Vergewaltigungsfall in Frankreich Rentner gesteht massenhaften Missbrauch von Ehefrau

sda/dmu

17.9.2024 - 11:42

In Frankreich steht ein Mann (rechts) vor Gericht, der seine Ehefrau jahrelang von Dutzenden Männern vergewaltigen liess.
In Frankreich steht ein Mann (rechts) vor Gericht, der seine Ehefrau jahrelang von Dutzenden Männern vergewaltigen liess.
Benoit PEYRUCQ / AFP

Mit Medikamenten soll ein Rentner in Frankreich seine Frau betäubt und von Fremden missbraucht haben lassen. Vor Gericht legt der Mann ein Geständnis ab – und belastet die 50 Mitangeklagten.

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  • Der Ehemann hat vor Gericht gestanden, seine betäubte Frau über Jahre hinweg anderen Männern zur Vergewaltigung zugeführt zu haben.
  • Insgesamt sind 50 mutmassliche Täter angeklagt, denen bis zu 20 Jahre Haft für den schweren Missbrauch drohen.
  • Die Verbrechen kamen ans Licht, als der Ehemann nach heimlichen Filmaufnahmen in einem Supermarkt verhaftet wurde und auf seinem Computer belastendes Videomaterial entdeckt wurde.

Im Prozess um den massenhaften Missbrauch seiner betäubten Frau hat der hauptangeklagte Ehemann überraschend ein Geständnis abgelegt. «Herr Vorsitzender, ich räume die Vorwürfe in ihrer Gesamtheit ein», sagte der 72-Jährige vor Gericht in Avignon in Südfrankreich, wie die Zeitung «Midi Libre» und der Sender BFMTV aus der Verhandlung berichteten. «Ich bin ein Vergewaltiger, wie alle, die in diesem Saal sind. Sie (die anderen Angeklagten) können nicht das Gegenteil behaupten.»

Der Ehemann soll die inzwischen von ihm geschiedene Frau innerhalb von knapp zehn Jahren immer wieder mit Medikamenten betäubt haben. Dann soll die Frau vor seinen Augen von fremden Männern vergewaltigt worden sein. Für den Missbrauch drohen den 50 angeklagten mutmasslichen Tätern sowie dem Ehemann bis zu 20 Jahre Haft.

«Ich bin schuldig für das, was ich getan habe», sagte der Rentner. «Ich bereue, was ich getan habe, ich bitte um Vergebung, auch wenn es nicht entschuldbar ist.»

Den Kontakt zu den Männern soll der Rentner über eine Onlineplattform hergestellt haben. Geld soll er von den Männern nicht verlangt haben, ihm ging es laut Anklage um die Befriedigung seiner sexuellen Fantasien.

Der mutmassliche Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter die Röcke von Supermarkt-Kundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stiessen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten. 

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