Bosnien-Herzegowina Kroatiens Polizei greift Migranten auf – 14 Verletzte bei Unfall

SDA

9.9.2024 - 14:24

ARCHIV - Menschen warten in einer Schlange am Grenzübergang Maljevac zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Foto: Edvin Zulic/AP/dpa
ARCHIV - Menschen warten in einer Schlange am Grenzübergang Maljevac zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Foto: Edvin Zulic/AP/dpa
Keystone

In Kroatien sind 14 mutmasslich irreguläre Migranten auf der Flucht vor der Polizei verletzt worden. Der Lieferwagen, mit dem sie Richtung Westen transportiert wurden, prallte in der Nähe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina auf einer Landstrasse gegen einen Strommast.

Das berichteten kroatische Medien unter Berufung auf die Polizei. Kurz zuvor hatte die Polizei die Verfolgung dieses Fahrzeugs mit Schweizer Kennzeichen aufgenommen. Dessen Fahrer hatte Aufforderungen der Beamten zum Anhalten nicht befolgt und stattdessen noch mehr Gas gegeben. Die teils Schwerverletzten, unter ihnen sieben Kinder, wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Behörden setzen ihre Ermittlungen fort.

Über Bosnien-Herzegowina und Kroatien verläuft eine der sogenannten Balkan-Routen von Migranten, die vor allem aus Syrien und Afghanistan kommen und Richtung Westeuropa unterwegs sind.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hielten sich Ende Juli in Bosnien knapp 2.000 Flüchtlinge und Migranten in Asylunterkünften auf. Ihre Zahl ist nach Angaben der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 75 Prozent zurückgegangen. Sie lag bei rund 12.400 allein auf dieser Route.

Insgesamt hätten sich die Routen von Migranten in diesem Zeitraum bedeutend verschoben: Über das Mittelmeer kamen um 64 Prozent weniger nach Europa. Dagegen stieg die Zahl jener, die über die östliche Landgrenze aus Richtung Russland kamen, um 195 Prozent. Auf der Westafrika-Route über die Kanarischen Inseln lag der Anstieg bei 154 Prozent, wie Frontex weiter schrieb.

SDA