Ukraine-Überblick Putins Abhörschiff in der Ostsee aufgetaucht +++ Russland wird der Einsatz chemischer Waffen vorgeworfen

Agenturen/red

7.8.2023

Ukrainischer Dreizack statt Hammer und Sichel für Kiews Riesenstatue

Ukrainischer Dreizack statt Hammer und Sichel für Kiews Riesenstatue

An der riesigen «Mutter-Ukraine»-Statue in Kiew sind die Symbole Hammer und Sichel aus der Sowjetzeit gegen den ukrainischen Dreizack ausgestauscht worden. Sowjetsymbole werden im Land auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges zunehm

06.08.2023

Zwei Autobahnbrücken zur von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Ziel eines ukrainischen Angriffs geworden. Bei einem russischen Angriff auf Cherson starb eine Frau. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Ukrainische Sicherheitsbehörden haben eine Frau wegen des Verdachts festgenommen, Russland bei einem geplanten Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstützt zu haben.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich mit den Verteidigungssystemen Patriot aus den USA und Iris-T aus Deutschland zufrieden.
  • Die Teilnahme Chinas an den Friedensgesprächen in Saudi-Arabien könnte ein Zeichen für einen Wechsel in der Haltung Pekings sein, sagen Experten gegenüber Journalisten von Reuters.
  • Serhiy Slabenko, ehemaliges Mitglied des ukrainischen Parlaments, ist im Kampf an der Saporischschja-Front getötet worden.
  • Die ukrainischen Streitkräfte zerstören in den letzten Tagen sechs Munitionsdepots und weiteres Militärgerät an der südlichen Frontlinie.
  • Die russischen Streitkräfte haben sieben Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen, wie die Militärverwaltung des Gebiets auf Telegramm mitteilt.
  • Die Entwicklungen von Sonntag findest du hier.
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    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 7. August 2023

  • 21.55 Uhr

    Putins Abhörschiff in der Ostsee aufgetaucht

    Das russische Spionageschiff «Kildin» wurde vor der Küste der deutschen Insel Fehmarn gesichtet, berichten die «Kieler Nachrichten». Es hat modernste Abhörtechnik an Bord und gehört zu Putins Schwarzmeerflotte. Im Sommer 2022 wurde es vom Schwarzen Meer nach St. Petersburg verlegt, vermutlich, um in einer Werft gewartet zu werden. Die Türkei lässt Kriegsschiffe aktuell nicht passieren, deshalb ist eine Rückkehr der «Kildin» ins. Schwarze Meer zurzeit nicht möglich.

    Die Deutsche Marine reagiert gelassen auf den möglichen Lauschangriff. «So was machen alle», sagt ein Sprecher zur «Bild». Man beobachte die «Kildin» genau, seit Beginn des Kriegs in der Ukraine zeige sie «absolutes Normalverhalten».

  • 20.53 Uhr

    Ukraine: Toter und Verletzte bei russischem Angriff auf Wohnviertel

    Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine sind offiziellen ukrainischen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden. Zwei Raketen hätten ein Wohnviertel getroffen, in dem es auch Hotels, Restaurants und Geschäfte gebe, teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, auf Telegram mit. Dazu veröffentlichte er mehrere Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen.

    Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete über den russischen Angriff und teilte mit, die Rettungsarbeiten dauerten an. «Wir müssen den russischen Terror stoppen», schrieb er. Russland führt mittlerweile seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.

  • 19.28 Uhr

    Ukrainischer Kommandeur wirft Russland Einsatz chemischer Waffen vor

    Laut dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» soll der ukrainische Kommandeur Oleksandr Tarnavsky Russland den Einsatz chemischer Waffen vorgeworfen haben. «Der Feind setzt unter Verletzung aller Konventionen weiterhin chemische Munition ein», zitiert das Magazin aus einem Telegram-Post von Tarnavsky. Russland habe den Ort Nowodanyliwka in der Region Saporischschja zweimal mit chemischer Munition beschossen. Russland hat auf die Vorwürfe bislang nicht reagiert.

  • 18.58 Uhr

    Aussenminister Russlands und Chinas telefonieren zu Krieg in Ukraine

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (l.) schüttelt seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi (r.) die Hand. Peking gilt als einer der wichtigsten Partner Moskaus.
    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (l.) schüttelt seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi (r.) die Hand. Peking gilt als einer der wichtigsten Partner Moskaus.
    IMAGO/Xinhua

    Mehr als 17 Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Aussenminister Sergej Lawrow einmal mehr mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi telefoniert. Es sei eine Reihe «heisser Themen» diskutiert worden, darunter auch die «ukrainische Krise», teilte das russische Aussenministerium am Montag mit. Das Telefonat der beiden Chefdiplomaten folgte auf einen Ukraine-Gipfel in Saudi-Arabien am vergangenen Wochenende, zu dem Russland nicht eingeladen war, China aber schon. Peking gilt als einer der wichtigsten Partner Moskaus.

  • 16.32 Uhr

    Russland meldet Geländegewinne im Nordosten der Ukraine

    Russland hat nach eigenen Angaben entlang der Front bei Kupjansk im Nordosten der Ukraine Geländegewinne verbuchen können. In den «vergangenen drei Tagen» seien russische Soldaten auf einer Länge von elf Kilometern «drei Kilometer tief in die Verteidigung des Feindes» eingedrungen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Armee habe ihre Lage entlang der dortigen Front verbessert und schlage weiter ukrainische Gegenangriffe zurück.

    Die ukrainischen Streitkräfte hatten das Gebiet um die Stadt Kupjansk in der Region Charkiw im vergangenen September von Russland zurückerobert. Russland intensiviert seit einigen Wochen seine Angriffe in der Gegend aufs Neue.

  • 14.42 Uhr

    Frau wegen mutmasslicher Mitarbeit an Attentatsplan gegen Selenskyj festgenommen

    Ukrainische Sicherheitsbehörden haben eine Frau wegen des Verdachts festgenommen, Russland bei einem geplanten Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstützt zu haben. Wie der ukrainische Geheimdienst SBU mitteilte, hatte die Frau für russische Geheimdienste relevante Erkenntnisse über einen Besuch Selenskyjs in der südukrainischen Region Mykolajiw gesammelt. Dem SBU zufolge soll die Frau Russland dabei geholfen haben, einen «schweren Luftangriff auf die Region Mykolajiw vorzubereiten».

    Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte ein verpixeltes Bild der festgenommenen Frau.
    Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte ein verpixeltes Bild der festgenommenen Frau.
    SBU / Telegram

    Die in der Kleinstadt Otschakiw am Schwarzen Meer lebende Frau arbeitete dem SBU zufolge im Lager eines ukrainischen Militärstützpunkts. Sie soll versucht haben, den Zeitplan und den geplanten Ablauf von Selenskyjs Besuch in der Region in Erfahrung zu bringen. Zudem habe sie versucht, Informationen über den Standort ukrainischer Systeme der elektronischen Kriegsführung und Munitionslager zu erhalten.

    Der Frau wird demnach die unbefugte Weitergabe von Informationen über Truppenbewegungen zur Last gelegt. Geheimdienstangaben zufolge drohen ihr dafür bis zu zwölf Jahre Haft.

    Der Geheimdienst SBU veröffentlichte ein verwackeltes Foto der von Agenten festgehaltenen Frau sowie Textnachrichten und handschriftliche Notizen zu militärischen Aktivitäten. Staatschef Selenskyj schrieb im Online-Dienst Telegram, der Geheimdienst habe ihn über den Anschlagsversuch und den «Kampf gegen Verräter» in der Ukraine unterrichtet.

    Selenskyj besuchte die Region Mykolajiw im Juni nach dem Teilbruch des Kachowka-Damms, der weite Teile der Südukraine überschwemmte, und Ende Juli nach russischen Angriffen mit mehreren Toten.

    Der SBU nahm die Frau eigenen Angaben zufolge nicht sofort nach ihrer Enttarnung fest – sondern beobachtete sie zunächst weiter, um weitere Informationen über ihre russischen Kontaktpersonen und die «ihr zugewiesenen Aufgaben» zu erhalten. Um derweil den Besuch Selenskyjs in der Region Mykolajiw abzusichern, seien «zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen» worden.

    Die Verdächtige sei später «auf frischer Tat ertappt» worden, als sie versucht habe, ihre Erkenntnisse an russische Geheimdienste zu übermitteln.

    Laut ukrainischen Angaben wurde eine Frau festgenommen, die die Planung eines geplanten Attentats auf Wolodymyr Selenskyj unterstützt haben soll. (Archivbild)
    Laut ukrainischen Angaben wurde eine Frau festgenommen, die die Planung eines geplanten Attentats auf Wolodymyr Selenskyj unterstützt haben soll. (Archivbild)
    Clodagh Kilcoyne/Pool REUTERS/AP/dpa
  • 13.05 Uhr

    China lobt eigene Rolle an Friedenskonferenz in Saudi-Arabien

    China schickte seinen Sondergesandten für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, zum Friedensgipfel in Saudi-Arabien, mit dem Ziel eine gemeinsame Basis für eine politische Beteiligung des russischen Angriffs-Krieges auf die Ukraine zu finden. «Alle Parteien äusserten sich positiv zu Li Huis Anwesenheit und unterstützen voll und ganz Chinas positive Rolle bei der Erleichterung von Friedensgesprächen», erklärte das chinesische Aussenministerium. Li habe in Dschidda umfangreiche Gespräche geführt und den «internationalen Konsens gefestigt».

    Li Hui ist Chinas Sonderbeauftragter für eurasische Angelegenheiten und hat am Friedensgipfel in Saudi-Arabien teilgenommen.
    Li Hui ist Chinas Sonderbeauftragter für eurasische Angelegenheiten und hat am Friedensgipfel in Saudi-Arabien teilgenommen.
    KEYSTONE

    Mehr als 40 Länder, darunter China, Indien, die USA und diverse europäische Länder, haben am Friedensgipfel der am Sonntagabend in Dschidda endete, teilgenommen. Russland war allerdings nicht dabei.

  • 12.04 Uhr

    Ukraine: 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft geholt

    Der ukrainischen Regierung zufolge sollen 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt sein. Der älteste sei 54 Jahre alt, der jüngste 23 Jahre. Die Männer hätten an verschiedenen Frontabschnitten gekämpft und seien teilweise verwundet worden. 

    Andrii Yermak, der Stabschef vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, die Männer nach ihrer Heimkehr medizinisch und psychisch zu versorgen.

    Die freigelassenen Soldaten markieren den 48. Gefangenenaustausch mit Russland. Gemäss Dmytro Lubinets, Menschenrechtsbeauftragter des ukrainischen Parlaments seien weiterhin 2598 Soldaten in russischer Gefangenschaft.

  • 11.38 Uhr

    USA zahlen der Ukraine so viele Hilfsgelder wie noch keinem anderen Land

    Gemäss der amerikanischen Zeitung «Washington Post» haben die USA der Ukraine bereits so viel Hilfe geleistet, wie keinem anderen zuvor. Demnach hat die Ukraine bisher insgesamt  66,2 Milliarden US-Dollar erreicht, aufgeteilt in Militärische Hilfe (43,1 Milliarden US-Dollar), Wirtschaftliche Unterstützung (20,5 Milliarden US-Dollar) und Humanitäre Hilfe (2,6 Milliarden US-Dollar)

  • 9.55 Uhr

    Todesopfer und Verletzte in Cherson

    In der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben aus Kiew bei russischem Beschuss eine Frau getötet und mindestens zwölf Menschen verletzt worden.

    Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, veröffentlichte am Montag ein Foto eines in Flammen stehenden Hauses. In dem neunstöckigen Wohnhaus sei eine Frau getötet worden, zwei Feuerwehrmänner hätten einen Hitzschlag erlitten, teilte er mit.

    Von einer schweren Nacht für Cherson sprach der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin. Die russische Armee habe die Häuser im Zentrum von Cherson unter Feuer genommen. Mehrere Bürger seien verletzt worden.

    Russland hält den grössten Teil des Gebietes besetzt und beschiesst von dort aus immer wieder die im vergangenen Jahr von ukrainischen Truppen befreite Stadt Cherson. Moskau hatte angekündigt, in den annektierten Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja so lange Krieg zu führen, bis die Gebiete komplett unter russischer Kontrolle sind. Russland hatte die vier Regionen im Zuge seines am 24. Februar 2022 begonnenen Kriegs als neue Staatsteile in seine Verfassung aufgenommen.

    Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Montag in Kiew, dass die russischen Truppen ihr Feuer auch im Osten der Ukraine intensiviert hätten. Sie versuchten im Gebiet Charkiw, die im vergangenen Herbst verlorenen Stellungen zurückzuerobern. «Sie haben so einen Plan, sie wollen im Gebiet Charkiw jene Gebiete zurückholen, die sie verloren haben, nachdem wir sie befreit haben», sagte sie.

    Die Ukraine versucht indes weiter, mit einer Gegenoffensive alle besetzten Gebiete zu befreien, darunter auch die bereits 2014 völkerrechtswidrig einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

  • 8.30 Uhr

    London: Russische Luftwaffe mit viel Aufwand, aber wenig Ertrag

    Die russische Luftwaffe erzielt nach britischer Einschätzung im Angriffskrieg gegen die Ukraine trotz grossen Aufwands nur geringe Erfolge. Während des Sommers habe die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. «Diese beschränkten sich jedoch aufgrund der Bedrohung durch die ukrainische Luftabwehr fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet.»

    Russland versuche, dieses Problem zu lösen, indem zunehmend sogenannte Freifallbomben mit Gleitaufsätzen zur Verlängerung der Reichweite eingesetzt würden. Diese Bomben könnten viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen werden, aber hätten noch nicht dauerhaft ihre Genauigkeit bewiesen, hiess es in London weiter.

    «Zu Beginn der Gegenoffensive der Ukraine im Süden ab Juni 2023 waren russische Kampfhubschrauber sehr wirksam», kommentierte das britische Ministerium weiter. Doch habe es Russland zuletzt offenbar nicht geschafft, im Süden eine effektive taktische Luftwaffe aufzubauen.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 7.35 Uhr

    Online-Pojekt: Russland hat mehr als 2200 Panzer verloren

    Wie hoch die militärischen Verluste auf beiden Seiten ausfallen, sind nur noch schwer zu überprüfen. Einerseits sind Russlands offizielle Angaben bereits vielfalch als realitätsfremde Propaganda wiederlegt worden. Andererseits gibt es auf ukrainischer Seite offenbar Übertreibungen und dem Kriegsgeschehen geschuldete Mehrfacherzählungen. 

    Doch Freiwillige des Online-Projekts oryxspioenkop.com zählen die russischen Verluste, die sich durch Bild- und Videomaterial verfizieren lassen. Demnach sind den russischen Streitkräften seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 mindestens 2203 Panzer verloren gegangen. 1414 seien zerstört und 124 beschädigt worden. Weitere 118 Panzer wurden demnach zurückgelassen und 547 seien von den Ukrainern übernommen worden.

    Da sich die Hobby-Analysten nur auf im Internet zugängliche Bildquellen stützen, dürfte die Zahl der tatsächlichen Verluste Russlands deutlich höher liegen. Die Ukraine meldete am Sonntag 4237 zerstörte und beschädigte russischen Panzer.

  • 6 Uhr

    EU-Beobachter: Weniger Russen in abtrünnigen Regionen Georgiens

    Die EU-Beobachtermission in Georgien sieht in den von Russland kontrollierten Konfliktregionen Südossetien und Abchasien inzwischen deutlich weniger Soldaten Moskaus als vor dem Krieg gegen die Ukraine. «Sie haben auch viel Technik rausbewegt», sagte der Chef der Mission, Dimitrios Karabalis, der Deutschen Presse-Agentur in Tiflis. Russland ist demnach durch seinen Krieg gegen die Ukraine auf Ressourcen aus dem Ausland angewiesen. Dennoch sieht der griechische Diplomat auch 15 Jahre nach dem Krieg zwischen Russland und Georgien vom 8. bis 12. August 2008 keine Bewegung für eine mögliche Lösung des Konflikts um die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien.

    Unter den mehr als 200 Beobachtern, die im Auftrag der Europäischen Union auf georgischer Seite patrouillieren, sind auch aktuell 23 Deutsche im Einsatz, überwiegend Polizisten. Sie sehen sich dort direkt russischen Truppen gegenüber und überwachen auf georgisch kontrollierter Seite die Lage an der 390 Kilometer langen administrativen Grenzlinie zu Südossetien und 150 Kilometer an der Linie zu Abchasien. Derzeit sieht Karabalis keine akute Gefahr, dass der Konflikt dort offen ausbricht. «Sie haben weder das Personal noch die Technik, etwas zu unternehmen», meint er auch mit Blick auf die georgische Seite.

    Anders als das benachbarte Aserbaidschan, das durch Milliardeneinnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf hochgerüstet hatte, um sich die Region Bergkarabach bei einem Krieg gegen Armenien zurückzuholen, gebe es in Georgien dafür keine solchen Ressourcen. «Wir versuchen hier, die Lage ruhig zu halten», sagte Karabalis. Die Spannungen könnten jederzeit in Gewalt umschlagen. «Ein kleiner Funke kann ein grosses Feuer auslösen», sagte er.

  • 5.45 Uhr

    ISW: Brückenanschläge verursachen «erhebliche Störungen» bei russischer Logistik

    Die ukrainischen Angriffe auf Strassenbrücken, die die von Russland besetzte Krim mit der von Russland besetzten Region Cherson verbinden, «stellen eine erhebliche Störung der Logistik dar», schreibt das Institute for the Study of War (ISW). Die Brücken sind strategisch wichtig und dienen als Schlüsselrouten für die russische Kommunikation, Logistik und den Transport. Die Tschonhar-Brücke ist die kürzeste Verbindung zwischen der Krim und der südlichen Frontlinie. Der Angriff auf die Brücke bei Henitschesk «zwingt die russischen Streitkräfte wahrscheinlich dazu, den militärischen Verkehr auf längere westliche Routen zwischen der besetzten Krim und dem besetzten Gebiet Cherson umzuleiten», schreibt das ISW. Dies werde «einen erheblichen Engpass» in den russischen Versorgungslinien verursachen, so das ISW.

  • 5 Uhr

    Dschidda-Teilnehmer einigen sich auf Fortsetzung von Ukraine-Gesprächen

    In der saudischen Küstenstadt Dschidda hielten Vertreter der Ukraine nach Angaben des Leiters des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Wochenende auch zahlreiche bilaterale Treffen auf Ebene der Berater für nationale Sicherheit und Aussenpolitik zur Umsetzung der ukrainischen Friedensformel ab. «Wir diskutierten mit Vertretern anderer Länder über Verteidigung, Sicherheitsgarantien, die Bedeutung eines globalen Friedensgipfels und eines Getreideabkommens», schrieb Jermak am Sonntagabend bei Telegram.

    Kern der Friedensformel von Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj ist die Forderung nach einem Abzug russischer Truppen aus dem gesamten Staatsgebiet der Ukraine. Aber auch Gastgeber Saudi-Arabien soll einen Friedensplan in Umlauf gebracht haben. Russland hatte nicht teilgenommen.

    Von Riad hiess es nach dem Ende des Treffens, die Teilnehmer hätten sich darauf geeinigt, internationale Beratungen fortzusetzen, um auf gemeinsamer Grundlage den Weg zum Frieden zu ebnen, wie die Staatsagentur SPA am Sonntagabend berichtete.

  • 4.40 Uhr

    Verletzte nach Angriff auf Dorf Olhivka

    Ukrainischen Angaben zufolge hat das russische Militär das Dorf Olhivka in der Oblast Cherson angegriffen. Dabei wurde eine 73-jährige und ein 77-jährige Frau verletzt, teilt die Militärverwaltung der Oblast Kherson mit. Beide Frauen wurden mit «akuten Verletzungen» ins Krankenhaus eingeliefert. Dem Bericht zufolge schlug eine der Granaten im Hof eines Privathauses ein.

  • 4.20 Uhr

    Experte: Chinas Rolle in Friedensplänen könnte wichtiges Signal sein

    Die Teilnahme Chinas an den Friedensgesprächen in Saudiarabien könnte ein Zeichen für einen Wechsel in der Haltung Pekings sein, sagen Experten gegenüber Journalisten von Reuters. Shen Dingli, ein in Shanghai ansässiger Wissenschaftler für internationale Beziehungen, sagt der Nachrichtenagentur, China müsse sich an internationalen Friedensbemühungen beteiligen, da Russland «zwangsläufig besiegt werden wird».

    An den internationalen Gesprächen, die vom 5. bis 6. August in Dschidda in Saudi-Arabien stattfanden, nahmen 40 Länder teil, um den Weg der Ukraine zum Frieden zu diskutieren. Obwohl China sich weigerte, an einem ähnlichen Gipfel in Kopenhagen im Juni teilzunehmen, vertrat der Sonderbeauftragte für eurasische Angelegenheiten Li Hui Peking bei den Gesprächen in Dschidda.

  • 2 Uhr

    Ukrainischer Ex-Parlamentarier fällt an Saporischschja-Front

    Serhiy Slabenko, ehemaliges Mitglied des ukrainischen Parlaments, ist im Kampf an der Saporischschja-Front getötet worden. Das teilt die ukrainische Regierung mit. Slabenko saß zwischen 2002 und 2006 im Parlament und war während seiner Amtszeit Vorsitzender des Unterausschusses für Gerichte, Gerichtsverfahren und Justizreform des Ausschusses für Rechtspolitik.

  • 0.40 Uhr

    Russland beschiesst sieben Gemeinden in Oblast Sumy

    Die russischen Streitkräfte haben sieben Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen, wie die Militärverwaltung des Gebiets auf Telegramm mitteilt. Die Angriffe trafen die Gemeinden Krasnopillja, Bilopillja, Esman, Seredyna-Buda, Schalyhyne, Novoslobidske und Chotin, die an der nordöstlichen Grenze der Ukraine zu Russland liegen.

  • 0.20 Uhr

    Selenskyj zufrieden mit Iris-T-Luftabwehr-System

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich mit den Verteidigungssystemen Patriot aus den USA und Iris-T aus Deutschland zufrieden. Das seien leistungsstarke und hocheffektive Systeme, sagt Selenskyj in einer Videoansprache. «Sie haben bereits beachtliche Ergebnisse erzielt.»

    Die Ukraine habe in der vergangenen Woche einen grossen Teil der russischen Luftangriffe abgewehrt. Unter anderem seien 65 Raketen und 178 Drohnen abgeschossen worden. Iris-T ist ein Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

  • 0.10 Uhr

    Ukraine: Sechs russische Munitionsdepots zerstört

    Die ukrainischen Streitkräfte zerstören in den letzten Tagen sechs Munitionsdepots und weiteres Militärgerät an der südlichen Frontlinie, berichtet Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskyi. Zu der zerstörten russischen Militärausrüstung gehören drei gepanzerte Fahrzeuge, zwei Drohnen, zehn Artilleriesysteme und Mörser für Militärfahrzeuge.

  • 0 Uhr

    Ukraine bestätigt Angriff auf zwei Autobrücken zur Krim

    Die Ukraine hat Angriffe auf zwei Autobrücken zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim bestätigt. Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärs im Nachrichtendienst Telegram griffen die ukrainischen Streitkräfte gegen 15 Uhr Ortszeit zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer an – die Brücken von Tschonhar und Henitschesk.

    Die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland wurde von einer Rakete getroffen und beschädigt.
    Die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland wurde von einer Rakete getroffen und beschädigt.
    Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

    Nachdem Russlands Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, von Raketeneinschlägen auf den Brücken berichtete und dazu Bilder auf Telegram veröffentlichte, publizierten ukrainische Medien später ebenfalls Fotos. Die zeigten massive Schäden an der zweispurigen Henitschesk-Brücke. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht.

    Die russischen Besatzungsbehörden der Krim berichteten über nur zwei Verbindungswege zum Festland, die im Norden der Halbinsel noch für den Verkehr offenblieben. Die rund 70 Kilometer lange Route zwischen der Stadt Dschankoj im Norden der Krim und Nowooleksijiwka im Süden des russisch besetzten Gebiets Cherson sei demnach komplett gesperrt. Die Landverbindung bei Henitschesk wird von den Besatzungsbehörden derzeit ebenfalls nicht als eine mögliche Autoverbindung zur Krim angegeben.