Widerstand, Flucht, HoffnungBlütenpracht in düsteren Zeiten – Kiew trotzt den Härten des Kriegs
Von Derek Gatopoulos und Anton Shtuka, AP
8.7.2024 - 00:00
Blütenpracht in düsteren Zeiten: Kiew trotzt den Härten des Krieg
Herzig: Eine Frau schaukelt am 26. Juni 2024 im Dobro Park im Dorf Motyschyn in der Region Kiew.
Bild: KEYSTONE
Dieser Panzer aus Gras verziert Kiew ebenso...
Bild: KEYSTONE
... wie dieser bunte Traktor.
Bild: KEYSTONE
Lichtblicke in düsteren Zeiten: Eine Frau kauft am 25. Juni in Kiew Blumen.
Bild: KEYSTONE
Blumen und Flaggen erinnern in der Hauptstadt an gefallene Soldaten.
Bild: KEYSTONE
Blumen am Eingang des Dobro Parks in Motyschyn.
Bild: KEYSTONE
Ein Junge läuft im Dobro Park durch ein Lavendelfeld.
Bild: KEYSTONE
Das ist für Mütter wie auch den AP-Fotografen eine günstige Gelegenheit, um ein gutes Bild zu machen.
Bild: KEYSTONE
Ein Mädchen nutzt eine Flagge als Sonnenschutz: Der Dobro Park ist ein 150 Hektar grosser Garten, der durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen und restauriert worden ist.
Bild: KEYSTONE
«Das gesamte Gebiet war vom russischen Militär besetzt», erklärt die Olha Lyhvar, die Landschaftsgestalterin des Parks.
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Blütenpracht in düsteren Zeiten: Kiew trotzt den Härten des Krieg
Herzig: Eine Frau schaukelt am 26. Juni 2024 im Dobro Park im Dorf Motyschyn in der Region Kiew.
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... wie dieser bunte Traktor.
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Lichtblicke in düsteren Zeiten: Eine Frau kauft am 25. Juni in Kiew Blumen.
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Blumen und Flaggen erinnern in der Hauptstadt an gefallene Soldaten.
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Blumen am Eingang des Dobro Parks in Motyschyn.
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Ein Junge läuft im Dobro Park durch ein Lavendelfeld.
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Das ist für Mütter wie auch den AP-Fotografen eine günstige Gelegenheit, um ein gutes Bild zu machen.
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Ein Mädchen nutzt eine Flagge als Sonnenschutz: Der Dobro Park ist ein 150 Hektar grosser Garten, der durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen und restauriert worden ist.
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«Das gesamte Gebiet war vom russischen Militär besetzt», erklärt die Olha Lyhvar, die Landschaftsgestalterin des Parks.
Bild: KEYSTONE
Ungeachtet aller Kriegsnöte säumen Blumen die Strassen Kiews und anderer ukrainischer Städte, und das Geschäft von Floristen boomt. Die Blumen stehen nicht nur für Tradition, sondern auch für Widerstand und Hoffnung.
08.07.2024, 00:00
08.07.2024, 00:03
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Blumen spielen in der ukrainischen Kultur eine grosse Rolle, doch ist seit Kriegsbeginn noch gewachsen.
Sie gelten als Symbol sowohl des Widerstands als auch der Hoffnung und Heilung.
Soldaten bestellen online Blumen und lassen sie zu ihren Familien schicken.
Blumen dienen aus als Flucht vor den Schrecken der Bombenangriffe
Auf dem Weg zum Bahnhof in Kiew legt Olexander Trifonow einen Stopp ein. In einer schwach beleuchteten Unterführung kauft er an einem Blumenstand zwei rote Rosen für seine Frau und seine Tochter, die mit dem Zug aus Polen in die Ukraine zurückkommen.
«Ich habe sie seit zwei Jahren nicht gesehen», sagt der 45-Jährige über die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben. «Blumen sind wichtig für Frauen.»
In der ukrainischen Kultur spielen Blumen von jeher eine grosse Rolle. Doch seit Beginn des russischen Angriffskrieg 2022 ist ihre Bedeutung noch weiter gewachsen. Die Blüten sind zu einem Symbol sowohl des Widerstands als auch der Hoffnung und Heilung geworden.
Trotz aller Härten infolge des Kriegs – oder vielleicht sogar deswegen – nutzen die Ukrainerinnen und Ukrainer jede Gelegenheit, um die Hauptstadt Kiew und andere Städte mit Blumen vom Land zu schmücken. Für viele bedeuten sie eine Verbindung zu ihren Wurzeln.
Soldaten kaufen online Blumen
Aus Pflanzkübeln, die die Seiten- und Hauptstrassen von Kiew säumen, spriessen tiefviolette Petunien und gelbe Zistrosen. Auch an Laternenpfählen sind Blumen befestigt, und selbst in den Gefängnishöfen des Landes blüht es. Blumen zieren ukrainische Geldscheine, Textilmuster und Wandgemälde – neben Werbetafeln und Rekrutierungsplakaten der Armee.
Im ganzen Land bringen junge Männer zu Verabredungen und Soldaten bei ihrer Heimkehr Blumensträusse mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte 2022 bei einem Krankenhausbesuch einer Jugendlichen ein Bukett überreicht. Das Mädchen war bei der Flucht vor russischen Truppen ausserhalb von Kiew verletzt worden.
Olha Seminog verkauft an einem Stand in einer Unterführung Blumensträusse für umgerechnet je 2,20 Franken. Wer es sich leisten kann, kann bei ihr auch ein grosses Gebinde für umgerechnet 68 Franken bekommen. Selbst in Kriegszeiten sei ihr umsatzstärkster Tag der 8. März – der Internationale Frauentag, erzählt Seminog. Auch ihr Online-Geschäft hat anzogen, da viele Soldaten Blumen nach Hause schicken lassen.
«Ohne Blumen kann das Leben nicht hell sein»
Am Stadtrand von Kiew, wo der russische Vormarsch vor zwei Jahren gestoppt wurde, pflegen die Bewohnerinnen und Bewohner noch immer die Gärten ihre beschädigten oder zerstörten Häuser. In einem Park der Hauptstadt nahe des Dnipros ist eine grosse Blumeninstallation zu sehen, die F-16-Kampfjets begrüsst, die im Sommer von den westlichen Verbündeten der Ukraine erwartet werden.
Blumen seien untrennbar mit der Kultur, den Traditionen und wichtigen Festtagen in der Ukraine verbunden und hätten grosse emotionale Bedeutung, erklärt Irina Bielobrowa, die Vorsitzende des Ukrainischen Floristenverbands. «Ohne Blumen kann das Leben nicht hell, erfüllt und reich sein», sagt sie. «Blumenkränze werden jahrelang aufbewahrt und bestickte Blusen an jüngere Generationen weitergegeben.»
Bielobrowa flüchtete nach Kriegsbeginn in die Niederlande, das Land mit der grössten Blumenproduktion weltweit. Im Vergleich dazu hatte die Ukraine vor dem Krieg einen bescheidenen Exportmarkt.
Flucht vor den Schrecken der Bombenangriffe
In den Niederlanden schloss Bielobrowa sich mit anderen geflüchteten Floristinnen zusammen, um sicherzustellen, dass bei allen Solidaritätsveranstaltungen für die Ukraine in europäischen Hauptstädten Blumen vorhanden sind.
Die Sonnenblume, die seit dem 18. Jahrhundert in der Ukraine wächst, ist zur Nationalblume des Landes geworden – einem Zeichen des Widerstands im Krieg. Felder mit der schulterhohen Pflanze sind vielfach in der ganzen Ukraine zu sehen, und Selenskyjs Kabinett erklärte die Sonnenblume 2020 zum Symbol des nationalen Volkstrauertags.
Blumen böten eine Flucht vor den Schrecken der Bombenangriffe, der Zerstörung, dem Schmerz und den Tränen, sagt Bielobrowa, die inzwischen aus den Niederlanden nach Kiew zurückgekehrt ist. «Emotionen sind leicht mit Blumen auszudrücken. Jede Blume spricht für sich, und zusammen in einem Strauss erzählen sie eine ganze Geschichte.»
Von Derek Gatopoulos und Anton Shtuka, AP/phi
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