21'500 Euro In Not geratene Bergsteiger müssen Rettung selbst zahlen 

smi

12.1.2024

Rettungsaktion statt Gipfelsturm: Trotz ungünstiger Witterung versuchten drei Alpinisten, den Grossglockner (3'798 m) auf einer anspruchsvollen Route zu besteigen. Sie scheiterten. 
Rettungsaktion statt Gipfelsturm: Trotz ungünstiger Witterung versuchten drei Alpinisten, den Grossglockner (3'798 m) auf einer anspruchsvollen Route zu besteigen. Sie scheiterten. 
Imago/Westend61

Drei Alpinisten sind am Grossglockner in Not geraten. Sie hatten die schlechte Wetterprognose ignoriert. Jene, die sie in einer 15-stündigen Aktion gerettet haben, stellen ihnen diesen Einsatz nun in Rechnung.

smi

12.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Drei tschechische Bergsteiger sind am höchsten Berg Österreichs, dem Grossglockner, in Not geraten.
  • Die Rettungsaktion dauerte 15 Stunden.
  • Bergrettung Tirol und Alpinpolizei stellen den Alpinisten ihre Rettung in Rechnung: 21'500 Euro kostet sie total.

Zwei 40-jährige Zwillingsbrüder und ihr 57-jähriger Freund haben sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Sie wollten den 3'798 Meter hohen Grossglockner auf einer neuen Route besteigen. 

Das Wetter ist nicht auf ihrer Seite: Starker Schneefall und böiger Wind sind angekündigt. Das hält die drei nicht von ihrem Plan ab. Doch in einer steilen Rinne kommen sie nicht mehr weiter. Um 22.45 setzen sie einen Notruf ab. In ihrem Notbiwak auf 3'200 Metern warten sie auf Rettung, berichtet der ORF.

Ein Polizeihelikopter versucht mehrmals, die Seilschaft aus der Luft zu retten. Das stürmische Wetter macht die Annäherung unmöglich.

Riskante Rettungsaktion

Gleichzeitig steigt eine 13-köpfige Rettungskolonne mitten in der Nacht und bei 40 Zentimeter Neuschnee zur Berghütte auf, in der auch die Tschechen die Nacht vor ihrem Gipfelversuch verbracht haben.

Am nächsten Morgen erreichen sie die im Notbiwak Ausharrenden, indem sie sich von Kleinglockner zu ihnen abseilen. Sie finden die Tschechen unterkühlt, aber unverletzt. 15 Stunden nach dem Notruf ist die aufwendige und auch für die Retter gefährliche Bergungsaktion abgeschlossen.

Die drei Tschechen wollen laut dem ORF nichts falsch gemacht haben. Die Bergrettung Tirol stellt den uneinsichtigen Alpinisten ihre Rettung nun in Rechnung. 5'500 Euro kosten die Suchflüge mit dem Helikopter, die die Tiroler Alpinpolizei verrechnet.

Auf 16'000 Euro kommt der Einsatz der Bergrettung zu stehen. Einzige Chance der Geretteten, um das Bezahlen herumzukommen, wäre, dass sie eine Versicherung abgeschlossen haben, die solche Fälle übernimmt. Ob eine solche finanzielle Rückendeckung besteht, ist nicht bekannt.