Verdacht auf Terroraktionen 125 Ausländer in Venezuela verhaftet – auch Schweizer

Sven Ziegler

7.1.2025

Staatschef Maduro soll am Freitag vereidigt werden. 
Staatschef Maduro soll am Freitag vereidigt werden. 
Jeampier Arguinzones/dpa

125 Ausländer, darunter angeblich auch Schweizer, werden in Venezuela unter Terrorverdacht festgenommen. Kritiker sehen andere Gründe.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die venezolanische Regierung hat 125 Ausländer unter Terrorverdacht inhaftiert, darunter Schweizer.
  • Kritiker vermuten Repression.

Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela hat die Regierung von Nicolás Maduro ihre Repressionen verschärft und mindestens 125 ausländische Staatsangehörige unter Terrorverdacht festnehmen lassen. Unter den Inhaftierten sollen sich auch Schweizer befinden.

Dies teilte Innenminister Diosdado Cabello auf einer Pressekonferenz mit, die über den staatlichen Sender VTV ausgestrahlt wurde. Die Beschuldigten sollen Terrorpläne geschmiedet und an «destabilisierenden Aktionen» beteiligt gewesen sein, heisst es auf dem Portal «Infobae».

Gemäss dem Innenminister hätten die Personen «Venezuela ins Chaos» stürzen wollen. Dabei seien sie vor allem von Drogenbaronen finanziert worden.

Was genau hinter den Verhaftungen steht, ist unklar. Denn der Zeitpunkt der Verhaftungen bleibt unklar, ebenso wie die Entscheidung, diese erst jetzt publik zu machen. Kritiker vermuten, dass die Massnahmen im Zusammenhang mit den für diesen Freitag angekündigten Demonstrationen der Opposition stehen.

Die Regierung hat die Sicherheitsvorkehrungen in Caracas verstärkt, um «den Frieden zu garantieren», so Cabello. Hintergrund ist die geplante Vereidigung von Nicolás Maduro, dessen erneute Wahl international stark umstritten ist.

Oppositionsführer González reklamiert Wahlsieg

Der Oppositionskandidat Edmundo González hatte nach der Wahl im Juli den Sieg für sich beansprucht. Während die USA und mehrere lateinamerikanische Staaten ihn als rechtmässigen Präsidenten anerkennen, erklärte die regierungsnahe Wahlbehörde Maduro zum Sieger.

González war Anfang September ins Exil nach Spanien gegangen, kündigte jedoch an, am Freitag nach Venezuela zurückzukehren und sich dort als Präsident vereidigen zu lassen. Die venezuelanische Regierung hat einen Haftbefehl erlassen, zudem ist ein Kopfgeld von 100'000 US-Dollar auf ihn ausgesetzt.