Plagegeister in BerghüttenWenn die Wanze mitwandert
SDA/dpa/tali
17.7.2019 - 13:13
Bergwandern ist beliebter denn je. Aber Achtung: Bettwanzen können mitwandern. In Deutschland und Österreich herrscht derzeit in Berghütten Wanzen-Alarm. Wie sieht es in der Schweiz aus?
Wer auf dem Weg zur Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, in der Knorrhütte übernachten will, muss den Schlafsack am Eingang in eine Mikrowelle stecken. In Galtür in Österreich habe ein Wanzenspürhund die Jamtalhütte inspiziert, nachdem im vergangenen Sommer Wanzen eingeschleppt worden seien. Er sei in zwei Zimmern fündig geworden.
Erste Wanzen-Vorfälle gibt es jetzt auch in der Schweiz. Wie Bruno Lüthi, Bereichsleiter Hüttenbetrieb beim Schweizer Alpen-Club (SAC), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt. So sei unter anderem die Heidelberger Hütte des deutschen Alpenvereins, die an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz liege, 2018 von Wanzen befallen gewesen. Die private Hütte Cabane de Prafleuri auf der Haute-Route im Wallis ist seit vergangener Woche nach Wanzenbefall für 14 Tage geschlossen. Doch Massnahmen, wie sie in Deutschland und Österreich nötig sind, müssen hierzulande noch nicht angewendet werden.
In der Schweiz nur Einzelfälle
«Bettwanzen sind in Schweizer Berghütten bisher noch kein grosses Problem», stellt Bruno Lüthi fest. Er erklärt es sich damit, dass die Hütten höher liegen und ein grosser Run des breiten und weitgereisten Publikums hier nicht stattfinde.
Ein Wanzenbefall muss beim SAC aber nicht zentral gemeldet werden. «Wir hoffen aber, dass offen und ehrlich informiert wird, wenn eine Hütte befallen wird, damit andere Hütten gewarnt sind», sagt Lüthi. Der SAC hat vorsorglich in der vergangenen Woche Hüttenteams und Sektionen mit Broschüren des deutschen Umweltbundesamtes über die Gefahr und das mögliche Vorgehen informiert.
Bettwanzen haben nichts mit einem Mangel an Hygiene zu tun. Bisher konnte auch nicht nachgewiesen werden, dass sie Krankheitserreger auf Menschen übertragen. Viele Menschen reagieren stark auf Stiche, und anderen rauben die lästigen Krabbeltiere einfach den Schlaf.
Vorbeugen gegen Wanzen ist schwierig. Wanzen sieht man nicht. Sie sind nachtaktiv und verstecken sich in kleinsten Ritzen. Bemerkt wird ein Befall in der Regel daher erst, wenn sich erste Opfer mit Stichen melden.
Schwer zu bekämpfen
Die Massnahmen, die ergriffen werden können, stellen gerade für die abgelegenen Schweizer Berghütten eine grosse Herausforderung dar: Die Hütten sind nicht nur für Kammerjäger nicht einfach zu erreichen. Viele bestehen zudem zu einem grossen Teil aus Holz. Ritzen und Löcher sind ideale Verstecke für Wanzen, die sich sogar unter Lichtschaltern einnisten können.
Laut Lüthi sind zudem gewisse Wanzen resistent gegen Insektizide. Für eine wirksame Bekämpfung muss ein Raum auf mindestens 50 bis 60 Grad erhitzt werden. Die Winterkälte bietet keine Gewähr, dass die Tiere verenden. Kissen und Bettwäsche müssen mit 60 Grad und mehr Waschmittel als üblich gewaschen oder luftdicht in Plastiksäcke bis minus 12 Grad in den Tiefkühler gelegt werden. Aber gerade in Berghütten sind Tiefkühlmöglichkeiten und Aggregate nur beschränkt vorhanden.
Bergunterkünfte sind aber mit dem Wanzenproblem bei weitem nicht allein. Unterkünfte weltweit kämpfen mit der Plage. Günstige Absteigen sind dabei genauso betroffen wie teure Hotels.
Chamanna Jenatsch, Val Bever GR: Es ist die höchstgelegene SAC-Hütte in Kanton Graubünden. Sie liegt auf 2652 Meter auf einem Hügel, zwischen Piz Picuogl und Piz Jenatsch.
Bild: Chamanna Jenatsch
Kesch-Hütte, Bergün GR: Ein Tourengänger erreicht sein Ziel auf 2625 Meter über Meer. In unserer Galerie zeigen wir Ihnen die Lieblingsbilder der Hüttenwarte von einer Auswahl der 152 SAC-Hütten.
Bild: Kesch-Hütte, Ursina und Reto Barblan
Capanna del Forno, Maloja GR: Die SAC-Hütte auf 2574 Meter vor dem Hintergrund des Gletscherkessels des Vadrec del Forno und der Felswände des Torronemassivs.
Bild: Capanna del Forno
Chamanna da Boval, Pontresina GR: Die Hütte liegt auf 2495 Meter. Im Hintergrund sieht man den Biancograt.
Bild: Chamanna da Boval
Chamanna Coaz, Pontresina GR: Die Hütte liegt auf einer Höhe von 2610 Meter, oberhalb des Lej da Vadret im Val Roseg.
Bild: Chamanna Coaz
Maighelshütte, Tujetsch GR: Die Hütte liegt auf 2310 Meter Höhe im Val Maighels in der Region Oberalppass. Von hier aus können unter anderem der Piz Badus und dem Piz Cavradi begangen werden.
Bild: Bluewin
Camona da Punteglias, Trun GR: Diese SAC-Hütte steht auf 2311 Meter Höhe.
Bild: Camona da Punteglias
Chamonas d'Ela, Filisur GR: Die Hütte steht auf 2225 Meter.
Zapporthütte, Hinterrhein GR: Die Hütte wurde 1872 an einem Gletscherrand erbaut. Sie liegt einige Kilometer vom Ursprung des Hinterrheins entfernt auf 2276 Meter über Meer.
Bild: Zapporthütte
Chamonna Tuoi, Guarda GR: Der Ausblick von der Hütte auf 2250 Meter Höhe.
Bild: Chamonna Tuoi
Chamonna Lischana, Scoul GR: Die Hütte liegt auf einem Felskopf im Val Lischana auf einer Höhe von 2500 Meter.
Bild: Chamonna Lischana
Tierberghütte, Gadmen BE: Auf 2795 Meter liegt die Hütte vor dem markanten Steingletscher mit der Tierbergli-Lücke.
Bild: Tierberghütte
Trifthütte, Gadmen BE: Die Hütte steht auf 2520 Meter unterhalb des Hinter Tierberg.
Bild: Trifthütte
Wildstrubelhütte, Lenk i.S. BE: Gemütlicher Nachmittag auf 2793 Meter über Meer.
Bild: Wildstrubelhütte
Wildhornhütte, Lenk i.S. BE: In der Brille von Hüttenhund Ben spiegelt sich die Hütte auf 2303 Meter im Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen.
Bild: Wildhornhütte
Glecksteinhütte, Grindelwald BE: Besuch einer Steinbock-Kolonie auf 2317 Metern Höhe. Die Steinböcke leben ganzjährig am Wetterhorn. Früher streuten die Jäger und Hirten, heute seit Generationen die Hüttenwarte, das Viehsalz (Mundart: Gläck), auf die Hüttenfelsen. Deshalb der Ortsname «Glechstein».
Bild: Glecksteinhütte
Windegghütte, Trifttal BE: Oberhalb der Sustenpass-Route auf 1887 Metern steht diese SAC-Hütte.
Bild: Windegghütte
Geltenhütte, Lauenen BE: Die Hütte befindet sich auf einer Höhe von 2002 Metern am Fusse des Wildhorns und im Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen.
Bild: Ulrich Stalder, Geltenhütte
Doldenhornhütte, Kandersteg BE: Die Hütte auf 1915 Metern Höhe zu Fusse des namengebenden Doldenhorns.
Bild: Doldenhornhütte
Finsteraarhornhütte, Fieschertal VS: Die Hütte auf 3048 Meter über Meer am Fusse des höchsten Berner Gipfels, dem Finsteraarhorn (4274 Meter).
Bild: Finsteraarhornhütte
Hollandiahütte, Blatten VS: Sie liegt nordwestlich der Lötschenlücke auf 3240 Metern.
Bild: Hollandiahütte
Cabane de Chanrion, Lourtier VS: Die Hütte liegt auf 2463 Meter über Meer.
Bild: Cabane de Chanrion
Oberaletschhütte, Blatten VS: Winterliche Morgenstimmung auf 2640 Metern Höhe.
Bild: Oberaletschhütte
Britanniahütte, Saas Fee VS: Sie liegt auf einer Höhe von 3030 Metern unweit der Felskinn-Bergstation.
Bild: Britanniahütte
Spektakulärer Sonnenuntergänge auf über 3000 Metern – fotografiert von der Britanniahütte aus.
Bild: Britanniahütte
Lidernenhütte, Riemenstalden SZ: Hoch über dem Vierwaldstättersee auf 1727 Metern steht diese Hütte des SAC.
Rugghubelhütte, Engelberg OW: Die Hütte steht auf 2290 Metern.
Bild: SAC
Sustlihütte, Meiental UR: Blick aus einem Fenster auf 2257 Metern Höhe.
Bild: Sustlihütte
Voralphütte, Göschenen UR: Die Hütte liegt im Voralptal, einem Seitental des Göschenentals, auf 2126 Metern über Meer.
Bild: Voralphütte
Lämmerenhütte, Leukerbad VS: Die letzten Meter bis zur Hüt5te (2502 m ü. M.) oberhalb des Gemmipasses.
Turtmannhütte, Trutmann VS: Auf 2519 Metern bietet sich Sicht auf die Brunegg- und Turtmanngletscher, auf das Diablonmassiv und das 4000 Meter hohe Bishorn sowie die gewaltige Barrwand.
Bild: Trutmannhütte
Täschhütte, Täsch VS: Die Hütte liegt auf 2701 Metern inmitten der Viertausender der Mischabelgruppe auf dem Rinderberg.
Bild: Täschhütte
Wiwannihütte, Raron VS: Die Hütte liegt auf 2470 Metern Höhe.
Bild: Wiwannihütte
Cabane de Tracuit, Zinal VS: Die Hütte liegt auf 3256 Metern Höhe auf einem Bergrücken.
Bild: Cabane de Tracuit
Die Aussicht von der Cabane de Tracuit ist atemberaubend.
Bild: Cabane de Tracuit
Cabane de Valsorey, Bourg-Saint-Pierre VS: Die Hütte liegt auf 3030 Meter südwestlich des Grand Combin.
Bild: Cabane de Valsorey
Domhütte, Randa VS: Die Hütte in den Walliser Alpen auf 2940 Meter mit Sicht auf das Matterhorn (links).
Bild: Domhütte
Muttseehütte, Linthal GL: Die Hütte am Kistenpass in den Glarner Alpen auf 2501 Meter, über dem namensgebenden Muttsee.
Bild: Muttseehütte SAC
Gärnischhütte, Klöntal GL: Auf einer Höhe von 1990 m ü. M. an der Südflanke des Glärnischmassivs gelegen, bietet die Glärnischhütte einen Ausgangspunkt für Touren und Wanderungen auf das Vrenelisgärtli, den Ruchenglärnisch und andere Gipfeln.
Bild: Glärnischhütte
Martinsmadhütte, Elm GL: Die Hütte steht auf einem Felsvorsprung oberhalb der Tschingelalp auf 2002 Metern.
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