.

    Die Huthis haben sich bisher nicht geäussert. Sie greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch Schiffe im Roten Meer attackiert. Dahab grenzt an das Rote Meer.

  • 10.37 Uhr

    Iran droht Israel mit Vergeltung für getöteten General

    Der Iran hat Israel nach dem Tod eines Generals der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) in Syrien erneut mit Vergeltung gedroht.

    Der Sprecher des iranischen Verteidigungsministerium, Resa Talaei-Nik, drohte Israel laut Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag: «Die Zionisten (Israel) müssen sich auf die Konsequenzen ihres Verbrechens gefasst machen ... und die werden schmerzhaft sein.» Israel habe mit dem Angriff nicht nur die territoriale Integrität Syriens verletzt, sondern auch die bereits spannungsgeladene Lage noch weiter eskaliert.

    Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus war am Montag der IRGC-General Sejed-Rasi Mussawi getötet worden. Laut Informationen der «New York Times» soll er dabei geholfen haben, die Lieferung von Raketen und anderen Waffen an die libanesische Hisbollah-Miliz zu überwachen.

    Israel richtete derweil eine scharfe Warnung an die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon. «Wir treffen die Hisbollah sehr hart – sie hat rund 150 Kämpfer verloren, ihre Infrastruktur ist beschädigt, sie wurde weit von der Grenze zurückgedrängt und die (israelische) Luftwaffe fliegt ungehindert über dem Libanon. Wir werden unsere Anstrengungen verstärken», sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am Montagabend.

    Israel attackiert regelmässig Ziele in Syrien, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen weiter ausbaut. Sowohl der Libanon als auch Syrien sind Nachbarländer Israels. Deshalb fühlt sich Israel durch die Raketenarsenale der Hisbollah und anderer Milizen bedroht. Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober haben sich vor allem die Spannungen an der libanesisch-israelischen Grenze verschärft.

    Vom israelischen Militär hiess es am Montagabend, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte. Die «New York Times» schrieb, israelische Beamte hätten eingeräumt, dass sie sich auf mögliche iranische Vergeltungsmassnahmen vorbereiteten.

    Der Iran ist mit Russland wichtigster Verbündeter der syrischen Regierung unter Machthaber Baschar al-Assad. Syrien zählt für Teheran neben der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon zur sogenannten «Achse des Widerstands» im Kampf gegen Israel.

    Die Führung in Teheran gibt stets an, dass das IRGC-Personal in Syrien nur als militärische Berater tätig und im dortigen Bürgerkrieg nicht direkt verwickelt sei. Nach US-Geheimdienstangaben unterstützt der Iran auch die Huthi-Rebellen im Jemen sowie Milizen im Irak.

  • 10.11 Uhr

    Israel: Klinik im Gazastreifen mit Hamas verbunden

    Die israelische Armee hat am Montag neue mutmassliche Belege dafür vorgelegt, dass die radikalislamische Hamas auch zivile Einrichtungen im Gazastreifen nutze. Im sogenannt indonesischen Krankenhaus im Norden des Gazastreifens sei das Auto einer getöteten Geisel gefunden worden, teilte die Armee mit. Der Fund bringe das Spital «direkt mit den brutalen Ereignissen vom 7. Oktober in Verbindung».

    Der Toyota Corolla mit israelischem Kennzeichen gehört nach Angaben der Armee der Familie von Samer El-Talalka, eine von drei versehentlich durch israelische Soldaten getöteten Geiseln. Die drei jungen Männer im Alter zwischen 25 und 28 Jahren waren Mitte Dezember im Gazastreifen getötet worden, obwohl sie eine weisse Fahne trugen und auf Hebräisch um Hilfe riefen.

    «In dem Fahrzeug wurden Reste einer Panzerfaust und Blutspuren gefunden, die als die einer anderen Geisel identifiziert wurden», erklärte die Armee. Weitere Angaben zu der anderen Geisel machte die Armee zunächst nicht.

    Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Angaben zunächst nicht unabhängig bestätigen, auch die von Indonesien finanzierte Klinik äusserte sich zunächst nicht.

    Israel wird wegen seiner Angriffe auf Spitäler international massiv kritisiert. Die Armee begründet ihr Vorgehen damit, dass die islamistische Hamas zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser für ihre militärische Infrastruktur missbrauche.

    Auch beim indonesischen Spital im Stadtteil Dschabalija vermutet Israel eine unterirdische Kommandozentrale der Hamas, was diese bestreitet. Die Armee legte zudem Satellitenfotos vor, die einen Raketenabschussplatz der Hamas etwa 75 Meter von der Klinik entfernt zeigen sollen. Anfang November hatte Indonesien israelische Angaben zurückgewiesen, das Spital liege über einem Netz von Hamas-Tunneln.

  • 8.16 Uhr

    Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

    Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Dabei gab es nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde des Küstenstreifens mindestens 52 Tote.

    Nach Angaben der israelischen Armee vom Dienstagmorgen griffen Dutzende Kampfflugzeuge im Verbund mit Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele an. Es seien unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen attackiert worden.

    In der Nacht sei eine Terrorzelle in Dschabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe einem israelischen Panzer zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Auch in der südlichen Stadt Chan Junis seien am Vortag Hamas-Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte an dem Tag nach bei einem Truppenbesuch in dem abgeriegelten Küstenstreifen gesagt, Israel werde «den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen». Netanjahu sprach von einem langen Kampf, dessen Ende nicht kurz bevorstehe.

  • Dienstag, 26. Dezember, 4.35 Uhr

    UNO-Mitarbeiter berichtet von «Blutbad» in Spital

    Eine Mitarbeiterin des UNO-Nothilfebüros OCHA hat von erneut erschütternden Szenen in einem Spital im Gazastreifen berichtet. «Was ich im Al-Aqsa-Spital in Deir al-Balah gesehen habe, war ein absolutes Blutbad», sagte Gemma Connell dem britischen Sender BBC.

    Es gebe viele Verletzte mit «extrem schweren Wunden, die aber nicht behandelt werden können, weil so viele Menschen vor ihnen in der Schlange für eine Operation stehen und das Krankenhaus völlig überlastet ist», schilderte Connell nach ihrem Besuch am Montag. Sie habe dabei mit ansehen müssen, «wie ein neunjähriger Junge mit einer verheerenden Kopfverletzung starb», wurde sie am Dienstag zitiert.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am selben Tag nach einem Truppenbesuch in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen gesagt, die Armee werde «den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen». Israel handele «in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht», schrieb Netanjahu in einem Gastbeitrag für das «Wall Street Journal».

    Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer «so gering wie möglich» zu halten. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen – die von der Hamas kontrolliert wird – wurden bisher mehr als 20'600 Menschen getötet. Angesichts der hohen Zahl auch ziviler Todesopfer in dem Küstenstreifen ist der israelische Militäreinsatz international stark kritisiert worden.

    «Israel zu Unrecht die Schuld an diesen Opfern zu geben, wird die Hamas und andere Terrororganisationen auf der ganzen Welt nur dazu ermutigen, menschliche Schutzschilde einzusetzen», schrieb Netanjahu dazu. Auslöser des Krieges war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza. Sie brachten dabei mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

  • 20.02 Uhr

    Netanjahu kündigt Ausweitung von Gaza-Offensive an

    Trotz internationaler Appelle für ein Ende der Kämpfe plant Israel für die kommenden Tage eine Ausweitung seiner Bodenoffensive im Gazastreifen. Der Krieg sei «nicht annähernd beendet», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag vor Mitgliedern seiner Likud-Partei. Er äusserte sich nach einem Besuch bei Kampftruppen im Gazastreifen.

    «Wir hören nicht auf. Wir kämpfen weiter und wir weiten den Kampf in den kommenden Tagen aus», sagte Netanjahu. «Es wird eine lange Schlacht geben.»

    Seine Äusserungen erfolgten vor dem Hintergrund eines von Ägypten vorgelegten vorläufigen Plans für ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der Hamas. Er sieht nach Angaben aus ägyptischen Regierungskreisen eine Feuerpause, eine Freilassung von Geiseln in mehreren Schritten und die Schaffung einer palästinensischen Regierung aus Experten vor, die den Gazastreifen und das besetzte Westjordanland verwalten soll. Offizielle Stellungnahmen dazu lagen zunächst nicht vor.

  • 19.49 Uhr

    Hamas lehnt kurze Feuerpause ab und will dauerhaften Waffenstillstand

    Die islamistische Hamas hat eine nur vorübergehende Feuerpause im Gaza-Krieg abgelehnt und einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert. «Wir bekräftigen, dass es keine Verhandlungen ohne eine umfassende Einstellung der Aggression geben wird», teilte die Terrororganisation am Montagabend mit. Die Führung der Hamas setze sich mit «aller Kraft für ein vollständiges und nicht nur vorübergehendes Ende der Massaker an unserer Bevölkerung» ein, stand in der Mitteilung weiter.

    Die Hamas reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln gegen 120 in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.

    In einer zweiten Phase solle es einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens geben, um die «Spaltung zu beenden» und eine technokratische Regierung zu bilden, hiess es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden grössten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas. Erst in einer dritten Phase solle es um einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen gehen, der in einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen münden solle.

    Einem Bericht der Zeitung «Times of Israel» zufolge wollte sich Israels Kriegskabinett am Montag mit dem ägyptischen Vorschlag befassen. Allerdings sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen, Israel werde «den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen». Er sprach von einem langen Kampf gegen die Hamas, dessen Ende nicht kurz bevorstehe.

  • 19.09 Uhr

    Iran droht Israel mit Rache für Tod von General in Syrien

    Nach dem Tod eines Generals der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bei einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus hat die IRGC Israel mit Rache gedroht. Nach Angaben des IRGC-Webportals Sepah-News ist bei dem Angriff am Montag General Sejed-Rasi Mussawi getötet worden. «Das zionistische Regime (Israel) wird definitiv für den Märtyrertod unseres langjährigen Militärberaters bezahlen», hiess es auf dem IRGC-Webportal in einer Presseerklärung. Vom israelischen Militär hiess es am Montagabend, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte.

    Israel attackiert regelmässig Ziele in Syrien um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Der Iran ist mit Russland wichtigster Verbündeter der syrischen Regierung unter Machthaber Baschar al-Assad. Syrien zählt für Teheran neben der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon zur sogenannten «Achse des Widerstands» im Kampf gegen Israel. Teheran behauptet jedoch stets, dass das IRGC-Personal in Syrien nur als militärische Berater tätig und im dortigen Bürgerkrieg nicht direkt involviert sei.

  • 17.31 Uhr

    Iran hofft auf baldige Wiederaufnahme der Beziehungen mit Ägypten

    Nach über 40 Jahren Eiszeit hofft der Iran auf eine baldige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit dem politischen Rivalen Ägypten. «Die Verhandlungen bislang waren vielversprechend und die beiden Länder sind auf einem guten Weg, die Differenzen hinter sich zu lassen und schon bald ein neues diplomatisches Kapitel aufzuschlagen», sagte der iranische Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag. Die Wiederaufnahme der Beziehungen würde nicht nur den beiden Staaten, sondern auch der islamischen Welt und insbesondere den Palästinensern im derzeitigen Gaza-Konflikt nützen, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim.

    Im November hatten sich Irans Präsident Ebrahim Raisi und sein ägyptischer Amtskollege Abdel Fattah al-Sisi erstmals am Rande eines islamischen Sondergipfels in der saudischen Hauptstadt Riad getroffen. Die beiden Präsidenten einigten sich laut iranischen Medien auf einen Aktionsplan, der die Differenzen der vergangenen Jahre ausräumen und eine Wiederaufnahme der Beziehungen ermöglichen sollte. Vergangene Woche führten die beiden dann nach Angaben des iranischen Präsidialamts auch ein Telefonat, in dem neben den jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen auch der Aktionsplan erneut besprochen wurde.

  • 16.52 Uhr

    Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    Die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah und die israelische Armee haben sich am Montag erneut gegenseitig an Israels Nordgrenze unter Beschuss genommen. Die Hisbollah betonte, sie habe vom Südlibanon aus israelische Einheiten unter anderem in den Orten Misgaw und Beit Hillel auf den von Israel annektierten Golanhöhen beschossen.

    Die israelische Armee teilte mit, in der Nacht und am frühen Montagmorgen hätten israelische Kampfjets militärische Anlagen der Hisbollah, terroristische Infrastruktur sowie operative Ziele angegriffen. Später am Tag ergänzte die Armee, israelische Panzer hätten weitere Hisbollah-Ziele im Südlibanon beschossen. Am Nachmittag gab es laut Armee Luftalarm in dem israelischen Grenzort Rosch Hanikra an der Mittelmeerküste. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze gab es zunächst keine Angaben.

  • 11.59 Uhr

    Hamas-Chef Sinwar: Keine Unterwerfung unter Bedingungen Israels

    Der Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gibt sich zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodeneinsätze in dem Küstenstreifen siegesgewiss. In einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums schrieb Sinwar nach Hamas-Angaben vom Montag: «Die Kassam-Brigaden (der bewaffnete Arm der Hamas) führen einen erbitterten, brutalen und beispiellosen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen.»

    Ein israelischer Soldat steht in einem unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde.
    Ein israelischer Soldat steht in einem unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde.
    Bild: Victor R. Caivano/AP/dpa

    Sinwar behauptete, man habe der israelischen Armee schwere Verluste an Leben und Ausrüstung zugefügt. Die Kassam-Brigaden hätten mindestens 5000 israelische Soldaten angegriffen und davon ein Drittel getötet, ein weiteres Drittel schwer verletzt und ein weiteres Drittel dauerhaft ausser Gefecht gesetzt. Diese Zahlen widersprechen eindeutig den Angaben der israelischen Armee, die von mehr als 150 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten berichtet.

    Sinwar schrieb ausserdem, 750 israelische Militärfahrzeuge seien vollständig oder teilweise zerstört worden. Auch diese Angaben scheinen aufgebläht. Die israelische Armee macht dazu keine Angaben.

    Sinwar reagierte damit möglicherweise auf Berichte über einen ägyptischen Vorschlag, den Gaza-Krieg zu beenden. Hanija war zuletzt mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten gewesen. Er gilt als Auslandschef der Hamas und lebt in Katar.

    Berichten zufolge soll die im Exil lebende politische Hamas-Führung bereits hinter dem Rücken der beiden Hamas-Anführer im Gazastreifen, Sinwar und Mohammed Deif, Gespräche führen, wie der Gazastreifen und das Westjordanland nach Ende des Krieges regiert werden. Israel will Sinwar und Deif, die als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober gelten, gezielt töten. Es wird vermutet, dass sie sich im unterirdischen Tunnelnetzwerk im Süden des Gazastreifens verstecken.

  • 10.20 Uhr

    Solidarität mit Menschen in Gaza bei Mitternachtsmesse in Bethlehem

    Der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, hat bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem Solidarität mit den Menschen im umkämpften Gazastreifen bekundet. Kardinal Pizzaballa verglich die Lage mit der biblischen Geschichte von Maria und Josef, für die in der Herberge kein Platz war. «So wie es für Maria und Josef war, erscheint es uns heute, als ob es keinen Raum für Weihnachten gäbe», sagte er in der Nacht zu Montag.

    «In diesem Moment können unsere Gedanken nicht weit von jenen entfernt sein, die in diesem Krieg alles verloren haben, einschliesslich ihrer Liebsten, und die nun vertrieben sind, allein und gelähmt durch ihre Trauer», sagte Pizzaballa bei der Messe. «Meine Gedanken gehen ohne Ausnahme zu all denen, die von diesem Krieg betroffen sind, in Palästina und Israel und der ganzen Region.» Er erwähnte dabei auch die aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sowie «Menschen, die in Gefängnissen sitzen, ohne das Recht auf einen Prozess». Damit bezog er sich offensichtlich auf palästinensische, sogenannte Administrativhäftlinge in Israel.

    Pierbattista Pizzaballa (vorne, 2.v.l.), Oberhaupt der katholischen Kirche im Heiligen Land, bei der traditionellen Weihnachtsprozession in Betlehem. Foto: Abedalrahman Hassan/APA Images via ZUMA Wire/dpa
    Pierbattista Pizzaballa (vorne, 2.v.l.), Oberhaupt der katholischen Kirche im Heiligen Land, bei der traditionellen Weihnachtsprozession in Betlehem. Foto: Abedalrahman Hassan/APA Images via ZUMA Wire/dpa
    Bild: sda

    Pizzaballa sagte zudem, die Palästinenser lebten schon seit Jahrzehnten unter israelischer Besatzung und warteten vergeblich darauf, dass die internationale Gemeinschaft eine Lösung des Konflikts finde. Er rief die Menschen dazu auf, einen inneren Raum der Versöhnung zu schaffen. «Es wird keine Gerechtigkeit und keinen Frieden geben, ausser wir schaffen Raum für sie, durch unser offenes und grosszügiges Ja.»

    Der lateinische Patriarch hatte am Sonntag angesichts des Gaza-Krieges eine deutlich kleinere Weihnachtsprozession von Jerusalem aus zur Geburtskirche in Bethlehem geführt. Die sonst üblichen grösseren Feierlichkeiten in dem Ort im Westjordanland, den Christen als Geburtsort Jesu verehren, fielen wegen des Krieges aus.

  • 10.07 Uhr

    Suche nach Toten nach israelischen Angriffen in Flüchtlingsviertel

    Nach schweren israelischen Angriffen im zentralen Abschnitt des Gazastreifens suchen Menschen in den Trümmern weiter nach Toten. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach am Montag von einer grossen Zahl Toter und Verletzter, um deren Bergung man sich bemühe. Den Angaben zufolge wurden bei Luftangriffen in dem Flüchtlingsviertel Al-Maghasi mehr als 70 Menschen getötet. Die Angaben liessen sich bislang nicht unabhängig überprüfen.

    In sozialen Netzwerken kursierten Videos, auf denen Dutzende von weissen Leichensäcken zu sehen waren. Auch Frauen und Kinder seien unter den Opfern. Auch aus dem Flüchtlingsviertel Al-Bureidsch kamen Berichte über Luftangriffe.

    Die israelische Armee hatte am Freitag die Menschen in Al-Bureidsch zur Flucht aufgerufen. Sie sollten Schutzräume in Deir al-Balah, rund sechs Kilometer weiter südlich, aufsuchen. Viele Einwohner des umkämpften Küstenstreifens haben jedoch weder Strom noch Internet. Viele werden von solchen Warnungen also gar nicht erreicht. Ausserdem hatte es auch Angriffe in Gebieten gegeben, die Israels Armee als sicher bezeichnet hatte.

    Schutzräume wie beispielsweise Bunker gibt es für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht. Die islamistische Hamas gibt ein weitverzweigtes, tief unter der Erde liegendes Tunnelsystem nicht für schutzsuchende Zivilisten frei.

    Nach UN-Angaben leben in Al-Maghasi mehr als 33’000 Menschen auf einem Gebiet von 0,6 Quadratkilometern. Die israelische Armee teilte mit, sie untersuche die Berichte über die Angriffe in dem Viertel. «Trotz der Herausforderungen durch Hamas-Terroristen, die in zivilen Gebieten in Gaza agieren, ist die israelische Armee dem internationalen Recht verpflichtet und unternimmt machbare Schritte, um zivile Schäden zu minimieren», hiess es in der Stellungnahme.

    Laut der Gesundheitsbehörde in Gaza wurden bisher mehr als 20’400 Menschen in dem Küstengebiet getötet. Angesichts der hohen Zahl auch ziviler Opfer ist der Militäreinsatz international stark kritisiert worden. Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

  • 08.30 Uhr

    Mehr als 156 israelische Soldaten getötet

    Israels Kriegskabinett will laut der «Jerusalem Post» an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Krieges beraten. Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings am Vortag, man werde bis zum vollständigen Sieg über die Hamas weiterkämpfen. Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober seien bisher 156 israelische Soldaten getötet worden, berichtete die «Times of Israel». Israel will im Gaza-Krieg einer Schätzung des Militärs zufolge wiederum bisher rund 7860 Terroristen getötet haben.

    Sollte die Schätzung zutreffen, entspräche die Zahl der getöteten islamistischen Kämpfer knapp 40 Prozent der bisher im Gazastreifen insgesamt registrierten Todesopfer. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei neuen israelischen Angriffen rund 70 Menschen getötet. Es seien mehrere Familien im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi betroffen. Auch dies liess sich nicht unabhängig prüfen. Israels Armee wollte die Berichte untersuchen.

  • 07.55 Uhr

    Armee: Leichen von Geiseln geborgen

    Nach ihren Angaben wurden die Leichen von fünf der Geiseln aus einem Tunnelnetzwerk im nördlichen Gazastreifen geborgen. Die sterblichen Überreste der am 7. Oktober aus Israel verschleppten Männer und Frauen seien in einem sehr weitreichenden und tiefen Tunnelsystem im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalia gefunden worden, hiess es. In solchen Tunneln verstecken sich laut Israel etliche Terroristen der Hamas und halten dort auch noch weitere Geiseln aus Israel fest.

    Die Terroristen nutzen die unterirdischen Wege zugleich, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen. Die Hamas greife dabei inzwischen mit Zellen aus nur noch zwei bis fünf Kämpfern an, bevor diese wieder in die Tunnel abtauchten, meldete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Offizier.

  • 07.33 Uhr

    Bericht: Hamas benutzt Frauen und Kinder

    Sie operierten dabei auch aus zivilen Zufluchtsorten heraus und benutzten Frauen und Kinder, um Informationen zu sammeln und Waffen zu transportieren, hiess es. Die Hamas lagere Waffen zudem in Hunderten leer stehenden Häusern. Dies ermögliche es ihren Kämpfern, sich frei zu bewegen, sich als Zivilisten auszugeben und sich die Waffen im letzten Moment vor einem Angriff zu greifen.

    Die steigende Zahl gefallener israelischer Soldaten habe intern zu Kritik geführt, Israel gefährde seine Soldaten, indem es als Reaktion auf die Forderung der USA, die Zahl ziviler Opfer zu begrenzen, seine Gewaltanwendung zurückschraube, schreibt das «Wall Street Journal». Israelische Sicherheitsbeamte und Ministerpräsident Netanjahu bestritten eine Änderung der Taktik. Ein vollständiger Sieg über die Hamas sei der einzige Weg, um die Hamas zu eliminieren, alle Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt, sagte Netanjahu am Sonntag.

  • Montag, 25. Dezember, 6.10 Uhr

    Bericht: Ägypten schlägt Plan zur Beendigung des Krieges vor

    Der saudische TV-Kanal Aschark News hatte am selben Tag unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, Ägyptens Vorschlag sehe eine Beendigung des Krieges in mehreren Stufen vor. In der ersten Phase würde es demnach darum gehen, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten 40 Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug würde Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Danach würde es um einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens gehen.

    Eine dritte Phase sähe dann einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. In einem letzten Schritt würde Israel seine Armee abziehen, während alle Vertriebenen zu ihren Wohnorten zurückkehren könnten.

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25.12.2023