Ein Appell und sein Echo Der Kreml folgt auf Twitter nur 22 Personen – Schwarzenegger ist eine davon

gbi

18.3.2022

Viel Lob, etwas Kritik – aber auch ein paar interessante Fakten. Die emotionale Ansprache von Arnold Schwarzenegger zum Krieg in der Ukraine ist auf Twitter das Gesprächsthema Nummer 1. 

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«Die Machthaber im Kreml haben diesen Krieg begonnen. Das ist nicht der Krieg des russischen Volkes.» Arnold Schwarzeneggers deutliche Worte an die russische Bevölkerung haben im Internet ein immenses Echo ausgelöst.

Lobende Äusserungen von Fans des Actionfilm-Helden sind wenig überraschend, doch die «New York Times» macht auf einen interessanten Aspekt aufmerksam: Der Kreml habe auf Twitter nur gerade 22 Personen und Organisationen abonniert. Einer davon: Arnold Schwarzenegger.

Das untermauert, welchen Kultstatus der «Terminator» in Russland geniesst. Und Stand Freitagmittag hat der «President of Russia» auf seinem englischsprachigen Profil dem Kult-Schauspieler die Gefolgschaft auch noch nicht gekündigt.

Zu den weiteren Twitter-Profilen, denen der Kreml folgt, zählen das russissche Aussenministerium, diverse russische Medien, das WEF in Davos, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Tesla-Gründer Elon Musk.

Bei den Staatsoberhäuptern ist man in Moskau derweil nicht mehr auf dem neuesten Stand: abonniert sind die Mitteilungen von US-Präsident Barack Obama, den bereits zwei Nachfolger im Weissen Haus abgelöst haben, sowie der frühere kanadische Premierminister Stephen Harper. Von Joe Biden oder Justin Trudeau keine Spur.

Es gibt auch noch ein russischsprachiges Twitter-Profil des Kreml. Auch hier: Arnold Schwarzenegger findet sich unter den nur 33 abonnierten Kanälen.

Inmitten des vielen Lobes, das der Hollywoodstar und frühere Gouverneur von Kalifornien erfährt, gibt es aber auch kritische Töne. Manche stossen sich etwa daran, dass die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine bisweilen an einen Actionfilm gemahne. Die Aufmachung des Nachrichtenmagazins «Spiegel» muss hier als Negativbeispiel hinhalten.

Dazu passt auch eine Äusserung von Witali Klitschko. Der Bürgermeister von Kiew spricht in einem neuen, auf Twitter geteilten Video davon, dass «Orks» hinter einem Angriff auf ein Wohngebiet stecken würden. Die feindlichen Soldaten werden hier also zu Monsterwesen aus dem «Herr der Ringe»-Universum gemacht. Trauriger Anlass des Videos: Bei Angriffen auf Wohnhäuser, einen Kindergarten und eine Schule soll eine Person getötet worden sein, 19 weitere seien verletzt worden – darunter vier Kinder, sagte Klitschko. Diese Aussagen lassen sich, wie so oft in diesem Krieg, nicht unabhängig bestätigen.