Lockdown und ImpfpflichtÖsterreich zieht die Notbremse
SDA/uri
19.11.2021 - 10:52
Österreich: Landesweiter Lockdown und Impfpflicht
from Ischgl, one of Europe's first major coronavirus clusters Angesichts der dramatisch steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen gilt ab Montag in Österreich ein landesweiter Lockdown, der auch für Geimpfte gilt. Zudem soll es ab Februar kommende
19.11.2021
Ursprünglich sollten Einschränkungen für Ungeimpfte die vierte Welle in Österreich brechen. Nun kommen bedeutend drastischere Massnahmen: Das ganze Land geht in den Lockdown. Zudem kommt eine Impfpflicht für alle.
Keystone-SDA, SDA/uri
19.11.2021, 10:52
19.11.2021, 14:32
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Österreich geht wegen Corona erneut in einen Lockdown und wird im Februar eine Impfpflicht einführen. Das kündigte Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Freitag an. Österreich leidet unter einer massiven vierten Infektionswelle, die mit den bisherigen Massnahmen nicht gebrochen werden konnte.
Schallenberg kritisierte diejenigen, die sich nicht impfen lassen würden: «Zu viele unter uns haben sich unsolidarisch verhalten.» Trotz aller Überzeugungsarbeit und Kampagnen hätten sich immer noch zu wenige Menschen impfen lassen, sagte er. Daher werde es ab 1. Februar 2022 zu einer Impfpflicht kommen. Bei Verstössen würden Verwaltungsstrafen drohen, sagte Schallenberg.
Details der Regelung sollen in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden. «Wir wollen keine fünfte Welle, wir wollen keine sechste und siebte Welle.» Das Virus werde nicht weggehen, sondern bleiben.
Lockdown soll maximal 20 Tage dauern
Der Lockdown sei ein schwerer Schritt. «Das schmerzt enorm», sagte der Kanzler weiter. Ohne sie beim Namen zu nennen, kritisierte er die in Österreich einflussreiche rechte FPÖ heftig. Deren Impfkritik sei eigentlich ein «Attentat auf unser Gesundheitssystem».
Der Lockdown werde nach zehn Tagen bewertet und höchstens 20 Tage dauern. Ab spätestens 13. Dezember sei für Geimpfte und Genesene der Lockdown vorbei, sagte Schallenberg. Dann soll wieder die 2G-Regel gelten.
Alle Eltern wurden aufgerufen, ihre Kinder wenn möglich nicht zum Unterricht zu schicken. Für Familien ohne Betreuungsmöglichkeit bleiben die Schulen aber offen. Ab spätestens 13. Dezember sei für Geimpfte und Genesene der Lockdown vorbei, sagte Schallenberg. Einschränkungen für Ungeimpfte sollen danach aber weiter bestehen bleiben.
Sieben-Tage-Inzidenz bei knapp 1000
Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei knapp 1000 und seit mehr als einer Woche werden täglich mehr als 10'000 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Kliniken gelangen an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders dramatisch ist die Lage in Salzburg und Oberösterreich mit Inzidenzen über 1500 pro 100'000 Einwohnern.
Zu den bisherigen Massnahmen zählte eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. Die Beschäftigten müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Am 8. November folgte die 2G-Regel für Veranstaltungen, Gastronomie und Tourismus, die Ungeimpften den Zutritt zu weiten Bereichen in der Freizeit verwehrte. Die Massnahmen hatten den Zweck, die Impfbereitschaft zu erhöhen. Allerdings wirken die Vakzine erst nach einigen Wochen.
Der Regierungschef und sein konservatives Regierungsteam hatten sich bis zuletzt gegen weitere Einschränkungen ausgesprochen. Vorschläge des grünen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein zum Beispiel zu nächtlichen Ausgangsbeschränkungen für alle wurden kritisiert. Doch am Donnerstag preschten die von der ÖVP regierten Bundesländer Salzburg und Oberösterreich mit der Ankündigung regionaler Lockdowns vor. Lokale und die meisten Geschäfte schliessen, Schulen stellen auf Fernunterricht um. Auch einige andere Länder signalisierten am Donnerstag, dass sie mitziehen würden.
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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