IrlandCorona-Sorgenkind Irland: «Die Regierung ist eingeknickt»
SDA
14.1.2021 - 09:29
Das bisherige Vorzeigeland Irland hat sich innerhalb weniger Wochen zum Corona-Sorgenkind entwickelt. Der EU-Staat meldet umgerechnet auf die Bevölkerung derzeit hohe Infektionszahlen.
Experten machen die Regierung verantwortlich. Der zweite Lockdown sei zu früh beendet worden, ausserdem habe es über die Weihnachtsfeiertage zu viele Kontakte gegeben, sagte Tomás Ryan vom Trinity College Dublin der Deutschen Presse-Agentur. «Die Regierung ist vor kurzfristigen Interessen von Unternehmen eingeknickt.»
Irland hatte noch Anfang Dezember EU-weit die niedrigste Infektionsrate, kürzlich aber weltweit mit die höchste. Die Anzahl war von gut 150 neuen Fällen Anfang Dezember zum Jahreswechsel sprunghaft gestiegen und hatte am 8. Januar über 8000 gelegen. Die Behörden machen dafür auch die rasche Ausbreitung der in Grossbritannien entdeckten Virus-Mutation verantwortlich. Zuletzt verlangsamte sich das Infektionsgeschehen wieder; am Mittwochabend gab die Regierung 3569 Neuinfektionen in Tagesfrist bekannt.
Regierungschef Micheal Martin hatte kurz vor Weihnachten die Schliessung von Pubs und Restaurants vom 24. Dezember nachmittags angeordnet. Das sei zu spät gewesen, zumal Reisen innerhalb des Landes noch bis zum 27. Dezember erlaubt waren, kritisierte Ryan.
Seit dem 1. Januar sind landesweit schärfere Massnahmen in Kraft, so sind nicht lebensnotwendige Geschäfte und Einrichtungen geschlossen und private Besuche verboten. Ryan forderte: «Wir brauchen eine aggressive Unterdrückung des Virus mit strikten Restriktionen.» Dann sei ein normaler Sommer möglich.
In den kommenden Tagen erwarten die Behörden höhere Todeszahlen. Sie warnten, dass bald die Zahl der Intensivbetten nicht mehr ausreichen könne, um Patienten zu versorgen. Mehr als 7000 Pflegekräfte fallen derzeit aus verschiedenen Gründen aus. Auch deshalb sollen Mitarbeiter, die zwar Kontakt mit Corona-Fällen hatten, aber selbst negativ getestet wurden, wieder zur Arbeit erscheinen.
Bisher hat das Land mit 4,9 Millionen Einwohnern knapp 160 000 Corona-Fälle gemeldet, 2600 Menschen starben. Die Regierung hofft, dass bis Ende März 700 000 Menschen gegen Corona geimpft sind. Experte Ryan sagte, eine weitreichende Impfung der Bevölkerung sei erst im Spätsommer oder Herbst realistisch.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
14.01.2025
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Hoffnung für den Nahen Osten: Ein Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sind angeblich zum Greifen nahe. Laut Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden könnte eine Einigung bei den Friedensverhandlungen noch diese Woche zustande kommen. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung über eine Waffenruhe haben sich bei den zähen Verhandlungen zuletzt bisher immer wieder zerschlagen.
14.01.2025
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen
Nach Havarie: Der manövrierunfähige Tanker «Eventin» soll Montagabed nach Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden, um die Ostsee zu verlassen. Derzeit wird das Schiff vor dem Stadthafen Sassnitz von einem kommerziellen Schlepper gesichert. Ein weiterer Schlepper soll den Tanker gegen Mittag erreichen. Die 24 Crewmitglieder an Bord werden währenddessen versorgt. An Bord des Tankers herrschen schwierige Bedingungen, da weder Heizung, Küche noch Sanitäranlagen funktionieren.
13.01.2025
Pistorius in Kiew: Signal für Unterstützung
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen