Coronavirus – Schweiz Berner Polizei erstickt Demo-Versuch im Keim

zc, sda

20.3.2021 - 14:00

In Bern hat die Polizei am Samstag den Versuch einer Corona-Demo im Keim erstickt. Mit einem massiven Aufgebot sorgte sie dafür, dass sich weder in der Stadt noch an der Aare grössere Menschenansammlungen bilden konnten.

zc, sda

Zahlreiche Personen wurden kontrolliert, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Wie viele Wegweisungen ausgesprochen wurden, war zunächst nicht bekannt. Laut einer Polizeisprecherin ist auch noch nicht bekannt, wieviele Personen angezeigt werden. Medienschaffende berichteten von mehreren Personen, die von der Polizei abgeführt worden seien.

Zur Demonstration von 12 bis 18 Uhr aufgerufen hatte eine Bürgerinitiative. «Alle gemeinsam für unsere Freiheit» lautet der Slogan auf einem Flyer, der in den sozialen Medien auf französisch und deutsch verbreitet und auch in Stadtberner Haushalte verteilt wurde.

Mobilisiert hatte die Bewegung offensichtlich vor allem in der Westschweiz. Die Demo-Willigen bewegten sich in kleinen Gruppen durch die Stadt. Transparente waren nur vereinzelt zu sehen.

Kurz nach «Märit»-Ende am Mittag riegelte die Polizei den Bundesplatz ab. Kurz darauf sperrte sie auch den Helvetiaplatz im Kirchenfeldquartier ab. Zur Begründung verwies sie auf das geltende Versammlungsverbot von 15 Personen im öffentlichen Raum. Auf dem Platz befanden sich laut Schätzungen gut 50 Personen. Diese wurden einzeln kontrolliert.

Auch Bewohner des Quartiers konnten sich nicht mehr frei bewegen. Die Kirchenfeldbrücke, die das Quartier mit dem Stadtzentrum verbindet, war ebenso abgesperrt wie die Dalmazibrücke, die unterhalb des Kirchenfeldquartiers über die Aare führt.

Mit ihrem Vorgehen gegen jegliche Personenansammlungen folgte die Kantonspolizei einem Auftrag der Berner Stadtregierung. Diese hatte den Demo-Aufruf bereits am Donnerstag als «unverantwortlich» kritisiert.

Vor zwei Wochen, am Abend des 7. März, hatte die Polizei eine Spontandemo gegen die Burka-Initiative mit über 200 Teilnehmern gewähren lassen. Das trug ihr viel Kritik ein. Seither hat sie mehrere Demos konsequent verhindert. Am Freitag zeigte sie rund 180 Klima-Aktivisten an, die sich an einem Sitzstreik beteiligt hatten.