Bekannte Autorin Fluggesellschaft lässt Frau in Rollstuhl auf Rollfeld stehen

jke

26.6.2024 - 04:30

Liz Weir wurde am Freitag, 21. Juni 2024, zusammen mit einem weiteren Rollstuhlfahrer und ihrem Ehemann auf dem Rollfeld des internationalen Flughafens Belfast zurückgelassen.
Liz Weir wurde am Freitag, 21. Juni 2024, zusammen mit einem weiteren Rollstuhlfahrer und ihrem Ehemann auf dem Rollfeld des internationalen Flughafens Belfast zurückgelassen.
Bild: The Belfast Telegraph

Die an den Rollstuhl gebundene Autorin Liz Weir sollte als Gastrednerin nach Edinburgh fliegen, blieb jedoch auf dem Rollfeld am Flughafen Belfast zurück.

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  • Die 73-jährige Schriftstellerin Liz Weir wurde am internationalen Flughafen Belfast im Rollstuhl auf dem Rollfeld zurückgelassen – ihr Flugzeug hob ohne sie ab.
  • Weir, die als Gastrednerin bei einer Literaturveranstaltung in Edinburgh eingeladen war, verpasste ihren Auftritt.
  • Weir beschreibt die Erfahrung als extrem stressig und diskriminierend.

Liz Weir, eine 73-jährige Schriftstellerin und Geschichtenerzählerin aus Cushendall, Nordirland, erhebt schwere Vorwürfe gegen Easyjet.

Laut einem Bericht des «Belfast Telegraph» wurde sie am internationalen Flughafen Belfast im Rollstuhl auf dem Rollfeld zurückgelassen, während ihr Flugzeug ohne sie abhob.

Weir war als Gastrednerin bei einer Literaturveranstaltung in Edinburgh eingeladen.

Weir winkte dem Piloten

Trotz frühzeitigen Eincheckens und Nutzung des besonderen Betreuungsdienstes fand sie sich auf der Rollbahn wieder, während ihr Flugzeug mitsamt ihrem Gepäck startete.

«Eine Dame in einer Warnweste kam und brachte mich und einen weiteren Rollstuhlfahrer auf das Rollfeld, während die Passagiere am Gate zu boarden begannen», erklärte Liz Weir dem «Belfast Telegraph».

«Wir warteten darauf, dass alle einsteigen, und dachten, wir wären als Nächste dran, aber dann wurden die Treppen vom Flugzeug weggezogen und die Türen geschlossen.»

Die Situation wurde für Weir besonders belastend, da sie dem Piloten winkte. «Aber er schüttelte den Kopf, um uns zu signalisieren, dass wir nicht mitkommen, und rollte einfach los, während mein Koffer im Frachtraum war.»

Stressige Diskriminierung

Die Schriftstellerin, die an einem Herzleiden leidet, beschreibt die Erfahrung als extrem stressig und diskriminierend. «Ich brauche diesen Stress wirklich nicht», betonte sie und berichtete, dass sie den Grossteil des Tages weinend verbracht habe.

Schriftstellerin Liz Weil aus Nordirland.
Schriftstellerin Liz Weil aus Nordirland.
Bild: The Belfast Telegraph

«Alle Gehfähigen waren an Bord, und wir wurden zurückgelassen – was könnte das anderes sein als Diskriminierung?», fragt sie sich.

«Ich erwarte eine Entschädigung»

Besonders ärgerlich für sie war, dass die zahlenden Besucher ihrer Veranstaltung enttäuscht wurden. Weir wurde schliesslich auf einen späteren Flug umgebucht, um ihre Wochenendpläne in Glasgow wahrnehmen zu können.

Easyjet hat inzwischen erklärt, dass der Vorfall untersucht werde und man in Kontakt mit dem Anbieter des Betreuungsdienstes und dem Bodenabfertigungsteam stehe.

Das Wohl der Kund*innen habe höchste Priorität, und man bedauere die entstandenen Unannehmlichkeiten zutiefst.

Liz Weir sagt dazu: «Ich kann Easyjet nicht für die Handlungen einer einzelnen Person verantwortlich machen, aber ich erwarte eine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten, den Stress und den Verdienstausfall sowie ein Gespräch mit dem Piloten, der mich zurückliess.»


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