Geleakte Geheimdokumente zeigen Beinahe-Eskalation über dem Schwarzen Meer

mmi

13.4.2023

Pentagon-Leaks: Militär-Mitarbeiter wohl verantwortlich

Pentagon-Leaks: Militär-Mitarbeiter wohl verantwortlich

Der Urheber der jüngst an die Öffentlichkeit gelangten US-Geheimdienstdokumente soll laut der «Washington Post» ein junger Mann sein, der auf einer US-Militärbasis gearbeitet hat.

13.04.2023

Ein britisches Spionageflugzeug soll nur durch Zufall dem Abschuss einer russischen Rakete und somit einer Eskalation entgangen sein. Das zeigt eines der geleakten US-Dokumente.

mmi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 29. September kam es zu einem Zwischenfall über dem Schwarzen Meer, der zweifellos die Spannungen zwischen Russland und der Nato verschärft hätte.
  • Die jüngst geleakten US-Geheimdienstdokumente zum Krieg in der Ukraine zeigen, dass ein britisches Spionageflugzeug beinahe von einer russischen Rakete abgeschossen worden wäre.
  • Während Quellen der «New York Times» den Inhalt der Leaks bestätigen, spricht das britische Veteidigungsministerium von ungenauen Angaben.

Rückblende zum 29. September 2022: Ein Pilot eines russischen Kampjets feuerte über dem Schwarzen Meer im internationalen Luftraum eine Rakete auf ein britisches Aufklärungsflugzeug. Das Geschoss hat sein Ziel aufgrund einens technischen Fehlers verfehlt.

Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, sei das britische Spionageflugzeug nur knapp einer Katastrophe entkommen. Die Zeitung beruft sich dabei auf übereinstimmende Medienberichte aus Grossbritannien und den USA, die aus den im Internet veröffentlichten US-Geheimdokumenten zum Ukraine-Krieg zitierten.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat damals lediglich bestätigt, dass es zu einem «potentiell gefährlichen» Zwischenfall gekommen sei, und dass er mit seinem russischen Kollegen Sergei Schoigu über die Vorkomnisse gesprochen habe.

Bestätigt oder ungenau?

In den geleakten Geheimdienstdokumente hingegen wird der Vorfalls als «Fast-Abschuss» genannt. Zwei ungenannte Quellen bestätigten der «New York Times» den Inhalt der Leaks und den ernsten Charakter des Zwischenfalls. 

Das britische Verteidigungsministerium wiederum bestand laut der Zeitung «Daily Star» darauf, dass die Dokumente ungenau seien und nicht exakt wiedergeben würden, was im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer passiert sei.

In den Dokumenten steht, dass der Pilot, der den russischen Kampjet geflogen hat, offenbar die Anweisung seiner Leitstelle am Boden nicht genau verstanden habe. Bereits ausserhalb der Sichtweite habe er das britische Flugzeug ins Visier genommen und die Rakete abgefeuert, die nur knapp ihr Ziel verfehlte.

Das Aufklärungsflugzeug des Typs RC-135 wird zur Überwachung des Funkverkehrs und zum Aufspüren radioaktiver Partikelkonzentrationen in der Luft eingesetzt. Eine dreiköpife Besatzung fliegt die Maschine und hat je nach Einsatz zwischen 21 und 27 Personen (inkl. technisches Personal) an Board. 

Mit einem Abschluss des Flugzeuges wäre die Situation zwischen Russland und der Nato zweifellos eskaliert.

Seit dem Zwischenfall vom 29. September werden britische Aufklärungsflugzeuge von Typhoon-Kampfjets begleitet.