Bereits 24 ToteGefechte zwischen Kirgistan und Tadschikistan
AP / tchs
17.9.2022
Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan hatten sich am Freitag zu heftigen Kämpfen entwickelt. Nun wurden erste Todesopfer gemeldet.
AP / tchs
17.09.2022, 15:17
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Die Zahl der Toten bei Gefechten an der Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan ist nach Angaben des kirgisischen Gesundheitsministeriums auf 24 gestiegen. Mehr als 100 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Samstag mit. Ob es Tote und Verletzte unter Tadschiken gegeben hat, war zunächst unklar. Die Sicherheitschefs beider Länder kamen am Samstag zu Gesprächen über ein Ende der Gefechte zusammen, wie der kirgisische Grenzschutz mitteilte.
Am Samstag ging der Beschuss weiter. Beide Länder machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Auseinandersetzungen an der Grenze hatten sich am Freitag zu heftigen Kämpfen entwickelt, bei denen Panzer und Raketenwerfer eingesetzt wurden. Der Grund dafür war zunächst unklar. Eine Waffenruhe scheiterte.
Der kirgisische Grenzschutz teilte mit, die Kämpfe am Freitag seien ausgebrochen, als tadschikische Truppen auf Grenzschützer Kirgistans geschossen hätten. Von tadschikischer Seite hiess es hingegen, die kirgisischen Soldaten hätten Grenzdörfer in Tadschikistan unter Mörserbeschuss genommen.
136'000 Menschen evakuiert
Die Behörden in Tadschikistan warfen den kirgisischen Soldaten vor, sie hätten eine Moschee zerstört. Sie hätten auf zivile Infrastruktur gezielt, darunter Wohngebäude. Aus tadschikischen Sicherheitskreisen verlautete, Kirgistan ziehe vor geplanten «Provokationen» Soldaten und militärische Ausrüstung im Grenzgebiet zusammen.
Bei den Gefechten sollen tadschikische Truppen die Stadt Batken im Grenzgebiet mit Raketen angegriffen haben. Nach Angaben des Notfallministeriums von Kirgistan wurden 136 000 Menschen aus dem Kampfgebiet in Sicherheit gebracht.
Der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow teilte am Samstag mit, «wir werden niemandem einen einzigen Meter unseres Landes geben, das wir von unseren Vorfahren geerbt haben. Wir werden nationale Interessen entschieden verteidigen.»