Ticker zum Krieg in Nahost Ticker bis 6. Dezember 2023

Agenturen/red

9.12.2023

Gesundheitsbehörde im Gazastreifen – Über 17.000 Tote

Gesundheitsbehörde im Gazastreifen – Über 17.000 Tote

Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde sind im Gazastreifen seit Beginn der Kämpfe über 17.000 Palästinenser ums Leben gekommen und rund 46.000 Menschen verletzt worden.

08.12.2023

Israel sucht weiter nach dem Gaza-Chef der Hamas, Jihia al-Sinwar. Derweil fliehen Dutzende Palästinenser in Unterhosen aus von Israels Armee gefluteten Tunneln und werden festgenommen, darunter wohl auch Hamas-Kämpfer. Der Ticker zum Nachlesen.

Agenturen/red

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 23.55 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am 6. Dezember

    Wir danken für das Interesse.

  • 23.50 Uhr

    UN-Chef drängt Sicherheitsrat aussergewöhnlich stark zu Gaza-Handeln

    In einem seltenen Vorgang hat UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat dringend aufgefordert, sich für die Abwendung einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen einzusetzen. In einem Brief an den Sicherheitsrat berief sich der UN-Chef dazu am Mittwoch erstmals seit seinem Amtsantritt 2017 auf den Artikel 99 der UN Charta. Dieser erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf «jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann» und ist den UN zufolge seit Jahrzehnten nicht angewandt worden.

    «Ich fordere die Mitglieder des Sicherheitsrats auf, darauf zu drängen, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern», hiess es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. «Ich wiederhole meinen Aufruf, dass ein humanitärer Waffenstillstand ausgerufen werden muss. Das ist dringend. Der zivilen Bevölkerung muss grösseres Leid erspart bleiben.»

    Der UN-Chef habe sich angesichts des grossen Verlusts von Menschenleben im Gazastreifen und in Israel innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums für die Berufung auf Artikel 99 der UN-Charta entschieden, hiess es von den Vereinten Nationen. In der Geschichte der UN ist das bisher nur sehr selten vorgekommen. Symbolisch verleiht der Generalsekretär seinem Aufruf damit eine grössere Bedeutung. «Das ist ein sehr dramatischer, ein sehr starker Akt und wir hoffen, dass er die Mitglieder des Sicherheitsrates und die internationale Gemeinschaft bewegt», sagte ein Sprecher des Generalsekretärs.

    Direkte Folgen hat eine Berufung auf Artikel 99 nicht. Es sei aber zu erwarten, dass sich der Sicherheitsrat daraufhin noch in dieser Woche zu dem Thema zusammensetzen werde und auch UN-Chef Guterres dabei sein werde, sagte der Sprecher. Zudem werde der Generalsekretär in den kommenden Tagen darüber hinaus auch noch telefonisch und persönlich mit den Mitgliedern des Sicherheitsrates kommunizieren.

    Israels Aussenminister kritisierte Guterres Schritt scharf. «Sein Antrag, Artikel 99 zu aktivieren und die Forderung nach einem Waffenstillstand in Gaza stellen eine Unterstützung der Terrororganisation Hamas dar», schrieb Eli Cohen auf X. «Jeder, der den Weltfrieden unterstützt, muss die Befreiung Gazas von der Hamas unterstützen.» Guterres Amtszeit gefährde den Weltfrieden. Das Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen gilt als sehr belastet. In den UN-Organen spiegelt sich die Haltung der Länder der Welt, von denen die Mehrheit Israel gegenüber kritisch oder gar feindlich eingestellt ist.

  • 20.24 Uhr

    Israels Armee: Grösste Stadt im Süden Gazas umstellt

    Nach Angaben der israelischen Armee haben Soldaten die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens eingekesselt. Sie hätten innerhalb weniger Stunden die Verteidigungsanlagen der islamistischen Hamas in Chan Junis durchbrochen, teilte das Militär am Mittwochabend mit. Die Armee habe dort Angriffe gegen zentrale Stellungen der Hamas gestartet und dringe nun tiefer in die Stadt vor. Israels Generalstabschef Herzi Halevi hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, dass Soldaten dabei seien, Chan Junis einzukreisen.

    Die humanitäre Situation wird im Süden des Gazastreifens Augenzeugen zufolge derweil immer dramatischer. Den Angaben zufolge sind Tausende Familien von Chan Junis nach Al-Mawasi geflohen. Die Situation dort ist demnach allerdings auch prekär, da Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte fehlten. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes der Vereinten Nationen (UNRWA) gibt es mittlerweile fast 1,9 Millionen Binnenvertriebene in dem Küstenstreifen – bei mehr als 2,2 Millionen Bewohnern insgesamt.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Terrorgruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden getötet. Israel begann daraufhin massive Luftangriffe und seit Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind inzwischen mehr als 16'200 Menschen in Gaza getötet worden. Unabhängig lässt sich dies gegenwärtig nicht überprüfen.

  • 20.14 Uhr

    G7 fordern Hamas zu Freilassung aller Geiseln auf

    Die G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien haben die islamistische Hamas mit Nachdruck zur Freilassung aller israelischen Geiseln aufgerufen, aber auch weitere humanitäre Kampfpausen gefordert. Die Terrororganisation dürfe keine Bedingungen dafür stellen, hiess es in einer am Mittwochabend nach einem Online-Treffen der Staats- und Regierungschefs veröffentlichten Erklärung. Zu den G7-Ländern gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien.

    «Die Hamas hat gezeigt, dass sie immer noch eine Sicherheitsbedrohung für Israel darstellt, wie ihr andauernder Raketenbeschuss seit dem 7. Oktober und ihre öffentlichen Erklärungen zeigen, dass sie Israel auch in Zukunft weiterhin angreifen werde», hiess es weiter.

    Zugleich mahnten die G7 «dringendere Massnahmen» an, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu bewältigen. Die Vertreibung weiterer Menschen müsse verhindert und die zivile Infrastruktur geschützt werden. «Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um eine ungehinderte und kontinuierliche humanitäre Hilfe für Zivilisten sicherzustellen, einschliesslich Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Versorgung, Treibstoff und Unterkünfte sowie Zugang für humanitäre Helfer.»

    Die G7 verurteilten zudem Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser. Dies gefährde Sicherheit und Stabilität im Westjordanland und untergrabe Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden.

  • 20.14 Uhr

    Israel genehmigt neue Wohnungen in Siedlung in Ost-Jerusalem

    Die israelischen Behörden haben nach Angaben von Aktivisten abschliessend den Bau von neuen Wohnungen für Siedler im besetzten Ost-Jerusalem genehmigt. Wie die israelische Nichtregierungsorganisation Peace Now am Mittwoch mitteilte, sollen in einem Gebiet, das zur Hälfte im besetzten Ost-Jerusalem und zur anderen Hälfte auf israelischer Seite liegt, 1738 neue Wohnungen entstehen.

    Die strategische Lage der Wohnungen zwischen der Siedlung Har Choma und dem Viertel Givat Hamatos sei «von einem politischen Standpunkt aus besonders problematisch», hiess es in der Mitteilung von Peace Now.

    Die Aktivistin Chagit Ofran von Peace Now sagte, «wenn es keinen Krieg gäbe, würde das viel Aufsehen erregen». Mit Blick auf das Streben nach einem zusammenhängenden palästinensischen Gebiet zwischen Ost-Jerusalem und dem Süden des Westjordanlandes sei das Bauvorhaben «sehr problematisch».

    Die Jerusalem-Frage ist einer der zentralen Streitpunkte im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem zur Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates machen, während Israel Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt ansieht.

  • 19.39 Uhr

    Netanjahu: Israelische Armee hat Haus des Hamas-Chefs umstellt

    Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat Israels Armee das Haus des Chefs der islamistischen Hamas im Gazastreifen umstellt. Jihia al-Sinwar konnte fliehen, sagte Netanjahu am Mittwochabend nach Angaben seines Büros, «aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden». Sinwars Haus befindet sich Berichten zufolge in Chan Junis. Israels Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen kürzlich auch auf die grösste Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ausgeweitet. Sie gilt als eine Hochburg der Hamas.

    Experten vermuten, dass sich die Führung sowie auch Tausende Mitglieder der Hamas in dem weit verzweigten Tunnelnetz unterhalb des Gazastreifens verschanzt haben könnten.

  • 19.13 Uhr

    Jemenitische Huthi-Rebellen feuern Raketen auf Israel ab

    Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. «Eine Ladung ballistischer Raketen» sei auf verschiedene militärische Ziele im Süden Israels abgefeuert worden, erklärten die vom Iran unterstützten Rebellen am Mittwochabend. Die Angriffe «gegen den israelischen Feind» würden so lange fortgesetzt «bis die Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet», hiess es. So lange würden auch israelische Schiffe daran gehindert werden, das Rote Meer zu befahren.

    Das israelische Militär hatte am Mittag mitgeteilt, erneut eine Boden-Boden-Rakete im Bereich des Roten Meeres abgefangen zu haben. Die Rakete sei nicht in israelisches Gebiet eingedrungen und habe keine Bedrohung für Zivilisten dargestellt, teilte die Armee mit.

    Die Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. Sie hatten mit Angriffen auf alle Schiffe mit Israel-Bezug gedroht. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

  • 18.46 Uhr

    Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    Die Schiitenmiliz Hisbollah hat Israel vom Libanon aus am Mittwoch nach eigenen Angaben elf Mal unter Beschuss genommen. Die israelische Armee (IDF) bestätigte auf Anfrage den Beschuss und teilte weiter mit, die Abschussorte im Südlibanon seien unter Feuer genommen worden. In Israel habe es keine Opfer gegeben. Die Hisbollah sprach von einem «Märtyrer» in ihren Reihen, ließ aber offen, wo und wann der Mann gestorben sein soll. Die Hisbollah wird wie die islamistische Hamas im Gazastreifen vom Iran unterstützt, gilt jedoch als wesentlich schlagkräftiger.

    Der geschäftsführende libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib wies die UN-Mission des Landes in New York als Reaktion auf Angriffe auf die libanesische Armee an, eine Beschwerde gegen Israel beim Sicherheitsrat einzureichen. Am Vortag war ein libanesischer Soldat getötet worden, wofür sich die israelische Armee inzwischen entschuldigte. Der Angriff habe der Hisbollah gegolten.

  • 18.32 Uhr

    UN-Chef drängt Sicherheitsrat aussergewöhnlich stark zu Gaza-Handeln

    In einem seltenen Vorgang hat UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat dringend aufgefordert, sich für die Abwendung einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen einzusetzen. In einem Brief an den Sicherheitsrat berief sich der UN-Chef dazu am Mittwoch erstmals seit seinem Amtsantritt 2017 auf den Artikel 99 der UN Charta. Diese erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf «jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann».

    Der UN-Chef habe sich angesichts des grossen Verlusts von Menschenleben im Gazastreifen und in Israel innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums für die Berufung auf Artikel 99 der UN Charta entschieden, hiess es von den Vereinten Nationen. In der Geschichte der UN ist das bisher nur sehr selten vorgekommen. Symbolisch verleiht der Generalsekretär seinem Aufruf damit eine grössere Bedeutung, direkte Folgen hat das allerdings nicht.

  • 17.40 Uhr

    Hamas-Terroristen stehlen, Zivilisten plündern Hilfsgüter in Gaza

    Aufgebrachte Zivilisten im Gazastreifen haben am Mittwoch nach Augenzeugenberichten UN-Hilfslieferungen geplündert. Die Menschen seien in vier Lagerräume eingedrungen und hätten Mehl, Reis und andere Grundnahrungsmittel mitgenommen, hiess es. Sie hätten dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vorgeworfen, notleidenden Gaza-Einwohnern nicht ausreichend zu helfen und stattdessen Hilfsgüter zu horten.

    Augenzeugen hatten zuvor bereits berichtet, Mitglieder der islamistischen Hamas hätten Hilfslieferungen von Lastwagen gestohlen und in ihren Autos mitgenommen, teilweise mit Waffengewalt. Israel hatte mehrmals die Sorge geäussert, humanitäre Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen könnten auch der Terrororganisation in die Hände gelangen.

    Die UN beklagen, dass wegen der intensiven Kämpfe weniger Hilfe in den Süden des Gazastreifens gelange. Die Zahl der Lastwagen, die derzeit ankomme, belaufe sich in etwa auf 100 pro Tag.

  • 15.54 Uhr

    Israel entschlüsselt detaillierte Pläne der Hamas

    Die Hamas hat den gross angelegten grausamen Überfall auf Israel jahrelang und bis ins Detail geplant. Das geht nach Angaben des israelischen Geheimdienstes aus Daten und Dokumenten hervor, die nach dem 7. Oktober beschlagnahmt wurden.

    Bei getöteten oder gefangenen Kämpfern der radikalislamischen Palästinenserorganisation seien unter anderem genaue Skizzen von Angriffszielen, Waffenlisten und Zeitpläne gefunden worden. «Das Ausmass an Details und Vorbereitung hat uns am meisten überrascht», sagte ein Geheimdienstoffizier vor Journalisten.

    Die Daten von Mobiltelefonen, Computern, Tablets, GPS-Geräten, GoPro-Kameras, Landkarten und Notizbüchern «zeigen jahrelange Planungen für Angriffe auf Stützpunkte und Kibbuzim.

    Auf Computern entdeckten die Analysten ausführliche taktische Pläne, die nicht nur die Ziele beschrieben, sondern auch die Namen der beteiligten Einheiten und ihre Aufgaben, mit Details zum Angriff, inklusive Zeitangaben und einer Liste der benötigten Waffen.

    Auch eine genaue Handzeichnung des militärischen Aussenpostens von Nahal Oz, den die Hamas bei ihrem Überfall einnahm, fanden die Ermittler. Bei den Leichen getöteter Hamas-Kämpfer stellten sie Satellitenfotos und exakte Pläne von zwei der angegriffenen Kibbuzim sicher. Wie die Informationen über die Militärposten in die Hände der Hamas kommen konnten, blieb unklar.

    Zu seiner Überraschung fand der Geheimdienst auch einige Dokumente, die nichts mit dem Angriff vom 7. Oktober zu tun hatten, darunter auch manche von angeblich hohem militärischem Wert. So sei eine detaillierte Karte des südlichen Gazastreifens entdeckt worden, auf der bisher unbekannte Militäreinrichtungen der Hamas verzeichnet seien, sagte einer der Offiziere. «Einige der Hamas-Kämpfer wurden im Unklaren gelassen und wussten nicht, was passieren würde. Viele von ihnen hatten Dinge dabei, die für diesen Überfall nicht relevant waren.»

  • 12.55 Uhr

    Israelische Armee findet «eines der grössten Waffenlager»

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Norden des Gazastreifens ein riesiges Waffenlager nahe eines Spitals und einer Schule entdeckt.

    Dort seien Hunderte Panzerfaustgeschosse und Panzerfäuste gelagert worden, Dutzende Panzerabwehrraketen, Dutzende Sprengsätze, Raketen mit längerer Reichweite, Dutzende Granaten sowie Drohnen, teilte die Armee am Mittwoch mit. Es handele sich «um eines der grössten Waffenlager», die bisher im Gazastreifen entdeckt worden seien.

    Die Waffen seien von den Soldaten mitgenommen worden, manche würden weiter untersucht, andere seien direkt vor Ort zerstört worden. «Die gesamte Terrorinfrastruktur hat sich direkt neben Wohngebäuden im Herzen der zivilen Bevölkerung befunden», schrieb der Sprecher. «Dies ist ein weiterer Beweis der zynischen Verwendung der Bewohner des Gazastreifens durch die Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde.»

  • 12.38 Uhr

    Israel: Rotes Kreuz muss zu Geiseln gelassen werden

    Israel fordert, dass das Rote Kreuz Zugang zu den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhält. «Die internationale Gemeinschaft muss handeln. Das Rote Kreuz muss Zugang zu den Geiseln erhalten, die sich in den Händen der Hamas befinden», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch. Jede Minute in Gefangenschaft gefährde das Leben der Geiseln.

    «Die internationalen Organisationen kennen ihr Mandat und auch die Fakten: Die Hamas hindert sie daran, ihre Arbeit zu tun», fügte der Armeesprecher hinzu.

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das in Israel in die Kritik geraten ist, hatte Ende November erklärt, keine Informationen über den Aufenthaltsort der Geiseln zu haben. Die Hamas lasse keine Besuche bei den Gefangenen zu.

    Während einer einwöchigen Feuerpause wurden Ende November 105 Geiseln freigelassen. Israelischen Angaben zufolge befinden sich 138 Geiseln weiterhin in der Gewalt der Hamas. Sie würden unter «brutalen und unmenschlichen Bedingungen» gefangengehalten, sagte Armeesprecher Hagari. Einige von ihnen litten unter chronischen Krankheiten, andere seien bei dem Hamas-Angriff oder während ihrer Gefangenschaft verletzt worden.

  • 9.17 Uhr

    Israels Armee kreist Grossstadt Chan Junis ein

    Im Kampf gegen die radikalislamische Hamas verstärkt die israelische Armee ihre Angriffe auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Die Grossstadt werde von den Streitkräften umzingelt, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am späten Dienstagabend. «Wir haben viele Hochburgen der Hamas im nördlichen Gazastreifen gesichert und gehen nun gegen ihre Hochburgen im Süden vor.»

    Der Kommandeur des Südkommandos, Jaron Finkelman, sprach von den intensivsten Kämpfen seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober.

    In der Nähe von Chan Junis waren israelische Panzer, Militärtransporter und Bulldozer postiert, wie Augenzeugen am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagten. Zahlreiche Zivilist*innen flohen zu Fuss, auf Motorrädern, Karren oder in überladenen Autos vor den Gefechten.

    Frauen passieren ein völlig zerstörtes Gebäude in Chan Junis. 
    Frauen passieren ein völlig zerstörtes Gebäude in Chan Junis. 
    Keystone

    Quellen aus den Reihen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad sagten der AFP, dass ihre Kämpfer in Gefechte mit israelischen Soldaten verwickelt seien, um diese daran zu hindern, in Chan Junis und die umliegenden Gebiete einzudringen. Nach Angaben der Hamas-Regierung wurden bei schweren Angriffen auf Gebiete östlich von Chan Junis in der Nacht zum Mittwoch Dutzende Menschen getötet oder verletzt.

    Die durch den Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelösten israelischen Gegenangriffe hatten sich wochenlang auf den Norden des Gazastreifens konzentriert. Bereits am Wochenende war aber auch der Süden stark unter Beschuss genommen worden.

    Ein Gebäude in Chan Juni wurde durch israelischen Beschuss beschädigt. Es soll der Hamas als Versteck gedient haben.
    Ein Gebäude in Chan Juni wurde durch israelischen Beschuss beschädigt. Es soll der Hamas als Versteck gedient haben.
    Keystone
  • 9.11 Uhr

    Aussenminister der USA und Chinas rufen zu Deeskalation auf

    Die Aussenminister der USA und Chinas haben am Mittwoch in einem Telefonat über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas beraten. Nach Angaben aus Washington und Peking waren sich die beiden dabei über die Notwendigkeit einer Deeskalation des Konflikts einig.

    US-Aussenminister Antony Blinken habe «die Notwendigkeit bekräftigt, dass alle Parteien daran arbeiten, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern», erklärte sein Ministerium.

    Der chinesische Aussenminister Wang Yi betonte laut Peking, die «oberste Priorität ist, das Feuer einzustellen und den Krieg so schnell wie möglich zu beenden».

    Chinas Aussenminister Wang Yi und US-Aussenminister Antony Blinken haben über den Krieg im Nahen Osten beraten. Hier eine Aufnahme von einem früheren Treffen.
    Chinas Aussenminister Wang Yi und US-Aussenminister Antony Blinken haben über den Krieg im Nahen Osten beraten. Hier eine Aufnahme von einem früheren Treffen.
    DPA
  • 8.47 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen fordern Ende der Strassensperren

    Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat ein Ende der Belagerung des Gazastreifens gefordert. Im Al-Aksa-Spital in der Mitte des Gebiets seien die Vorräte an Treibstoff und medizinischem Material inzwischen auf ein kritisches Niveau abgesunken, teilte die Organisation am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

    Grund dafür seien Strassensperrungen. «Die Belagerung muss aufgehoben werden, medizinische Hilfsgüter müssen dringend in den gesamten Gazastreifen geliefert werden», so die Organisation.

    Seit Wiederaufnahme der Kämpfe am 1. Dezember sind nach MSF-Angaben täglich 150 bis 200 Menschen mit Kriegsverletzungen in das Spital eingeliefert worden. «Es gibt derzeit 700 Patienten in dem Krankenhaus, ständig kommen neue. Uns gehen die grundlegenden Vorräte aus, um sie zu behandeln», sagte Nothilfekoordinatorin Marie-Aure Perreaut Revial der Mitteilung zufolge.

    Der Mangel an Medikamenten und Treibstoff könnte dazu führen, dass das Spitalpersonal keine lebensrettenden Operationen und intensivmedizinische Behandlungen mehr durchführen könne, warnte die Organisation. Ohne Elektrizität könnten keine Beatmungsmaschinen betrieben werden, keine Bluttransfusionen stattfinden, und die Sterilisation von chirurgischen Instrumenten sei unmöglich.

    Das Spital benötige dringend Operationsbesteck, Vorrichtungen, um gebrochene Knochen zusammenzuhalten und grundlegende Medikamente, einschliesslich solcher für chronische Krankheiten, so Perreaut Revial.

  • 8.22 Uhr

    Israel setzt Angriffe auf Gazastreifen fort

    Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien rund 250 «Terrorziele» angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit.

    Die Truppen seien weiterhin dabei, Waffen, Tunnelschächte, Sprengstoff und weitere militärische Infrastruktur zu lokalisieren. Ein Kampfflugzeug habe im Verbund mit den Bodentruppen zwei Raketenabschussrampen getroffen, von denen aus Terroristen ein Sperrfeuer von Raketen auf das Zentrum Israels abgeschossen hätten.

    Bei weiteren Angriffen seien Terroristen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad ausgeschaltet und eine Reihe terroristischer Infrastrukturen zerstört worden, erklärte die Armee. Ferner hätten die Truppen eine «Terrorzelle» attackiert, die in der Nähe einer Schule im nördlichen Gazastreifen operiert habe. Anschliessend habe man dort einen Tunnelschacht gesprengt. In einer weiteren Schule im Norden seien Waffen und Munition gefunden worden.

    Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind inzwischen mehr als 16'200 Menschen in Gaza getötet worden. Unabhängig lässt sich dies gegenwärtig nicht überprüfen, die UNO und Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 2.43 Uhr

    USA sagen weitere Millionenhilfen für Gaza zu

    Die USA wollen für den Gazastreifen zusätzliche humanitäre Hilfe im Umfang von 21 Millionen Dollar bereitstellen. Die Mittel sollen in die Errichtung eines Feldlazaretts fliessen, gab die Direktorin der amerikanischen Behörde für internationale Entwicklung USAID, Samantha Power, am Dienstag bei einem Besuch im ägyptischen Al-Arisch bekannt. Die Stadt liegt rund 80 Kilometer von der Westgrenze des Gazastreifens entfernt und gilt als ein Abladeplatz für internationale Hilfsgüter, ehe sie in Lastwagen verladen und dann über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte palästinensische Küstengebiet gefahren werden.

    Power betonte, dass die USA bestrebt seien, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu steigern und sich für den Schutz von Zivilisten einzusetzen. «Militäroperationen müssen auf eine Art und Weise ausgeführt werden, die Kämpfer von Zivilisten unterscheidet», mahnte sie mit Blick auf die israelische Offensive gegen die islamistische Hamas, die den Gaza-Krieg mit ihrem Terrorangriff im Süden Israels am 7. Oktober ausgelöst hat.

    Die US-Regierung hat zu humanitären Pausen aufgerufen, um das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu mindern. Eine einwöchige Waffenruhe im Gaza-Krieg, die am vergangenen Freitag endete, hatte für eine leichte Zunahme der Hilfslieferungen in das Gebiet gesorgt.

  • 2.41 Uhr

    Bericht: Israels Grossoffensive im Süden Gazas laut USA bis Januar

    In der US-Regierung wird nach einem Medienbericht mit einer Dauer der derzeitigen Phase der israelischen Bodenoffensive im südlichen Gazastreifen von noch mehreren Wochen ausgegangen. Wie der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf mehrere ranghohe US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Israel demnach im Januar zu einer «weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen», die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele.

    Das Weisse Haus sei «zutiefst besorgt» darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein namentlich nicht genannter ranghoher Regierungsbeamter zitiert. US-Aussenminister Antony Blinken hatte kürzlich Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Die zahlreichen Todesopfer unter der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in einem Ausmass, wie man sie im nördlichen Gaza gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen.

    Die USA hätten Israel zu verstehen gegeben, dass die Zeit, die Israel für das militärische Vorgehen in der jetzigen Form und für die Aufrechterhaltung einer internationalen Unterstützung zur Verfügung stehe, rapide abnehme, so CNN. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.

    Israels Armee hat die Angriffe im abgeriegelten Gazastreifen ausgeweitet und kreist nun die grösste Stadt im Süden des Küstenstreifens, Chan Junis, ein. Nach Aufforderung der Armee waren zuvor Hunderttausende Schutzsuchende aus dem bislang heftiger umkämpften Norden in den südlichen Teil des Küstengebiets geflüchtet.

    Zerstörung durch israelische Luftangriffe in Chan Junis. (4. Dezember 2023)
    Zerstörung durch israelische Luftangriffe in Chan Junis. (4. Dezember 2023)
    IMAGO/ZUMA Wire/Ahmed Zakot

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer Terrorgruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden getötet.

  • 1.41 Uhr

    Aufgeladene Stimmung bei Anhörung zu Antisemitismus an US-Unis

    Die Präsidentinnen dreier Elite-Universitäten in den USA haben sich bei einer Anhörung im US-Kongress gegen Vorwürfe verteidigt, nicht genug gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben. Der von den Republikanern geführte Bildungsausschuss hatte die Präsidentinnen von Harvard, der University of Pennsylvania und dem Massachusetts-Institut für Technologie (MIT) am Dienstag vorgeladen.

    Alle drei räumten antisemitische und islamophobe Vorfälle an ihren Universitäten seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ein.

    Besonders die Republikanerin Elise Stefanik sorgte für einige aufsehenerregende Momente während der Anhörung. Sie fragte etwa, ob der «Aufruf zum Völkermord an den Juden» an den Universitäten gegen Richtlinien zu Mobbing und Belästigung verstosse. «Das kann sein, abhängig vom Kontext», antwortete etwa Harvard-Präsidentin Claudine Gay. Auf die Aufforderung, mit «Ja» oder «Nein» zu antworteten, sagte Gay erneut, das hänge vom Kontext ab. Die anderen Präsidentinnen äusserten sich ähnlich und betonten, es komme etwa darauf an, ob es sich gegen eine Einzelperson richte.

    Gay sagte an anderer Stelle in der Anhörung ausserdem: «Diese Art von hasserfüllten, rücksichtslosen und beleidigenden Äusserungen sind mir persönlich zuwider.» Man sei aber der freien Meinungsäusserung verpflichtet. Das gelte auch bei Ansichten, «die anstössig, beleidigend und hasserfüllt» seien. Entscheidend sei, wann derartige Äusserungen in ein «Verhalten» übergingen, das gegen die Richtlinien verstosse. Man habe deutlich gemacht, dass jegliches Verhalten, das die Lehr- und Forschungsanstrengungen störe, nicht toleriert werde. Stefanik, eine Harvard-Absolventin, hatte bereits vor der Anhörung den Rücktritt Gays gefordert.

    Zuletzt hatte sich der Streit über den Konflikt in Nahost auch an Universitäten und Schulen entladen. US-Medien berichteten über Vorfälle körperlicher Gewalt oder deren Androhung. Auf Schulgeländen tauchten antisemitische und rassistische Graffitis auf. Auf online kursierenden Videos war zu sehen, wie junge Menschen Poster mit Fotos der Hamas-Geiseln herunterreissen. Das US-Bildungsministerium hatte wegen antisemitischer und islamophober Vorfälle an US-Bildungseinrichtungen Ermittlungen eingeleitet – darunter gegen Harvard, und die Elite-Universitäten Columbia und Cornell.

  • 1.58 Uhr

    UN: Derzeit nur begrenzte Hilfslieferungen nach Gaza

    In den Gazastreifen gelangen humanitäre Hilfsgüter wegen heftiger Kämpfe nach UN-Angaben aktuell nur in begrenztem Umfang. Derzeit würden Güter nur noch in die Region Rafah im Süden des Gebiets geliefert, teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag mit. Am Montag seien 100 Lastwagen mit Vorräten und 69’000 Litern Treibstoff über Ägypten in das Territorium gefahren, etwa die gleiche Menge wie am Sonntag. Während der Feuerpause vom 24. bis zum 30. November seien es im Schnitt noch täglich 170 Lastwagen mit Hilfsgütern und 110’000 Litern Treibstoff gewesen, erklärte Dujarric.

    Im Hinblick auf die Lage vor Ort zitierte er die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in den besetzten Palästinensergebieten, Lynn Hastings, mit den Worten, dass «Unterkünfte keine Kapazität haben, das Gesundheitssystem am Boden liegt, und es einen Mangel an sauberem Trinkwasser gibt, keine ordentlichen sanitären Einrichtungen und Mangelernährung.»

    Es gebe keine sicheren Orte im Gazastreifen und «jene Orte, die die UN-Flagge führen, sind auch nicht sicher», betonte Dujarric. Und am Montagabend habe der palästinensische Hauptanbieter einen Ausfall des gesamten Internet- und Telefonnetzes im abgeriegelten Küstengebiet gemeldet. Grund seien Beschädigungen an wichtigen Glasfaserkabeln.

  • Mittwoch, 6. Dezember 2023, 1.08 Uhr

    USA: Israel muss mehr Hilfsgüter für Gazastreifen ermöglichen

    Israel muss sich aus Sicht der USA mehr um Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. «Im Moment wird nicht genug getan», sagte US-Aussenministeriumssprecher Matthew Miller am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington. «Der Umfang der Hilfe, die hineinkommt, ist nicht ausreichend. Sie muss erhöht werden, und das haben wir der israelischen Regierung deutlich gemacht», sagte Miller. «Es gibt nicht genug Treibstoff, es gibt nicht genug Lebensmittel, es kommt nicht genug Wasser rein», erklärte der Sprecher weiter.

    Unterdessen hat Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen ausgeweitet und kreist die grösste Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, Chan Junis, ein. Nach Aufforderung der israelischen Armee waren zuvor Hunderttausende Schutzsuchende aus dem bislang heftiger umkämpften Norden in den Süden des Gebiets geflüchtet.

    Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung wächst international die Kritik am Vorgehen der Armee. Die UN beklagen, dass wegen der intensiven Kämpfe weniger Hilfe in den Süden des Gebiets gelange. Die Zahl der Lastwagen, die derzeit ankomme, belaufe sich in etwa auf 100 pro Tag. Die Zahl sei geringer als während der am vergangenen Freitag abgelaufenen Feuerpause, erklärte auch Miller. «Sie muss höher sein.»

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer Terrorgruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden getötet.

  • 22.30 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag, 5. Dezember 2023

  • 22.18 Uhr

    Netanjahu: Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet

    Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat die Armee im Gaza-Krieg rund die Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet. Das sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Terrororganisation insgesamt 24 dieser militärischen Abteilungen mit jeweils rund 1000 Mitgliedern hat. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. «Wir werden nicht vergessen und wir werden nicht vergeben», sagte Netanjahu weiter.

    Es werde kein einziges Bataillon mehr geben, das eine Bedrohung für Israel darstellen könne, sagte Verteidigungsminister Joav Galant bei der Pressekonferenz. Die Hamas verliere allmählich die Kontrolle über den Gazastreifen. Die Terrororganisation verstehe inzwischen, dass niemand sie rette, weder die Iraner noch die libanesische Hisbollah.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wächst international die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee.

    Netanjahu kritisierte Menschenrechtsorganisationen und die UN dafür, sich nicht zu den sexuellen Verbrechen der Hamas gegen Frauen geäussert zu haben. Bei einem Treffen mit freigelassenen Geiseln und ihren Angehörigen habe er von grausamen Vergewaltigungsfällen gehört.

    Auch Rettungsdienste und Augenzeugen hatten von brutalen sexuellen Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober berichtet. Manche Frauen seien anschliessend getötet, andere in den Gazastreifen verschleppt worden. In Israel sorgen sich viele Menschen angesichts dieser Berichte auch um das Schicksal der Frauen, die noch immer im Gazastreifen festgehalten werden.

    Die UN-Frauen äusserten sich erst kürzlich nach massiver Kritik zu den Berichten über geschlechtsspezifische Gräuel und sexuelle Gewalt während der Attacken. Sie seien darüber sehr beunruhigt, hiess es in einem Post auf der Plattform X.

  • 21.42 Uhr

    US-Präsident Biden verurteilt sexuelle Gewalt der Hamas

    US-Präsident Joe Biden hat die sexuelle Gewalt der islamistischen Hamas verurteilt. In den vergangenen Wochen hätten Überlebende und Zeugen der Angriffe vom 7. Oktober «schreckliche Berichte über unvorstellbare Grausamkeiten» geschildert, sagte Biden laut mitreisender Presse bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boston.

    Es gebe Berichte über Hamas-Terroristen, die Frauen und Mädchen so viel Schmerz und Leid wie möglich zugefügt und sie dann ermordet hätten. Das sei «entsetzlich». Die Welt dürfe nicht wegschauen und müsse diese sexuelle Gewalt nachdrücklich und ohne Ausnahme verurteilen.

  • 20.25 Uhr

    Israels Armee: Noch 138 Geiseln im Gazastreifen

    Nach Angaben der israelischen Armee sind derzeit noch 138 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Eine seit dem Hamas-Massaker vermisste Person wurde neuen Erkenntnissen zufolge am 7. Oktober ebenfalls aus Israel in das palästinensische Küstengebiet verschleppt, wie Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte. Zuvor war die Zahl der noch dort verbleibenden Geiseln mit 137 angegeben worden.

  • 20.03 Uhr

    Deutschland und die EU-Kommission warnen vor Anschlägen in Europa

    Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen deutschen Touristen in Paris am Wochenende wird in Europa vor weiteren islamistischen Anschlägen gewarnt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte beim EU-Innenministertreffen in Brüssel, die brutale Gewalttat zeige, «wie akut und wie ernst die Gefahr durch islamistischen Terrorismus derzeit in der EU ist – nicht nur in Deutschland, sondern eben auch in allen Nachbarstaaten».

    EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sieht nach eigenen Worten ein «enormes Risiko von Terroranschlägen» in der bevorstehenden Feiertagszeit. Sie sprach von einer «Polarisierung» in der Gesellschaft durch den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

  • 19.57 Uhr

    USA: Keine Visa mehr für extremistische jüdische Siedler im Westjordanland

    Die USA verhängen Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben. Die USA hätten ihrem engen Verbündeten Israel gegenüber betont, dass mehr getan werden müsse, «um extremistische Siedler zur Rechenschaft zu ziehen, die im Westjordanland gewalttätige Angriffe auf Palästinenser verübt haben», erklärte US-Aussenminister Antony Blinken. Diese Angriffe seien «inakzeptabel». Die Instabilität im Westjordanland schade «sowohl dem israelischen als auch dem palästinensischen Volk» und bedrohe die nationalen Sicherheitsinteressen Israels.

    Für extremistische Siedler mit doppelter US-Staatsbürgerschaft gelten die Einreisebeschränkungen allerdings nicht.

    In dem von der palästinensischen Autonomiebehörde regierten Westjordanland hatte es seit dem Überfall der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober wiederholt gewaltsame Übergriffe von extremistischen jüdischen Siedlern auf Palästinenser gegeben.

  • 19.21 Uhr

    Israels Militärchef: Flutung von Hamas-Tunneln in Gaza «gute Idee»

    Israels Generalstabschef hat die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Er wolle allerdings nicht näher darauf eingehen, sagte Herzi Halevi am Dienstag vor Journalisten auf eine entsprechende Frage. Die Armee stosse in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf viele unterirdische Infrastrukturen, sagte er. «Wir wussten, dass es viele davon gibt. Ein Ziel ist es, diese zu zerstören.»

  • 18.50 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 16'250

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 16'248 gestiegen. Mehr als 42'000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Montag hatte die Behörde noch von fast 15'900 Toten gesprochen.

    Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

  • 18.23 Uhr

    Israels Militär: Soldaten kesseln Chan Junis im Süden Gazas ein

    Nach Angaben der israelischen Armee umstellen Soldaten die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens. «Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Chan Junis ein», sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. Die Armee gehe nun auch gegen Hochburgen der islamistischen Hamas im Süden des Küstengebiets vor. Vor einigen Tagen hatte Israels Militär bereits angekündigt, seine Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen auszuweiten.

    Zuvor waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutzsuchende aus dem bislang heftiger umkämpften Norden in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflüchtet. Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wächst international die Kritik am Vorgehen der Armee. Ganze Stadtteile liegen in Schutt und Asche. Israels Soldaten fänden in fast jedem Gebäude Waffen und in vielen Häusern auch kämpfende Terroristen, sagte Halevi über den Grund für die grosse Zerstörung des Küstengebiets. Die Armee unternimmt seinen Worten nach «grosse Anstrengungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten».

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet.

  • 18.04 Uhr

    Netanjahu und Geisel-Angehörige geraten bei Treffen aneinander

    Bei einem Treffen zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Angehörigen von israelischen Hamas-Geiseln ist es Medienberichten zufolge zu harschen Wortgefechten gekommen. Wie die israelische Zeitung Haaretz und der TV-Sender N12 berichteten, sagte Netanjahu bei der Begegnung mit den Angehörigen: «Im Moment gibt es keine Möglichkeit, alle zurückzuholen. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass wir es ablehnen würden, wenn das eine Option wäre?» Diese Aussage löste bei den Angehörigen Empörung aus.

    An dem Treffen mit Netanjahu und seinem Kriegskabinett nahmen den Berichten zufolge auch einige bereits freigelassene Geiseln teil und berichteten von den Schrecken, die sie während ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen erlebt hatten. Die Tochter einer von der islamistischen Hamas in den Küstenstreifen verschleppten Geisel habe gesagt, dass die Geiseln von geliehener Zeit lebten und betont, dass ihre Rückkehr nach Israel eine höhere Priorität haben solle als der andauernde Krieg gegen die Terrororganisation Hamas.

    Netanjahu hingegen las demnach seine Ausführungen von einem Papier ab und liess keine Fragen an ihn zu, was die Anwesenden verärgert haben soll. Die Diskussion sei dann immer hitziger geworden und auch «Schande»-Rufe seien zu hören gewesen. Die Geisel-Angehörigen forderten seit geraumer Zeit ein erneutes Treffen mit Netanjahu mit der Begründung, sie fühlten sich seit Ende der Feuerpause ignoriert.

  • 17.45 Uhr

    UN: Not der Binnenflüchtlinge in Gaza übersteigt Kapazitäten

    Angesichts der heftigen Kämpfe und einer neuen Massenflucht im Süden des Gazastreifens sieht sich das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA nicht mehr im Stande, alle Schutz suchenden Menschen zu versorgen. Israel fordere die Menschen in Chan Junis, der grössten Stadt im Süden, auf, «nach Rafah zu ziehen, um Hilfe zu erhalten – aber wir sind nicht in der Lage, Hunderttausende Binnenflüchtlinge zu versorgen», schrieb der UNRWA-Direktor für Gaza, Thomas White, am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter.

    Israels Armee ist nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze in dem abgeriegelten Küstenstreifen nun auch nach Chan Junis vorgedrungen. Zivilisten wurden dazu aufgerufen, Teile der Stadt zu verlassen, weil diese nun Kampfgebiet seien. Hunderttausende waren zuvor aus dem bereits seit Wochen umkämpften Norden in den Südteil des Gazastreifens geflohen. White schrieb, seine Organisation werde am Dienstag ihre letzten 300 Zelte verteilen. «Tausende leben ohne Obdach im Freien.» Es werde noch mehr Tote geben, warnte er.

  • 16.47 Uhr

    Mehrere Verletzte bei Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

    Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Aus Sicherheitskreisen im Libanon hiess es weiterhin, dass eine Person bei einem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt worden sei. Das israelische Militär äusserte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Der Beschuss folgte auf eine Reihe von Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet.

  • 16.35 Uhr

    Israels Armee: Kämpfe «im Herzen von Chan Junis» im Süden Gazas

    Israels Armee kämpft nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen nun eigenen Angaben zufolge auch «im Herzen von Chan Junis», der grössten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten lieferten sich dort heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen, erklärte das Militär am Dienstag. In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutz suchende Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet.

    Flüchtlingscamp in Rafah. Palästnenser, die zuvor aus dem Norden des Gaza-Streifens nach Chan Junis im Süden geflüchtet waren, ziehen nun weiter nach Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    Flüchtlingscamp in Rafah. Palästnenser, die zuvor aus dem Norden des Gaza-Streifens nach Chan Junis im Süden geflüchtet waren, ziehen nun weiter nach Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    Ismael Mohamad/IMAGO/UPI Photo

    Zuvor hatten bereits israelische Medien von intensiven Angriffen israelischer Soldaten in Chan Junis berichtet. Das Militär kämpft eigenen Angaben nach aber nicht nur in Chan Junis, sondern weiterhin auch in Hochburgen der Hamas im Norden des Gazastreifens. In Bezug auf die Zahl der getöteten Terroristen und die Anzahl der Gefechte fänden derzeit die intensivsten Kämpfe seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober statt, hiess es weiter.

    Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung wächst die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen «unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung». Israel wirft der Hamas vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu verüben und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen.

  • 16.14 Uhr

    WHO: Alle zehn Minuten wird in Gaza ein Kind oder Jugendlicher getötet

    Wegen der permanenten israelischen Angriffe im Gazastreifen wird die Lage dort nach Angaben des Repräsentanten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Küstengebiet, Richard Peeperkorn, immer unerträglicher. «Die Situation verschlechtert sich von Stunde zu Stunde», berichtete er am Dienstag aus Rafah an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten. Er sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf. «Alle zehn Minuten wird ein Kind oder Jugendlicher in Gaza getötet», sagte Peeperkorn.

    Statt medizinisches Material auszuliefern, habe die WHO zudem noch Hals über Kopf zwei Lagerhäuser in der südlichen Stadt Chan Junis räumen müssen. Das sei ihr von der israelischen Armee nahegelegt worden, mit dem Hinweis, dass die Lager in einem Stadtteil lägen, in dem es Kämpfe geben dürfte. Die WHO habe ein kleineres Lager in der Nähe von Rafah gefunden und bereits 90 Prozent des Materials umgeräumt, sagte Peeperkorn. Die israelische Armee hatte am Montag bestritten, zur Räumung der Lager aufgefordert zu haben.

  • 15.20 Uhr

    Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Zentrum Israels

    Erneut haben palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen Raketen in Richtung Tel Aviv und dem Zentrum Israels abgefeuert. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen, die von dem Küstengebiet aus auf den Grossraum Tel Aviv abgefeuert worden seien. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom von einem Raketensplitter leicht verletzt. Der TV-Sender N12 berichtete zudem, eine Schule im Norden Tel Avivs sei von Raketenteilen getroffen worden. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, dass auch in anderen Teilen der Stadt Raketenteile eingeschlagen waren. Berichte über weitere grössere Schäden gab es zunächst nicht.

  • 15.03 Uhr

    Emir von Katar: Untätigkeit angesichts des Gazakriegs ist «beschämend»

    Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al-Thani, hat eine nach seinen Worten «beschämende» Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft angesichts des anhaltenden Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen angeprangert. Al-Thani rief zu einer «internationalen Untersuchung zu den von Israel begangenen Massakern» auf und verurteilte gezielte Angriffe auf Zivilisten aller Nationalitäten und Religionen.

  • 14.57 Uhr

    Sexuelle Gewalt der Hamas: Israelische Frauen werfen UNO unerträgliches Schweigen vor

    «Schande über die UNO» und «Vergewaltigung ist Vergewaltigung» skandieren die Frauen vor dem UN-Sitz in New York. Einige der etwa 150 Demonstrantinnen tragen bei der Protestaktion am Montag lediglich Unterwäsche und sind mit Kunstblut beschmiert. Sie werfen den Vereinten Nationen vor, die sexuellen Gräueltaten der Hamas zu verschweigen. Die israelische Polizei hat hunderte Beweise für entsetzliche Gewalttaten der radikalislamischen Angreifer gegen Frauen gesammelt.

    Auch in London gab es am 3. Dezember 2023 eine Protestkundgebung gegen das Schweigen der UN zur Gewalt und Brutalität, die Frauen und Mädchen beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober erlitten hatten.
    Auch in London gab es am 3. Dezember 2023 eine Protestkundgebung gegen das Schweigen der UN zur Gewalt und Brutalität, die Frauen und Mädchen beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober erlitten hatten.
    Amanda Rose/IMAGO/Avalon.red

    Trotz der Beweise ignoriere die Weltgemeinschaft diese massive sexuelle Gewalt, kritisieren israelische Frauenrechtlerinnen. Bereits kurz nach den Angriffen schickten israelische Rechtsexperten detaillierte Belege für die Gräueltaten an wichtige internationale Gremien wie UN Women und den UN-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung von Frauen (Cedaw). Doch ein internationaler Aufschrei blieb aus.

  • 14.16 Uhr

    Nach Huthi-Angriffen im Roten Meer – Iran weist Verwicklung zurück

    Nach erneuten Angriffen auf Schiffe im Roten Meer durch jemenitische Huthi-Rebellen hat der Iran eine Verwicklung erneut zurückgewiesen. Die Islamische Republik erteile keine Befehle an Rebellengruppen in der Region, um auf Israels Angriffe im Gazastreifen zu reagieren, erklärte am Dienstag der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Naser Kanaani, auf der Plattform X (vormals Twitter). «Diese Gruppen handeln und entscheiden nach ihren eigenen Prinzipien und Prioritäten», schrieb er weiter.

    Britische Vorwürfe einer iranischen Beteiligung an den Angriffen entbehrten jeder Grundlage, erklärte er. Neben London hat auch die US-Regierung Iran als Drahtzieher hinter den Angriffen der von ihm unterstützen schiitischen Rebellengruppe bezeichnet.

  • 13.57 Uhr

    Rakete aus Gaza trifft Haus in Israel – zwei Leichtverletzte

    Eine Rakete aus dem Gazastreifen ist nach israelischen Angaben in ein Haus in der Küstenstadt Aschkelon eingeschlagen. Das berichtete die Polizei am Dienstag. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Frauen durch Raketensplitter leicht verletzt. Israels Armee hatte zuvor berichtet, dass es mehrfach Raketenalarm gegeben habe, darunter in Aschkelon. Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober israelischen Angaben zufolge rund 10 000 Raketen auf Israel abgeschossen.

  • 13.18 Uhr

    UNO: «Sichere Zonen» sind im Gazastreifen «nicht möglich»

    Die Vereinten Nationen haben gewarnt, dass die Einrichtung von sicheren Zonen für Zivilisten im Gazastreifen zur Flucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas unmöglich sei. «Diese Zonen können weder sicher noch humanitär sein, wenn sie einseitig erklärt werden», sagte James Elder, Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz aus Kairo. «Die sogenannten sicheren Zonen (...) sind nicht wissenschaftlich, sie sind nicht rational, sie sind nicht möglich, und ich denke, dass die Behörden sich dessen bewusst sind.»

    Palästinenser fliehen von Khan Yunis nach Rafah im südlichen Gazastreifen, nachdem die israelische Armee die Menschen aufgefordert hatte, bestimmte Gebiete der Stadt zu verlassen.
    Palästinenser fliehen von Khan Yunis nach Rafah im südlichen Gazastreifen, nachdem die israelische Armee die Menschen aufgefordert hatte, bestimmte Gebiete der Stadt zu verlassen.
    Ahmed Zakot/IMAGO/ZUMA Wire

    Das sei «herzlos und zeigt eine Verstärkung der Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern und Frauen» im Gazastreifen, fuhr Elder fort, der gerade mehrere Tage in dem Palästinensergebiet verbracht hat.

    Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte Israel seine Offensive im Gazastreifen zunächst auf den Norden des Küstenstreifens konzentriert. Inzwischen hat die Armee Flugblätter in Teilen des südlichen Gazastreifens abgeworfen, in denen palästinensische Flüchtlinge zur Flucht in andere Gebiete aufgefordert werden.

  • 13.02. Uhr

    Wachsende Kritik an Israels Vorgehen

    Israel rückt im Süden des Gazastreifens auch mit Bodentruppen weiter gegen die islamistische Hamas vor. Die Lage für die dortige Zivilbevölkerung bezeichnen Hilfsorganisationen als blanken Horror.

    Israel setzt Angriffe auf Süden des Gaza-Streifens fort

    Israel setzt Angriffe auf Süden des Gaza-Streifens fort

    Internationale Hilfsorganisationen fordern mehr Schutz für Zivilisten in der Region. Am Dienstag waren wieder zahlreiche Menschen durch Bombenangriffe getötet worden.

    05.12.2023

    Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen im Süden von «Horror» und «unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung». Keiner fühle sich sicher, wenn alle zehn Minuten Bomben fallen würden, sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, der BBC.

    Zwei Krankenhäuser im Süden können nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen den Zustrom von Patienten kaum mehr bewältigen. Vor allem das Al-Aksa-Krankenhaus sowie das Nasser-Krankenhaus seien betroffen, teilte die Organisation am Montag mit. Israel wirft der Hamas vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

  • 12.08 Uhr

    Frankreich friert Vermögen von Hamas-Anführer ein

    Die französische Regierung hat das in Frankreich vorhandene Vermögen des Hamas-Anführers Jahja Sinwar eingefroren. Die von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der vergangenen Woche angekündigte Sanktion trat am Dienstag in Kraft. Zur Höhe des Vermögens gab es zunächst keine Angaben.

    Der 61-Jährige gilt als Drahtzieher des brutalen Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober, der mindestens 1200 Menschen das Leben gekostet hat.

    Sinwar steht schon seit Jahren auch auf der Terrorliste der USA. Wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten wurde er vier Mal zu lebenslanger Haft verurteilt und sass insgesamt 23 Jahre in Israel im Gefängnis. Dort lernte er Hebräisch und setzte sich als Anführer der Gefangenen durch.

    2011 kam Sinwar frei – als einer von 1000 palästinensischen Häftlingen, die damals gegen den israelischen Soldaten Gilad Schalit ausgetauscht wurden. 2017 wählte ihn die Hamas zu ihrem Anführer im Gazastreifen, nachdem sein Vorgänger Ismail Hanija Chef der Organisation geworden und ins Exil gegangen war.

    Frankreich hatte im November bereits das Vermögen eines weiteren Hamas-Anführers, Mohammed Deif, eingefroren. Die französische Staatssekretärin Laurence Boone setzte sich zudem für Sanktionen gegen die Hamas auf EU-Ebene ein. Die USA und Grossbritannien haben ebenfalls Sanktionen gegen führende Hamas-Vertreter verhängt. London sprach unter anderem ein Waffen-Embargo und ein Reiseverbot für sechs Hamas-Vertreter und -Unterstützer aus.

  • 11.31 Uhr

    Lage wird laut WHO von Stunde zu Stunde schlimmer

    Die Lage im Gazastreifen wird nach den Worten eines ranghohen Vertreters der Weltgesundheitsorganisation WHO «von Stunde zu Stunde schlimmer». Es werde verstärkt überall bombardiert, auch in den südlichen Gebieten wie der Stadt Chan Yunis und dem an Ägypten grenzenden Rafah, sagt der WHO-Gesandte für die Palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn, in einer vom Gazastreifen aus geführten Videoschalte.

  • 8.53 Uhr

    Letzte Schweizer Staatsangehörige haben Gazastreifen verlassen

    Die letzten Schweizer Staatsangehörigen haben den vom Krieg betroffenen Gazastreifen verlassen. Am Montag ist eine vierköpfige Familie über den Grenzübergang Rafah ausgereist, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag mitteilte.

    Die Familie sei auf der ägyptischen Seite von Mitarbeitenden der Schweizer Botschaft in Kairo in Empfang genommen und betreut worden, hiess es weiter.

    Damit hätten alle Schweizer Staatsangehörigen, von denen das EDA Kenntnis gehabt habe, Gaza verlassen. Bereits am 2. und 16. November hätten insgesamt acht Menschen mit Schweizer Staatsbürgerschaft den Gazastreifen verlassen.

  • 6.23 Uhr

    Erneut Raketenalarm an Israels Grenze zu Gaza

    Während Israels Armee verstärkt gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es auf israelischer Seite erneut Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee am Dienstagmorgen meldete, heulten an der Grenze zum Gazastreifen erneut die Sirenen. Israels Bodentruppen stossen derzeit im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die Hamas im Norden des Küstengebiets ist noch nicht beendet. «Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht», hatte ein Armeesprecher am Vortag gesagt.

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.

    Bei den israelischen Gegenangriffen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums inzwischen fast 15'900 Menschen getötet worden. Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 4.11 Uhr

    Bericht: Israel verfügt über Pumpen zur Flutung von Gaza-Tunnel

    Israel hat einem Medienbericht zufolge ein System aus grossen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Tunnelnetz der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser fluten könnte. Wie das «Wall Street Journal» am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf Beamte der US-Regierung berichtete, sei nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden will. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert.

    Ein israelischer Soldat im Tunnel unter dem Shifa-Spital in Gaza. (22. November 2023)
    Ein israelischer Soldat im Tunnel unter dem Shifa-Spital in Gaza. (22. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Victor R. Caivano

    Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage grosser Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen, hiess es. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen und Tausende von Kubikmetern Wasser pro Stunde in die Tunnel leiten, so dass diese innerhalb weniger Wochen überflutet wären, berichtete die Zeitung.

    Mit einer solchen Taktik wäre Israel in der Lage, die Tunnel zu zerstören und die Terroristen aus ihrem unterirdischen Versteck zu vertreiben, hiess es. Andererseits würde dies die Wasserversorgung des Gazastreifens bedrohen, wurden die US-Beamte zitiert. Israel habe die USA Anfang November erstmals über diese Option informiert und damit eine Diskussion ausgelöst, in der die Durchführbarkeit und die Auswirkungen auf die Umwelt gegen den militärischen Wert der Ausschaltung der Tunnel abgewogen wurden, hiess es in dem Bericht.

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien bereits zerstört worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hiess es in einer Mitteilung. Viele Kilometer der unterirdischen Tunnelrouten seien zerstört worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 3.19 Uhr

    Armeesprecher: Haben Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza

    Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge nachrichtendienstliche Hinweise zum Verbleib der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auf die Frage, ob das Militär nachrichtendienstliche Informationen habe, wo sich die Geiseln befinden könnten, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag: «Ja, haben wir». Nähere Angaben könne er nicht machen. Das Thema habe für Israels nachrichtendienstliche Organisationen, zu denen auch das Militär gehöre, höchste Priorität, sagte der Sprecher.

    Israel geht davon aus, dass insgesamt noch 137 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. Unter ihnen sind laut dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant noch 15 Frauen und zwei Kinder. Tausende Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen hatten Israel überfallen und im Grenzgebiet ein Massaker angerichtet. Rund 1200 Menschen wurden ermordet, der Grossteil davon Zivilisten. Rund 240 Menschen wurden an dem Tag in den Gazastreifen verschleppt.

    In der vergangenen Woche kamen während einer Feuerpause zwischen Israel und der Hamas 105 Geiseln frei. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Seit Verstreichen der Feuerpause setzt Israels Militär seine nach dem Massaker der Terroristen begonnenen Gegenschläge in Gaza fort. Man wolle alle Geiseln zurückholen, sagte der Armeesprecher. Falls dies nicht durch Verhandlungen möglich sei, wende man andere Mittel an. Die Hamas will nach eigenen Angaben Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln erst nach Ende des Kriegs fortsetzen.

  • 2.59 Uhr

    Mäzen spendet Millionen an Universität im Süden Israels

    Der kanadisch-israelische Milliardär und Mäzen Sylvan Adams hat der Ben-Gurion-Universität des Negev als Beitrag zum Wiederaufbau im Süden Israels nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 100 Millionen US-Dollar gespendet. Es sei wichtig, die Region zu stärken, damit Israelis sich in der Wüste Negev sicher fühlen und sich ein neues Leben aufbauen könnten, teilte Adams am Montag mit. Uni-Präsident Daniel Chamowitz erklärte, die Spende solle für eine Reihe von Schlüsselfeldern genutzt werden, etwa für Zukunftsstrategien für die Negev-Region, Umwelttechnologien und global Gesundheit. Laut der Ben-Gurion-Universität des Negev soll das Geld zudem in die Förderung des Bildungsangebots und des Campuslebens fliessen.

    82 Angehörige der Bildungseinrichtung, darunter Studierende sowie Fakultätsmitglieder, wurden beim Terrorangriff der Hamas und anderer Extremistengruppen im Süden Israels am 7. Oktober nach Uniangaben getötet. Insgesamt ermordeten Terroristen an jenem Tag israelischen Angaben zufolge rund 1200 Menschen.

  • 2.36 Uhr

    Israels Armee: Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

    Israels Militär hat in Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon Stellungen der dortigen Hisbollah-Miliz angegriffen. Wie die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag mitteilte, hätten Kampfflugzeuge kurz zuvor Raketenstellungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz getroffen. Auch «Terrorinfrastruktur und ein Militärgelände» seien unter Feuer genommen worden. Man habe auf Beschüsse aus dem Libanon auf Ziele in Israel vom Vortag reagiert.

    Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden, hatte das Militär zuvor erklärt. Die Hisbollah hatte die Verantwortung für eine Attacke auf israelische Soldaten in der Nacht zu Montag sowie den Beschuss weiterer Ziele übernommen.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Auf beiden Seiten gab es schon Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.

  • 2.35 Uhr

    US-Regierung verurteilt Protest vor jüdischem Restaurant

    Die US-Regierung hat eine Kundgebung vor einem jüdischen Restaurant in Philadelphia mit scharfen Worten verurteilt und als antisemitisch bezeichnet. «Es ist antisemitisch und völlig ungerechtfertigt, Restaurants, die israelisches Essen anbieten, ins Visier zu nehmen, weil man mit der Politik Israels nicht einverstanden ist», teilte ein Sprecher des Weissen Hauses am Montag mit. «Dieses Verhalten offenbart die Art von grausamer und sinnloser Doppelmoral, die eine Visitenkarte des Antisemitismus ist.»

    Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) hatten Teilnehmer einer pro-palästinensischen Demonstration vor dem koscheren Falafel-Restaurant mit dem Namen «Goldie» Halt gemacht und und unter anderem gerufen: «Goldie, Goldie, du kannst dich nicht verstecken! Wir klagen dich des Völkermordes an!» Als koscher werden Lebensmittel bezeichnet, die den jüdischen Speisegesetzen entsprechen.

    Der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, schrieb auf X, vormals Twitter, er handle sich um einen eklatanten Akt von Antisemitismus – und keinen friedlichen Protest. «Ein Restaurant wurde ins Visier genommen und belagert, weil sein Besitzer Jude und Israeli ist. Dieser Hass und diese Bigotterie erinnern an eine dunkle Zeit in der Geschichte», schrieb Shapiro.

    Der Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und der Krieg im Gazastreifen haben auch in den USA Proteste ausgelöst. Immer wieder kommt es zu antisemitischen und antimuslimischen Vorfällen und Gewalttaten mit Bezug auf den Krieg.

  • 2.25 Uhr

    Guterres fordert erneut dauerhaften Waffenstillstand in Gaza

    UN-Generalsekretär António Guterres pocht angesichts der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets auf einen Waffenstillstand. «Ich wiederhole meine Forderung nach einem dauerhaften humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen, nach der bedingungslosen und sofortigen Freilassung aller Geiseln und nach einem ungehinderten und kontinuierlichen Fluss humanitärer Hilfe, um die Bedürfnisse der Menschen im gesamten Gazastreifen zu befriedigen», schrieb er am Montagabend (Ortszeit) auf der Plattform X (vormals Twitter).

    Guterres hatte bereits in der vergangenen Woche einen «echten humanitären Waffenstillstand» zwischen Israel und der islamistischen Hamas gefordert. Mittlerweile wächst unter anderem auch bei Hilfsorganisationen angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee.

  • 1.45 Uhr

    Armeesprecher dementiert Netz-Totalausfall in Gaza

    Ein israelischer Armeesprecher hat einen erneuten Totalausfall der Telekommunikationsdienste im Gazastreifen dementiert. Er selbst habe gerade erst zum Beispiel Live-Übertragungen palästinensischer Propaganda-Leute auf TikTok gesehen, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN in der Nacht zum Dienstag. Die CNN-Journalistin konfrontierte ihn mit dem Umstand, dass der Sender ein geplantes Interview mit dem Internationalen Roten Kreuz wegen eines «Blackouts» nicht habe führen können. Die Netzwerke in Gaza seien vielleicht nicht perfekt, aber einen Blackout gebe es nicht, widersprach der Armeesprecher.

    Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel hatte am Montag bei X berichtet, dass die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut ausgefallen seien. «Wir bedauern, eine vollständige Unterbrechung der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Gazastreifen bekanntgeben zu müssen». Grund seien Schäden an Kernelementen des Netzwerkes durch die Angriffe. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 1.18 Uhr

    Bericht: Israel bombardiert Ziele in Chan Junis im Süden Gazas

    Israels Armee hat im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge Ziele im Raum der Stadt Chan Junis unter Beschuss genommen. Die israelische Zeitung «Times of Israel» zitierte in der Nacht zum Dienstag palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der grössten Stadt des südlichen Teils des Gazastreifens gebe. Zuvor seien Dutzende von israelischen Panzern in den südlichen Gazastreifen vorgestossen und seien in der Nähe von Chan Junis gesichtet worden, meldete die Zeitung. Augenzeugen hätten auch gepanzerte Mannschaftstransporter und Planierraupen gesehen.

    Palästinenser fliehen aus dem Osten von Chan Junis in den Westen der Stadt. (2. Dezember 2023)
    Palästinenser fliehen aus dem Osten von Chan Junis in den Westen der Stadt. (2. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Fatima Shbair

    Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen von «Horror» und «unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung». Keiner fühle sich sicher, wenn alle zehn Minuten Bomben fallen würden, sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, am Montag der BBC. Israel wirft der Hamas vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu verüben und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen.

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.

    Bei den israelischen Gegenangriffen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums inzwischen fast 15 900 Menschen getötet worden. Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • Dienstag, 5. Dezember 2023, 0.59 Uhr

    Clinton: Welt muss sexuelle Gewalt durch Hamas verurteilen

    Die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton hat einen weltweiten Mangel an Solidarität mit Israelinnen beklagt, die beim Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober vergewaltigt und getötet wurden. Frauengruppen sollten die sexuellen Übergriffe von Terroristen der militanten Gruppe auf israelische Frauen und Mädchen verurteilen, forderte Clinton in einer Videobotschaft, die am Montag bei einer Sonderveranstaltung im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt wurde. «Es ist ungeheuerlich, dass einige, die für sich in Anspruch nehmen, für Gerechtigkeit einzustehen, ihre Augen und ihre Herzen vor den Opfern der Hamas verschliessen.»

    Weinende israelische Soldatinnen zwischen Bilder von Menschen, die beim Supernova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 von der Hamas ermordet und verschleppt wurden. (28. November 2023)
    Weinende israelische Soldatinnen zwischen Bilder von Menschen, die beim Supernova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 von der Hamas ermordet und verschleppt wurden. (28. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg

    An der von der israelischen UN-Mission organisierten Veranstaltung nahmen auch die US-Senatorin Kirsten Gillibrand und die frühere Facebook-Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg teil. Letztere sagte, dass «das Schweigen über die von der Hamas verübten Verbrechen gefährlich» sei, da man so Gefahr laufe, Jahrzehnte der Fortschritte bei der Bekämpfung von sexueller Gewalt an Frauen zunichte zu machen.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker von 4. Dezember 2023

  • 21.40 Uhr

    Attacken im Roten Meer – USA fassen maritime Taskforce ins Auge

    Angesichts zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen fassen die USA eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge. «Wir führen derzeit Gespräche mit anderen Ländern über eine Art maritime Taskforce, an der neben den Vereinigten Staaten auch Schiffe aus Partnerländern beteiligt sind, um die sichere Durchfahrt von Schiffen im Roten Meer zu gewährleisten», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington. Die Gespräche dauerten noch an und es gebe noch nichts Konkretes zu verkünden.

    Sullivan verwies auf andere länderübergreifende maritime Einheiten in Gewässern wie dem Golf von Oman oder vor der Küste Somalias im Hinblick auf Piraterie.

    In den vergangenen Tagen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer intensiviert. An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

    Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten mit Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Bezug zu Israel gedroht – als Reaktion auf den Krieg Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden.

  • 20.52 Uhr

    Spitäler im südlichen Abschnitt von Gaza an Belastungsgrenze

    Nach dem Ende der Feuerpause im Gazastreifen können zwei Spitäler im südlichen Abschnitt des Küstengebiets nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen den Zustrom von Patienten kaum mehr bewältigen. Vor allem das Al-Aksa-Spital sowie das Nasser-Spital seien betroffen, teilte die Organisation am Montag mit. In den vergangenen 48 Stunden seien allein im Al-Aksa-Spital 100 Tote und 400 Verletzte in die Notaufnahme gebracht worden, berichtete Katrien Claeys von Ärzte ohne Grenzen.

    Menschen liegen im Nasser-Spital in Chan Junis im südlichen Gazastreifen auf dem Flur. 
    Menschen liegen im Nasser-Spital in Chan Junis im südlichen Gazastreifen auf dem Flur. 
    Bild: Keystone

    Nach kürzlichen Luft- und Bodenangriffen der israelischen Armee sei das Spital zuletzt von Patienten regelrecht überschwemmt worden. «Wir sehen Patienten mit Anzeichen einer Infektion und nekrotischem Gewebe, da sie seit Tagen und manchmal Wochen keinen Wechsel des Wundverbands erhalten haben», sagte Claeys laut Mitteilung.

    Auch das Nasser-Spital in Chan Junis befindet sich nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen an der Belastungsgrenze. «Das Krankenhaus hat fast jede Stunde mehrere schwer verletzte Patienten aufgenommen», sagte der für die Stadt zuständige Chris Hook. «Angesichts der Situation im Spital – es gibt keinen Platz mehr – ist das eine schreckliche Situation.»

  • 20.22 Uhr

    Berichte über zahlreiche Tote bei Einschlägen in UN-Schulen in Gaza

    Bei israelischen Angriffen in der Stadt Gaza soll es viele Tote in zwei UN-Schulen gegeben haben, in der Binnenflüchtlinge untergekommen sind. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Montag von mindestens 50 Toten und zahlreichen Verletzten in dem Viertel Al-Daradsch. Es habe Angriffe der Luftwaffe und von Artillerie gegeben.

    Eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA sagte, sie könne die Berichte bisher nicht bestätigen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa hatten Rettungskräfte große Schwierigkeiten, in dem umkämpften Gebiet die UN-Unterkünfte zu erreichen.

  • 19.21 Uhr

    Rund 260'000 Israelis haben seit Gaza-Krieg Waffenschein beantragt

    Rund 260'000 Israelis haben nach Angaben von Israels rechtsextremem Polizeiminister nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober einen Waffenschein beantragt. Die Anträge seien von «normalen und guten Bürgern, die sich selbst und ihre Familien beschützen wollen», gestellt worden, sagte Itamar Ben-Gvir am Montag vor Journalisten. Als Minister sei es sein Ziel, so vielen Menschen wie möglich den Erhalt von Waffen zu ermöglichen.

    In kurzer Zeit habe sein Ministerium täglich bis zu 1700 Waffenscheine erteilt, sagte Ben-Gvir. Vor dem Gaza-Krieg waren es in dem Land mit gut neun Millionen Einwohnern demnach knapp hundert pro Tag gewesen. Der rechtsextreme Minister forderte bereits wenige Tage nach dem 7. Oktober, Freiwillige im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren auszustatten. Ben-Gvir forderte immer wieder, Voraussetzungen für Beantragung eines Waffenscheins zu lockern.

    Um den vielen Anträgen nachzukommen, beauftragte Ben-Gvir nach eigenen Angaben auch nicht dafür qualifizierte Mitarbeiter mit der Ausstellung der Scheine.

    Kritiker sorgen sich, dass es durch die massenhafte Ausstellung von Waffenscheinen und den vermehrten Umlauf von Waffen zu mehr tödlichen Zwischenfällen in Israel kommen könnte. Seit dem 7. Oktober kommt es im Westjordanland auch vermehrt zu Gewalt israelischer Siedler.

  • 17.50 Uhr

    Ankara droht Israel im Fall von Jagd auf Hamas-Führer

    Ankara hat Israel einem Bericht zufolge im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der islamistischen Hamas in der Türkei mit «schwerwiegende Konsequenzen» gedroht. Man werde illegale geheimdienstliche Aktivitäten auf türkischem Territorium nicht zulassen, sagte ein türkischer Geheimdienstmitarbeiter am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

    Man habe Israel diesbezüglich gewarnt und deutlich gemacht, dass solche Handlungen «schwerwiegende Konsequenzen» nach sich ziehen würden. Zuvor hatte das «Wall Street Journal» berichtet, Israels Geheimdienste bereiteten sich darauf vor, nach Ende des Gaza-Kriegs Hamas-Anführer weltweit aufzuspüren und zu töten.

    Die Türkei unterhält Verbindungen zur Hamas, es sollen sich auch Funktionäre im Land aufhalten. Hamas-Chef Ismail Hanija lebt mit seiner Familie seit Jahren im Emirat Katar. Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht.

  • 17.19 Uhr

    Junge Geiseln sind nach Freilassung nur noch «Schatten von Kindern»

    Israelische Kinder und Jugendliche haben laut einer Kinderärztin direkt nach ihrer Freilassung aus der Hamas-Geiselhaft nur noch wie «Schatten von Kindern» gewirkt. Efrat Bron-Harlev, Leiterin des Schneider-Kinderkrankenhauses bei Tel Aviv, sagte am Montag, die jungen Freigelassenen seien anfangs sehr eingeschüchtert gewesen.

    In der ersten Zeit im Krankenhaus hätten viele von ihnen kaum gesprochen oder nur geflüstert. «Ein Junge hat gefragt, ob er aus dem Fenster schauen darf.»

    Viele hätten während der Geiselhaft wochenlang nicht duschen können. «Wenn sie Glück hatten, konnten sie sich mit kaltem Wasser aus einem Eimer waschen.» Ärzte berichten von Misshandlungen durch die Geiselnehmer, viele Kinder und Jugendliche seien stark unterernährt gewesen. Teilweise seien sie unter Drogen gesetzt worden.

    «Das erste Lächeln vieler dieser Kinder haben wir nach 24 oder 48 Stunden gesehen», erzählte Bron-Harlev. Dies habe den Ärzten Hoffnung gemacht. «Kinder sind unglaublich stark.» Deshalb hoffe sie, dass sie sich langfristig von ihren schlimmen Erfahrungen erholen könnten.

  • 15.15 Uhr

    Fast 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge im Gazastreifen

    Rund zwei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs sind im Gazastreifen nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA fast 1,9 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies seien mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.

    Das teilte UNRWA am Montag mit. Fast eine Million Binnenflüchtlinge würden sich in 99 Einrichtungen im Zentrum des Küstengebietes sowie in Chan Junis und Rafah im Süden aufhalten. Im Gazastreifen leben mehr als 2,2 Millionen Menschen – auf einer Fläche, die nur etwas grösser als jene der Stadt München ist.

  • 14.28 Uhr

    Israelischer Anwalt wird von der eigenen Armee getötet

    Yuval Kestelman starb in Jerusalem bei einem Terroranschlag. Getötet wurde er aber nicht von den beiden Hamas-Angreifern, die am letzten Donnerstag an einer Bushaltestelle drei Menschen ermordeten, bevor sie selbst erschossen wurden. Der israelische Anwalt starb mutmasslich durch die Kugel eines israelischen Soldaten, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

    Israelische Grenzpolizisten sichern den Ort des Anschlags.
    Israelische Grenzpolizisten sichern den Ort des Anschlags.
    Bild: Keystone/AP/Ohad Zwigenberg

    Kestelman sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als er die Schüsse der Angreifer hörte. Wie viele Zivilisten in Israel führte er in diesen Tagen eine Waffe mit sich, für die er eine Lizenz besass. Er nahm damit die Terroristen unter Beschuss. Zwei ebenfalls herbeigeeilte Armeeangehörige hielten Kestelman offenbar für einen weiteren Attentäter und töteten ihn mit mehreren Schüssen.

    Wie eine Videoaufnahme und Augenzeugenberichte in den israelischen Medien belegen, hat sich Kestelman vor seiner Erschiessung mit erhobenen Armen auf den Boden gekniet. Seine Waffe hatte er weggeworfen und die Jacke ausgezogen, um zu zeigen, dass er keinen Sprengstoffgürtel trägt. «Schiesst nicht», soll er auf Hebräisch gerufen haben.

    Nun wird der Vorfall von Polizei, Geheimdienst und Militärpolizei geprüft.

  • 14.07 Uhr

    Armeeeinsatz im Westjordanland – zwei militante Palästinenser tot

    Bei einer Razzia der israelischen Armee und Polizei im Westjordanland sind zwei militante Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der israelischen Einsatzkräfte von Montag soll es sich bei den Getöteten um Terroristen handeln.

    Der bewaffnete Arm der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilte mit, die beiden seien Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden gewesen. Das Gesundheitsministerium in Ramallah machte zunächst keine Angaben zur Identität der in der Nacht auf Montag getöteten Personen.

    Bei der Razzia in Kalkilia im Nordwesten des besetzten Westjordanlands wurden nach Angaben des Militärs 29 Verdächtige festgenommen, fünf von ihnen sollen Verbindungen zur Hamas haben.

    Auch in anderen Orten hätten Soldaten Anti-Terror-Einsätze durchgeführt. Mehrere Personen wurden demnach bei Razzien festgenommen und etliche Waffen beschlagnahmt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs seien im Westjordanland insgesamt rund 2150 Verdächtige festgenommen worden, 1100 sollen Verbindungen zur Hamas haben.

    Das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete am Montag auch vier Schwerverletzte nach einem Armeeeinsatz in Kalandia bei Ramallah. Berichten zufolge kam es dabei zu bewaffneten Zusammenstössen.

  • 13.09 Uhr

    Spital meldet Dutzende Tote in Deir al-Balah

    Nach neuen israelischen Angriffen hat das Al-Aksa-Märtyrer-Spital in der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen weitere Todesopfer gemeldet. In der Nacht auf Montag seien 32 Leichen eingeliefert worden, sagte Omar al-Darawi von der Krankenhausverwaltung der Nachrichtenagentur AP. Tags zuvor hatte er 31 Tote gemeldet. Unabhängig konnten seine Angaben nicht überprüft werden, AP-Journalisten filmten dort allerdings mehrere trauernde Frauen, die sich über Leichen von Angehörige beugten und weinten.

  • 12.59 Uhr

    Korruptionsprozess gegen Netanjahu geht weiter

    Der Korruptionsprozess gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird laut einem Medienbericht nach einer Pause fortgesetzt. Die Verhandlung werde am Montag wieder von einem Bezirksgericht in Jerusalem aufgenommen, meldete die «Times of Israel». Der Prozess wurde demnach – wie alle nicht dringenden Gerichtsverfahren – nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober vorübergehend ausgesetzt. Eine entsprechende Verordnung sei aber in der vergangenen Woche ausgelaufen.

    Der Korruptionsprozess gegen Netanjahu läuft seit mehr als drei Jahren. Israels Regierungschef wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium «Walla» positiv über ihn berichtet haben. Zudem soll er dem kritischen Zeitungsverleger Arnon Moses angeboten haben, im Gegenzug für positive Berichterstattung dessen Konkurrenzblatt zu schwächen.

    Ausserdem wird Netanjahu vorgeworfen, von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke im Wert von rund 700'000 Schekel (rund 165'000 Franken) angenommen zu haben – Schmuck, Zigarren und rosa Champagner. Laut Anklage soll sich Netanjahu im Gegenzug für die Geschenke unter anderem für die Verlängerung eines Gesetzes eingesetzt haben, das dem israelischen Hollywood-Produzenten Arnon Milchan Steuern in Millionenhöhe erspart hätte. Netanjahu hatte in der Vergangenheit stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und von einer «Hexenjagd» gesprochen.

  • 10.09 Uhr

    Wieder Beschuss an Grenze zum Libanon

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es wieder Beschuss gegeben. Israels Militär registrierte in der Nacht auf Montag sowie am Montagmorgen mehrere Abschüsse von Mörsergranaten aus dem Libanon auf Armeestellungen.

    Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden. Die Armee attackierte demnach die Orte, von denen die Angriffe ausgingen.

    Es habe einen Angriff aus dem Libanon heraus auf einen Posten im Nachbarland gegeben, hiess es auch aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israel reagierte demnach mit Gegenbeschuss.

  • 9.34 Uhr

    Israel hat 200 Hamas-Ziele in der Nacht angegriffen

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag im Gazastreifen 200 Ziele der islamistischen Hamas angegriffen. Soldaten attackierten etwa die «Terror-Infrastruktur» in einer Schule in dem Ort Beit Hanun im Norden des Gazastreifens, wie das Militär am Montag mitteilt.

    Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

  • 9.32 Uhr

    Israelische Armee ruft zur Evakuation aus Chan Junis auf

    Das israelische Militär hat am Montag erneut zu Massenevakuierungen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aufgerufen. Anwohner berichteten, sie hätten in der Nacht Luftangriffe und Explosionen rund um die Stadt gehört, nachdem das Militär Flugblätter abgeworfen und die Menschen aufgefordert habe, weiter nach Süden in Richtung der ägyptischen Grenze zu ziehen. In einem arabischsprachigen Beitrag in den sozialen Medien ordneten die Streitkräfte am Morgen erneut die Räumung von fast zwei Dutzend Stadtvierteln in und um Chan Junis an.

  • 8.57 Uhr

    Israels Armeesprecher: «Wir haben die Hamas im Norden noch nicht besiegt»

    Israels Bodentruppen stossen nun im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die islamistische Hamas im Norden ist nach Angaben des Militärs noch nicht beendet.

    «Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht», erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus am Montag dem US-Sender CNN. Man habe von Anfang gesagt, dass der Kampf gegen die Hamas nicht leicht werde und Zeit benötige. Man habe es mit einem Feind zu tun, «der kein Problem damit hat, Zivilisten für seine militärische Sache zu opfern», so Conricus.

    Vorwürfe von Hilfsorganisationen, den Hunderttausenden von Zivilisten im völlig überfüllten Süden des abgeriegelten Küstenstreifens werde von Israels Armee nicht genug Zeit gegeben, sich vor Angriffen in Sicherheit zu bringen, wies der Armeesprecher zurück. Man tue alles, um Zivilisten zu schützen. «Wenn sich die Hamas ausserhalb städtischer Gebiete hinbegeben hätte und uns dort bekämpfen würde, dann wäre die Zivilbevölkerung natürlich nicht betroffen. Aber das hat die Hamas nicht getan, sie nutzt die Zivilisten», sagte Conricus.

    Der Sprecher des UNO-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, hatte die israelischen Angriffe zuvor scharf kritisiert. Im Süden finde ein «Blutbad» statt. Die Angaben über sogenannte «sichere Zonen» für die Bevölkerung in Gaza bezeichnete Elder als «Falschdarstellung».

  • 3.34 Uhr

    Diplomatische Bemühungen um Deeskalation im Gaza-Krieg gehen weiter

    Während Israels Armee ihre Einsätze am Boden auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet hat, gehen die diplomatischen Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts weiter. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach auf ihrem Rückflug von der Klimakonferenz in Dubai mit Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog sowie mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, über die Lage in Gaza, wie das Weisse Haus mitteilte. Aussenminister Antony Blinken habe zudem mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, über «die laufenden Bemühungen, die sichere Rückkehr aller verbleibenden Geiseln zu ermöglichen und die Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen», gesprochen.

    Israelische Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen. (28. November 2023)
    Israelische Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen. (28. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg

    Harris habe die Unterstützung der USA für das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigt. Zudem äusserte sie demnach ihre Besorgnis über Schritte, die zu einer Eskalation der Spannungen führen könnten, wie der Gewalt extremistischer israelischer Siedler im Westjordanland. Sie habe erneut darauf hingewiesen, wie wichtig die Planung für den Tag nach Ende der Kämpfe in Gaza sei, hiess es.

    Die USA setzten sich für eine Zweistaatenlösung ein. Das habe sie auch Abbas gesagt. Harris habe Abbas die Unterstützung der USA «für das palästinensische Volk und dessen Recht auf Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung» zugesichert. Das palästinensische Volk brauche eine «klare politische Perspektive», teilte das Weisse Haus weiter mit.

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt worden.

    Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Küstengebiets und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Diese hat Israel nun auch auf den Süden ausgeweitet, wohin Hunderttausende schutzsuchende Zivilisten nach Aufforderung Israels geflüchtet waren. Laut der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen bisher schon mehr als 15'500 Menschen getötet. Überprüfbar ist dies derzeit nicht.

  • Montag, 4. Dezember 2023, 0.14 Uhr

    Huthis greifen erneut Handelsschiffe im Roten Meer an

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen intensivieren ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer. Die Rebellen aus dem Jemen attackierten am Sonntag erneut mehrere Frachter in dem Seegebiet. Ein Zerstörer der US-Marine kam den Schiffen zu Hilfe und schoss mehrere Drohnen ab. Das US-Militär teilte mit, es sei noch unklar, ob der Zerstörer «USS Carney» selbst Ziel einer der versuchten Drohnen-Attacken gewesen sei. Die Huthis selbst reklamierten Angriffe auf zwei Schiffe für sich und drohten einmal mehr mit weiteren Attacken auf israelische Frachter.

    An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

    Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten bereits zuvor mit Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Bezug zu Israel gedroht – als Reaktion auf den Krieg Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, hatte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari mitgeteilt. Diese Drohung wiederholte er am Sonntag und erklärte, die Rebellen hätten zwei israelische Schiffe in der Meerenge Bab al-Mandab mit einer Rakete sowie einer Drohne attackiert. Es handele sich um die Schiffe «Unity Explorer» und «Number 9».

    Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte, die beiden Schiffe hätten keine Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken.

    Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs Centcom teilte am Sonntagabend (Ortszeit) mit, es habe am Sonntag vier Angriffe auf drei verschiedene Handelsschiffe gegeben, die im Roten Meer unterwegs gewesen seien. Der dort patrouillierende Marine-Zerstörer «USS Carney» habe auf Notrufe der Frachter reagiert und Hilfe geleistet. Das Schiff «Unity Exlorer», das unter der Flagge der Bahamas fahre und in britischem Besitz sei, sei gleich zwei Mal Ziel von Attacken gewesen. Die Raketen seien beide Male aus von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden. Eine Rakete sei in der Nähe des Schiffes eingeschlagen, eine weitere habe den Frachter getroffen. Es habe leichte Schäden gegeben.

    Das US-Militär teilte weiter mit, eine weitere Rakete aus Huthi-Gebieten habe den Frachter «Number 9» getroffen, der unter panamaischer Flagge fahre und Besitzer von den Bermudas und aus Grossbritannien habe. Das Schiff sei beschädigt worden. Ausserdem habe ein Schiff mit dem Namen «Sophie II», das unter der Flagge Panamas fahre, einen Raketeneinschuss gemeldet. Details zur Herkunft der Rakete nannten die Amerikaner in diesem Fall nicht.

    Der US-Zerstörer fing bei der Serie an Attacken nach Militärangaben mehrere Drohnen ab, die aus Huthi-Gebieten gestartet seien – eine davon sei auf die «USS Carney» selbst zugeflogen. Es lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen, ob der Marine-Zerstörer das Ziel gewesen sei. «Das US-Schiff wurde nicht beschädigt und es gab keine Verletzten», hiess es weiter.

    Das US-Militär beklagte aber: «Diese Angriffe stellen eine direkte Bedrohung für den internationalen Handel und die Sicherheit im Seeverkehr dar.» Sie gefährdeten das Leben internationaler Besatzungen. «Wir haben auch allen Grund zur Annahme, dass diese Angriffe zwar von den Huthis im Jemen verübt, aber in vollem Umfang von Iran unterstützt werden.» Die USA würden nun in Abstimmung mit internationalen Partnern alle geeigneten Massnahmen diskutieren.

    Im Roten Meer hatte es in den vergangenen Wochen bereits andere Zwischenfälle dieser Art gegeben. Der US-Zerstörer «USS Carney» schoss zuletzt mehrere Marschflugkörper und Drohnen ab, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen. Die Rebellen kaperten Mitte November ausserdem ein Frachtschiff, das zum Teil einem britisch-israelischen Geschäftsmann gehört. Die Huthis hatten 2014 weite Teile des Jemens eingenommen und kontrollieren nun grosse Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa.

    Seit dem Beginn des Gaza-Krieges haben Angriffe Iran-naher Gruppen auf US-Kräfte im Nahen Osten zugenommen. Dies nährt Sorgen vor einer noch grösseren Eskalation in der Region.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 3. Dezember

  • 21.33 Uhr

    Bodeneinsätze auf gesamten Gazastreifen ausgeweitet

    Gut fünf Wochen nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens weitet das Militär seine Einsätze am Boden auf das gesamte Palästinensergebiet aus. Die Soldaten gingen gegen Ziele der islamistischen Hamas vor, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Hunderttausende Palästinenser sind nach Anweisungen des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden des abgeriegelten Küstengebiets in den Süden geflohen – wo es nun auch verstärkt Kämpfe am Boden geben dürfte. Führende US-Politiker mahnten Israel unterdessen, Zivilisten bei den Kampfhandlungen besser zu schützen.

    Die Armee habe im nördlichen Gazastreifen stark und gründlich gekämpft und tue dies nun auch im südlichen Gazastreifen, hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi kurz zuvor gesagt – ohne dabei explizit von einer Bodenoffensive zu sprechen. Israelische Bodentruppen sind bereits seit Ende Oktober im Norden im Einsatz.

    Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag berichtet, israelische Bodentruppen seien in ein Gebiet östlich der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Das Militär führte eigenen Angaben zufolge seit dem Ende der mehrtägigen Feuerpause am Freitag im Süden massive Luftangriffe durch. Seit Beginn des Gaza-Kriegs habe es rund 10’000 Luftangriffe auf Ziele in dem abgeriegelten Palästinensergebiet gegeben, erklärte das Militär.

    Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde zufolge wurden im Gazastreifen bisher bereits mehr als 15’500 Menschen getötet und mehr als 41’000 weitere verletzt. Die Angaben lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als glaubwürdig herausgestellt hätten. Rund 80 Prozent der rund 2,2 Millionen Einwohner des dicht besiedelten Küstengebiets sind nach UN-Angaben inzwischen Binnenflüchtlinge.

    In der Nacht zu Sonntag griffen israelische Kampfflugzeuge und Helikopter «Terrorziele», darunter Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager an, wie das Militär mitteilte. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien unter anderem durch Sprengung zerstört worden. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hiess es. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Der Sprecher berichtete von zahlreichen Leichen unter Trümmern. Es gebe auch grosse Schwierigkeiten bei der Bergung von Verletzten und deren Transport in Krankenhäuser. Kein Ort im Gazastreifen sei gegenwärtig sicher. Ein israelischer Armeesprecher hatte in arabischer Sprache die Einwohner bestimmter Wohngebiete im Süden des Gazastreifens dazu aufgerufen, diese zu verlassen und in ausgewiesene andere Gebiete zu fliehen.

  • 21.23 Uhr

    Unicef: Angriffe in Gaza «unmoralisch» und «sicher illegal»

    Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, kritisierte die israelischen Angriffe während eines Besuchs im Süden des Gazastreifens scharf. Dort finde ein «Blutbad» statt, das «unmoralisch» sei und das mit «mit Sicherheit als illegal verstanden werden wird», sagte Elder dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Wer das hinnehme, mache sich selbst schuldig. «Schweigen ist Mittäterschaft», sagte der sichtlich erschütterte Elder.

    Während seines Besuchs habe er überall Kinder mit schweren Verbrennungen, mit Verletzungen durch Granatsplitter, Gehirnverletzungen und mit Knochenbrüchen gesehen. Die jüngsten Angaben über sogenannten «sicheren Zonen» für die Bevölkerung in Gaza bezeichnete Elder als «Falschdarstellung». Die Menschen würden dabei zu «winzigen Flecken Land bewegt», dort gebe es nur Sand, kein Wasser, keine Sanitäranlagen und keinen Schutz vor dem Wetter.

  • 21.10 Uhr

    USA drängen auf Schutz von Zivilisten

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin appellierte an Israels «moralische Verantwortung», Zivilisten zu schützen. «Wenn man sie in die Arme des Feindes treibt, ersetzt man einen taktischen Sieg durch eine strategische Niederlage. Deshalb habe ich der israelischen Führung wiederholt deutlich gemacht, dass der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen sowohl eine moralische Verantwortung als auch ein strategisches Gebot ist.» Harris wie Austin machten deutlich, dass es eine politische Perspektive eines eigenen Staates neben Israel für die Palästinenser geben müsse.USA drängen auf Schutz von ZivilistenUS-Verteidigungsminister Lloyd Austin appellierte an Israels «moralische Verantwortung», Zivilisten zu schützen. «Wenn man sie in die Arme des Feindes treibt, ersetzt man einen taktischen Sieg durch eine strategische Niederlage. Deshalb habe ich der israelischen Führung wiederholt deutlich gemacht, dass der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen sowohl eine moralische Verantwortung als auch ein strategisches Gebot ist.» Harris wie Austin machten deutlich, dass es eine politische Perspektive eines eigenen Staates neben Israel für die Palästinenser geben müsse.   

    Der israelische Regierungsberater Mark Regev wies Vorwürfe zurück, sein Land würde zu wenig unternehmen, um die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen. «Wir unternehmen maximale Anstrengungen, vielleicht sogar nie da gewesene in ähnlichen Umständen», sagte Regev der BBC am Sonntag. Die Schuld für zivile Todesopfer liege zudem bei der Hamas, weil sie militärische Infrastruktur in Wohnvierteln verstecke.

  • 21.05 Uhr

    Hamas: Freilassung von Geiseln erst nach dauerhaftem Waffenstillstand

    Die Hamas will nach den Worten eines ihrer Anführer, Saleh al-Aruri, erst wieder Geiseln freilassen, wenn Israel seine «Aggression» beende und ein dauerhafter Waffenstillstand herrsche. Unter den verbliebenen Geiseln seien nur Männer, die in der Armee gedient hätten und Soldaten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte dagegen, es seien noch 15 Frauen und zwei Kinder unter den Geiseln in der Gewalt der Hamas. Vorige Woche hatten Israel und die Hamas 105 Geiseln frei, unter ihnen 14 Deutsche, und 240 palästinensische Häftlinge ausgetauscht.

  • 21 Uhr

    Weitere Ausländer und Doppelstaatler verlassen Gaza

    Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gehen weiter. Mehr als 600 von ihnen sollten den Grenzübergang Rafah am Sonntag überqueren und nach Ägypten einreisen, wie aus einer Liste der Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hervorging. Seit Ablauf der Feuerpause am Freitag sei der Grenzübergang für fast 900 Ausländer und Doppelstaatler geöffnet worden, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Zudem hätten 13 Verletzte den Gazastreifen verlassen.

  • 20.58 Uhr

    Beschuss aus Syrien auf Golanhöhen – Israelische Gegenangriffe

    Aus Syrien ist am Sonntag nach israelischen Militärangaben eine Rakete auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Ein weiteres Geschoss aus dem Nachbarland sei auf offenem Gelände eingeschlagen, teilte Israels Armee mit. Israel habe in beiden Fällen die Orte angegriffen, von denen aus die Geschosse abgefeuert worden seien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

    Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London feuerten Milizen, die mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten, ein Geschoss von Syrien aus in Richtung des von Israel besetzten Teils der Golanhöhen ab.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt an den nördlichen Grenzen Israels immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und Milizen wie der Hisbollah. Die proiranische Gruppierung hat Verbindungen zur islamistischen Hamas, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.

    Die Hisbollah und der Iran sind auch Verbündete der syrischen Regierung. Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufig Ziele im Nachbarland.

  • 20.46 Uhr

    Dreijährige in Hamas-Gewalt tagelang von Familie getrennt

    Ein Angehöriger mehrerer von der Hamas in den Gazastreifen verschleppter Geiseln hat mit einem israelischen Fernsehsender über deren schlimme Erlebnissen gesprochen. Seine drei Jahre alte Enkeltochter sei zehn Tage lang von ihrer Familie getrennt worden, sagte der Mann dem Sender Channel 12 zufolge am Sonntag. Das Mädchen, ihre Zwillingsschwester sowie deren Mutter waren kürzlich im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen worden. Der Vater der Kinder sowie weitere Verwandte seien noch immer in Gewalt palästinensischer Terroristen im Gazastreifen, sagte er.

    Die Eltern hätten in der Zeit der Trennung nicht gewusst, ob ihr dreijähriges Kind noch am Leben sei, sagte der Grossvater weiter. Die Familie sei schliesslich an einen neuen Ort gebracht und dort wieder mit dem weinenden Mädchen zusammengeführt worden. Insgesamt seien zwei Töchter und drei Enkeltöchter des Mannes am 7. Oktober entführt und in der vergangenen Woche freigelassen worden, hiess es in dem Bericht weiter.

  • 20.01 Uhr

    Israels Bodentruppen im Süden des Gazastreifens im Einsatz

    Israels Armee ist örtlichen Medienberichten zufolge mit Bodentruppen in den Süden des Gazastreifens vorgerückt. Das Militär habe dort am Boden Einsätze begonnen, meldeten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf die Armee. Das israelische Militär kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht.

    Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur zuvor berichtet, israelische Bodentruppen seien in ein Gebiet östlich der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 18.38 Uhr

    Pentagon: Angriff auf US-Kriegsschiff im Roten Meer

    Ein Kriegsschiff der US-Marine und mehrere Handelsschiffe sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums im Roten Meer unter Beschuss geraten. Die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen aus dem Jemen bekannten sich zu Angriffen auf zwei Schiffe, die ihrer Darstellung nach Verbindungen nach Israel haben. Für die Attacke auf die «USS Carney», einen Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, übernahmen sie aber nicht dezidiert die Verantwortung.

    Bewaffnete Huthi-Kämpfer in Sanna (Archiv).
    Bewaffnete Huthi-Kämpfer in Sanna (Archiv).
    Bild: Keystone/AP/Hani Mohammed

    Das Pentagon teilte mit, es werde weitere Details bekannt geben, sobald diese verfügbar seien. Zuvor hatte das britische Militär bereits von einer mutmasslichen Drohnenattacke und Explosionen im Roten Meer berichtet, ohne Einzelheiten zu nennen. Ein Militärsprecher der Huthi-Rebellen sagte, die Gruppe habe eines der Schiffe mit einer Rakete angegriffen, das zweite mit einer Drohne. Solche Angriffe würden weitergehen, solange Israel den Gaza-Krieg fortsetze, sagte der Sprecher. Die «USS Carney» erwähnte er nicht.

  • 18.06 Uhr

    Klinikmitarbeiter: Mehr als 15 tote Kinder bei Luftangriff auf Gaza

    Nach neuen Luftangriffen auf die Stadt Gaza haben Angehörige am Sonntag zahlreiche Opfer beklagt. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachte am Sonntag, wie ein mit Staub bedeckter Junge namens Said neben der Leiche seines kleinen Bruders Mohammed zu Boden sank und ihn küsste. «Begrabt mich mit ihm», rief Said unter Tränen.

    Ein Mitarbeiter im Al-Ahli-Krankenhaus sagte der AP, dass mehr als 15 Kinder bei Luftangriffen auf den Strassenzug in Gaza ums leben gekommen seien. Unabhängig liessen sich diese Zahlen nicht bestätigten. Mehrere Leichen waren aber zu sehen.

  • 17.14 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 15'500

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor rund acht Wochen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 15'523 gestiegen. 41'316 Menschen seien zudem verletzt worden, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

    Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

  • 15.43 Uhr

    Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

    In der Nacht zu Sonntag griffen israelische Kampfflugzeuge und Hubschrauber «Terrorziele», darunter Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager an, wie das Militär mitteilte. Am Vortag hätten auch Israels Marineeinheiten «Terrorziele» der Hamas angegriffen und den Einsatz der Bodentruppen flankiert, hiess es.

  • 14.13 Uhr

    Chefankläger: Gegen Verbrechen auf allen Seiten in Gaza ermitteln

    Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Karim Khan, setzt sich für Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen auf allen Seiten des Gaza-Kriegs ein. «Wir müssen zeigen, dass das Recht an allen Frontlinien herrscht und das es in der Lage ist, alle zu schützen», heisst es in einer am Sonntag vom Weltstrafgericht in Den Haag verbreiteten Erklärung.

    Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, sendet eine Warnung.
    Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, sendet eine Warnung.
    Yui Mok/PA Wire/dpa

    Khan hatte in den vergangenen Tagen Israel und die palästinensischen Gebiete besucht. Es war sein erster offizieller Besuch als Chefankläger. Er war von Angehörigen und Freunden von Opfern der Hamas-Attacken vom 7. Oktober eingeladen worden. Am Samstag war Khan in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammengetroffen.

    Israel ist zwar kein Vertragsstaat des Gerichts, doch Khan bot dem Land seine Unterstützung an bei Ermittlungen zu den Attacken der Hamas vom 7. Oktober. Khan sprach von «einigen der schlimmsten internationalen Verbrechen, die das Gewissen der Menschheit schocken». Er rief die Hamas dazu auf, alle festgehaltenen Geiseln sofort freizulassen.

    Khan betonte zugleich, dass auch Israel bei Angriffen auf den Gazastreifen an internationales Recht gebunden sei. «Wie ich bereits zuvor gesagt habe, hat Israel ausgebildete Juristen, die Kommandanten beraten, und ein robustes System, das die Einhaltung des internationalen humanitären Rechtes garantieren soll.» Fundierte Beschuldigungen über mutmassliche Kriegsverbrechen müssten unabhängig und schnell geprüft werden.

  • 13.55 Uhr

    Israels Armee: 800 Tunnelschächte im Gazastreifen gefunden

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien bereits zerstört worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Dabei sei unter anderem Sprengsatz eingesetzt worden. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der islamistischen Terrororganisation Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hiess es in der Mitteilung. Viele Kilometer der unterirdischen Tunnelrouten seien zerstört worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Nach Darstellung der Armee befanden sich die Tunnelschächte in zivilen Wohngebieten, teilweise neben Schulen, Kindergärten und Moscheen. In einigen seien Waffen gefunden worden. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück.

  • 13.35 Uhr

    Papst bedauert Ende der Waffenruhe in Gaza

    Papst Franziskus hat sein Bedauern über das Auslaufen der Waffenruhe im Gazastreifen ausgedrückt und zu einem Ende der Feindseligkeiten aufgerufen. «Ich hoffe, dass alle diejenigen, die da involviert sind, dazu beitragen können, einen Waffenstillstand zu finden, indem sie versuchen, mutige Wege des Friedens zu gehen», sagte das Oberhaupt der Katholischen Kirche nach seinem traditionellen Angelus-Gebet am Sonntag im Vatikan. Franziskus erinnert zugleich an das Schicksal der Geiseln. «Viele Geiseln sind befreit worden, aber viele sind auch noch in Gaza. Denken wir an sie, an ihre Familien», sagte er.