Einsatzkräfte überrumpelt Feuerwache hat keinen Brandmelder und brennt ab

smi

17.10.2024

Im hessischen Stadtallendorf ist die im Januar eröffnete Feurwehrwache fast vollständig ausgebrannt. Das Gebäude hatte weder Feuermelder noch Brandmelde-Anlage. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

smi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Stadtallendorf im Bundesland Hessen ist die neue Feuerwehr-Wache komplett ausgebrannt. 
  • In einem Einsatzfahrzeug ist es zu einer Explosion gekommen. Darauf sind alle weiteren Feuerwehrwagen in Brand geraten.
  • Die im Januar 2024 eröffnete, moderne Feuerwehrwache hatte weder Feuermelder, noch Brandmeldeanlage. 

Die Kleinstadt Stadtallendorf hat 22'000 Einwohner*innen und eine neue Feuerwehrwache. Bis vor kurzem. Denn am Mittwoch ist der 16-Millionen-Komplex fast komplett ausgebrannt. 

Das Feuer sei in einem Einsatzfahrzeug ausgebrochen, schreibt der Spiegel. Ein Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr ist komplett ausgebrannt.  Alle Fahrzeuge, die sich darin befunden haben, sind zerstört. Es sehe aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, beschreibt Bürgermeister Christian Somogyi (SPD) im «Spiegel». 

Verstörend ist eine Erkenntnis, die kurz nach dem Brand bekannt geworden ist: Es gab im betroffenen Gebäude keinen Feuermelder, keine Brandmelder, die in der Einsatzzentrale einen Alarm auslöst und auch keine Überwachungskameras, die die Zuständigen hätten auf den Brand aufmerksam machen können. 

Abfall-Container in 50 Meter Entfernung geschmolzen

Bei der Eröffnung im Januar 2024 hatte der Stadtallendorfer Stadtbrandinspektor die neue Feuerwache noch als Quantensprung für die Gemeinde bezeichnet. Nicht zuletzt, weil Stadtallendorf selber, mit der ansässigen Industrie das grösste Gefahrenpotenzial des Landkreises habe. 

An ein Feuer in der Feuerwehrwache selbst haben die Verantwortlichen offenbar nicht gedacht.

Der Bürgermeister gibt dem Spiegel zu Protokoll, alle Fahrzeuge seien voll mit Diesel betankt sowie mit Atemschutzgeräte mit Druckluftflaschen ausgestattet. Im ersten Fahrzeug sei etwas explodiert, innert Sekunden seien die Flammen auf die weiteren Fahrzeuge übergesprungen.

Die Feuerwehr ist aufgrund eines Alarms ausgerückt, der in der zentralen Leitstelle eingegangen ist. Als die Brandbekämpfer vor dem Gerätehaus gestanden seien, sei das Feuer schon so mächtig gewesen, dass niemand mehr hinein durfte.

Das Einzige, was sie tun konnten, war, das Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern, berichtet der Bürgermeister weiter. 50 Meter vom Brandherd entfernt sei es so heiss gewesen, dass Abfall-Container geschmolzen seien.

Bürgermeister: Alle Vorschriften eingehalten

Von der neuen Feuerwehr-Wache sind laut dem Politiker nur ein Büroraum und zwei Parkplätze, die sich hinter einer Brandschutzmauer befinden, übrig geblieben.

Bürgermeister Somogyi warnt vor voreiligen Schlüssen wegen der fehlenden Brandmeldeanlage. Das Brandschutzkonzept sei abgenommen und eingehalten worden. Er hält es für unwahrscheinlich, dass die Feuerwehrleute so viel früher vor Ort gewesen wären, dass sie noch etwas hätten ausrichten können. Das Feuer habe sich zu rasant ausgebreitet.

Personen sind beim Grossbrand nicht verletzt worden. Der Sachschaden beträgt laut Hessenschau 20 Millionen Euro.