Ukraine-Übersicht Erstes Getreide-Schiff in Türkei eingetroffen +++ US-Sanktionen gegen Putins mutmassliche Geliebte

Agenturen/red.

2.8.2022

Ukraine: Frauen an der Front

Ukraine: Frauen an der Front

Karina lenkt einen Panzer im Osten der Ukraine. Wie sie haben sich viele Frauen für die ukrainische Armee gemeldet.

02.08.2022

Die US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen. Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des Krieges ist in der Türkei eingetroffen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red.

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist in der Türkei eingetroffen. Der Frachter habe die Einfahrt zum Bosporus im Schwarzen Meer erreicht, berichtete am Dienstagabend ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das mit Mais beladene Schiff «Razoni» soll am Mittwoch inspiziert werden. Indes forderten viele Stimmen, dass rasch weitere Getreidelieferungen folgen müssen.

Die USA haben neue Sanktionen gegen russische Personen verhängt, darunter die mutmassliche langjährige Lebensgefährtin von Wladimir Putin. Das US-Finanzministerium gab am Dienstag bekannt, dass von den Strafmassnahmen die Olympia-Turnerin Alina Kabajewa betroffen sei, einst Mitglied der russischen Staatsduma. Ihre Einreiseerlaubnis sei ausgesetzt worden. Zudem gebe es Sanktionen gegen ihren Besitz.

Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Grossbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei «der jüngste Rückschlag» für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

Der Oberste Gerichtshof Russlands hat das ukrainische Asow-Regiment als «terroristische Organisation» eingestuft. Die paramilitärischen Asow-Einheiten würden als «terroristische Organisation» eingestuft und deren Aktivitäten in Russland verboten, sagte eine Richterin des Gerichtshofs der russischen Nachrichtenagentur Tass. Die Entscheidung ist ab sofort rechtskräftig.

Die russische Botschaft in Madrid sorgt mit einem kontroversen Video-Post auf Twitter für hitzige Diskussionen in der Kommentarspalte gesorgt. «Das ist Russland», sagt der Off-Sprecher und zählt auf, was das Riesenreich angeblich ausmacht.

Das Wichtigste im Überblick

  • Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt die US-Regierung neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen.
  • Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist in der Türkei eingetroffen.
  • Die ukrainische Armee vermeldet leichte Geländegewinne in den Regionen Charkiw und vor allem Cherson. Im Donbass gibt es in Bachmut schwere Gefechte.
  • Trotz des Kriegs in der Ukraine bekräftigt Russlands Präsident Wladimir Putin, keinen Atomkrieg starten zu wollen.
  • Deutschland hat der Ukraine weitere Artillerie-Systeme vom Typ MLRS geliefert. Russland meldet die Zerstörung von zwei Himars.
  • Hier geht es zu den Ereignissen vom Montag.
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  • 21.52 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Dienstag

  • 21.26 Uhr

    Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide vor türkischer Küste eingetroffen

    Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist in der Türkei eingetroffen. Der Frachter habe die Einfahrt zum Bosporus im Schwarzen Meer erreicht, berichtete am Dienstagabend ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das mit Mais beladene Schiff «Razoni» soll am Mittwoch inspiziert werden. Indes forderten viele Stimmen, dass rasch weitere Getreidelieferungen folgen müssen.

    Das in Sierra Leone registrierte, 186 Meter lange Schiff war am Montagmorgen mit 26.000 Tonnen Mais an Bord vom ukrainischen Hafen Odessa gestartet. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Bevor es dorthin fährt, soll es von Vertretern Russlands, der Ukraine, der Türkei und der UNO in Augenschein genommen werden. Die Inspektion soll auf offener See vor Istanbul erfolgen, das Schiff soll also nicht in den Hafen einlaufen.

    Es handelt sich um die erste genehmigte Ausfuhr, seit die Ukraine und Russland am 22. Juni in Istanbul ein Getreideabkommen unterzeichnet haben. Die Einigung auf eine Freigabe des zuvor von Russland blockierten Getreideexports aus ukrainischen Häfen war unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen erfolgt. Kiew und Moskau verpflichten sich dabei, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten.

    Am Montag war das Auslaufen des Schiffs aus der Ukraine international als «erster Schritt» zur Linderung der globalen Nahrungsmittelkrise begrüsst worden. Die EU und die Nato forderten Russland aber auch auf, das Getreideabkommen mit der Ukraine «vollständig umzusetzen».

  • 21.00 Uhr

    US-Sanktionen gegen Putins mutmassliche Lebensgefährtin

    Die USA haben neue Sanktionen gegen russische Personen verhängt, darunter die mutmassliche langjährige Lebensgefährtin von Wladimir Putin. Das US-Finanzministerium gab am Dienstag bekannt, dass von den Strafmassnahmen die Olympia-Turnerin Alina Kabajewa betroffen sei, einst Mitglied der russischen Staatsduma. Ihre Einreiseerlaubnis sei ausgesetzt worden. Zudem gebe es Sanktionen gegen ihren Besitz. Nach Angaben des Ministeriums ist Kabajewa die Leiterin eines russischen Medienunternehmens, das den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt.

    Grossbritannien hatte bereits im Mai Sanktionen gegen Kabajewa verhängt, die EU im Juni. Kritiker der russischen Regierung, darunter der inhaftierte Aktivist Alexej Nawalny, haben zu Sanktionen gegen die mutmassliche Putin-Freundin aufgerufen.

    Betroffen von den US-Sanktionen sind auch der Oligarch Andrej Grigorjewitsch Gurjew und dessen Sohn Andrej Andreewitsch Gurjew. Gurjew Senior besitzt das Anwesen Witanhurst, nach dem Buckingham-Palast das zweitgrößte in London. Wie das US-Finanzministerium mitteilte, gelten die Sanktionen auch für die 120 Millionen Dollar teure Jacht von Gurjew Senior.

    Die USA hatten im April Sanktionen gegen Putins erwachsene Töchter Katerina Wladimirowna Tichonowa and Maria Wladimirowna Woronzowa verhängt.

  • 20.10 Uhr

    Lawrow reist zu Gesprächen mit Junta nach Myanmar

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow reist am Mittwoch zu Gesprächen mit der Militärjunta nach Myanmar. In dem südostasiatischen Land sind Treffen mit Vertretern der Junta geplant, die seit dem Sturz von De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi im Februar 2021 dort wieder herrscht. Dabei soll es nach russischen Angaben auch um eine Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit gehen.

    Russland und seinem Verbündeten China wird vorgeworfen, die Junta in Myanmar mit Waffen zu beliefern, welche diese gegen die Zivilbevölkerung einsetzt. Seit dem Putsch 2021 wurden in Myanmar bereits mehr als 2000 Zivilisten getötet und über 15’000 Menschen festgenommen.

  • 19.55 Uhr

    Selenskyj für gleichgeschlechtliche Partnerschaften

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für die Zulassung eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in seinem Land ausgesprochen. Das geht aus der Antwort Selenskyjs auf eine Online-Petition hervor, mit der die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen in der Ukraine gefordert wurde. Seit Anfang Juni waren dafür mehr als 28 000 Unterschriften zusammengekommen.

    Selenskyj schrieb in Kiew, der ukrainischen Verfassung zufolge sei die Ehe ein Bund von Mann und Frau. Unter den Bedingungen des Kriegsrechts könne die Verfassung nicht geändert werden. Die Regierung habe aber bereits Optionen für die Legalisierung eingetragener Partnerschaften vorbereitet. In der modernen Welt zeige sich die Demokratie eines Staates darin, dass er gleiche Rechte aller sicherstelle, betonte er.

  • 19.22 Uhr

    Ukraine fordert Ermittlungen zu tödlicher Explosion in Oleniwka

    Die Ukraine dringt auf Ermittlungen zu der jüngsten Explosion in einem Straflager in Oleniwka, bei der Dutzende ukrainische Kriegsgefangene der Russen getötet worden waren. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe versucht, einen direkten Draht zu seinem russischen Kollegen herzustellen, um einen gemeinsamen Besuch in Oleniwka zu organisieren. Die ukrainische Stadt wird von prorussischen Separatisten kontrolliert.

    Moskau und Kiew machen sich gegenseitig für den Angriff auf eine Kaserne in dem Lager vom Freitag verantwortlich und werfen der jeweils anderen Seite vor, damit gezielt versucht zu haben, Gräueltaten zu vertuschen. In dem Lager wurden Ukrainer festgehalten, die nach dem Fall der Hafenstadt Mariupol gefangen genommen wurden. Seine offizielle Anfrage für einen Dialog sei bislang unbeantwortet geblieben, sagte Lubinez.

    Nach Angaben prorussisch-separatistischer Behörden und der russischen Seite wurden bei der Explosion 53 ukrainische Kriegsgefangene getötet und weitere 75 verletzt. Die Ukraine hat an die UN und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz appelliert, die Ermittlungen zu der Explosion und zu Informationen über den Zustand der Verletzten zu unterstützen.

    Moskau entsandte ein Team seiner Strafermittlungsbehörde nach Oleniwka. Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, Teile von Raketen des US-Artilleriesystems Himars seien vor Ort gefunden worden. Das ukrainische Militär hat bestritten, in Oleniwka Angriffe verübt zu haben. Nach vorliegenden Fotos und Videos zu urteilen, habe es im Inneren der Kaserne eine Explosion gegeben, sagte Lubinez.

  • 19.08 Uhr

    US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen

    Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt die US-Regierung neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen. Die Strafmassnahmen verursachten «hohe Kosten für diejenigen, die den Krieg von Präsident Wladimir Putin unterstützen», teilte das US-Finanzministerium am Dienstag mit.

    Finanzministerin Janet Yellen betonte: «Während unschuldige Menschen unter dem illegalen Angriffskrieg Russlands leiden, haben sich Putins Verbündete bereichert und einen opulenten Lebensstil finanziert.» Betroffen von den Sanktionen seien unter anderem der Putin-Vertraute Andrej Gurjew und dessen Sohn.

    Mit dem "opulenten Lebensstil" russischer Oligarchen soll laut US-Finanzministerin Janet Yellen Schluss sein.
    Mit dem "opulenten Lebensstil" russischer Oligarchen soll laut US-Finanzministerin Janet Yellen Schluss sein.
    Bild: KEYSTONE

    Ausdrücklich erwähnt wurde die Luxusjacht «Alfa Nero», die Gurjew den Angaben zufolge 2014 für 120 Millionen Dollar gekauft haben soll. Die Geräte zur Verfolgung des Standorts der Jacht seien Berichten zufolge abgeschaltet worden, um eine Beschlagnahme zu vermeiden, hiess es in der Mitteilung

    Das Finanzministerium teilte weiter mit, es würden mehrere Personen, eine multinationale Firma und ein russisches Unternehmen mit Strafmassnahmen belegt. Etwaiger Besitz der Betroffenen in den USA werde eingefroren, US-Staatsbürgern seien Geschäfte mit ihnen untersagt. Das US-Aussenministerium habe zugleich Einreisebeschränkungen gegen Betroffene verhängt.

    Auf die US-Sanktionsliste wurden auch drei Ukrainer gesetzt, die für die russischen Besatzer in der Südukraine arbeiten. Das sind der Chef der Besatzungsverwaltung des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, und sein Stellvertreter Kirill Stremoussow. Ebenso sanktioniert wurde der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Hafenstadt Mariupol, Konstantin Iwaschtschenko.

  • 18.35 Uhr

    Getreide-Frachter aus Ukraine am Dienstagabend in Istanbul erwartet

    Das erste Frachtschiff mit ukrainischem Getreide seit Beginn des russischen Angriffskriegs soll den Eingang der Meerenge Bosporus in Istanbul noch an diesem Dienstagabend erreichen. Das türkische Verteidigungsministerium teilte mit, die «Razoni» mit 26 000 Tonnen Mais werde voraussichtlich gegen 21:00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ) dort ankommen. Auf dem Online-Ortungssystem Marinetraffic war zu sehen, dass der Frachter nicht unweit der Meerenge zum Halten kam. Zuletzt hatte das Verteidigungsministerium von einer Ankunft in der Nacht zu Mittwoch gesprochen.

    Der Frachter soll nicht in einen Hafen einlaufen, sondern vor dem Eingang des Bosporus ankern. Vertreter aus der Ukraine, Russland, der Türkei und den Vereinten Nationen wollen am Mittwochmorgen an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschliessend soll der Frachter die Meerenge passieren. Das unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone fahrende Schiff steuert den Libanon an.

    Der Frachter hatte am Montag als erstes Schiff im Rahmen des von der Ukraine und Russland unterzeichneten Getreide-Abkommens den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Mit den Lieferungen aus der Ukraine sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Für das Land geht es um Milliardeneinnahmen.

  • 18.15 Uhr

    Spanien schliesst Lieferung von Leopard-Panzern an Ukraine aus

    Spanien hat die lange Zeit erwogene Lieferung von rund 40 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A4 aus deutscher Produktion an die Ukraine ausgeschlossen. Die Panzer seien in «einem absolut desolaten Zustand» und überhaupt nicht einsatzfähig, erklärte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles am Dienstag bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Torrejón de Ardoz bei Madrid.

    Die in Saragossa eingemotteten Kampffahrzeuge seien in einem so schlechten Zustand, dass sie sogar eine Gefahr für diejenigen sein könnten, die sie bedienen würden, betonte die Ministerin vor Journalisten, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten. Eine Instandsetzung sei nicht mehr möglich, das habe eine eingehende Überprüfung ergeben.

    Über die Erwägungen der spanischen Regierung hatte im Juni die Zeitung «El País» unter Berufung auf das Madrider Verteidigungsministerium berichtet. Dem Bericht zufolge war in Betracht gezogen worden, rund 40 von 108 Leopard-Panzern zu liefern, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft hatte. Deutschland hätte einer Weitergabe zustimmen müssen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte dazu Ende Juni am Rande des Nato-Gipfels in Madrid mit Robles gesprochen.

    Ministerin Robles erklärte, Spanien erwäge nun die Lieferung von rund 20 Transportpanzern vom Typ TOA M-113 sowie von Winterschutzkleidung, um der Ukraine im russischen Angriffskrieg beizustehen.

  • 16.24 Uhr

    Kreml: Kiew spricht Raketen-Ziele mit USA ab

    Der russische Generalleutnant Igor Konaschenkow wirft den USA vor, Artillerie-Ziele mit Kiew abzustimmen. So beteilige sich Washington aktiv am Krieg in der Ukraine, so der Militär im Moskauer Verteidigungsministerium. 

    «Es ist die Biden-Administration, die direkt für all die von Kiew [durchgeführten] Raketenangriffe auf die Wohngegenden und zivile Infrastruktur in Siedlungen im Donbass verantwortlich ist, die ein Massensterben von Zivilisten verursacht haben», zitiert ihn BBC.

  • 15.50 Uhr

    Russische Botschaft provoziert mit Video

    Die russische Botschaft in Madrid sorgt mit einem kontroversen Video-Post auf Twitter für hitzige Diskussionen in der Kommentarspalte gesorgt. «Das ist Russland», sagt der Off-Sprecher und zählt auf, was das Riesenreich angeblich ausmacht.

    So wie die «köstliche Küche», die «wunderschönen Frauen» und «billiges Gas», wobei Weiblichkeit gnadenlos in eine Reihe von Objekten gestellt wird. Eine «reiche Historie», «weltberühmte Literatur», «einzigartige Architektur», «fruchtbares Land» und «billiger Strom und Wasser» werden aufgezählt.

    «Ballet», «billige Taxis und Lieferungen», «traditionelle Werte» und das «Christentum» zeichnen das Land «ohne Cancel Culture» ebenso aus wie «Gastlichkeit» und «Wodka» oder eine «Wirtschaft, die Tausenden Sanktionen widersteht». «Zeit, nach Russland zu zügeln» lautet die Schlussfolgerung,

    Der mit Blick auf die Energiekrise letzte provokante Zusatz lautet: «Zögere nicht. Der Winter kommt.»

  • 15.15 Uhr

    Russische Justiz stuft Asow-Regiment als «terroristisch» ein

    Der Oberste Gerichtshof Russlands hat das ukrainische Asow-Regiment als «terroristische Organisation» eingestuft. Die paramilitärischen Asow-Einheiten würden als «terroristische Organisation» eingestuft und deren Aktivitäten in Russland verboten, sagte eine Richterin des Gerichtshofs der russischen Nachrichtenagentur Tass. Die Entscheidung ist ab sofort rechtskräftig. Somit können Mitglieder der vor Jahren ins ukrainische Militär integrierten früheren Kampfgruppe aus Freiwilligen künftig mit langen Haftstrafen belangt werden.

    Laut dem russischen Strafgesetzbuch können Mitglieder «terroristischer» Gruppen mit bis zu zehnjährigen Haftstrafen bestraft werden. Für Anführer und Organisatoren kann das Strafmaß bis zu 20 Jahre betragen.

    Das Asow-Regiment ist ein ehemaliges Freiwilligenbataillon ukrainischer Nationalisten, das wegen seiner Verbindungen zu Rechtsextremisten umstritten ist und von Russland als «Neonazi»-Gruppe bezeichnet wird. Der Kreml und russische Staatsmedien werfen dem Asow-Regiment zudem Kriegsverbrechen vor und drohen seinen Mitgliedern schon seit längerer Zeit mit harten Strafen.

  • 14 Uhr

    Kreml warnt vor Scheitern des Getreide-Abkommmens

    Ungeachtet des ersten aus einem ukrainische Hafen ausgelaufenen Frachtschiffs warnt Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens. Die Vereinbarung zur Getreideausfuhr habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge.

    «Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen», sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland. Moskau und Kiew hatten sich vor rund anderthalb Wochen unter internationaler Vermittlung auf ein Abkommen zur Freigabe der Getreide-Exporte aus der Ukraine geeinigt, die wegen Russlands Angriffskrieg monatelang blockiert waren. Am Montag lief das erste Schiff aus dem Hafen von Odessa aus.

    Russland hat stets betont, es erwarte im Gegenzug, dass seine Getreide-, Lebensmittel- und Düngerexporte ebenfalls wieder in vollem Umfang aufgenommen werden können. Das Land beklagt massive Beeinträchtigungen des Exports im Zuge der vom Westen verhängten Sanktionen. Die wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassenen Strafmassnahmen betreffen zwar nicht direkt den Getreideexport, wirken sich nach Angaben Moskaus aber indirekt aus.

  • 13.40 Uhr

    Moskau sieht Offensive auf Kurs

    Trotz fehlender grösserer Erfolge in den vergangenen Wochen läuft für Russlands Armee im Osten der Ukraine nach eigener Darstellung alles nach Plan. «Nach der Übernahme der Kontrolle auf dem Gebiet der Volksrepublik Luhansk wird die Volksrepublik Donezk planmäßig befreit», sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu heute der Agentur Interfax zufolge.

    Russland hatte Anfang Juli die Eroberung der ostukrainischen Region Luhansk verkündet – im benachbarten Donezk seitdem allerdings nur verhältnismässig geringe Geländegewinne verzeichnet. Schoigu zählte sechs Ortschaften in Donezk auf, die seine Truppen zuletzt erobert haben sollen.

    Russische Soldaten verlassen an unbekanntem Ort einen Helikopter- Das Bild stammt aus einem russischen Video vom 30. Juli.
    Russische Soldaten verlassen an unbekanntem Ort einen Helikopter- Das Bild stammt aus einem russischen Video vom 30. Juli.
    AP

    Immer wieder rechtfertigt Moskau seinen schon mehr als fünf Monate dauernden Angriffskrieg mit einer angeblichen «Befreiung» des Nachbarlands von Nationalisten. Die Ukraine will verloren gegangene Gebiete auch mithilfe westlicher Waffen zurückerobern und startete zuletzt eine teilweise erfolgreiche Gegenoffensive im südlichen Gebiet Cherson.

    Schoigus Aussagen zufolge soll die russische Armee in den vergangenen Wochen unter anderem sechs Abschussanlagen für aus den USA gelieferte Himars-Raketen, fünf für Geschosse des Typs Harpoon sowie 33 M777-Haubitzen zerstört haben. Unabhängig überprüfen liess sich das nicht. Außerdem sei das wichtige Kohlekraftwerk Wuhlehirsk mittlerweile unter russischer Kontrolle, sagte Schoigu.

  • 13.25 Uhr

    Ölpreis sinkt unter 100 Dollar pro Barrel

    Die Ölpreise haben am Dienstag erneut nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 99,22 US-Dollar. Das waren 81 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 65 Cent auf 93,26 Dollar. Bereits am Vortag waren die Ölpreise deutlich unter Druck geraten.

    Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt aber angespannt. Die Investoren blicken nach Taiwan, wo die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Rahmen ihrer Asienreise Station machen könnte. Pelosi wurde nach Angaben aus dem Parlament in Taipeh am Abend in der demokratischen Inselrepublik erwartet. China hat den USA in diesem Fall mit Konsequenzen gedroht.

    Riskantere Anlagen, zu denen Rohstoffe wie Erdöl zählen, reagierten überwiegend mit Verlusten. Zunehmend in den Blick rückt auch das Treffen des Rohölverbunds Opec+ am Mittwoch. Die Ölfördernationen, unter ihnen Saudi-Arabien und Russland, wollen über ihre Produktion ab September entscheiden. Mit Spannung wird erwartet, wie der Verbund auf Forderungen der USA reagieren wird, die Produktion angesichts hoher Preise auszuweiten. US-Präsident Joe Biden hatte das Anliegen während eines Besuchs in Saudi-Arabien vorgebracht.

  • 13.08 Uhr

    Deutschland sichert Luftraum über dem Baltikum

    Die deutsche Bundeswehr überwacht in den kommenden neun Monaten den Luftraum über den baltischen Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen. Ein Luftwaffen-Geschwader übernahm am Dienstag von Frankreich das Kommando auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari.

    Dazu wurden Ende Juli auch fünf «Eurofighter» in das russische Nachbarland verlegt. Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur sagte, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe den Nato-Einsatz «noch wichtiger gemacht». Dies zeige, dass Estland auf die Unterstützung aller Verbündeten zählen könne.

    Deutsche Eurofighter Typhoon sollen den Nato-Luftraum über dem Baltikum sichern.
    Deutsche Eurofighter Typhoon sollen den Nato-Luftraum über dem Baltikum sichern.
    Archivbild: KEYSTONE

    Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Luftstreitkräfte. Die Nato sichert deshalb von Militärstützpunkten in Ämari (Estland) und Siauliai (Litauen) aus den baltischen Luftraum. Dazu verlegen die Verbündeten im regelmässigen Wechsel Kampfjets samt Soldaten in die kleinen Ostseestaaten im Nordosten Europas.

    Deutschland beteiligt sich seit 2005 an der Nato-Mission und hat seitdem bereits zwölf Mal die Aufgabe übernommen.

  • 13 Uhr

    Razoni auf Kurs

    Kurs 191.1 Grad, 11.3 Knoten: Die Razoni näher sich langsam, aber sicher dem Boosporus, wie ein Blick auf VesselFinder.com zeigt. Am Mittwochmorgen soll das Schiff in Istanbul von Vertretern der Ukraine, Russlands, der Türkei und den Vereinten Nationen inspiziert werden, teilte das gemeinsame Koordinationszentrum mit. Zuletzt war mit einer Ankunft des Frachters in Istanbul in der Nacht zum Mittwoch gerechnet worden.

    Screenshot: Vesselfinder.com
  • 12.10 Uhr

    Schweden bestellt russischen Botschafter ein

    Schweden hat den russischen Botschafter einbestellt. Grund dafür sind offenbar dessen Bemerkung auf Social Media nachdem ein schwedischer Freiwilliger in der Ukraine getötet worden ist. Der Gesandte hat demnach bekundet, der Schwede habe «bekommen, was er verdient». Stockholm teilte dem Russen mit, sie verurteile das verwerfliche Statement. Weitere Details wurden nicht bekannt.

  • 11.30 Uhr

    Selenskyj zur Wiederaufnahme der Getreideexporte 

    Selenskyj: Wiederaufnahme der Getreideexporte ist positives Signal

    Selenskyj: Wiederaufnahme der Getreideexporte ist positives Signal

    STORY: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus der Ukraine als positives Signal bezeichnet. In seiner täglichen Videobotschaft sprach er von einer Chance, die globale Versorgungskrise zu stoppen. Für die Ukraine gehe es nicht nur um Milliarden an Deviseneinnahmen, sondern auch um Hunderttausende Arbeitsplätze. Selenskyj warnte aber, Russland werde nicht einfach damit aufhören, die ukrainischen Exporte zu sabotieren. Viel hänge davon ab, ob es den Vereinten Nationen und der Türkei gelinge, das Abkommen umzusetzen. Auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock begrüsste am Montag in New York die jüngste Entwicklung: «Das heute eins der ersten Schiffe ausgelaufen ist, mit Getreide aus der Ukraine an Bord, das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass gerade in diesen brutalen Zeiten der Dialog und der Versuch aufrechterhalten wird, auch in Kriegszeiten Lösungen für Humanität zu finden.» Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges hatte am Montag ein mit rund 26.000 Tonnen Mais beladener Frachter den Hafen von Odessa verlassen. Er wird nun zur Inspektion in Istanbul erwartet.

    02.08.2022

  • 10.50 Uhr

    Ukraine meldet schwere Kämpfe bei Bachmut

    Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstösse gegeben, teilte der ukrainische Generalstab mit.

    Lage von Bachmut alias Artemiwsk in der Ukraine.
    Lage von Bachmut alias Artemiwsk in der Ukraine.
    Google Earth

    Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen grösstenteils abgewehrt worden, hiess es. Unabhängig überprüfen liessen sich diese Angaben nicht. Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk.

    Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten. Den  Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem etwa vier Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen, hiess es.

    Siehe auch Karte beim Eintrag von 10 Uhr.

  • 10.30 Uhr

    London: Russische Schwarzmeerflotte geschwächt

    Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Grossbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei «der jüngste Rückschlag» für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs «Moskwa» im April.

    Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum «Tag der Marine» auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: «Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann.»

    Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementierte und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall «erfunden».

  • 10.15 Uhr

    Getreide-Frachtschiff verspätet am Bosporus

    Die Razoni, die unter der Flagge von Sierra Leone von der ukrainischen Hafenstadt Odessa in den ibanon fährt, wird nach türkischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch vor der Küste der Meerenge Bosporus in Istanbul ankommen. Die Ankunft verzögert sich damit. Zunächst hatte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar von Dienstagnachmittag gesprochen.

    Der Frachter mit 26'000 Tonnen Mais hat am Montag als erstes mit Getreide beladenes Schiff seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Nachbarland einen ukrainischen Hafen verlassen. Die internationale Gemeinschaft reagierte darauf erleichtert, weil das Getreide gegen den Hunger in der Welt helfen soll.

    Ziel des Schiffes ist der Libanon, es muss jedoch zunächst über einen speziellen Seekorridor sicher durch in ukrainischer Küstennähe vermintes Gewässer gelotst werden. Vor der Einfahrt in den Bosporus wird das Schiff laut türkischem Verteidigungsministerium ankern und von Vertretern der Ukraine, Russlands, der Vereinten Nationen und der Türkei inspiziert. Die Kontrollteams gehen dafür voraussichtlich am Mittwochmorgen an Bord des Schiffes, wie das Ministerium mitteilte.

    Die durch Istanbul verlaufende Meerenge Bosporus ist der einzige Seeweg vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer. Mit der Inspektion soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen oder Ähnliches geladen sind. Anschließend soll der Frachter die Meerenge passieren - er wird am Mittwoch im libanesischen Hafen Tripoli erwartet.

  • 10 Uhr

    Update vom Frontverlauf

    Die russische Armee verlegt angeblich Truppen aus dem Oblast Donezk, um die Verteidigung von Cherson zu stärken, wo die Ukraine weitere Dörfer befreit haben will.

  • 9.40 Uhr

    Hohe Ölpreise sorgen auch bei BP für Milliardengewinn

    Die hohen Ölpreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine haben beim britischen Energieriesen BP im zweiten Quartal für einen Milliardengewinn gesorgt. Das bereinigte Nettoergebnis stieg in den Monaten April bis Juni auf 8,45 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte. Das war dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten.

    BP will seine Anleger an dem Ergebnis teilhaben lassen. Das neue Aktienrückkaufprogramm habe ein Volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar, teilte der Konzern weiter mit. Zudem soll eine Zwischendividende von mehr als 6 US-Cent je Aktie ausgeschüttet werden, nachdem im Auftaktquartal 5,46 US-Cent gezahlt wurden. Da hatten die Ölpreise zwar auch schon für hohe Gewinne gesorgt, allerdings gab es Belastungen durch eine abgeschriebene Beteiligung am russischen Rosneft-Konzern.

    Das starke Ergebnis von BP reiht sich ein in das Zahlenwerk der Konkurrenz wie ExxonMobil, Totalenergies und Chevron ein. Sie alle verdienten prächtig an den hohen Gas- und Ölpreisen, die nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kräftig anzogen. Die deutlichen Gewinne der Energiekonzerne stossen bei Verbrauchern und Opposition in Grossbritannien auf heftige Kritik. Denn die Preise für Strom und Gas werden weiter deutlich steigen.

  • 9 Uhr

    Russland stellt sich auf Seite der Serben

    Im schwelenden Konflikt auf dem Balkan zwischen dem Kosovo und Serbien hat Russland sowohl Pristina als auch die EU und die USA aufgefordert, «Provokationen» zu unterlassen. Das sagte Marija Sacharowa, die Sprecherin des Aussenministeriums.

    Serben und Kosovaren geraten aneinander, weil Pristina serbische Staatsbürger verpflichten will, nationale Pässe und Auto-Zulassungen zu übernehmen. Ausserdem sollen einreisende Serben spezielle Papiere bei der Einreise beibringen, wie sie auch Kosovaren in Serbien vorlegen müssen. Die Neuregelung wurde nach Druck aus dem Westen nun um einen Monat verschoben.

    Bereits am 1. August sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax: «Wir unterstützen Serbien absolut. Wir unterstützen die friedliche und konstruktive Position Belgrads in diesem Zusammenhang.» Sacharowa ergänzte nun: «Diese [jüngsten] Entwicklungen sind weitere Beweise für das Versagen der Vermittlungsmission der Europäischen Union. Es ist auch ein Beispiel dafür, welchen Platz die EU für Serbien vorsieht.»

  • 8 Uhr

    Moskau will Himars zerstört haben

    Das russische Verteidigungsministerium behauptet, zwei Himars zerstört zu haben. Die Fahrzeuge seien angeblich im zweiten Stock eines Gebäudes in Charkiw versteckt gewesen sein. Dazu veröffentlichte Moskau ein kurzes Video, das wenig zeigt – überprüfbar sind die Angaben nicht. Ob die 16,2 Tonnen schwere, 3,2 Meter hohe Raketen Artillerie tatsächlich getroffen worden ist, bleibt abzuwarten.

  • 7 Uhr

    Weitere deutsche Artilleriesysteme erreichen die Ukraine

    Die Ukrainer freuen sich derweil über eine Verstärkung ihrer eigenen Artilleriesysteme. Am Montag trafen nach Angaben aus Kiew Mehrfachraketenwerfer des Typs Mars II aus Deutschland ein. Verteidigungsminister Olexej Resnikow bedankte sich bei seiner deutschen Kollegin Christine Lambrecht für die Waffenhilfe.

    Ein britisches Multiple Launch Rocket System (MLRS) bei einem Manöver im Mai in Lettland.
    Ein britisches Multiple Launch Rocket System (MLRS) bei einem Manöver im Mai in Lettland.
    EPA

    Lambrecht hatte die Lieferung bereits in der vergangenen Woche annonciert. Demnach gingen drei Mars II Systeme an die Ukraine. An schweren Waffen hat Deutschland zudem die Flugabwehrpanzer Gepard und Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 an Kiew übergeben.

  • 6.15 Uhr

    Lettland: Soll Russland zum Terrorstaat erklärt werden?

    Das Parlament in Lettland, der Sejm, will heute darüber beraten, ob es Russland zum Terrorstaat erklärt. Eine solche Einstufung würde die Spannungen zwischen den beiden Ländern zusätzlich verstärken.

  • 5 Uhr

    Selenskyj sieht Signal im Ende der Getreide-Blockade

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich nach der Wiederaufnahme der Getreideexporte vorsichtig optimistisch, die globale Versorgungskrise lösen und die eigene Wirtschaft ankurbeln zu können. «Der Hafen hat begonnen zu arbeiten und dies ist ein positives Signal dafür, dass es eine Chance gibt, die Entwicklung der Nahrungsmittelkrise in der Welt zu stoppen», sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Seinen Angaben nach warten 16 weitere Schiffe in den Häfen darauf, abgefertigt zu werden.

    Das mit rund 26’000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff «Razoni» verlässt am 1. August 2022 den Hafen von Odessa.
    Das mit rund 26’000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff «Razoni» verlässt am 1. August 2022 den Hafen von Odessa.
    Bild: EPA/Turkish Defence Ministry

    Selenskyj machte deutlich, dass die Umsetzung des Getreideabkommens, das ein Ende der russischen Seeblockade vorsieht, auch für die Ukraine von enormer Bedeutung ist. Es gehe nicht nur um Milliarden an Deviseneinnahmen. «Ungefähr eine halbe Million Ukrainer sind am Anbau der landwirtschaftlichen Exporterzeugnisse beteiligt, und wenn wir verwandte Industrien hinzufügen, dann sind das noch eine Million Arbeitsplätze zusätzlich», sagte er.

    In New York begrüsste die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock das Auslaufen des ersten Getreidefrachters als «kleine Geste der Humanität». Deutschlands Agrarminister Cem Özdemir betonte indes die Notwendigkeit für den Ausbau alternativer Transportwege für Getreide aus der Ukraine. «Es geht um permanente Alternativen, nicht um temporäre», sagte der Grünen-Politiker der «Rheinischen Post» (Dienstag). «Ich will die EU-Kommission dafür gewinnen, den Ausbau alternativer Exportrouten zu forcieren.» Die Ukraine dürfe in der Frage nicht weiter auf Russland angewiesen sein.

  • 3.15 Uhr

    Russland will Getreidefrachter aus der Ukraine absichern

    Die russische Militärführung hat zugesagt, die Getreideausfuhren aus den ukrainischen Häfen wie angekündigt zu sichern. Russland ergreife alle «nötigen Massnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der zivilen Seefahrt und zur Verhinderung von Provokationen entlang der Überfahrtsroute», sagte ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, Michail Misinzew, am Montag. Kurz zuvor war der erste Getreidefrachter seit Kriegsbeginn vor gut fünf Monaten aus einem ukrainischen Hafen ausgelaufen. Der Frachter wird in der Nacht zum Mittwoch zur Kontrolle in Istanbul erwartet.

    Misinzews Angaben nach können Schiffe täglich von 08:00 bis 19:00 Uhr Moskauer Zeit aus den Häfen Odessa, Tschornomorsk und Juschny (Piwdennyj) auslaufen. Russland habe einen 139 Kilometer langen und 3 Kilometer breiten Korridor bereitgestellt. Allerdings bestehe immer noch die Gefahr ukrainischer Minen, die sich entlang der Küste von ihren Verankerungen losreissen und driften könnten, warnte er. Die Ukraine hatte wegen des russischen Angriffs auf das Land die Zufahrt zu den Häfen vermint.

    Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen in Istanbul unterzeichnet, um Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.

  • 2.48 Uhr

    USA: Weitere Rüstungslieferungen für Ukraine

    Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt. Darin enthalten seien unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75’000 Artilleriegranaten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit. Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 8,8 Milliarden Dollar zugesagt. Die USA würden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasionsarmee zu unterstützen, hiess es weiter.

  • 1.50 Uhr

    Ankunft von Getreide-Schiff in Istanbul verzögert sich

    Das mit rund 26’000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff «Razoni» wird nach türkischen Angaben später in Istanbul eintreffen als zunächst erwartet. Man rechne mit der Ankunft erst in der Nacht zu Mittwoch, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Zunächst hatte Minister Hulusi Akar von einer Ankunft am Dienstagnachmittag (14.00 Uhr) gesprochen. Man werde das Schiff voraussichtlich am Mittwochmorgen inspizieren, hiess es nun. Das Ministerium machte keine Angaben zum Grund der Verzögerung.

    Der Frachter unter der Flagge Sierra Leones werde nicht in einen Hafen einlaufen, sondern vor der Küste Istanbuls ankern, hiess es. Das Schiff hatte am Montag als erstes mit Getreide beladenes Schiff seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Nach der Inspektion in Istanbul soll das Schiff weiter in den Libanon fahren.

    Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Die Ausfuhren werden von einem gemeinsamen Kontrollzentrum in Istanbul überwacht.

  • 1.20 Uhr

    Putin will keinen Atom-Erstschlag

    Trotz des Kriegs in der Ukraine hat Russland bekräftigt, keinen Atomkrieg starten zu wollen. «Wir gehen davon aus, dass es in einem Atomkrieg keine Sieger geben kann und er niemals begonnen werden darf», schrieb Präsident Wladimir Putin in einem am Montag auf der Website des Kremls veröffentlichten Grusswort an die Teilnehmer der Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in New York. Damit trat er seit Kriegsbeginn wachsenden Befürchtungen entgegen, dass Moskau in der Ukraine womöglich Atomwaffen einsetzen könnte.

    Die Befürchtungen begründeten sich unter anderem darauf, dass Putin die russischen Atomstreitkräfte kurz nach dem Angriff auf das Nachbarland in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hatte. Zuvor hatte Russlands Führung einen atomaren Erstschlag stets ausgeschlossen und Einsatzpläne lediglich für einen sogenannten Gegenschlag präsentiert, also die militärische Antwort auf einen Angriff.

    Nun betonte Putin, dass Russland seine Verpflichtungen als Gründungsmitglied des Atomwaffensperrvertrags erfülle und auch weiter erfüllen wolle. Zugleich forderte der Kremlchef «gleiche und unteilbare Sicherheit für alle Mitglieder der Weltgemeinschaft.» Daneben sollten alle Länder, die die Bestimmungen des Sperrvertrags erfüllten, Zugang zur zivilen Nutzung der Atomkraft haben. Diese Forderung Putins zielte womöglich auf das zivile iranische Atomprogramm, das von Russland unterstützt wird.

  • 0.30 Uhr

    Blinken: Russland betreibt «nukleares Säbelrasseln»

    US-Aussenminister Antony Blinken hat Russland vorgeworfen, seine Atomwaffen für rücksichtlose Kriegsdrohungen einzusetzen. Frühere Äusserungen von Kremlchef Wladimir Putin, wonach militärische Hilfe für die Ukraine beispiellose Folgen haben könne, seien «gefährliches nukleares Säbelrasseln», sagte Blinken am Montag zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York. Die Aussagen stünden im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen. «In unserer Welt ist kein Platz für nukleare Abschreckung auf der Grundlage von Gewalt und Einschüchterung oder Erpressung. Wir müssen zusammenstehen, um dies abzulehnen.»

    Das mehr als 50 Jahre alte Abkommen über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV), dem 191 Staaten beigetreten sind, bildet die Grundlage für atomare Abrüstung weltweit. Es besagt, dass nur die USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien Atomwaffen besitzen dürfen. Die vier anderen mutmasslichen Atommächte Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea sind dem Vertrag entweder nicht bei- oder wieder ausgetreten. Ziel des Vertrags ist es, die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die friedliche Nutzung von Kernenergie zu fördern.

    Blinken sagte, die USA würden den Einsatz von Atomwaffen lediglich unter extremen Umständen in Betracht ziehen, um die lebenswichtigen Interessen der USA, ihrer Verbündeten und Partner zu verteidigen.

    Bei einem weiteren Auftritt am Rande der Konferenz in New York sagte Blinken, die US-Regierung sei auch «zutiefst besorgt» darüber, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine mehrere dortige Atomkraftanlagen eingenommen habe. Mit Blick auf das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja etwa gebe es glaubhafte Berichte, dass Russland die Anlage als eine Art Schutzschild benutze – also aus der Nähe der Anlage auf ukrainische Kräfte schiesse. Die Ukrainer wiederum können nicht zurückschiessen, weil es dadurch zu einem schrecklichen atomaren Unfall kommen könnte, wie Blinken beklagte. Es handelt sich um das leistungsstärkste Atomkraftwerk Europas.

  • 0 Uhr

    Russland unterstützt Serbien im Konflikt mit Kosovo

    Russland hat dem befreundeten Serbien im Konflikt mit dem angrenzenden Kosovo seinen Rückhalt versichert. «Wir unterstützen Serbien absolut», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. «Wir unterstützen die friedliche und konstruktive Position Belgrads in diesem Zusammenhang.» Neue Reiseregeln für im Kosovo lebende Serben, die am Wochenende zu schweren Spannungen geführt hatten, bezeichnete der Kremlsprecher als «absolut unberechtigte Forderungen» von kosovarischer Seite.

    Die neuen Regeln sehen vor, dass an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anerkannt werden. Stattdessen sollten sich Serben dort von diesem Montag an ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Die kosovarischen Behörden begründen dies mit einem identischen Vorgehen serbischer Behörden beim Grenzübertritt kosovarischer Bürger.

    Als Reaktion auf den Protest militanter Serben erklärte das Kosovo in der Nacht zum Montag, die Reiseregeln vorerst auszusetzen. Wütende Menschen hatten zuvor im überwiegend serbisch bevölkerten Norden des Kosovos Barrikaden errichtet. Zudem sollen auch Schüsse in Richtung kosovarischer Polizisten abgegeben worden sein.

    Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an – Russland gehört nicht dazu.