Aus den hinteren Reihen Diverse Republikaner bewerben sich für Chefposten im US-Parlament

dpa/tgab

21.10.2023 - 21:53

Der Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Tom Emmer verlässt am Donnerstag, den 19. Oktober 2023, eine Sitzung des Repräsentantenhauses im US-Kapitol in Washington.
Der Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Tom Emmer verlässt am Donnerstag, den 19. Oktober 2023, eine Sitzung des Repräsentantenhauses im US-Kapitol in Washington.
Rod Lamkey/IMAGO/ZUMA Wire

Das US-Repräsentantenhaus braucht dringend einen neuen Vorsitzenden. Doch die Republikaner tun sich schwer, einen mehrheitsfähigen Kandidaten für das mächtige Amt aufzustellen. Nun heben Abgeordnete aus der zweiten und dritten Reihe die Hand.

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  • Das Amt des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses ist vakant.
  • Nachdem Jim Jordan am Freitag auch im dritten Wahlgang gescheitert war, tun sich die Republikaner schwer, einen mehrheitsfähigen Kandidaten aufzustellen.
  • Nun bewerben sich mehrere Abgeordnete aus den hinteren Reihen  für das dritthöchste Amt der USA.

Nach dem Aus für den Republikaner Jim Jordan im Rennen um den mächtigsten Chefposten im US-Parlament bewerben sich diverse Parteikollegen für das Amt. Mehrere weniger prominente republikanische Abgeordnete verkündeten nach Jordans Rückzug am Freitag, dass sie für das Amt des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses antreten wollen.

Unter den Bewerbern sind etwa Tom Emmer aus der Führung der republikanischen Fraktion und die Abgeordneten Mike Johnson und Byron Donalds.

Am Montagabend (Ortszeit) will die Fraktion in Washington zu einer internen Sitzung zusammenkommen, in der sich die Kandidaten vorstellen. Am Dienstag soll nach Angaben der Fraktion der Wahl-Prozess im Plenum möglichst weitergehen. Bis dahin liegt die gesetzgeberische Arbeit in der Kammer weiter grösstenteils brach.

Fraktion lässt Trump-Vertrauten fallen

Nach drei verlorenen Wahlgängen für das Vorsitzenden-Amt war der Hardliner Jordan am Freitag aus dem Rennen ausgestiegen. Die republikanische Fraktion liess den Vertrauten des früheren US-Präsidenten Donald Trump als ihren Kandidaten fallen.

Zweieinhalb Wochen nach der dramatischen Abwahl des bisherigen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, begann die Suche nach einem Nachfolger damit von vorne.

McCarthy war Anfang Oktober in einer historischen Abstimmung von dem Posten abgewählt worden. Radikale Republikaner hatten ihn aus dem Amt getrieben. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diesem Weg seinen Job verlor. Das Amt kommt in der staatlichen Rangfolge der Vereinigten Staaten an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dessen Vize.

Die Republikaner haben im Repräsentantenhaus nur eine knappe Mehrheit, und die Fraktion ist extrem zersplittert. Es ist daher unklar, wer als Kandidat die Mehrheit der republikanischen Abgeordneten hinter sich versammeln kann. Vor Jordan hatte das bereits Steve Scalise aus der Fraktionsführung vergeblich versucht. Scalise zog seine Bewerbung schliesslich noch vor einem Votum im Plenum der Kammer zurück. Das Chaos im Parlament zeigt eindrücklich, in welchem Zustand sich die Republikanische Partei befindet.

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