Sardinien ruft am Dienstagnachmittag den Katastrophenfall aus. Das gab die Regionalregierung bekannt. Der Entscheid solle um 14.30 Uhr gefällt werden. Grund ist die anhaltende Dürre und der massive Wassermangel.
Alessandra Todde, Präsidentin der lokalen Regierung, sprach von einer «Situation, die an allen Fronten bewältigt werden muss.» Nun sollen «ausserordentliche Mittel zur Verfügung» gestellt werden.
Auf Sardinien hat es seit Wochen nicht geregnet. Und die Temperaturen steigen indes immer weiter. In den kommenden Tagen rechnen die Behörden mit Temperaturen von über 40 Grad.
Wasserhähne bleiben geschlossen
Laut der Zeitung «L'Unione Sarda» sei bereits im Mai klar gewesen, dass es diesen Sommer zu Problemen bei der Wasserversorgung kommen könnte. Erste Massnahmen wurden daher bereits vor mehreren Wochen ergriffen.
So müssen an mehreren Orten, beispielsweise in Lanusei, die Wasserhähne zu gewissen Uhrzeiten verbindlich geschlossen bleiben. Die Regionalregierung kündigte entsprechende Kontrollen an. Bei einer Nichtbeachtung drohen hohe Strafen von mehreren hundert Euro.
Von der Trockenheit betroffen sind auch die beliebten Touristenregionen auf Sardinien. So muss beispielsweise Trinkwasser in der bekannten Stadt Olbia mit Lastwagen herangekarrt werden. Der Bürgermeister der Stadt hat bereits angekündigt, in den kommenden Tagen über massive Beschränkungen beim Verbrauch diskutieren zu wollen.
«Die Wasservorkommen aus den Quellen reichen derzeit nicht aus, um eine regelmässige Wasserversorgung über einen Zeitraum von 24 Stunden zu gewährleisten», hiess es in einer Mitteilung der Stadt Olbia.