Anzeige gegen Kollegen Tessiner Richter bewerfen sich gegenseitig mit Schlamm

dmu

26.8.2024 - 19:06

Ein ausserordentlicher Staatsanwalt muss einen Strafantrag von zwei Richtern gegen die drei anderen Richter am Tessiner Kantonsstrafgericht behandeln. 
Ein ausserordentlicher Staatsanwalt muss einen Strafantrag von zwei Richtern gegen die drei anderen Richter am Tessiner Kantonsstrafgericht behandeln. 
Archivbild: Keystone

Im Tessin dauert der Streit innerhalb des Richtergremiums am Strafgericht an. Zwei Richter haben drei Kollegen angezeigt. Nun beschäftigt sich ein Bündner Sonderstaatsanwalt mit dem Fall.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bereits vor Monaten ist ein mutmasslicher Mobbing-Fall gegen eine Sekretärin am Tessiner Kantonsstrafgericht publik geworden.
  • In diesem Zusammenhang haben zwei Richter am Tessiner Strafgericht drei ihrer Kollegen angezeigt.
  • Der leitende Staatsanwalt des Kantons Graubünden ist mit dem Fall betraut worden.

Seit Monaten liefert sich das Richtergremium am Tessiner Strafgericht eine interne Schlammschlacht. Es geht um Mobbing und Sexismus. Das letzte Kapitel: Zwei Strafrichter haben eine Anzeige gegen ihre drei Kollegen eingereicht, darunter Mauro Ermani, der Präsident des Tessiner Strafgerichts.

Gemäss den CH-Media-Zeitungen lauten die Vorwürfe auf Verleumdung und Diffamierung. Nun hat die Tessiner Regierung einen ausserordentlichen Staatsanwalt mit dem Fall betraut – aus einem anderen Kanton. Der leitende Staatsanwalt des Kantons Graubünden, Franco Passini, untersucht die eingereichte Klage.

Laut Tessiner Medienberichten soll der Strafantrag mit einem mutmasslichen Fall von Mobbing gegen eine Sekretärin am Kantonsstrafgericht zusammenhängen.

Schlüpfrige Whatsapp-Nachrichten

Brisant: In der nun eingereichten Strafanzeige ist ein Bild beigefügt, das Gerichtspräsident Ermani dem mutmasslichen Mobbing-Opfer am 3. Februar 2023 über Whatsapp gesendet haben soll. Darauf zu sehen ist eine Frau, die zwischen zwei riesigen Plastikpenissen auf einer Bank sitzt. Die Tageszeitung «La Regione» publizierte das Foto.

Bereits zuvor gelangten schlüpfrige Nachrichten von Ermani an die Öffentlichkeit. «Wir haben den Tiefpunkt erreicht», kommentiert Fiorenzo Dadò, Mitte-Kantonalparteipräsident und Präsident der grossrätlichen Justizkommission, die jüngsten Ereignisse.

Aus der Politik sind bereits vereinzelt Forderungen nach einem Rücktritt respektive nach einer Suspendierung von Richter Mauro Ermani laut geworden. Sicher ist: Die Angelegenheit wird im Tessin weiter zu reden geben.

Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA


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