Der Rausch muss warten Deutsche Cannabis-Legalisierung verschiebt sich voraussichtlich

dpa

14.11.2023 - 16:50

In Deutschland darf wohl frühestens ab dem 1. April 2024 legal gekifft werden.
In Deutschland darf wohl frühestens ab dem 1. April 2024 legal gekifft werden.
Symbolbild: Keystone

Die in Deutschland ursprünglich für den Jahreswechsel geplante Legalisierung von Cannabis verschiebt sich voraussichtlich. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Kreisen der Ampel-Fraktionen.

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  • Die deutsche Bundesregierung wollte ursprünglich zum Jahreswechsel die Legalisierung von Cannabis beschliessen.
  • Der entscheidende Beschluss des Bundesrates dazu ist in diesem Jahr allerdings nicht mehr zu erwarten.
  • Die nächste Bundesratssitzung ist dann am 2. Februar 2024.
  • In Ampel-Kreisen wurde als mögliches Datum der Legalisierung der 1. April genannt.

Demnach ist zwar geplant, das Gesetz in der letzten Sitzungswoche des Jahres zwischen dem 13. und 15. Dezember im Bundestag zu beschliessen. Anschliessend ist aber noch der Bundesrat am Zug, und für die letzte Bundesratssitzung des Jahres am 15. Dezember seien die Fristen zu knapp, hiess es.

Zwar sind die Pläne in der Länderkammer nicht zustimmungspflichtig, sie muss aber darüber, wie über jedes andere Gesetz auch, beraten. Die nächste Bundesratssitzung ist dann am 2. Februar 2024. Ein Inkrafttreten wäre erst danach möglich. In Ampel-Kreisen wurde als mögliches Datum der 1. April genannt.

25 Gramm sollen erlaubt sein

Der Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für Volljährige ab 18 Jahren soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen. In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen.

Bei einer Expertenanhörung im Bundestag war zuletzt noch einmal deutlich geworden, wie kontrovers das Thema ist. Medizinerverbände, Polizeigewerkschafter und Deutscher Richterbund hatten ihre Ablehnung der Freigabe deutlich gemacht, Suchtexperten und reformorientierte Juristen hatten von einer notwendigen Entkriminalisierung gesprochen.

Der Bundestag kommt zwar vor seiner letzten Sitzungswoche im Dezember auch Ende November noch einmal zusammen. Diese Plenarwoche ist aber für die Haushaltsberatungen reserviert. Andere Gesetze kommen in Haushaltswochen in der Regel nicht auf die Tagesordnung.

dpa