Memoiren Drogen, Alkohol und Schicksalsschläge: Hunter Biden packt aus

SDA

6.4.2021 - 16:49

Hunter Biden (Mitte) und seine Tochter Ashley im Januar bei der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden, der seine Frau Jill umarmt. Links applaudiert Vizepräsidentin Kamala Harris. 
Hunter Biden (Mitte) und seine Tochter Ashley im Januar bei der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden, der seine Frau Jill umarmt. Links applaudiert Vizepräsidentin Kamala Harris. 
Keystone

Der Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter Biden, berichtet in einem neuen Buch offen von seinem langen Kampf mit Alkohol und Drogen. Vor allem der Tod seines Bruders habe ihn aus der Bahn geworfen.

«Ich habe auf den Strassen von Washington, D.C., Crack gekauft und in einem Hotelbungalow in Los Angeles mein eigenes gekocht»: Hunter Biden redet in seinen Memoiren nicht um den heissen Brei herum. «Ich brauchte so dringend Alkohol, dass ich schon auf dem kurzen Weg vom Kiosk zu meiner Wohnung die Wodka-Flasche öffnen musste, um einen Schluck daraus zu nehmen», schreibt der Sohn von US-Präsident Joe Biden.

Das Buch mit dem Titel «Beautiful Things» (auf Deutsch: «Schöne Dinge») ist am Dienstag in den USA veröffentlicht worden. Darin berichtet Biden offen von seinem Absturz und dem schwierigen Weg zurück, vom Teufelskreis aus Drogenexzessen, Therapien und immer neuen Rückfällen.

«Wir sind mit unserer Sucht immer allein», schreibt er. «Es spielt keine Rolle, wie viel Geld man hat, mit wem man befreundet ist, aus welcher Familie man kommt. Am Ende müssen wir selbst damit zurechtkommen.»

Der Tod seines Bruders setzte Hunter zu

Hunter ist ein Sohn aus Joe Bidens erster Ehe. Bidens Ehefrau Neilia und die gemeinsame Tochter Naomi waren 1972 bei einem Autounfall getötet worden. Die Söhne Beau und Hunter wurden damals verletzt.

Joe Biden erzog die beiden allein, bis er seine heutige Frau Jill kennenlernte. Schicksalsschläge blieben in der Familie auch später nicht aus: 2015 starb der älteste Sohn Beau im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor.

In seinen Memoiren beschreibt Hunter Biden die schweren Schicksalsschläge, die seine Familie heimsuchten, aus seiner Perspektive – vor allem den Tod seines Bruders Beau, der ihn schwer aus der Bahn warf. «Ich habe mich nie so einsam gefühlt wie nach Beaus Tod. Ich verlor jede Hoffnung.»

Nur durch die «bedingungslose Liebe» seines Vaters und die «immerwährende Liebe» für seinen Bruder habe er sich fangen können. Er komme «aus einer Familie, die von Schicksalsschlägen geformt wurde und von einer ausserordentlichen, unzerbrechlichen Liebe zusammengehalten wird».

Der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Hunter im US-Präsidentschaftswahlkampf, weil seine Ukraine-Geschäfte von den politischen Gegnern seines Vaters als dubios hingestellt wurden.

SDA