Peking bestreitet Spionage China bedauert verirrten «zivilen» Ballon über USA

SDA/AP/uri

3.2.2023 - 15:42

China bedauert verirrten «zivilen» Ballon über USA

China bedauert verirrten «zivilen» Ballon über USA

China hat bestritten, einen Spionageballon in den Luftraum über den USA geschickt zu haben.

03.02.2023

China bestreitet, einen Spionageballon in den Luftraum über den Vereinigten Staaten geschickt zu haben. Es handle sich um ein «ziviles» Luftschiff für Forschungszwecke, das vom Kurs abgekommen sei. 

China hat ein von der US-Regierung als mutmasslichen Spionageballon im amerikanischen Luftraum gesichtetes Fluggerät als ziviles «Luftschiff» identifiziert.

Es handele sich um ein «Luftschiff» mit beschränkter Steuerbarkeit, das infolge «höherer Gewalt»  – aufgrund von Wind – von seinem vorgesehenen Kurs abgekommen sei, teilte das chinesische Aussenministerium am Freitag nach Prüfung des Vorfalls mit.

China bedauert «unbeabsichtigten Eintritt»

Das US-Verteidigungsministerium hatte sich zuvor gegen dessen Abschuss entscheiden, weil dadurch Menschen am Boden zu Schaden hätten kommen können.

Das «Luftschiff» sei hauptsächlich für meteorologische Forschungszwecke eingesetzt worden, teilte das Pekinger Aussenministerium in einer Erklärung mit. «Die chinesische Seite bedauert den unbeabsichtigten Eintritt des zivilen Luftschiffs in US-Luftraum durch höhere Gewalt», hieße es darin.

Schon nach Bekanntwerden der Sichtung hatte Peking sich um Deeskalation bemüht. Aussenamtssprecherin Mao Ning erklärte, China sei ein verantwortungsbewusstes Land und habe sich immer strikt an internationale Gesetze gehalten. Man wolle nicht gegen die Staatshoheit eines anderen Landes verstossen.

Pentagon vermutete Spionagesatellit

Der Vorfall drohte die bereits angespannten Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den Vereinigten Staaten weiter zu belasten. Aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums war verlautet, dass es sich bei dem Spionageballon sehr wahrscheinlich um einen chinesischen handele, der Informationen sammele. Der Ballon soll unter anderem im US-Staat Montana gesehen worden sein, wo sich eine Atomraketenanlage der USA befindet.

Aus Pentagonkreisen verlautete, die USA hätten Kampfflugzeuge, darunter des Typs F-22, in Bereitschaft versetzt, das Flugobjekt abzuschiessen, sollte das Weisse Haus dies anordnen. Das Pentagon habe sich dagegen ausgesprochen, da das resultierende Trümmerfeld ein Risiko für Menschen darstellen könnte.

SDA/AP/uri