Die portugiesische Hauptstadt ist über das Wochenende abgeriegelt, um die grassierende Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen. Der Ministerpräsident verteidigt das harte Durchgreifen.
Keystone-SDA
18.06.2021, 16:27
18.06.2021, 16:30
SDA/gbi
Wegen einer rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ist Lissabon für zweieinhalb Tage abgeriegelt. Vom Freitagnachmittag 16 Uhr Schweizer Zeit bis zum Montagmorgen um 6 Uhr dürfen die gut 2,8 Millionen Bewohner*innen den Grossraum der portugiesischen Hauptstadt nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen.
Tourist*innen, die in Lissabon landen, um in einem anderen Landesteil Ferien zu machen, oder auch Besucher*innen, die nach Hause zurückfliegen, sind nicht betroffen. Reisende dürfen aber am Wochenende Lissabon nicht besuchen, wenn sie irgendwoanders untergebracht sind.
Ministerpräsident António Costa wies Kritik zurück, die Massnahme sei angesichts einer noch relativ entspannten Lage übertrieben. Die Abriegelung sei angemessen, sagte er bei einem Besuch im belgischen Brügge. «Wenn man keine Massnahmen ergreift, nimmt die Pandemie wieder zu.»
Höchster Stand seit Februar
Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante machen die Behörden für eine Zunahme der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen verantwortlich. Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden hatte Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar verzeichnet. Das waren etwa 75 Prozent aller in Portugal erfassten Fälle (1233). In der «Area Metropolitana» Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.
«Es ist nicht leicht, solche Massnahmen zu ergreifen, aber uns erschien sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift», erklärte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. Ob die Abriegelung an den kommenden Wochenenden wiederholt wird, soll nach Angaben der Zentralregierung kurzfristig entschieden werden.
Der einstige Hotspot Portugal hatte im Winter erfolgreich gegen Corona gekämpft und im Frühjahr zeitweilig mit die niedrigsten Werte Europas aufgewiesen. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie war deshalb am 1. Mai nach fünfeinhalb Monaten zu Ende gegangen. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz stieg jedoch nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb weniger Wochen von 55 auf 87.
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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