Ukraine-Überblick Grosser Gefangenenaustausch zum orthodoxen Osterfest +++ Dutzende Angriffe auf die Ostukraine

Agenturen/red.

16.4.2023

Ukraine: Mehrere Tote bei russischem Luftangriff in Slowjansk

Ukraine: Mehrere Tote bei russischem Luftangriff in Slowjansk

Bei einem russischen Luftangriff auf ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Slowjansk sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen getötet worden, darunter ein Kleinkind. Angaben aus Kiew zufolge setzten die russischen Streitkräfte

15.04.2023

Auch zum orthodoxen Osterfest ruhen die Waffen nicht. Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht seinen Landsleuten Mut zu, Kreml-Chef Putin lobt die russisch-orthodoxe Kirche. Mehr im Tages-Überblick.

Agenturen/red.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Auf der ganzen Welt feiern orthodoxe Christen an diesem Sonntag Ostern  – also auch in Russland und der Ukraine.
  • Die 1,8 Milliarden Franken Hilfszahlungen der Schweiz für die Ukraine sind laut Bundesrat Ignazio Cassis erst der Anfang.
  • Die Zahl der zivilen Todesopfer im ostukrainischen Slowjansk ist laut offiziellen Angaben auf elf angestiegen. 
  • Der Krieg in der Ukraine wird auch ein Thema für die G7-Aussenminister*innen sein, die sich ab heute Abend bis Dienstag im japanischen Karuizawa treffen.
  • Der Chef der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat mit einem Text über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine für Aufsehen gesorgt.
  • Eine Übersicht über die Ereignisse vom Samstag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 16. April 2023

  • 20.49 Uhr

    Putin und Chinas Verteidigungsminister loben militärische Kooperation

    Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu hat bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die «sehr starken Beziehungen» Russlands und Chinas hervorgehoben. «Sie sind besser als die militärischen und politischen Allianzen aus der Zeit des Kalten Krieges», sagte er am Sonntag im Kreml. Zudem seien die russisch-chinesischen Beziehungen «sehr stabil». 

    Der russische Präsident Wladimir Putin (r.), der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu (l.) und der russische Verteidigungsminister Sergei Shoigu (2. v. l.) nehmen am 16. April 2023 an einem Treffen in Moskau teil.
    Der russische Präsident Wladimir Putin (r.), der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu (l.) und der russische Verteidigungsminister Sergei Shoigu (2. v. l.) nehmen am 16. April 2023 an einem Treffen in Moskau teil.
    KEYSTONE

    «In letzter Zeit hat sich die Zusammenarbeit zwischen Russland und China im militärischen und technischen Bereich sehr gut entwickelt. Sie ist ein Beitrag zur globalen und regionalen Sicherheit», wurde Li von der russischen Staatsagentur Tass zitiert.

    Putin sah in der militärischen Kooperation Chinas und Russlands eine Stärkung der «strategischen und vertrauensvollen Beziehungen» der beiden Länder.

  • 19.01 Uhr

    Kiew: Dutzende russische Angriffe in der Ostukraine

    Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew im Osten der Ukraine Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen Verteidiger geführt. Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher genannte, schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

  • 18.18 Uhr

    Ukraine gibt Hinweis auf Höhe eigener Verluste

    Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gemacht. «Ich kann Ihnen keine genaue Zahl sagen, aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist», sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der spanischen Zeitung «La Razón». Nach türkischen Angaben starben bei dem Erdbeben vom 6. Februar im Südosten des Landes mehr als 50'000 Menschen.

    Bisher machte die Ukraine keine Angaben zur Zahl ihrer Verwundeten und Gefallenen. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht die Zahlen als ein Staatsgeheimnis an.

  • 17.10 Uhr

    US-Ministerin Yellen: Russland muss für Schaden in Ukraine bezahlen

    Finanzministerin Janet Yellen (r) schüttelt dem ukrainischen Premierminister Denys Shmyhal (.) die Hand während einer Pressekonferenz  im Finanzministerium in Washington DC, am 13. April 2023. 
    Finanzministerin Janet Yellen (r) schüttelt dem ukrainischen Premierminister Denys Shmyhal (.) die Hand während einer Pressekonferenz  im Finanzministerium in Washington DC, am 13. April 2023. 
    MICHAEL REYNOLDS/KEYSTONE

    Russland sollte nach Auffassung von US-Finanzministerin Janet Yellen die finanzielle Verantwortung für die Zerstörung in der Ukraine übernehmen. «Ich denke, Russland sollte für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlen», sagte Yellen am Sonntag im US-Fernsehen mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auf die von der Ukraine geforderte Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte reagierte sie jedoch zögerlich. «Das ist etwas, was wir mit unseren Partnern diskutieren. Aber Sie wissen, dass es rechtliche Beschränkungen dafür gibt, was wir mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten tun können.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank gefordert, das Vermögen der russischen Zentralbank zu konfiszieren. «Russland muss den vollen Preis für seine Aggression spüren», sagte er per Video zugeschaltet. Die Verbündeten der Ukraine sind bisher hinter diesen Forderungen weitgehend zurückgeblieben. Grund sind rechtliche Bedenken, praktische Hürden und politische Risiken. Russland hatte bei Enteignungen immer wieder mit Gegenmassnahmen gedroht.

  • 13.41 Uhr

    Finnland nimmt neuen Atomreaktor in Betrieb

    Im neuesten Nato-Mitgliedland Finnland ist mit mehr als zwölf Jahren Verspätung ein neuer Atomreaktor ans Netz gegangen. «Alle Tests sind abgeschlossen und die reguläre Stromproduktion hat heute begonnen», teilte der Betreiber TVO am Sonntag mit.

    Der Druckwasserreaktor der Marke EPR ist der dritte Reaktor im Atomkraftwerk Olkiluoto im Südwesten Finnlands und soll laut TVO «14 Prozent der Stromproduktion des Landes» abdecken.

    Der Reaktor Olkiluoto 3 wurde vom deutsch-französischen Konsortium Areva-Siemens errichtet, Baubeginn war 2005. Mit 1600 Megawatt ist es der leistungsstärkste Atomreaktor in Europa. Zusammen mit den beiden älteren Reaktoren produziert das AKW Olkiluoto dem Betreiber zufolge nun etwa 30 Prozent des finnischen Stroms.

    Das von Frankreich entwickelte EPR-Reaktormodell sollte nach der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 die Kernkraft wiederbeleben und mehr Leistung bei grösserer Sicherheit bieten. Allerdings gab es nicht nur bei dem Bau in Finnland Probleme auf, auch bei EPR-Projekten in Frankreich und Grossbritannien gibt es Verzögerungen und Kostenexplosionen.

  • 13.13 Uhr

    Wagner-Chef lässt mit Aussagen über mögliches Kriegsende aufhorchen

    Der Chef der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat mit einem Text über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine für Aufsehen gesorgt.

    Vor allem ukrainische Medien verwiesen am Wochenende auf einen Blogeintrag des 61-Jährigen, in dem es heisst: «Für die Staatsmacht und für die Gesellschaft ist es heute notwendig, irgendeinen dicken Punkt hinter die militärische Spezial-Operation zu setzen.»

    Mehr dazu liest du hier.

    Der Chef der russischen Privatarmee Wagner Group, Jewgeni Prigoschin, hat einen Text über ein mögliches Kriegsende veröffentlicht.
    Der Chef der russischen Privatarmee Wagner Group, Jewgeni Prigoschin, hat einen Text über ein mögliches Kriegsende veröffentlicht.
    Uncredited/AP/dpa
  • 12.39 Uhr

    Auch Ungarn verbietet Getreideimporte aus der Ukraine

    Nach Polen und der Slowakei hat auch Ungarn wegen des Vorwurfs der Marktverzerrung Getreideimporte aus der Ukraine vorübergehend verboten. «Ein Andauern der gegenwärtigen Marktdynamik würde der ungarischen Landwirtschaft dermassen grosse Schäden zufügen, dass ihnen mit ausserordentlichen Massnahmen ein Riegel vorgeschoben werden muss», erklärte das Landwirtschaftsministerium in der Nacht zum Sonntag.

    Das Einfuhrverbot bezieht sich demnach auf Getreide, Ölsaaten und andere Landwirtschaftsprodukte. Es soll vorerst bis 30. Juni in Kraft bleiben.

    Nach Darstellung des Ministeriums werden ukrainische Produkte aufgrund von Herstellungsverfahren, die in der EU nicht mehr zulässig sind, und auch aufgrund ihrer Zollfreiheit in der EU, zu derart billigen Preisen angeboten, dass sie die Marktverhältnisse in Ungarn und anderen mitteleuropäischen Ländern verzerren.

  • 11.29 Uhr

    Ukraine spricht von «Oster-Gefangenenaustausch»

    Rund um das orthodoxe Osterfest sind ukrainischen Angaben zufolge insgesamt 130 ukrainische Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft freigelassen worden.

    Ukraine-Krieg: Gefangenen-Austausch zum orthodoxen Osterfest

    Ukraine-Krieg: Gefangenen-Austausch zum orthodoxen Osterfest

    Die russische Söldnergruppe Wagner bekannt, dass sie rund 100 ukrainische Kriegsgefangene an die ukrainischen Streitkräfte zurückgeschickt haben, um dort dann das orthodoxe Osterfest feiern zu können.

    16.04.2023

    «Ein grosser Oster-Gefangenenaustausch», schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Sonntag auf dem Nachrichtenkanal Telegram. Dazu postete er Fotos, die Dutzende Männer mit der blau-gelben ukrainischen Flagge zeigen. «130 unserer Leute kehren zurück.»

    Der Austausch sei bereits in den vergangenen Tagen in mehreren Etappen erfolgt, fügte Jermak hinzu. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

  • 10.15 Uhr

    Angriffe aus mehreren Regionen der Ukraine gemeldet

    Ungeachtet des orthodoxen Osterfests halten die Kämpfe in der Ukraine an. Durch russischen Beschuss seien nachts in der südlichen Region Mykolajiw zwei Teenager getötet worden, teilte der lokale Militärgouverneur Witalij Kim am Sonntag mit.

    Auch im Gebiet Saporischschja berichtete der Leiter der Militärverwaltung, Jurij Malaschko, von einem «massiven Angriff» der Russen. Dabei sei etwa eine Kirche beschädigt worden, sodass der Gottesdienst habe abgesagt werden müssen. «Nichts ist heilig, selbst in der Nacht der Auferstehung Christi», schrieb Malaschko.

    In der östlichen Stadt Slowjansk, wo am Freitag eine Rakete in ein Wohnviertel eingeschlagen war, dauerten die Rettungsarbeiten derweil weiter an. Noch immer würden Bewohner in den Trümmern vermisst, hiess es von vor Ort. Letzten Angaben zufolge waren bei dem Angriff elf Zivilpersonen getötet worden, darunter ein Kleinkind. Mehr als 20 weitere Menschen wurden den ukrainischen Angaben zufolge verletzt.

  • 10.05 Uhr

    Selenskyj spricht den Ukrainer*innen Mut zu

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten zum orthodoxen Osterfest Mut gemacht: «Der Krieg konnte uns, unsere Werte, unsere Traditionen und unsere Feiertage nicht auslöschen», sagte Selenskyj in einem am Sonntag veröffentlichten Video. «Heute feiern wir die Auferstehung Christi. Das Hauptsymbol ist der Sieg: der Sieg des Guten, der Sieg der Wahrheit, der Sieg des Lebens. Wir feiern Ostern in dem unerschütterlichen Glauben an die Unumkehrbarkeit dieser Siege.»

    Noch vor einem Jahr, kurz nach Beginn der russischen Invasion, habe man darum betten müssen, dass die Ukraine überhaupt überlebe, sagte Selenskyj. «Heute beten wir dafür, dass die Ukraine gewinnt.»

    Einmal mehr zeigte sich Selenskyj siegesgewiss: «Wir haben schon einen weiten Weg hinter uns. Vielleicht liegt der schwierigste Gipfel noch vor uns. Wir werden ihn überwinden. Und zusammen werden wir unserer Morgendämmerung begegnen», betonte er.

    Mit Blick auf die von Russland besetzte Gebiete seines Landes sagte er weiter: «Die Sonne wird im Süden scheinen, die Sonne wird im Osten scheinen, die Sonne wird auf der Krim scheinen. Die gelb glühende Sonne an einem friedlichen blauen Himmel – und es ist das Licht der Gerechtigkeit.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich in seiner Osterbotschaft siegesgewiss.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich in seiner Osterbotschaft siegesgewiss.
    Screenshot Youtube
  • 9.12 Uhr

    Putin feiert Ostern – und lobt russisch-orthodoxe Kirche

    Das zweite orthodoxe Osterfest seit dem von ihm angeordneten Einmarsch in die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin in Moskaus berühmter Christ-Erlöser-Kathedrale gefeiert.

    Gemeinsam mit dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin besuchte der Kremlchef in der Nacht zum Sonntag einen Gottesdienst des russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupts, Patriarch Kirill. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie Putin und Sobjanin mit Kerzen in den Händen nebeneinander stehen. Kirill überreichte Putin zudem ein verziertes Kunst-Osterei.

    Kreml-Chef Wladimir Putin nimmt an der Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kirche in Moskau teil.
    Kreml-Chef Wladimir Putin nimmt an der Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kirche in Moskau teil.
    Bild: AP

    Wenig später veröffentlichte der Kreml Putins diesjährige Osterbotschaft. Demnach sagte der 70-Jährige, gegen den im März vom Internationalen Strafgerichtshof ein Haftbefehl wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen wurde: «Das wunderbare, geliebte Osterfest schenkt den Gläubigen Hoffnung, inspiriert zu guten Gedanken und Taten und dient dazu, in der Gesellschaft hohe moralische Ideale und Werte zu bekräftigen.»

    Putin lobte zudem die russisch-orthodoxe Kirche, die sich «angesichts ernsthafter Herausforderungen aktiv in Sachen Barmherzigkeit und Nächstenliebe» engagiere.

    Kirchenoberhaupt Kirill gilt international als glühender Befürworter von Putins Krieg – und verteidigte diesen in der Vergangenheit immer wieder, unter anderem in Predigten.

  • 9 Uhr

    Finnland in der Nato: Das wird für Putin richtig teuer

    Der finnische Beitritt zur Nato stellt Russland vor so manche Probleme: So muss Kreml-Chef Wladimir Putin die 1340 Kilometer lange Grenze zum Neumitglied sichern lassen, die zudem den Murmansk-Korridor zur Halbinsel Kola bedroht – inklusive des Atom-Arsenals. Das finnische Militär kann im Ernstfall 900'000 Reservisten aufbieten und verfügt über besonders viele Artillerie-Systeme.

    Mehr zu den Hintergründen kannst du hier nachlesen – oder dir im Erklärvideo erzählen lassen. 

    Einfach erklärt: Darum ist Finnlands Nato-Beitritt für Putin eine Katastrophe

    Einfach erklärt: Darum ist Finnlands Nato-Beitritt für Putin eine Katastrophe

    Finnlands Beitritt zur Nato wird teuer: Russland muss die 1340 Kilometer lange Grenze zum Neumitglied sichern, die zudem den Murmansk-Korridor zur Halbinsel Kola bedroht – inklusive des Atom-Arsenals.

    12.04.2023

  • 8.28 Uhr

    Cassis stellt Ukraine weitere Milliarden in Aussicht

    Die 1,8 Milliarden Franken, die die Schweiz der Ukraine bis 2028 zugesichert hat, sind laut Bundesrat Ignazio Cassis erst der Anfang. Der Bundesrat erwäge weitere Milliardeninvestitionen in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren, sagte Cassis der «NZZ am Sonntag». Die Höhe des Betrags sei noch nicht definiert. Die Arbeiten zur gesetzlichen Grundlage des Hilfepakets seien am Laufen.

    Die grosszügigen Finanzhilfen stehen womöglich auch in Zusammenhang mit der wachsenden Kritik aus den USA und der EU an der Schweizer Ukraine-Politik. Erst kürzlich wurde der Inhalt eines Briefes der G7-Staaten an die Schweiz publik, in der die führenden Wirtschaftsnationen deutliche Kritik an Bern äussern. 

    Im Parlament werden allerdings Bedenken wegen des Geldsegens laut: Für den Präsidenten der aussenpolitischen Kommission, SVP-Nationalrat Franz Grüter (LU), waren bereits 1,8 Milliarden Franken zu viel. Erst müssten andere Länder sich dazu verpflichten, die Drohkulisse gegen die Schweiz abzubauen. Für SP-Nationalrat Eric Nussbaumer (BL) dagegen sind die Ankündigungen zwingend, um gegenüber Europa und den USA wieder glaubhaft aufzutreten.

    Bundesrat Ignazio Cassis (r.) traf auf seiner Washington-Visite diese Woche auch den ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal.
    Bundesrat Ignazio Cassis (r.) traf auf seiner Washington-Visite diese Woche auch den ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal.
    Bild: Keystone
  • 8 Uhr

    Kiew sanktioniert weitere Firmen und Personen

    Die ukrainische Regierung setzt Hunderte weitere russische Firmen und Einzelpersonen auf ihre Sanktionsliste. Zu den mehr als 240 betroffenen Unternehmen zählen etwa die Internet-Konzerne Yandex und VK, wie aus den Dekreten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hervorgeht.

    Auch die Tochter von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, Xenia Schoigu, findet sich jetzt auf der Sperrliste. Sie darf damit – wie alle Betroffenen – beispielsweise keine Geschäfte mehr in der Ukraine machen und auch nicht mehr einreisen. Falls vorhanden, wird in der Regel auch ihr Vermögen in der Ukraine eingefroren.

    In vielen Fällen dürften die Sanktionen aber vor allem symbolischen Wert haben.

    Unter den neu sanktionierten Russ*innen befindet sich auch seine Tochter: Der russische Verteidigungsministerium Sergej Schoigu während eines Truppenbesuchs in der Ukraine.
    Unter den neu sanktionierten Russ*innen befindet sich auch seine Tochter: Der russische Verteidigungsministerium Sergej Schoigu während eines Truppenbesuchs in der Ukraine.
    Russian Defense Ministry/AP/dpa
  • 7.58 Uhr

    Polen stoppt Getreide-Importe aus der Ukraine

    Polen hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten. Das habe die Regierung beschlossen, sagte der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski. Polen müsse die Interessen der eigenen Bevölkerung schützen, auch wenn es die Ukraine in deren Verteidigungskampf gegen Russland stütze.

    Polen gehört zu den entschiedensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Doch die Landwirte des EU-Mitgliedstaats fühlen sich durch den von der Europäischen Union ermöglichten zollfreien Import grosser Mengen ukrainischen Getreides in ihrer Existenz bedroht.

    Der ukrainische Präsident Woldymyr Selensykj jüngst bei einem Staatsbesuch in Polen. Hier legt er Blumen am Grab des unbekannten Soldaten in Warschau nieder. 
    Der ukrainische Präsident Woldymyr Selensykj jüngst bei einem Staatsbesuch in Polen. Hier legt er Blumen am Grab des unbekannten Soldaten in Warschau nieder. 
    AP
  • 7.57 Uhr

    Elftes Todesopfer aus Wohnhaus geborgen

    Die Zahl der Todesopfer nach dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Slowjansk in der Ostukraine stieg offiziellen Angaben zufolge auf elf an – allesamt Zivilpersonen. Der ukrainische Präsident Selenskyj gedachte in seiner Ansprache vom Samstagabend der Opfer des Raketeneinschlags in einem Wohnviertel in Slowjansk vom vergangenen Freitag.

    Unter den elf Toten im Gebiet Donezk ist den Angaben der ukrainischen Behörden zufolge auch ein zwei Jahre altes Kind. Mehr als 20 Menschen sollen verletzt worden sein. Die Suche nach Vermissten dauerte an.

    Die Rakete war ukrainischen Angaben zufolge am Freitagnachmittag in der Grossstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Zunächst war von mindestens acht Toten die Rede gewesen. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein grosses Loch klafft.

    Ungeachtet der vielen zivilen Opfer beharrt die russische Seite seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr darauf, nur militärische Ziele anzugreifen. Auch mit Blick auf Slowjansk sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, nun, es sei ein Treibstofflager der ukrainischen Armee angegriffen worden.

  • 7.52 Uhr

    Selenskyj fordert Sicherheitsgarantien der Nato

    Mit Blick auf den nächsten Nato-Gipfel im Juli in Litauen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine klarere Beitrittsperspektive und Sicherheitsgarantien für sein Land. «Wirksame Sicherheitsgarantien für die Ukraine (...) braucht es schon vor unserem Beitritt zum Bündnis», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag.

    Selenskyj hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Eintritt der Ukraine in das westliche Militärbündnis beantragt. Voraussetzung für einen Nato-Beitritt ist aber, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf. Die Ukraine wurde am 24. Februar vergangenen Jahres von Russland überfallen und verteidigt sich seitdem.