Ticker zum Krieg in Nahost Ticker bis 10. Dezember 2023

Agenturen/red

11.12.2023

Israel: Bereits 7000 Hamas-Terroristen getötet

Israel: Bereits 7000 Hamas-Terroristen getötet

Gaza, 10.12.2023: Der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen geht auch in der neunten Woche in unvermindert brutaler Härte weiter. In der südlichen Stadt Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, sowie in Dschabalia im Norden Gazas habe die israelische Armee ihre Angriffe fortgesetzt, meldete die «Times of Israel» unter Berufung auf palästinensische Berichte. Man habe inzwischen etwa 7000 Hamas-Terroristen getötet, hatte am Vorabend Israels Nationaler Sicherheitsberater dem Sender Channel 12 gesagt. Derweil wird die Lage der palästinensischen Zivilisten immer unerträglicher. Laut der UN ist die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen inzwischen am Hungern. Die Zahl der getöteten Palästinenser ist laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen auf 17 700 gestiegen. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

11.12.2023

Das israelische Militär hat eine Bilanz veröffentlicht. Nach dem Scheitern der Resolutionsentwürfe im UN-Sicherheitsrat für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand steht ein Votum der Vollversammlung an. Die Entwicklungen zum Nachlesen.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Die EU-Aussenminister beraten über Sanktionen gegen israelische Siedler.
  • Der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, hat eine Fortsetzung der Kämpfe gegen die israelischen Truppen angekündigt.
  • Im Kampf gegen die radikalislamische Hamas verstärkt die israelische Armee ihre Angriffe auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens.
  • Das Nasser-Spital in Chan Junis ist nach Darstellung des Direktors wegen der vielen Kriegsopfer völlig überfordert.
  • Die USA wollen für den Gazastreifen zusätzliche humanitäre Hilfe im Umfang von 21 Millionen Dollar bereitstellen.
  • Israels Generalstabschef hat die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet.
  • Die UNO warnt, dass die Einrichtung von sicheren Zonen für Zivilisten im Gazastreifen zur Flucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas unmöglich sei.
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  • 21.55 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 10. Dezember 2023

    Wir danken für das Interesse.

  • 20.14 Uhr

    Hamas-Sprecher: Geiseln droht ohne Erfüllung der Forderungen der Tod

    Der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, hat eine Fortsetzung der Kämpfe gegen die israelischen Truppen angekündigt. Den israelischen Soldaten gelinge es allen Versuchen zum Trotz nicht, den «Widerstand» der Hamas zu brechen, sagte Obeida im Fernsehen. Er kündigte gleichzeitig an, dass keine Geisel den Gazastreifen lebend verlassen werde, wenn die Forderungen seiner Organisation nicht erfüllt würden.

  • 19.13 Uhr

    Netanjahu fordert Hamas-Kämpfer zur Niederlegung der Waffen auf

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Kämpfer der Terrororganisation Hamas aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. «In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben», sagte der Politiker in einer Video-Botschaft, die am Sonntagabend verbreitet wurde. Der Krieg werde noch andauern, «aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas», fügte er hinzu.

    «Zu den Terroristen der Hamas sage ich: Es ist aus. Sterbt nicht für (den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia) Sinwar. Ergebt euch – jetzt.» Israels Armee ist dabei, öffentlich den Eindruck zu vermitteln, dass die Hamas ins Schwanken geraten ist. In den letzten Tagen veröffentlichte sie Videos aus dem Norden des Gazastreifens, in denen festgenommene palästinensische Männer in Unterhosen zu sehen sind.

    Nach Darstellung der Armee handelte es sich um Szenen, in denen sich die der Hamas zugeordneten Männer den israelischen Soldaten ergaben. Ihre Identität konnte jedoch zunächst ebenso wenig unabhängig überprüft werden wie die Zahl derartiger angeblicher Kapitulationen.

  • 17.14 Uhr

    EU-Aussenminister beraten über Sanktionen gegen israelische Siedler

    Die EU-Aussenminister befassen sich am Montag in Brüssel erneut mit dem Nahost-Krieg. Ein Gesprächsthema sollen mögliche Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler sein. Im Gespräch sind Einreisebeschränkungen in die EU. Vorbild sind die USA: Sie hatten diese Woche Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler verhängt, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben.

    Bei dem EU-Treffen geht es zudem um weitere Unterstützung für die Ukraine. Aussenminister Dmytro Kuleba soll per Video dazugeschaltet werden. Europas Staats- und Regierungschef wollen bei ihrem Gipfel Ende der Woche eigentlich ein milliardenschweres Finanzpaket für die Ukraine billigen und den Startschuss für Beitrittsverhandlungen geben. Ungarn droht allerdings mit einem Veto.

  • 15.52 Uhr

    Israel bestreitet Behinderung der humanitären Hilfe für Gaza

    Israel bestreitet die Verantwortung für die zunehmende humanitäre Krise im umkämpften Gazastreifen. «Die internationalen Organisationen schaffen es nicht, Hilfsgüter in dem Tempo zu verteilen, wie Israel die Lieferungen inspiziert», sagte Regierungssprecher Eilon Levi am Sonntag. Diese Kapazitäten würden sogar noch erhöht. Israel befürchtet, dass in den Lastwagen mit humanitärer Hilfe auch Waffen nach Gaza geschafft werden könnten und untersucht sie deshalb.

    Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hatte kurz zuvor erklärt, für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen fast keine humanitäre Hilfe mehr leisten zu können. Es fehle an allem Wesentlichen – an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und medizinischer Betreuung, sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros des Programms, in Dubai. Die Organisation betreibt dort ein Warenlager für die Gaza-Hilfe. Frick zufolge ist es zunehmend schwierig, die Güter im Gazastreifen unter Kriegsbedingungen zu verteilen.

  • 15.09 Uhr

    Festnahmen auf Zypern: Hinweise auf Anschlagspläne gegen Israelis

    Wegen Hinweisen auf mögliche Anschlagspläne gegen Israelis auf Zypern sind zwei Iraner in der EU-Inselrepublik festgenommen worden. Die Männer sollen ausgewiesen werden. Ein konkretes Anschlagsziel ist den Behörden aber nicht bekannt.

    Nach Informationen aus Regierungskreisen wurden die zyprischen Behörden von westlichen Nachrichtendiensten auf die Männer hingewiesen. Auch der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad habe die Zyprer über die Existenz einer «iranischen terroristischen Infrastruktur» gewarnt, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Sonntag mit.

  • 14.02 Uhr

    Netanjahu kritisiert russische Haltung zu Gaza

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin Kritik an der russischen Haltung im Gaza-Krieg geübt. Netanjahus Büro teilte am Sonntag mit, der Ministerpräsident habe seine Unzufriedenheit über Positionen russischer Repräsentanten bei den Vereinten Nationen sowie in anderen internationalen Foren geäussert. Netanjahu habe ausserdem «nachdrückliche Kritik an der gefährlichen Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran zum Ausdruck gebracht».

    Gleichzeitig äusserte Netanjahu demnach Anerkennung für den Einsatz Russlands für die Freilassung von Israelis mit russischer Staatsangehörigkeit aus der Geiselhaft der islamistischen Hamas. Er bat Putin ausserdem darum, dass Russland Druck auf das Rote Kreuz ausüben möge, mit dem Ziel, dass dessen Repräsentanten israelische Geiseln besuchen und ihnen Medikamente überbringen.

    Vom Kreml gab es zunächst keine Bekanntmachung zu dem Telefonat am Sonntag.

  • 13.16 Uhr

    Palästinenser: Mehr als 30 Tote bei Luftangriff auf Gebäude

    Bei dem Beschuss eines Wohngebäudes im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern am Sonntag mindestens 31 Palästinenser getötet worden. Es werde in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia nach Verschütteten unter den Trümmern des mehrstöckigen Gebäudes gesucht. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich um einen israelischen Luftangriff. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht dazu.

  • 12.58 Uhr

    Netanjahu dankt Biden für «wichtige Munition»

    Die USA haben Israel nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu «wichtige Munition» für eine Fortsetzung des Gaza-Kriegs geliefert. Netanjahu dankte dem US-Präsidenten Joe Biden zu Beginn einer Kabinettssitzung in Jerusalem für die Militärhilfe sowie das Veto der USA im UNO-Sicherheitsrat, mit dem eine Feuerpause verhindert wurde. Netanjahu führte nicht genauer aus, auf welche Waffenlieferungen er sich bezog.

    Der Ministerpräsident sagte, er habe auch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesprochen. «Ich habe ihnen gesagt, dass man nicht auf der einen Seite die Zerstörung der Hamas unterstützen und auf der anderen Seite Druck auf uns ausüben kann, den Krieg zu beenden, was die Zerstörung der Hamas verhindern wird.»

    Netanjahu sagte, der Krieg gehe «mit grösserer Intensität weiter, im Norden und im Süden des Gazastreifens, um alle seine Ziele zu erreichen». Diese seien die Zerstörung der Hamas, die Rückführung aller Geiseln und die Gewährleistung, dass der Gazastreifen für Israel keine Bedrohung mehr darstellen könne.

    Verbündete im Krieg: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) empfängt US-Präsident Joe Biden auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion. (Archivbild)
    Verbündete im Krieg: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) empfängt US-Präsident Joe Biden auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evan Vucci

    Das US-Aussenministerium treibt den Verkauf von knapp 14'000 Schuss Panzermunition an Israel voran und umgeht dabei ein Prüfverfahren im Kongress, das normalerweise bei Waffenverkäufen an andere Staaten vorgeschrieben ist. Das Ministerium beruft sich auf eine Dringlichkeitsklausel im Waffenexportkontrollgesetz, wie aus einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung hervorgeht.

    Die Freigabe neuer US-Hilfen für Israel und die Ukraine wird derzeit von einem innenpolitischen Streit zwischen Demokraten und Republikanern im Parlament blockiert. Biden hatte bereits im Oktober beim Kongress ein Milliarden-Paket beantragt, das unter anderem Geld für Israel vorsieht.

  • 12.23 Uhr

    Katar ringt weiterhin um eine Feuerpause

    Das Golfemirat Katar setzt sich nach Worten seines Ministerpräsidenten und Aussenministers Mohammed bin Abdulrahman Al Thani weiter für eine Feuerpause im Gaza-Krieg ein. «Wir werden nicht aufgeben», sagte Al Thani am Sonntag in Doha. Sein Land sei sowohl der Freilassung aller Geiseln wie auch einem Ende der Bombardements auf palästinensische Zivilisten verpflichtet.

    Für diese Art der Verhandlungen brauche es «normalerweise zwei Parteien», sagte Al Thani. «Leider sehen wir nicht dieselbe Bereitschaft, die wir in den vergangenen Wochen beobachtet haben», sagte Al Thani in Verweis auf die Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

    Wegen seiner Beziehungen zur Hamas hat sich vor allem das Emirat Katar als Vermittler im Gaza-Krieg hervorgetan. Die Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

  • 12.02 Uhr

    WHO-Chef fordert erneut Feuerpause im Gazastreifen

    Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat am Sonntag die verheerende Lage im Gaza-Streifen beklagt. «Die Folgen des Konflikts auf die Gesundheit sind katastrophal», sagte er zum Auftakt einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats in Genf. Der Rat wollte über eine Resolution abstimmen, um die Versorgung der Menschen zu verbessern.

    Tedros Adhanom Ghebreyesus lädt in Genf zu einer WHO-Sondersitzung.
    Tedros Adhanom Ghebreyesus lädt in Genf zu einer WHO-Sondersitzung.
    Bild: Keystone

    Tedros verurteilte den Angriff palästinensischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober, bei dem rund 1200 Menschen getötet und misshandelt und mehr als 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Er verstehe die Wut, Trauer und Angst in Israel nach den Anschlägen, sagte er zum einen.

    Er verstehe zum anderen aber auch die Wut, Trauer und Angst der Bevölkerung des Gazastreifens, die bereits 16 Jahre unter einer Blockade durch Israel gelitten hätten und nun die Zerstörung ihrer Familien, ihrer Wohnungen und ihres Lebens erlebten.

    Der WHO-Chef forderte erneut eine humanitäre Feuerpause, um den Menschen helfen zu können.

    Der Exekutivrat ist das höchste Entscheidungsgremium der WHO zwischen den Jahrestagungen. Darin sind 34 Länder vertreten, die für jeweils drei Jahre gewählt werden. 17 der 34 hatten die Sondersitzung beantragt und eine Resolution vorgeschlagen, über die am Sonntag abgestimmt werden sollte.

  • 11.07 Uhr

    Bericht: Sechs Palästinenser sterben in israelischen Gefängnissen

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Monaten sind nach einem Zeitungsbericht sechs Palästinenser in israelischer Haft gestorben. Von der israelischen Gefängnisbehörde und der Armee gab es am Sonntag zunächst keine Reaktion auf den Bericht der Zeitung «Haaretz» vom Vortag.

    Das Blatt hatte geschrieben, vier Palästinenser seien in israelischen Gefängnissen und zwei in Militärhaft unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mindestens zwei der Leichen sollen Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben. Die israelische Gefängnisbehörde hatte in ihren regelmässigen Mitteilungen über den Tod palästinensischer Häftlinge am 23. und 24. Oktober sowie am 13. und 18. November Angaben zu Todesfällen gemacht. Es hiess jeweils, die Umstände des Todes würden untersucht.

    Palästinensische Organisationen, die Häftlinge unterstützen, bestätigten den Bericht von «Haaretz». Andere palästinensische Häftlinge hatten sich demnach über Gewalt gegen sie beschwert. Ähnliche Vorwürfe kamen von Seiten palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen eines Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigekommen waren. Diese wurden jedoch von der Gefängnisbehörde zurückgewiesen.

    «Haaretz» schilderte den Fall eines 33-Jährigen aus dem Westjordanland, der am 13. November gestorben war. Bei einer Autopsie habe ein Arzt der israelischen Organisation Ärzte für Menschenrechte Prellungen am Brustkorb und anderen Körperteilen sowie gebrochene Rippen festgestellt. Die Todesursache sei jedoch noch unklar.

    Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir setzt sich schon seit längerem für eine Verschärfung der Haftbedingungen von Palästinensern in israelischen Gefängnissen ein. Zuletzt erteilte er nach Medienberichten die Anweisung, nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober festgenommene Terroristen in einem unterirdischen Flügel einer israelischen Haftanstalt unterzubringen.

  • 10.43 Uhr

    Reparaturen erfolgreich: Wieder Trinkwasser im südlichen Gazastreifen

    Im südlichen Gazastreifen steht nach Reparaturarbeiten an Wasserleitungen und der Installation eines mobilen Wassertanks wieder etwas mehr Trinkwasser zur Verfügung.

    Das Material stammte vom Kinderhilfswerk Unicef, wie das UNO-Nothilfebüro OCHA am Sonntag berichtete. Am Samstag habe im Nordosten von Rafah eine Wasserleitung repariert werden können, mit der 25'000 Menschen versorgt werden können. Ebenso am Samstag sei ein Wassertank auf dem Dach der Al-Aksa-Universität in Chan Younis installiert worden, der für weitere 25'000 Menschen sauberes Wasser zur Verfügung stelle. Einige Unterkünfte mit tausenden Vertriebenen würden mithilfe von Wassertankwagen versorgt.

    Die Wasserversorgung reicht nach UNO-Angaben aber weiterhin hinten und vorne nicht. Aus Verzweiflung würden Menschen aus unsauberen Quellen trinken. Viele können sich kaum noch waschen. Krankheiten wie Durchfall und Hautinfektionen breiteten sich aus.

    Statt dem Minimum von sieben Litern pro Tag – für Trinken, Waschen, Kochen – haben die Menschen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vielerorts nur weniger als zwei Liter zur Verfügung.

    Nach einer Vereinbarung zwischen der palästinensischen Wasserbehörde und dem israelischen Militär laufe seit dem 7. Dezember auch eine Entsalzungsanlage im mittleren Teil des Gazastreifens wieder. Tagelang hätten Bedienstete das Gelände wegen der Kämpfe nicht erreichen können.

    Menschen stehen an einer Wasserausgabestelle in Chan Junis im südlichen Gazastreifen Schlange. Aufnahme vom 19. November. 
    Menschen stehen an einer Wasserausgabestelle in Chan Junis im südlichen Gazastreifen Schlange. Aufnahme vom 19. November. 
    Bild: AP
  • 9.07 Uhr

    UNO-Helfer: «Es ist wirklich eine humanitäre Katastrophe»

    Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) kann nach eigenen Angaben für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen fast keine humanitäre Hilfe mehr leisten. «Es ist ein Tropfen auf den heissen Stein», sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros der WFP, am Sonntag in Dubai, wo es ein Warenlager für die Gaza-Hilfe betreibt.

    Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober sind nach seinen Angaben insgesamt nur gut 1800 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt. «Zu Friedenszeiten waren das 10'000 pro Monat», sagte er.

    Nun fehle im Gazastreifen seit Wochen alles Wesentliche, sagte Frick weiter: Lebensmittel, Wasser, Medikamente, medizinische Betreuung. «Es ist wirklich eine humanitäre Katastrophe, was sich da abspielt. Und wenn das so weitergeht, ist natürlich Hunger eine der grössten Gefahren.»

    Auf die Frage, ob von der Hilfe nicht auch die islamistische Hamas profitiere, die von Israel bekämpft wird, sagte Frick: «Die UNO arbeitet im Gazastreifen seit über 60 Jahren. Wir haben sehr robuste Systeme, sodass wir wissen, dass unsere Hilfe tatsächlich an die Menschen kommt, die es am nötigsten haben. Wir sind da sehr gut informiert.»

    Momentan bekomme man noch Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen, aber die Güter zu verteilen sei enorm schwierig. «Und ich erinnere mich auch daran, dass wir über 100 Kolleginnen und Kollegen bereits verloren haben in diesem Krieg.»

    Auch gebe es Schwierigkeiten mit der Kommunikation vor Ort. «Wenn der Strom ausfällt, fällt ja auch die mobile Kommunikation aus. Ich kann nur sagen, dass die Menschen, die für uns arbeiten, im Gazastreifen wirklich unter Einsatz ihres Lebens Lebensmittel dort verteilen.»

    Das UN-Ernährungsprogramm liefert nach seinen Worten zurzeit vor allem Dinge, die man sofort essen kann, etwa Energieriegel oder Dosenfisch. «Denn es macht keinen Sinn, Lebensmittel zu liefern, die erst gekocht werden müssen in einem Gebiet, in dem überhaupt kein Treibstoff mehr zur Verfügung steht.»

  • 8.47 Uhr

    Krieg überschattet auch Wahlen in Ägypten

    Der Gazakrieg überschattet auch die Präsidentenwahl in Ägypten, die am Sonntag beginnt. Es wird erwartet, dass Amtsinhaber Abdel Fattah al-Sisi die Wahl erneut für sich entscheiden wird.

    In Ägypten gibt es die Sorge, dass die zu seinem Land gehörende und an Gaza grenzende Sinai-Halbinsel zum Ausgangsort neuer Angriffe auf Israel werden könnte, wenn Bewohner*innen des Küstenstreifens wegen des Krieges dorthin flüchten. Gleichzeitig befürchtet die Regierung in Kairo, dass aus einer Massenflucht eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.

    Auslöser des Gazakrieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden bei den beispiellosen Angriffen getötet. Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und seit Ende Oktober mit einer Bodenoffensive in dem Küstengebiet, das flächenmässig in etwa so gross ist wie die Stadt München.

    Abdel Fattah al-Sisi, Präsident von Ägypten, hofft auf eine Wiederwahl.
    Abdel Fattah al-Sisi, Präsident von Ägypten, hofft auf eine Wiederwahl.
    Bild: Keystone
  • 8.43 Uhr

    Israel intensiviert Offensive im südlichen Gazastreifen

    Die israelische Armee treibt ihre Offensive gegen die radikalislamische Hamas im Süden des Gazastreifens weiter voran.

    Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete am Sonntagmorgen über neuerliche Angriffe in dem Gebiet. Die Hamas meldete «sehr heftige Luftangriffe» auf Ziele in der Nähe von Chan Junis und auf die Strasse Richtung Rafah. Während Hilfsorganisationen weiter vor einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen warnten, zeigte sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschlossen, den «gerechten Krieg» zur Vernichtung der Hamas fortzusetzen.

    Eine Quelle aus dem Umfeld der Hamas und des Islamischen Dschihad sagte der Nachrichtenagentur AFP, Mitglieder beider Islamistengruppen lieferten sich rund um Chan Junis «heftige Kämpfe» mit der israelischen Armee. Nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi «intensivierte» die Armee dort ihre Offensive. «Wir müssen den Druck erhöhen», sagte Halevi am Samstagabend. 

    Durch die Kämpfe wurden etwa 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen vertrieben. Die meisten von ihnen sind inzwischen Richtung Süden geflohen. Die Region Rafah entlang der Grenze zu Ägypten wurde zu einem riesigen Flüchtlingslager. Aufgrund der Überfüllung und der schlechten sanitären Bedingungen in den Unterkünften des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) breiten sich dort Krankheiten aus. In Genf tagt der Exekutivrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Lage in den von Israel besetzten Gebieten.

  • 8.36 Uhr

    Israel: Rund 7000 Hamas-Terroristen getötet

    Der Gazakrieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen geht auch in der neunten Woche in unvermindert brutaler Härte weiter. In der südlichen Stadt Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, sowie in Dschabalia im Norden Gazas habe die israelische Armee ihre Angriffe in der Nacht zum Sonntag fortgesetzt, meldete die «Times of Israel» unter Berufung auf palästinensische Berichte.

    Die israelischen Streitkräfte hätten inzwischen rund 7000 Hamas-Terroristen getötet, hatte am Vorabend Israels Nationaler Sicherheitsberater Zachi Hanegbi dem Sender Channel 12 gesagt. Israel macht Jagd auf Hamas-Chef Jihia al-Sinwar, der wolle, dass die Hamas bis zum bitteren Ende kämpft.

    Zerstörte Gebäude nach einem Luftschlag auf eine Ortschaft im nördlichen Gazastreifen.
    Zerstörte Gebäude nach einem Luftschlag auf eine Ortschaft im nördlichen Gazastreifen.
    Bild. EPA

    Sinwar soll sich kurz nach Beginn des Krieges in einem Hilfskonvoi in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens abgesetzt haben, meldeten israelische Zeitungen unter Berufung auf Informationen des Senders Kan.

    Israels Armee will den Eindruck vermitteln, dass die Hamas ins Schwanken geraten ist. Armeesprecher Daniel Hagari erklärte, Terroristen und Hamas-Kommandeure, die sich ergeben haben, hätten ausgesagt, dass sich ihre Kämpfer in einer «schwierigen Lage» befänden und die Hamas-Führung unter Sinwar die «Realität leugnet». Keine dieser Angaben kann von unabhängiger Seite überprüft werden.

  • Sonntag, 10. Dezember, 1.45 Uhr

    Anhörung zu Antisemitismus: Universitäts-Präsidentin in USA nimmt den Hut

    Nach heftiger Kritik an ihrem Auftritt bei einer Kongress-Anhörung zu Antisemitismus an Elite-Universitäten in den USA zieht die Präsidentin der University of Pennsylvania, Liz Magill, persönliche Konsequenzen.

    Wie die Universität am Samstag mitteilte, tritt die 57 Jahre alte Juristin als Präsidentin zurück. Eine Begründung wurde zunächst nicht genannt. Sie lege das Amt freiwillig nieder, bleibe aber festes Mitglied der juristischen Fakultät, hiess es.

    Magill war am Dienstag gemeinsam mit den Präsidentinnen von Harvard und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu einer Anhörung im US-Kongress vorgeladen worden, die auch im Zusammenhang mit dem Gazakrieg und der Debatte darüber stand.

    In dem von den Republikanern geführten Bildungsausschuss waren Magill und die anderen Präsidentinnen unter anderem gefragt worden, ob der «Aufruf zum Völkermord an den Juden» an ihren Universitäten gegen Richtlinien zu Mobbing und Belästigung verstosse. Dass keine der Frauen die Frage mit einem klaren «Ja» beantwortete, sorgte für grosse Empörung.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Samstag

  • 21.30 Uhr

    Washington gewährt Israel am Kongress vorbei «Notfall»-Lieferung von Munition

    Die US-Regierung hat den Verkauf von fast 14’000 Schuss Panzermunition an Israel genehmigt. Der Kongress sei am Vortag über den Verkauf von 13’981 Schuss Panzermunition und zugehöriger Ausrüstung im Wert von 106,5 Millionen Dollar informiert worden, teilten Aussenministerium und Verteidigungsministerium am Samstag in Washington mit. Die oppositionellen Republikaner blockieren einen Antrag der Regierung von Präsident Joe Biden auf neue Militärausgaben für Israel und die Ukraine.

    Das Aussenministerium teilte mit, Aussenminister Antony Blinken habe festgestellt, dass «ein Notfall vorliegt, der den sofortigen Verkauf der Waffen an die israelische Regierung erfordert». Daher sei auf die übliche Überprüfung durch den Kongress verzichtet worden. Der Verkauf aus Beständen der US-Armee werde von Israel «als Abschreckung gegen regionale Bedrohungen und zur Stärkung seiner Landesverteidigung» eingesetzt und werde «das grundlegende militärische Gleichgewicht in der Region nicht verändern».

  • 19.58 Uhr

    Netanjahu lobt USA für Veto im UN-Sicherheitsrat gegen Feuerpause

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Washington für sein Veto gegen eine humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg gelobt. «Ich schätze die korrekte Haltung der USA hoch ein, die sie im UN-Sicherheitsrat eingenommen haben», schrieb der Politiker in einer Stellungnahme, die sein Amt am Samstagabend veröffentlichte.

    Washington hatte tags zuvor im Spitzengremium der Weltorganisation einen von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Resolutionsentwurf mit einem Veto zum Scheitern gebracht. Das Dokument hätte einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg vorgesehen, um der unter den Kampfhandlungen schwer leidenden palästinensischen Zivilbevölkerung eine Atempause zu gewähren. Zuvor waren bereits ähnliche Vorstösse am Widerstand der USA gescheitert.

    Andere Länder müssten verstehen, dass es unmöglich ist, einerseits die Eliminierung der Hamas zu unterstützen und andererseits nach einem Anhalten des Krieges zu rufen, was die Eliminierung der Hamas verhindern würde, schrieb Netanjahu. «Deshalb wird Israel unseren gerechten Krieg zur Eliminierung der Hamas fortsetzen und die anderen Kriegsziele erreichen, die wir uns gesetzt haben.»

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobt die USA für ihr Veto im UN-Sicherheitsrat. (Archivbild)
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobt die USA für ihr Veto im UN-Sicherheitsrat. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 19.25 Uhr

    Hamas-Terroristen kapitulieren

    Kämpfer der Hamas kapitulieren vor den israelischen Panzern und Schützenpanzern. Ein Video des Nachrichtendienstes  «Visegrád 24» auf X zeigt, wie Hamas-Kämpfer in Unterhosen ihre Waffen aushändigen.

  • 18.57 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in London für Gaza-Waffenstillstand

    Zehntausende Menschen haben bei einer pro-palästinensischen Demonstration in London einen Waffenstillstand im Gazakrieg gefordert. Nach Angaben der Metropolitan Police beteiligten sich am Samstag rund 40’000 Menschen daran. Bis zum späten Nachmittag habe es 13 Festnahmen gegeben, teilte die Polizei beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) mit. Grund dafür seien beleidigende Plakate oder auch Drogenbesitz gewesen. Ein Mann sei festgenommen worden, weil Israel auf einem Plakat mit Deutschland im Nationalsozialismus verglichen worden sei.

  • 18.07 Uhr

    Huthi-Rebellen drohen mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer

    Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. In einer Erklärung vom Samstagabend hiess es, nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Alle anderen würden zum «legitimen Zielen unserer Streitkräfte».

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

  • 17.49 Uhr

    Hunderte fordern in Bern einen Waffenstillstand im Nahostkonflikt

    Auf der Schützenmatte in Bern haben am späten Samstagnachmittag mehrere Hundert Personen einen Waffenstillstand und den Stopp der Gewalt im Krieg zwischen Israel und der Hamas gefordert. Im Mittelpunkt stand der Frieden, ohne Partei für die eine oder die andere Seite zu ergreifen.

    Die Teilnehmenden folgten einem Aufruf der Gruppe Schweiz ohne Armee (Gsoa) und der Jüdischen Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina (Jvjp). Die Kundgebung begann bei Einbruch der Dunkelheit und bei leichtem Regen. Viele trugen eine Friedensfahne oder hielten eine Kerze, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

    Die Teilnehmenden forderten die Freilassung der in Gaza verbleibenden Geiseln und der in Israel «willkürlich inhaftierten» palästinensischen Gefangenen. Weiter verlangten sie die Durchsetzung der Menschenrechte und des Völkerrechts sowie die Gewährung humanitärer Hilfe und ein Ende der Blockade.

  • 17.21 Uhr

    «Es sind zu wenige» – Demonstration in Berlin gegen Antisemitismus

    Gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus sind am Sonntag in Berlin mehrere Tausend Menschen auf die Strasse gegangen. Unter dem Motto «Nie wieder ist jetzt» liefen sie bei teils strömendem Regen vom Grossen Stern im Tiergarten zum Brandenburger Tor. Die Polizei sprach von etwa 3200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die privaten Veranstalter gingen von bis zu 11’000 aus.

    Die Veranstaltung war unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt worden. Der Publizist Michel Friedman sagte mit Blick auf die Teilnehmerzahl unter Beifall: «Es sind zu wenige, die gekommen sind.»

    Hinter einem Banner «Nie wieder ist jetzt - Deutschland steht auf» zogen die Menschen über die Strasse des 17. Juni. In der ersten Reihe waren unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der Schlagersänger Roland Kaiser und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dabei. «Ich erkenne zuweilen dieses Land nicht wieder. Es ist etwas aus den Fugen geraten», sagte der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster. «Es ist noch die Gelegenheit, dies zu reparieren, doch dafür muss man sich auch eingestehen, was in den letzten Jahren schiefgelaufen ist, was man nicht hat sehen können oder wollen.»

    Unterstützung gab es von SPD-Politiker Heil. «Wir sind viele, aber zu viele Anständige sind zu leise», sagte er. «Wir brauchen keine anständige, schweigende Mehrheit. Wir brauchen eine deutlich laute Mehrheit, die jetzt aufsteht und nicht später.» Es müsse Schluss sein mit Antisemitismus. «Wir müssen Ernst machen damit», so Heil.

  • 17.09 Uhr

    Spital in Gaza von Zahl der Toten und Verletzten überwältigt

    Das Nasser-Spital in der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen ist nach Darstellung seines Direktors wegen der vielen Kriegsopfer nicht mehr Herr der Lage. «Wir haben die Kontrolle verloren», sagte Nahe Abu Taima der britischen BBC. «In der Notaufnahme kommen Hunderte Verletzte und Märtyrer (Tote) an», fügte er hinzu. Aufgrund der Notlage sei das Krankenhauspersonal gezwungen, Verletzte auf den Gängen zu behandeln. Ausserdem fehle es an medizinischem Bedarf.

  • 16.34 Uhr

    Putin und Al-Sisi wollen sich für Waffenruhe einsetzen

    Ägypten und Russland wollen sich nach ägyptischen Angaben für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg einsetzen. Die Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und Wladimir Putin hätten in einem Telefonat ausserdem betont, dass die internationale Gemeinschaft diesbezüglich Verantwortung übernehmen müsse, teilte Al-Sisis Sprecher am Samstag mit.

    Am Freitag war im Weltsicherheitsrat ein von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachter Resolutionsentwurf zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg gescheitert; die USA als Verbündeter Israels hatten ein Veto eingelegt.

    Auch die am Sonntag beginnende Präsidentschaftswahl in Ägypten wird vom Krieg im Nachbarland überschattet. Die Regierung in Kairo hat Israel mehrmals vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens gewarnt. Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte. Trotz einer schweren Wirtschaftskrise erhält Präsident Al-Sisi durch seine Politik im Gaza-Krieg wieder mehr Zuspruch aus der Bevölkerung.

    Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen.

  • 16.10 Uhr

    Menschen im Gazastreifen berichten von Lebensmittelknappheit

    Einwohner des Gazastreifens haben am Samstag angesichts der in Folge der Kämpfe schwer ins Stocken geratenen Hilfslieferungen in das Küstengebiet von extremer Lebensmittelknappheit berichtet. «Ich bin sehr hungrig», sagte Mustafa al-Nadschar, der in einer von den Vereinten Nationen betriebenen Schule im weitgehend zerstörten Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens Unterschlupf gefunden hat. «Wir leben von Konserven und Keksen und das reicht nicht aus», sagte er. Während die Erwachsenen mit dem Hunger zurechtkämen, sei es «extrem schwierig und schmerzhaft, wenn man seinen kleinen Sohn oder seine kleine Tochter weinen sieht, weil sie hungrig sind und man nichts tun kann», sagte er.

  • 14.32 Uhr

    Palästinenserpräsident Abbas nach US-Veto: USA für Blutvergiessen mitverantwortlich

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat das Veto der USA im UN-Sicherheitsrat gegen eine Resolution über eine Waffenruhe im Gazastreifen als «unmoralisch» verurteilt. Er mache die USA mitverantwortlich «für das Blutvergiessen von palästinensischen Kindern, Frauen und älteren Menschen im Gazastreifen durch die israelischen Besatzungstruppen», wurde Abbas am Samstag von seinem Büro in Ramallah im besetzten Westjordanland zitiert.

    Mit ihrer Politik machten sich die USA mitschuldig an «Verbrechen des Völkermords, der ethnischen Säuberungen sowie an Kriegsverbrechen der israelischen Besatzungstruppen in Gaza, dem Westjordanland und Jerusalem», hiess es in der Erklärung weiter. Diese Politik werde zu einer «Gefahr für die Welt und einer Bedrohung für Sicherheit und Frieden weltweit».

    Die USA hatten am Freitag mit ihrem Veto eine Resolution im UN-Sicherheitsrat blockiert, die eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen forderte. Die Forderung sei «realitätsfremd» und «hätte vor Ort nichts verändert», sagte der stellvertretende UN-Botschafter der USA, Robert Wood, in New York.

  • 14.17 Uhr

    Landung von Passagierflugzeug in Tel Aviv während Raketenangriffen

    Die Landung eines Passagierflugzeugs auf dem Flughafen Tel Aviv während heftiger Raketenangriffe auf den Grossraum der Stadt hat für Aufsehen gesorgt. Das israelische Fernsehen veröffentlichte am Samstag ein Video, auf dem das Flugzeug im Landeanflug zu sehen ist. Im Hintergrund ist zu sehen, wie die Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen abfängt. Das Fernsehen veröffentlichte das Video vom Freitagabend nach Aufhebung einer Nachrichtensperre. Ob eine akute Gefährdung des Fliegers bestand, war unklar.

    Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatten zahlreiche internationale Fluglinien ihre Israel-Flüge wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Vor allem die israelische Fluggesellschaft El Al stellt jedoch weiterhin regelmässige Flüge aus und nach Tel Aviv zur Verfügung. El Al hatte als erste Fluggesellschaft schon vor zwei Jahrzehnten damit begonnen, seine zivilen Passagierflugzeuge mit einem Raketenabwehrsystem auszustatten.

  • 14.11 Uhr

    25-jährige Geisel im Gazastreifen für tot erklärt

    Ein 25-jähriger Israeli ist nach Informationen der Geiselfamilien in der Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen ermordet worden. Das Forum der Geiselfamilien sowie der Ortschaft Kibbuz Beeri, aus der der junge Mann stammte, teilten dies am Samstag mit. Der Student war am 7. Oktober von Terroristen aus dem Grenzort in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Grossmutter und sein Bruder wurden bei dem Massaker der Hamas ermordet.

    Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten am Freitag ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende ist eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden behaupteten, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.

    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Freitag mitgeteilt, zwei israelische Soldaten seien bei einem Einsatz zur Rettung von Geiseln schwer verletzt worden. «Wir haben bei dieser Operation keine Geiseln gerettet», sagte er.

  • 13.15 Uhr

    Zwei Palästinenser bei Militäreinsätzen im Westjordanland getötet

    Israelische Soldaten sollen bei einem Einsatz im Westjordanland nahe der Stadt Hebron am Samstag einen 25-jährigen Palästinenser erschossen haben. So berichteten es die palästinensischen Gesundheitsbehörden. Die Umstände waren zunächst unklar – das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

    Ebenfalls am Samstag erlag ein weiterer 25-jähriger Palästinenser Verletzungen, die er bei einer Razzia des israelischen Militärs zur Festnahme von Extremisten am Freitag im Flüchtlingslager Faraa erlitten hatte. Die Gesamtzahl der Toten bei diesem Einsatz stieg damit auf sieben. Unter den Getöteten war ein lokaler Kommandeur der radikalen Al-Aksa-Märtyrerbrigaden.

  • 12.54 Uhr

    Israelischer Oppositionsführer wirft UNO-Chef Antisemitismus vor

    Der israelische Oppositionsführer hat UNO-Generalsekretär António Guterres Antisemitismus vorgeworfen. Davor hatte Guterres in einem aussergewöhnlichen Schritt den UNO-Sicherheitsrat zum Handeln im Gazakrieg aufgefordert.

    Jair Lapid schrieb am Samstag auf der Plattform X mit Blick auf den Artikel 99, den Guterres mit dem Ziel eines humanitären Waffenstillstands bemüht hatte, dieser sei seit Jahrzehnten nicht vom UNO-Generalsekretär angewandt worden. «Nicht, als eine halbe Million Menschen in Syrien getötet wurden, mehr als vier Millionen im Kongo getötet, 450'000 in Darfur geschlachtet wurden oder als in der Ukraine Zehntausende getötet wurden und Millionen flohen.»

    Lapid schrieb weiter: «Nur wenn Israel sich verteidigt, nachdem unsere Kinder von brutalen Terroristen ermordet und unsere Leute als Geiseln genommen wurden, beschliesst der UNO-Generalsekretär plötzlich, den Artikel 99 anzuwenden, um der Hamas zu helfen. Woher wissen wir, dass es Antisemitismus ist? Weil es keine andere rationale Erklärung gibt.»

    Artikel 99 der UNO-Charta erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf «jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann». Guterres wollte so wegen der dramatischen Lage der Zivilbevölkerung einen sofortigen humanitären Waffenstillstand erreichen. Ein entsprechender Resolutionsentwurf scheiterte aber am Freitag im UNO-Sicherheitsrat.

  • 12.12 Uhr

    Islamische Staaten machen Druck auf die USA

    Arabische und islamische Länder haben die USA aufgefordert, mehr Druck auf Israel für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg auszuüben. US-Aussenminister Antony Blinken hatte am Freitag Vertreter eines arabisch-islamischen Komitees in Washington empfangen, dem die Aussenminister mehrerer Länder sowie die Generalsekretäre der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) angehören.

    Das katarische Aussenministerium teilte am Samstag dazu mit, die Delegation habe die USA aufgefordert, «eine umfassendere Rolle dabei zu spielen, die israelische Besatzung zu einem sofortigen Waffenstillstand zu drängen». Zudem sei Enttäuschung über das erneute Scheitern eines Resolutionsentwurfs für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat geäussert worden.

    Trotz der verheerenden Lage der Zivilist*innen im Gazastreifen war im Weltsicherheitsrat am Freitag ein Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand gescheitert. Die USA als Israels Verbündeter hatten ihr Veto gegen den von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Entwurf eingelegt.

    Blinken wiederum schrieb auf der Online-Plattform X am Samstag, er habe mit der Delegation über die Bemühungen, die humanitären Bedürfnisse im Gazastreifen zu erfüllen, gesprochen. Zudem sei es um das «gemeinsame Ziel» eines palästinensischen Staates neben Israel gegangen.

    Die Kontaktgruppe war bei einem Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten Anfang November ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, sich für ein Ende des Gaza-Krieges einzusetzen.

  • 11 Uhr

    Schutzzone für 1,8 Millionen Palästinenser kleiner als der Flughafen Zürich

    Die israelische Armee führt ihre Bodenoffensive in der südlichen Hälfte des Gazastreifens weiter voran. Die Zivilbevölkerung ist dazu aufgerufen, in einem als Sicherheitszone ausgewiesenen Gebiet namens Al-Mawasi am Mittelmeer Zuflucht zu suchen. 

    Die britische BBC berichtet nun, dass dieses Gebiet kaum für die Aufnahme so vieler Menschen geeignet sei. Rund 1,8 Millionen Menschen sind in dem ohnehin schon dicht besiedelten Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel vertrieben worden. Die meisten von ihnen befinden sich immer noch im Gazastreifen. 

    AL-Mawasi sei ein sandiger, schmaler Landstreifen, der nur 8,5 Quadratkilometer umfasse, heisst es im Bericht. Das ist eine kleinere Fläche als jene des Flughafens Zürich, der laut Betreiberangaben 9,5 Quadratmeter einnimmt.

    Die BBC konnte mit einer Palästinenserin sprechen, die in Al-Mawasi Schutz gesucht hat – und sich ernüchtert äussert. Al-Mawasi sei ein verwaister Ort, «kein Ort für Menschen».

    Die Frau dachte, sie wäre dort sicher vor dem intensiven Bombardement und den Kämpfen, aber als sie ankam, fand sie wenig bis gar keine Grundversorgung vor. «An einem Tag gibt es Wasser, an den nächsten zehn Tagen nicht, nicht einmal in den Toiletten. Das Gleiche gilt für den Strom», sagte Reem Abd Rabu der BBC. Sie schlafe auf dem nackten Boden eines Zeltes, gemeinsam mit den Mitgliedern von vier Familien. 

  • 10.57 Uhr

    Trotz Haushaltskrise: Scholz sichert Ukraine Hilfe zu

    Trotz der Haushaltskrise in Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine anhaltende Unterstützung in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zugesichert. Deutschland werde der Ukraine weiter finanziell und mit Waffen helfen, sagte Scholz am Samstag auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin. An die Adresse des russischen Präsidenten Wladimir Putin fügte er hinzu: «Er soll und er darf nicht darauf rechnen, dass wir nachlassen.»

    Deutschland müsse in der Lage sein, die Hilfe weiter fortzusetzen und möglicherweise noch Grösseres zu leisten, betonte Scholz. Man werde Entscheidungen treffen, «die uns in der Lage halten, dieses weiter zu tun».

    Deutschland gilt schon jetzt als zweitgrösster Unterstützer der Ukraine nach den USA und hat Waffen in grossem Stil geliefert, darunter Kampfpanzer, schwere Artilleriegeschütze und Luftabwehrsysteme.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht an einer SPD-Versammlung in Berlin.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht an einer SPD-Versammlung in Berlin.
    Bild: Keystone
  • 10.30 Uhr

    Palästinenser: 133 Todesopfer innert eines Tages

    Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 Menschen getötet worden. 71 Tote und 160 Verletzte seien in das Al-Aksa-Spital gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die Nasser-Klinik, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe in Chan Junis im Süden. Der Ort gilt als eine Hochburg der islamistischen Terrororganisation Hamas.

    Ein israelischer Armeesprecher veröffentlichte am Samstag in arabischer Sprache eine Aufforderung an Einwohner*innen von Wohnorten im nördlichen Gazastreifen, vor den Kämpfen in eine sicherere Gegend im westlichen Teil der Stadt Gaza zu fliehen. Man werde ausserdem eine Evakuierung aus Chan Junis in Richtung Westen ermöglichen, hiess es in der Mitteilung. In der Stadt Rafah werden man vom Vormittag an mit einer vierstündigen Feuerpause die Versorgung mit humanitären Hilfsgütern erlauben.

  • 10.26 Uhr

    Hilfsorganisationen kritisieren Entscheid des UNO-Sicherheitsrats

    Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben das Scheitern des Resolutionsentwurfs für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg im UNO-Sicherheitsrat scharf kritisiert.

    «Wir sind entsetzt darüber, dass es dem UNO-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, eine Resolution zu genehmigen, die einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln fordert», heisst es in einer Mitteilung aus der Nacht zum Samstag von Save the Children, Aktion gegen den Hunger, Care International und anderer Organisationen.

    Hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilist*innen in Gaza angesichts des andauernden Bombardements eine dringend benötigte Ruhepause verschafft. Es sei eine Gelegenheit gewesen, die Gewalt zu stoppen. «Gaza ist heute der tödlichste Ort für Zivilisten auf der Welt», hiess es weiter.

    Trotz der verheerenden Lage der Zivilisten im Gazastreifen war im Weltsicherheitsrat am Freitag ein Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazakrieg gescheitert. 13 der 15 Mitglieder des UNO-Gremiums hatten in New York zwar dafür gestimmt, aber die USA als Israels Verbündeter hatten ihr Veto gegen den von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Entwurf eingelegt. Grossbritannien enthielt sich der Stimme.

  • 9.03 Uhr

    Erneuter Beschuss an Grenze zwischen Israel und Libanon

    Der Beschuss an Israels Grenze zum Libanon geht weiter. Nach neuen Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet habe die Armee auf die Orte zurückgefeuert, von denen aus die Angriffe erfolgt seien, teilte das israelische Militär am Samstag mit.

    In der Nacht hätten israelische Kampfjets ausserdem eine Reihe von Zielen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Das Militär sprach von «Terrorzielen», darunter Kommando- und Kontrollzentralen der Hisbollah. Es gab zunächst auf beiden Seiten keine Berichte über mögliche Opfer.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

  • Samstag, 9. Dezember, 2 Uhr

    UNO-Vertreter: «Recht und Ordnung» im Gazastreifen seien zusammengebrochen

    Im Gaza-Krieg steht die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigsten nach Darstellung des Welternährungsprogramms (WFP) vor dem Kollaps. «Es gibt nicht genug Essen. Die Menschen hungern», schrieb der Vize-Direktor des WFP, Carl Skau auf X.

    Sein Team habe zwar mehr als eine Million Menschen erreicht, «aber die Situation ist unhaltbar. Wir brauchen unsere Hilfsgüter und einen humanitären Waffenstillstand», schrieb Skau, nachdem er sich am Freitag in Gaza ein Bild von der katastrophalen Lage gemacht hatte. Es herrsche Chaos und Verzweiflung, Familien lebten auf den Strassen.

    Da nur ein Bruchteil der nötigen Nahrungsmittel in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelange, es an Treibstoff mangele und niemand sicher sei, «können wir unsere Arbeit nicht machen», fuhr Skau in einer Mitteilung des WFP weiter fort. An den Verteilungsstellen für humanitäre Hilfsgüter drängten sich Tausende verzweifelter, hungernder Menschen. In den Lagerstätten herrsche Verwirrung, die Notunterkünfte seien überfüllt. In einem entsprechenden Zustand befänden sich die Toiletten. Dazu jeden Tag im Hintergrund das dumpfe Donnern der Bombenangriffe, schildert Skau.

    «Da Recht und Ordnung zusammengebrochen sind, ist jede sinnvolle humanitäre Aktion unmöglich», bilanzierte Skau seine Beobachtungen. Die Menschen im Gazastreifen lebten unter ungesunden Bedingungen in Notunterkünften oder auf der Strasse, während der Winter nahe. «Sie sind krank und haben nicht genug zu essen», beklagte Skau.

    «Bei einer Lebensmittelausgabe erzählte mir eine Frau, dass sie mit neun anderen Familien in einer Wohnung lebt. Sie wechseln sich nachts beim Schlafen ab, weil sich nicht alle gleichzeitig hinlegen können», berichtet der WFP-Vizedirektor. Auf einem Friedhof habe er gesehen, wie Menschen die Bäume fällten, um sie als Brennholz zu verwenden.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Freitag

  • 21.15 Uhr

    Untersuchung: Reuters-Journalist von israelischem Panzergeschoss getötet

    Reuters-Journalist Issam Abdallah, der am 13. Oktober in einer Gruppe von Journalisten im Südlibanon unter Beschuss geriet und ums Leben kam, soll Untersuchungen zufolge von einem israelischen Panzergeschoss getötet worden sein. Das ergaben Recherchen von Reuters und AFP. Sechs weitere Journalisten waren zum Teil schwer verletzt worden.

    AFP-Journalist Dylan Collins sagte: «Wir waren sieben ganz klar gekennzeichnete Journalisten, in Pressewesten, mit Helmen, mit einem Auto, auf dem ‹TV› stand, auf offenem Gelände, gegenüber einem israelischen Militärposten. Sie wussten also, dass wir da waren.»

    Demnach feuerte eine israelische Panzerbesatzung zweimal hintereinander, die Geschosse explodierten im Abstand von 37 Sekunden. Reuters hat für seine Recherchen unter anderem Spuren vor Ort untersucht. Viele Stunden an Videomaterial von acht verschiedenen Medien sowie Hunderte Fotos wurden ausgewertet, darunter hochauflösende Satellitenbilder.

    Das unabhängige niederländische Institut TNO, das unter anderem auch Munition und Waffen für das niederländische Verteidigungsministerium testet, untersuchte Munitionsfragmente. Zudem nahmen sie bis dahin unveröffentlichtes Material des italienischen Fernsehsenders Rai unter die Lupe, das den zweiten Einschlag zeigen soll sowie Audio vom Livesignal des Senders Al Jazeera.

    Das israelische Militär teilte mit, der Beschuss habe sich in einem Kampfgebiet ereignet. Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz hätten zu dem damaligen Zeitpunkt angegriffen. Israelische Truppen hätten das Feuer eröffnet, um ein Eindringen der Hisbollah-Kämpfer nach Israel zu verhindern. Die israelische Regierung erklärte, nicht auf Zivilisten zu zielen.

    Die Reporter wollten über die bewaffneten Auseinandersetzungen in dem Grenzgebiet berichten, zu denen es nach dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober gekommen war. Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RSF) hatte bereits Ende Oktober unter Berufung auf eine eigene Analyse mitgeteilt, Abdallahs Tod sei durch einen gezielten Angriff aus Richtung der israelischen Grenze verursacht worden. Menschenrechtsorganisationen sprachen von einem möglichen Kriegsverbrechen.

    Untersuchung: Reuters-Journalist von israelischem Panzergeschoss getötet

    Untersuchung: Reuters-Journalist von israelischem Panzergeschoss getötet

    STORY: Am 13. Oktober 2023 geriet eine Gruppe von Journalisten im Südlibanon unter Beschuss. Issam Abdallah, Videoreporter der Nachrichtenagentur Reuters starb, sechs weitere Journalisten wurden zum Teil schwer verletzt. Zwei weitere Reuters-Kollegen, zwei Mitarbeiter des Fernsehsenders Al-Jazeera sowie eine Fotografin der französischen Nachrichtenagentur AFP und ihr Videokollege. Dylan Collins, AFP-Journalist: «Wir waren sieben ganz klar gekennzeichnete Journalisten, in Pressewesten, mit Helmen, mit einem Auto, auf dem 'TV' stand, auf offenem Gelände, gegenüber einem israelischen Militärposten. Sie wussten also, dass wir da waren.» Nach Recherchen von Reuters und AFP wurde Abdallah durch ein israelisches Panzergeschoss getötet. Demnach feuerte eine israelische Panzerbesatzung zweimal hintereinander, die Geschosse explodierten im Abstand von 37 Sekunden. Reuters hat für seine Recherchen unter anderem Spuren vor Ort untersucht. Viele Stunden an Videomaterial von acht verschiedenen Medien sowie Hunderte Fotos wurden ausgewertet, darunter hochauflösende Satellitenbilder. Das unabhängige niederländische Institut TNO, das unter anderem auch Munition und Waffen für das niederländische Verteidigungsministerium testet, untersuchte Munitionsfragmente. Zudem nahmen sie bis dahin unveröffentlichtes Material des italienischen Fernsehsenders Rai unter die Lupe, das den zweiten Einschlag zeigen soll sowie Audio vom Livesignal des Senders Al Jazeera. Erik Kroon, Forscher des Instituts TNO: «Die drei wichtigsten Ergebnisse unserer Untersuchung sind, dass beide Schüsse von derselben Position aus abgefeuert wurden, dass wir die Art der Munition eine 120-mm-Panzermunition eingrenzen konnten und dass wir den Abschusspunkt bestimmen konnten: direkt hinter der blauen UN-Linie.» Laut den Recherchen handelt es sich um Munition, wie sie die israelische Armee benutzt. AFP erklärte, die von Reuters zusammengestellten Beweise bestätigten eine eigene Untersuchung. Reuters-Chefredakteurin Alessandra Galloni sagte am Donnerstag: «Wir verurteilen Issams Ermordung und fordern Israel auf, zu erklären, wie es dazu kommen konnte. Die Verantwortlichen für seinen Tod und die Verwundung unserer Kollegen Thaier Al-Sudani und Maher Nazeh müssen zur Rechenschaft gezogen werden.» Das israelische Militär teilte am Freitag mit, der Beschuss habe sich in einem Kampfgebiet ereignet. Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz hätten zu dem damaligen Zeitpunkt angegriffen. Israelische Truppen hätten das Feuer eröffnet, um ein Eindringen der Hisbollah-Kämpfer nach Israel zu verhindern. Die israelische Regierung erklärte, nicht auf Zivilisten zu zielen. Die Reporter wollten über die bewaffneten Auseinandersetzungen in dem Grenzgebiet berichten, zu denen es nach dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober gekommen war. Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RSF) hatte bereits Ende Oktober unter Berufung auf eine eigene Analyse mitgeteilt, Abdallahs Tod sei durch einen gezielten Angriff aus Richtung der israelischen Grenze verursacht worden. Menschenrechtsorganisationen sprachen von einem möglichen Kriegsverbrechen.

    08.12.2023

  • 20.44 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 17’490

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17’487 gestiegen. Mehr als 46’000 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag mit. Zahlreiche Menschen würden zudem weiter vermisst - viele werden unter Trümmern vermutet. Am Donnerstag hatte die Behörde noch von fast 17’200 Toten gesprochen.

    Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 20.34 Uhr

    Rakete schlägt im Zentrum von Tel Aviv ein

    Eine im Gazastreifen abgefeuerte Rakete ist am Freitag im Zentrum von Tel Aviv eingeschlagen. Ein geparktes Auto wurde beschädigt, verletzt wurde anscheinend niemand. Polizei und Kriminaltechniker waren vor Ort, um Trümmer und Überreste der Rakete zu beseitigen.

  • 20.05 Uhr

    Zwei Soldaten bei Versuch von Geiselbefreiung in Gaza schwer verletzt

    Zwei israelische Soldaten sind bei dem Versuch, von der islamistischen Hamas verschleppte Geiseln im Gazastreifen zu befreien, schwer verletzt worden. Bei dem Einsatz in dem abgeriegelten Küstenstreifen seien zahlreiche Hamas-Terroristen getötet worden, die an der Entführung der Geiseln beteiligt gewesen sein sollen, sagte Israels Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend. Allerdings gelang es den Soldaten nicht, Geiseln zu befreien. Die verletzten Soldaten werden im Krankenhaus behandelt.

    Die Truppen stürmten nach Hagaris Worten in der vergangenen Nacht ein Hamas-Gelände im Gazastreifen, in dem sie Geiseln vermuteten. Deren Befreiung scheiterte jedoch aus nicht genannten Gründen. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, dass zu dem Zeitpunkt keine Geiseln auf dem Gelände gewesen seien.

    «Wir werden weiterhin auf verschiedene Art und Weise handeln, sowohl operativ als auch nachrichtendienstlich, um alle Geiseln nach Hause zu bringen und um Informationen über sie zu erhalten», sagte Hagari.

  • 18.56 Uhr

    Ministerium: Sechs Palästinenser im Westjordanland getötet

    Bei einer Razzia des israelischen Militärs zur Verhaftung mutmasslicher Extremisten im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sechs Palästinenser getötet worden. Bewohner berichteten, israelische Sicherheitskräfte hätten am Freitagmorgen das Flüchtlingslager Faraa nahe der Stadt Tubas betreten. Es sei zu einem Feuergefecht zwischen Soldaten und palästinensischen Extremisten gekommen. Jugendliche hätten zudem Steine auf gepanzerte Fahrzeuge geworfen und Reifen in Brand gesteckt.

    Das israelische Militär wollte sich zunächst nicht zu einer Kommentaranfrage äussern. Zuletzt hatten die Razzien im Westjordanland während des laufenden Gaza-Kriegs zugenommen.

    Unter den Toten vom Freitag waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein 14-jähriger Junge und der Gründer der sogenannten Al-Aksa-Märtyrer-Brigade, einer bewaffneten Splittergruppe der palästinensischen Partei Fatah. Nach Angaben einer palästinensischen Aktivistengruppe gab es am Freitag an mehreren Orten Razzien. Dabei seien 32 Menschen verhaftet worden, darunter zwei in Faraa.

  • 18.49 Uhr

    Wieder Raketenalarm in Tel Aviv und an Israels Grenze zu Gaza

    In Israel hat es erneut Raketenalarm gegeben. Am Freitagnachmittag heulten Armeeangaben zufolge auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wieder die Sirenen. Im Zentrum der Stadt waren laute Explosionen zu hören. Israelischen Medien zufolge waren in der Stadt bereits zuvor Explosionen zu hören gewesen. Grund war demnach, dass von der Hamas abgefeuerte Geschosse im Mittelmeer gelandet seien.

    Zeitgleich veröffentlichte der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, in seinem Telegram-Kanal ein Propagandavideo, in dem ein Lager mit zahlreichen Raketen sowie Männer in Uniform zu sehen sind. Sie bestücken mehrere Raketenwerfer – im Hintergrund sind Sirenen zu hören. Am Ende ist in hebräischer Schrift zu lesen: «Tel Aviv wird brennen, bevor es befreit wird.»

    Auch in Orten an der Grenze zum Gazastreifen gab es laut Armee mehrfach Raketenalarm. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen nehmen israelischen Medien zufolge aber inzwischen spürbar ab.

  • 18.37 Uhr

    Israelischer Soldat nach Schüssen in Westjordanland verletzt

    Bei einem Angriff im Westjordanland ist ein israelischer Soldat verletzt worden. Israels Armee teilte am Freitag mit, dass Unbekannte an einem Militärposten nahe der Stadt Ya'bad Schüsse auf Soldaten abgegeben hätten. «Die Soldaten reagierten mit scharfen Schüssen auf die Terroristen», hiess es von der Armee.

    Die Suche nach den unbekannten Tätern läuft nach Angaben des Militärs noch. Die Streitkräfte hätten die Verfolgung kurz nach dem Vorfall aufgenommen. In dem umliegenden Gebiet unweit der israelischen Siedlung Mewo Dotan im Norden des Westjordanlands wurden in der Folge Strassensperren errichtet.

  • 17.23 Uhr

    EU setzt Top-Militärs der Hamas auf Terrorliste

    Die EU hat den Kommandeur des bewaffneten Arms der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, Mohammed Deif, auf seine Terrorliste gesetzt. Auch Marwan Issa wurde aufgenommen, wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht.

    Der Mitteilung zufolge müssen nun alle Gelder sowie andere finanzielle Vermögenswerte und wirtschaftliche Ressourcen dieser Personen eingefroren werden. Zudem dürften ihnen weder direkt noch indirekt Vermögenswerte und wirtschaftliche Ressourcen bereitgestellt werden.

    Mohammed Deif und Marwan Issa gelten als Hamas-Führungsfiguren und Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober, in dessen Folge rund 1200 Israelis getötet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die Organisation Hamas, die 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte, wurde von der EU bereits 2001 als Terrorgruppe eingestuft.

    Bei dem Massaker von Hamas-Terroristen am 7. Oktober wurden rund 1200 Menschen getötet. Top-Militärs der Hamas wurden nun von der EU auf die Terrorliste gesetzt. (Symbolbild)
    Bei dem Massaker von Hamas-Terroristen am 7. Oktober wurden rund 1200 Menschen getötet. Top-Militärs der Hamas wurden nun von der EU auf die Terrorliste gesetzt. (Symbolbild)
    Mahmoud Ajjour/Quds Net News/ZUMA/dpa
  • 16.58 Uhr

    Aktivisten: Vier Tote nach israelischem Drohnenangriff in Syrien

    Bei einem israelischen Drohnenangriff in Syrien sind Aktivisten zufolge vier Menschen getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, sollen sie für die proiranische Hisbollah gearbeitet haben. Die Drohne traf demnach ein Taxi im Südwesten des Landes, in dem sich die vier aufgehalten hatten. Das israelische Militär hat sich wie in diesen Fällen üblich nicht zu dem Vorfall geäussert.

  • 14.48 Uhr

    Israelische Truppen finden Waffin in Tunnel unter Al-Azhar-Uni

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben unter der Al-Azhar-Universität im Gazastreifen Waffen und einen Tunnel gefunden. Der Tunnel habe auf einer Strecke von einem Kilometer von der Universität zu einer nahe gelegenen Schule geführt, teilte das Militär am Freitag mit. Video- oder Fotobeweise dafür legte es nicht vor. Es veröffentlichte aber Fotos von Waffen, die angeblich am Ort der Universität gefunden wurden, darunter Sprengstoff und Raketenteile.

    Israel wirft der militant-islamistischen Hamas vor, Tunnel unter ziviler Infrastruktur wie Universitäten und Krankenhäusern für militärische Einsätze zu nutzen. Dem Militär zufolge wurde nahe einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens ein Hamas-Raum mit Kameras, Telefonen, Walkie-Talkies und Waffen gefunden. Zudem sei ein zusätzlicher Tunneleingang gefunden worden. Das Militär veröffentlichte ein Foto, auf dem der Eingang zu einem unterirdischen Gang zu sehen war. Eine Leiter führte darauf nach unten.

  • 13.41 Uhr

    Ein Drittel der Gebäude im Gaza-Streifen zerstört

    Israel betont stets, Ziel ihrer Angriffe sei die Hamas und nicht die Zivilbevölkerung. Am schwersten bezahlt aber diese für den Versuch der Armee, die Hamas zu zerschlagen.

    Rund ein Drittel der Gebäude sind seit dem Beginn der israelischen Offensive zerstört worden. Das zeigt eine Analyse von Satelliten-Bildern. Zwei Wissenschaftler an zwei US-amerikanischen Universitäten haben Daten der Europäischen Weltraumagentur ausgewertet sowie Gebäudedaten von Microsoft und die Openstreetmap. Rund 100'000 Gebeäude von insgesamt 290'000 im Gaza-Streifen haben sie als zerstört erkannt, schreibt der «Tages-Anzeiger».

    Laut der israelischen Armee sind bislang rund 5000 Hamas-Kämpfer gefallen, ein Sechstel der geschätzt 30'000 Mann starken Truppe. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gibt an, insgesamt seien über 17'000 Menschen bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen. Auch hier trägt also die Zivilbevölkerung die schwerste Last. 

    Smoke rises following an Israeli bombardment in the Gaza Strip, as seen from southern Israel, Saturday, Dec. 2, 2023. (AP Photo/Leo Correa)
    Smoke rises following an Israeli bombardment in the Gaza Strip, as seen from southern Israel, Saturday, Dec. 2, 2023. (AP Photo/Leo Correa)
    KEYSTONE
  • 9.41 Uhr

    Israel setzt Bombardement und Suche nach Hamas-Chef fort

    Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 450 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit.

    Die Truppen seien weiter dabei, Tunnelschächte, Waffen und weitere Infrastruktur von Terroristen auszumachen und zu zerstören. In der Nacht seien zudem vom Meer aus Marine- und Geheimdienstkapazitäten der islamistischen Hamas mit Präzisionsmunition getroffen worden.

    In der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis, die als eine Hochburg der Hamas unter ihrem Chef Jihia al-Sinwar gilt, seien dessen Terroristen aus der Luft mit Präzisionsschlägen beschossen worden, hiess es. Die gezielten Schläge der Luftwaffe hätten zwei Stunden lang angedauert.

    Zerstörte Gebäude nach einem israelischem Luftangriff auf den Gaza-Streifen am 7. Dezember 2023.
    Zerstörte Gebäude nach einem israelischem Luftangriff auf den Gaza-Streifen am 7. Dezember 2023.
    KEYSTONE

    Es sei nur «eine Frage der Zeit», bis man Sinwar finde, hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochabend nach der Umstellung von Sinwars Haus durch die Armee erklärt. Experten vermuten, dass sich Sinwar und seine Führungsriege in einem weit verzweigten Tunnelnetz unter Gaza verschanzt haben. Auch zahlreiche der noch 138 festgehaltenen Geiseln werden dort vermutet.

    Sinwar gilt gemeinsam mit Mohammed Deif, Kommandeur des bewaffneten Arms der Terrororganisation Hamas, als Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober, in dessen Folge rund 1200 Israelis getötet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israels Armee soll jetzt beide Männer aufspüren.

  • 4 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen appellieren an die Schweiz

    Der Chef der Organisation Ärzte ohne Grenzen hat an die Verantwortung der Schweiz als «Verteidigerin der internationalen Menschenrechte» appelliert. Sie solle Regierungen daran erinnern, dass auch im Krieg Regeln gelten.

    Die Nichtregierungsorganisation (NGO) wolle nicht auf bestimmte Regierungen zeigen, sagte Christos Christou in einem Interview mit CH Media. Die Organisation habe Briefe an viele Länder geschickt, auch an die Schweiz. «Wir fordern sie alle dazu auf, ihr Bestes zu geben.»

  • 0.40 Uhr

    Blinken ruft Israel erneut zu mehr Schutz von Zivilisten in Gaza auf

    US-Aussenminister Antony Blinken hat Israel erneut aufgerufen, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. Die israelische Führung habe zwar wichtige zusätzliche Schritte in diese Richtung unternommen, sagte Blinken am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen David Cameron in Washington. Es gebe aber nach wie vor eine Lücke zwischen dem, was er bei seinem jüngsten Besuch in Tel Aviv angeregt habe und was an tatsächlichen Ergebnissen zu beobachten sei.

    Blinken sagte, es gehe zum Beispiel nicht nur darum, Sicherheitszonen einzurichten, sondern auch so darüber kommunizieren, dass die Menschen tatsächlich wüssten, wohin sie flüchten könnten, wann genau und auf welchem Weg. Ausserdem müsse es in solchen Sicherheitszonen Essen, Wasser und Medikamente für die geflüchteten Menschen geben.

    «Dies ist etwas, worüber wir regelmässig mit den Israelis sprechen», betonte er. Auch US-Präsident Joe Biden habe dies am Donnerstag in einem Telefonat mit Israels Premier Benjamin Netanjahu adressiert. «Wir sind uns der ausserordentlichen Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst, da Israel es mit einem terroristischen Gegner zu tun hat», der sich absichtlich unter Zivilisten mische, sagte Blinken. Trotzdem sei Israel verpflichtet, alles zu tun, um Zivilisten zu schützen.

  • 21.53 Uhr

    Knapp 70 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

    Neue Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung sind nach Angaben von Helfern am Donnerstag im Gazastreifen eingetroffen. 69 Lastwagen mit Hilfsgütern seien über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren, teilte der Palästinensische Rote Halbmond auf X mit. Die Laster seien mit lebenswichtigen Vorräten beladen gewesen.

    Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das Gebiet. Seit die islamistische Hamas 2007 gewaltsam die Kontrolle über den Gazastreifen an sich gerissen hat, hat Israel eine Blockade des Küstengebiets verschärft, die Ägypten mitträgt. Nach dem Massaker von Hamas-Terroristen in Israel am 7. Oktober wurde das Gebiet komplett abgeriegelt.

  • 21.26 Uhr

    Blinken: Israel muss Zahl ziviler Opfer reduzieren

    US-Aussenminister Antony Blinken hat die israelische Regierung aufgefordert, alles zu tun, um die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen zu reduzieren. Diese sei nach wie vor zu hoch, sagte Blinken am Donnerstag in einem Telefonat mit Ron Dermer, dem israelischen Minister für Strategische Fragen, wie aus dem US-Aussenministerium verlautete.

    Blinken forderte demnach ausserdem, dass Israel mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen lassen müsse. Washington sei zwar erfreut, dass es neue Treibstofflieferungen gebe, aber diese und andere Hilfstransporte müssten zahlreicher werden.

  • 21.02 Uhr

    Netanjahu droht Hisbollah: Beirut könnte zu Gaza werden

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon vor einer Ausweitung ihrer Angriffe auf Israel gewarnt. «Wenn sich die Hisbollah entscheidet, einen kompletten Krieg zu beginnen, dann wird sie eigenhändig Beirut und den südlichen Libanon, nicht weit von hier, zu Gaza und Chan Junis machen», sagte Netanjahu am Donnerstag bei einem Besuch eines Militärstützpunkts in Nordisrael.

    Kurz zuvor war ein israelischer Bauer von einer Panzerabwehrrakete aus dem Libanon getötet worden. Das israelische Militär feuerte daraufhin nach eigenen Angaben auf Stellungen der Hisbollah im Nachbarland.

  • 20.44 Uhr

    Bilder von Festgenommenen in Unterhosen im Gazastreifen in Medien

    Israelische Medien haben am Donnerstag Bilder von Dutzenden im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern in Unterhosen veröffentlicht. Die Identität der Männer war zunächst unklar. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die Viertel Dschabalia und Schedschaija im Norden des Küstenstreifens seien «Hochburgen von Terroristen und wir kämpfen gegen sie». Wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme, werde untersucht, um zu klären, «wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht». Man nehme alle fest und verhöre sie.

  • 19.51 Uhr

    Konfrontationen mit Polizei bei ultrarechtem Marsch in Jerusalem

    Zu Beginn eines Marsches ultrarechter Israelis in Jerusalem ist es am Donnerstagabend nach Augenzeugenberichten zu Konfrontationen mit der Polizei gekommen. Das israelische Fernsehen berichtete, einige Teilnehmer hätten entgegen einer Vereinbarung Schilder bei sich getragen. «Eine Kugel in den Kopf für jeden Terroristen und es gibt keine Koexistenz mit den Feinden», hiess es nach Angaben des Senders Kan auf einem der Schilder. Die Polizisten hinderten die Dutzenden Demonstranten den Angaben zufolge daran, durch die Altstadt zu marschieren.

    Mit dem Protestzug wollten die Teilnehmer unter anderem eine «Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg» fordern. Aus palästinensischer Sicht ist dies eine schwere Provokation.

  • 18.54 Uhr

    Frankreich will Schritte gegen radikale Siedler unternehmen

    Frankreich will wie bereits die USA Schritte gegen extremistische israelische Siedler unternehmen. Die Gewalt, die von Siedlergruppen gegen Palästinenser im Westjordanland ausgeübt werde, verurteile Frankreich scharf, teilte das Aussenministerium in Paris am Donnerstag mit. Diese Gewalt müsse aufhören und es liege in der Verantwortung Israels, dafür zu sorgen und die Täter zu verfolgen. Frankreich erwäge Einreiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten auf nationaler, aber auch auf europäischer Ebene. Zunächst müsse jede einzelne Person identifiziert werden, gegen die sich Sanktionen richten sollten, diese Arbeit sei im Gange.

  • 18.03 Uhr

    Israel will mehr Hilfe für Gaza zulassen

    Nach anhaltender Kritik an den stockenden Hilfslieferungen in den Gazastreifen will Israel laut Medienberichten die Kapazitäten zur Abfertigung von Lastwagen an der Grenze erhöhen. Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Beginn des Kriegs stieg nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf knapp 17’200. Kämpfe gab es sowohl in der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis, als auch im nördlich gelegenen Flüchtlingslager Dschabalia. Ägypten warnte vor einer roten Linie, sollten Palästinenser auf sein Staatsgebiet verdrängt werden.

    Menschen stehen in der Stadt Dair El-Balah im Gazastreifen an, um Mehl zu erhalten, das von der UN verteilt wird.
    Menschen stehen in der Stadt Dair El-Balah im Gazastreifen an, um Mehl zu erhalten, das von der UN verteilt wird.
    Bild: dpa
  • 18 Uhr

    Sohn von Israels Ex-Generalstabschef im Gazastreifen getötet

    Bei den israelischen Bodeneinsätzen im Gazastreifen ist der Sohn von Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot getötet worden, der Israels Kriegskabinett angehört. Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, der 25-Jährige Soldat einer Kommandoeinheit sei bei Kämpfen im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen.

    Damit sind seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen Ende Oktober 89 israelische Soldaten getötet worden. Dies sind mehr als bei allen bisherigen Kriegen Israels mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die dort 2007 gewaltsam die alleinige Kontrolle übernommen hatte.

  • 17.50 Uhr

    Israeli und drei Hisbollah-Kämpfer bei gegenseitigem Beschuss getötet

    Bei gegenseitigem Beschuss zwischen der Hisbollah im Libanon und der israelischen Armee sind am Donnerstag ein israelischer Zivilist und drei Mitglieder der Schiitenmiliz getötet worden. Die Hisbollah teilte mit, sie habe Israel seit dem Morgen insgesamt zehn Mal beschossen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die Schiitenmiliz, die wie die islamistische Hamas im Gazastreifen vom Iran unterstützt wird, und den Libanon erneut. «Wenn die Hisbollah sich dazu entscheidet, einen umfassenden Krieg zu beginnen, dann wird sie (die libanesischen Hauptstadt) Beirut und den Süden des Libanons mit ihren eigenen Händen in Gaza und Chan Junis verwandeln», sagte er bei einer Lagebesprechung im Nord-Kommando der Armee nahe der Grenze zum Libanon.

  • 16.18 Uhr

    Ägypten warnt Israel vor Vertreibung von Palästinensern

    Ägypten hat Israel vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens auf ägyptisches Gebiet gewarnt. Die Regierung in Kairo werde es nicht zulassen, dass die Bewohner des Küstenstreifens in Richtung oder gar auf die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel gedrängt würden, teilte am Donnerstag der Staatsinformationsdienst (SIS) mit. Damit würde eine «rote Linie» überschritten, weil Ägypten darin eine Gefahr für die nationale Sicherheit und Souveränität des Staates sehe. Weiterhin hiess es, der Übergang Rafah an der südlichen Grenze des Gazastreifens sei für Einzelpersonen und Güter «dauerhaft geöffnet». Alle «Hindernisse am Übergang» kämen von der israelischen Seite.

  • 15.31 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 17'200

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17'177 gestiegen. 46'000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Am Dienstag hatte die Behörde noch von 16'248 Toten gesprochen.

    Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 14.52 Uhr

    Muslimische Staaten verurteilen rechten Marsch in Jerusalem

    Muslimische Staaten haben einen geplanten Marsch ultrarechter Demonstranten durch die Jerusalemer Altstadt inmitten des Gaza-Krieges scharf kritisiert. Mit dem Protestzug am Donnerstagabend (18.30 Uhr MEZ) fordern die Teilnehmer unter anderem eine «Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg». Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte am Donnerstag die Genehmigung Israels der Demonstration und sprach von einem «provokativen Marsch».

    Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

    Laut einem Flugblatt, das bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, soll der Marsch auch durch das muslimische Viertel gehen. Das wäre für viele Palästinenser eine extreme Provokation. Zudem wollen die Teilnehmer demnach auch die jordanische Wakf-Behörde vom Tempelberg vertreiben. Die Behörde ist für die Verwaltung des Tempelbergs zuständig, während Israel die Sicherheit verantwortet.

  • 13.29 Uhr

    Israel: Hamas hat Raketen aus «humanitärer Zone» abgefeuert

    Die Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee aus einer als «humanitären Zone» ausgewiesenen Gegend im Süden des Gazastreifens mehrere Raketen Richtung Israel abgefeuert.

    In der Nähe der Orte, von denen aus die Angriffe der Islamisten ausgingen, stehen Zelte geflüchteter Zivilisten, wie das Militär am Donnerstag mitteilte. Auch Einrichtungen der Vereinten Nationen gebe es in dem Gebiet namens Al-Mawasi am Mittelmeer unweit der Grenze zu Ägypten.

    Die Hamas habe von dort aus am Mittwochnachmittag unter anderem zwölf Raketen auf die israelische Stadt Beerscheba im Süden Israels abgeschossen. Israelische Medien meldeten einen Raketeneinschlag dort auf einem Parkplatz, der Schäden verursacht habe. Berichte über Verletzte gab es nicht. Nach Angaben der Armee landete ein fehlgeleitetes Geschoss aus Al-Mawasi am Mittwoch auch im Gazastreifen selbst. Es habe dort Zivilisten gefährdert.

  • 12.55 Uhr

    Israelisches Militär: Waffenlager nahe Klinik und Schule gefunden

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nähe eines Krankenhauses und einer Schule im nördlichen Gazastreifen ein grosses Waffenlager gefunden. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Videos, die die Waffen auf dem Boden angeordnet zeigten. Den Angaben zufolge waren darunter Hunderte Raketen und Dutzende Sprengstoffe, Granaten und Drohnen. Israelische Medien berichteten, die Waffen seien in der Nähe des Flüchtlingslagers Schati gefunden worden, über das die israelischen Streitkräfte im Zuge ihrer Offensive im nördlichen Gazastreifen die Kontrolle errungen hatten.

  • 12.51 Uhr

    Jordaniens Luftwaffe wirft medizinische Hilfsgüter über Chan Junis ab

    Die jordanische Luftwaffe hat in der Nacht zum Donnerstag medizinische Hilfsgüter über der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen abgeworfen. Wie die Streitkräfte in dem arabischen Land mitteilten, handelte es sich bereits um den vierten Abwurf. Es war jedoch der erste, der an das vor rund zwei Wochen eingerichtete jordanische Feldkrankenhaus in der Stadt im südlichen Gazastreifen ging. Die ersten drei Lieferungen waren an eine Einrichtung im Norden gegangen.

  • 9.38 Uhr

    Israel greift weiter den südlichen Gaza-Streifen an

    Israels Militär setzt seine Kämpfe gegen die Hamas in der grössten Stadt des südlichen Gazastreifens fort. Dutzende Stellungen der Terroristen seien angegriffen worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Auch im Norden des Küstengebiets gebe es weiter Kämpfe. In Dschabalia hätten Soldaten ein Militärgelände der Hamas angegriffen und dabei ebenfalls mehrere Terroristen getötet. Auf dem Areal fand das Militär eigenen Angaben nach Tunnel und Waffen. Auch Israels Marine habe wieder Hamas-Stellungen im Gazastreifen beschossen.

  • 8.40 Uhr

    Israel hat Chan Younis und Haus von Hamas-Chef umstellt

    Israels Armee hat die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben nun eingekesselt und das Haus des Gaza-Chefs der Hamas umstellt.

    Jihia al-Sinwar könne fliehen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochabend, «aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden».

  • 7.05 Uhr

    Israels Aussenminister nennt Guterres' Amtszeit Gefahr für Weltfrieden

    Der israelische Aussenminister Eli Cohen hat UN-Generalsekretär António Guterres für dessen aussergewöhnlichen Aufruf an den UN-Sicherheitsrat zu einem entschiedenen Handeln im Gaza-Krieg scharf kritisiert. Guterres Amtszeit sei «eine Gefahr für den Weltfrieden», schrieb Cohen am Mittwoch auf der ehemals als Twitter bekannten Online-Plattform X. Zuvor hatte der Generalsekretär das mächtigste UN-Gremium in einem Schreiben gedrängt, sich sofort für die Abwendung einer «humanitären Katastrophe» im Gazastreifen einzusetzen. Guterres wandte dabei erstmals seit seinem Amtsantritt 2017 den Artikel 99 der UN-Charta an.

    Dieser ermöglicht es dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf jegliche Angelegenheiten aufmerksam zu machen, die aus seiner Sicht den internationalen Frieden und die Sicherheit bedrohen. Guterres bekräftigte zudem seine Forderung nach einer humanitären Feuerpause und warnte, dass die Bombardements durch Israels Militär bald zu einem Kollaps der öffentlichen Ordnung führen würden.

    Cohen schrieb auf X, dass Guterres' Aufruf zu einer Waffenruhe und dessen Rückgriff auf Artikel 99 der UN-Charta eine «Unterstützung der Terrororganisation Hamas und eine Billigung der Ermordung älterer Menschen, der Entführung von Babys und der Vergewaltigung von Frauen darstellen» würden. «Jeder, der den Weltfrieden unterstützt, muss die Befreiung Gazas von der Hamas unterstützen», ergänzte er.

  • 7. Dezember, 0.01 Uhr

    Israel erlaubt Einfuhr von mehr Treibstoff in den Gazastreifen

    Israel erlaubt die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Süden des Gazastreifens. Das Sicherheitskabinett habe am Mittwochabend einer entsprechenden Empfehlung des Kriegskabinetts zugestimmt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Eine Erhöhung der erlaubten Mindestmenge sei erforderlich, «um einen humanitären Zusammenbruch und den Ausbruch von Epidemien zu verhindern», hiess es weiter. Unklar war zunächst, um wie viel die Treibstoffmenge, die täglich in den Gazastreifen gebracht werden darf, konkret erhöht werden soll.

    Die USA hatten zuvor von Israel gefordert, mehr Hilfsgüter für den Gazastreifen zuzulassen. Nach israelischen Medienberichten will Washington, dass die tägliche Lieferung von 60'000 Litern Treibstoff verdoppelt oder gar verdreifacht werde.

    Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA)  bringt zwei Lastwagen mit Treibstoff über den Al-Masry-Übergang nach Gaza. (Archivbild)
    Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bringt zwei Lastwagen mit Treibstoff über den Al-Masry-Übergang nach Gaza. (Archivbild)
    Abed Rahim Khatib/dpa
  • 00.00 Uhr

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