Günstiger geht’s kaumMann zieht in Haus und zahlt nur 170 Franken im Jahr
Philipp Fischer
8.1.2025
James Campbell führte eine Leben in Luxus und Überfluss, bis er sein Leben radikal änderte. Jetzt lebt er minimalistisch und günstig in einem Tiny House – und fühlt sich glücklicher als je zuvor.
Philipp Fischer
08.01.2025, 04:30
08.01.2025, 07:19
Philipp Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Vor fünf Jahren beschloss der englische Kinderbuchautor James Campbell sein Leben radikal zu ändern.
Er baute sich ein 17,5 Quadratmeter grosses Tiny House und liess ein luxuriöses Haus hinter sich.
Die Kosten für Strom und Gas jährlich deckt er mit 170 Franken.
Abschied nehmen von alten Gewohnheiten, ökologisch leben – und gleichzeitig die Lebenshaltungskosten senken: Der englische Kinderbuchautor James Campbell ist vor fünf Jahren genau diesen Schritt gegangen. Er baute sich ein Tiny House in Suffolk, einer Grafschaft nordöstlich von London an der englischen Ostküste, in Eigenregie und nach persönlichen Massstäben. Sein Häuschen erreicht die Energieeffizienzklasse A. Laut Campbell belaufen sich seine jährlichen Unterhalts- und Betriebskosten auf gerade einmal 150 Pfund (etwa 170 Franken).
In seinem früheren Leben bewohnte Campbell ein Haus mit fünf Schlafzimmern, mehrere Autos standen vor der Haustür. Doch dann der radikale Schnitt: Er verkaufte seinen Fuhrpark und legte sich ein Elektroauto zu. 60’000 Pfund investierte er in ein neues Zuhause. Sein Tiny-House Marke Eigenbau ist gerade mal 17,5 Quadratmeter gross. Auf eineinhalb Stockwerken verteilen sich eine Küche mit Gasherd und Kühlschrank, eine Dusche, eine Komposttoilette und zwei Schlafzimmer im Loft-Stil. Damit sei jeglicher Komfort abgedeckt, berichtet die «Daily Mail».
Im Winter hilft die Propangas-Flasche
Dicke, mit Lärchenholz verkleidete Aussenwände verleihen dem Haus ein modernes Design. Dachrinnen leiten das Regenwasser in einen gefilterten Tank. Energieeffiziente Fenster und eine optimale Wärmeisolierung belassen die Wärme im Haus. Solarmodule liefern laut Campell den Grossteil des benötigten Stroms.
Nur zur kalten Jahreszeit reicht die Stromversorgung über die Solaranlage oft nicht aus, um genügend Energie zu liefern. «Im Winter kann ich es ohne Gas nicht warmhalten», gesteht Campbell. «Dann kommt Propan zum Einsatz», erklärt er «The Telegraph».
«Schrecklicher Rattenvorfall»
Selbst wenn der geschiedene Ehemann Besuch von seinen beiden Kindern – einen 18-jährigen Sohn und eine bald neunjährige Tochter – bekommt, reicht der Platz im Haus aus. Beide Sprösslinge schauen regelmässig im neuen Domizil ihres Vaters vorbei. Campell gibt aber zu, dass es manchmal «eng werden kann».
Dass die kleine Idylle aber auch ihre Tücken hat, zeigt ein Vorfall mit örtlichen Nagetieren. Campell erzählt von einem «schrecklichen Rattenvorfall», der sich ereignete, nachdem für Stromkabel Löcher in den Boden des Hauses eingelassen wurden. Die Tiere hätten die Verkabelung angenagt und so fast eine Explosion verursacht.
Um sein persönliches Glück auf engstem Raum zu komplettieren, wünscht sich Campbell neben der rattenfreien Behausung jetzt eigentlich nur noch eines: Eine Partnerin, mit der er seinen minimalistischen Lebensstil teilen kann.