Twitter-Alternative Mastodon soll Tummelplatz für Pädokriminelle sein

aru

2.1.2023

Rüsseltier anstatt Vögelchen: Nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk wechselten viele Nutzer*innen zu Mastodon.
Rüsseltier anstatt Vögelchen: Nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk wechselten viele Nutzer*innen zu Mastodon.
Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Auf der Twitter-Alternative Mastodon tummeln sich offenbar viele Pädokriminelle. Aufgrund ihrer dezentralen Struktur kann die Plattform aber kaum dagegen vorgehen.

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Nachdem Milliardär Elon Musk im vergangenen Jahr den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen hatte, verliessen viele Nutzer*innen die Plattform. Der bis dahin wenig bedeutende Microblogging-Dienst Mastodon profitierte davon, da er Millionen Neu-Anmeldungen verbuchen konnte.

Mastodon zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht wie Twitter von zentralisierten Servern betrieben wird, sondern von einer Vielzahl von Servern unterschiedlicher Betreiber. Auch verfügt Mastodon über keinen Algorithmus, die Beiträge werden schlicht chronologisch gezeigt.

Wie «20 Minuten» unter Berufung auf Guise Bule, Experte für Internet- und Cyber-Security, berichtet, hätten viele der neuen Mastodon-Nutzer*innen keine Ahnung gehabt, auf welcher Plattform sie sich anmelden. Denn Mastodon werde von vielen Pädokriminellen zur Verbreitung von Kinderpornografie genutzt. Zeitweise seien gar 50 Prozent des Traffics auf Mastodon von Pädokriminellen generiert worden.

Insbesondere nachdem Japan seine Kinderpornografie-Gesetze 2017 verschärfte hatte, soll es bei Mastodon eine Invasion von Pädokriminellen gegeben haben. Der von «20 Minuten» zitierte Experte spricht gar von einer Übernahme durch japanische Pädokriminelle.

Die Inhalte sind kaum auffindbar

Doch warum gab es unter den Millionen neuer Nutzer*innen noch keinen Aufschrei? Man werde nicht automatisch mit solchen Inhalten konfrontiert, da die Entwickler die Suchfunktion bewusst so eingestellt hätten, dass man die Inhalte kaum noch finde.

Die Mastodon-Macher hätten sich also dazu entschieden, die Inhalte zu verstecken, da sie aufgrund ihrer dezentralen Struktur nicht dagegen vorgehen können.