BerlinFake-Anrufe im Namen Klitschkos sorgen für Unruhe in EU-Rathäusern
SDA
25.6.2022 - 14:22
In betrügerischen Fake-Anrufen hat sich ein Unbekannter fälschlicherweise als Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, ausgegeben – und mit dem Bluff für Aufregung in Rathäusern quer durch Europa gesorgt. Offenkundig digital manipulierte Videoschalten gab es unter anderem mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey sowie mit den Bürgermeistern von Madrid und Wien. Der echte Klitschko sagte in einem am Samstag via «Bild» verbreiteten Video, dahinter stecke kriminelle Energie. «Bei mehreren Bürgermeistern in Europa hat sich ein falscher Klitschko gemeldet, der absurde Dinge von sich gegeben hat.» Es müsse dringend ermittelt werden, wer dahinter steckt.
25.06.2022, 14:22
SDA
Klitschko betonte, offizielle Gespräche könne es nur über offizielle Kanäle in Kiew geben. Für Gespräche auf Deutsch oder Englisch brauche er auch nie einen Übersetzer, fügte er hinzu.
Giffey hatte bei einer Videoschalte am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie erwartet mit Kiews Bürgermeister verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig. Die Senatskanzlei geht von einer digitalen Manipulation aus. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Auch in Madrid wurde Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida bei dem Videotelefonat mit dem vorgeblichen Bürgermeister Klitschko schnell misstrauisch und brach das Gespräch ab, wie der Sprecher des Bürgermeisteramtes, Daniel Bardavío Colebrook, bestätigte.
Am Mittwoch telefonierte auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) angeblich mit Klitschko, worüber er an dem Tag auch twitterte. Einer ORF-Journalistin sagte er am Samstag, der Anrufer habe auf Englisch gesprochen. Die E-Mailadressen, über die das Gespräch vorbereitet wurde, hätten vertrauenswürdig gewirkt. Gegen Ende wäre der angebliche Klitschko dann fordernder aufgetreten. Man habe deshalb das Gespräch dann beendet, aber es sei dennoch kein Zweifel aufgekommen. Ludwig sagte dem ORF: «Nachdem in dem Gespräch keine verfänglichen Themen behandelt worden sind, ist das im konkreten Anlassfall sicher ärgerlich, aber kein grosses Problem.»
Die Berliner Senatskanzlei geht von einer digitalen Manipulation aus: «Allem Anschein nach haben wir es mit Deepfake zu tun», sagte Senatssprecherin Lisa Frerichs. Als Deepfakes bezeichnet man realistisch wirkende Medieninhalte, die mit Techniken künstlicher Intelligenz manipuliert wurden.
Bislang lässt sich nur darüber spekulieren, welche Art der Manipulation beim Video-Telefonat mit dem falschen Klitschko verwendet wurde. Das von der Senatskanzlei veröffentlichte Foto zeigt Kiews Bürgermeister in einem Setting, das wie das eines Interviews mit einem ukrainischen Journalisten im Frühjahr aussieht. Klitschko trägt die gleiche hellbraune Jacke und im Hintergrund ist ebenfalls unter anderem die ukrainische Flagge zu sehen.
Möglicherweise wurde das Videomaterial des damaligen Interviews als Grundlage verwendet und in Echtzeit mit dem Gesprochenen und den Lippenbewegungen desjenigen zusammengeführt, der tatsächlich mit Giffey sprach. Fachleute nennen das Face Reenactment.
Zu Beginn des Gesprächs sei gefragt worden, ob es auf Russisch stattfinden und übersetzt werden könne, so Giffey auf Twitter. Es wäre nachvollziehbar, dass sie also relativ wenig auf die Stimme ihres Gesprächspartners achtete, da sie der Übersetzung folgte.
Die russische Armee hat am Donnerstagabend einen grösseren Drohnenangriff auf Odessa geflogen. An mehreren Orten seien Brände ausgebrochen, teilen die lokalen Behörden mit. Ein Mensch sei durch den Angriff getötet, mehrere verletzt worden.
15.11.2024
Impfgegner als Gesundheitsminister? Neuer Trump-Aufreger
Donald Trump sorgt mit einer weiteren umstrittenen Personalentscheidung für Aufregung.
Der designierte US-Präsident will den erklärten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister in seiner künftigen Regierung machen. Kennedy wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern kritisiert.
Er warnt davor, Kinder impfen zu lassen, und behauptet entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, es gebe keine sicheren und effektiven Impfungen. Demokraten reagierten schockiert, Gesundheitsexperten alarmiert. Republikaner hielten sich mit Stellungnahmen zunächst auffallend zurück.
15.11.2024
Militärbeobachter: Russen rücken in der Ukraine weiter vor
Rückschlag für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland: Im Osten des Landes machen die russischen Streitkräfte laut Militärbeobachtern Geländegewinne – aber nicht nur dort sind sie auf dem Vormarsch. Auch in der Stadt Kupjansk im nordöstlichen Gebiet Charkiw stehen die Verteidiger unter Druck. Der ukrainische Generalstab bestätigt einen russischen Vorstoss. Noch kann der Angriff aber in grossen Teilen abgewehrt werden. Das Gebiet war im Herbst 2022 im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive nach gut fünf Monaten Besatzung befreit worden.
Die ukrainische Flugabwehr berichtet am Donnerstag zudem von 59 nächtlichen Drohnenangriffen aus der russischen Grenzregion Kursk.
14.11.2024
Ukraine: Schwere Drohnenangriffe auf Odessa
Impfgegner als Gesundheitsminister? Neuer Trump-Aufreger
Militärbeobachter: Russen rücken in der Ukraine weiter vor