HautparasitenImmer mehr Bettwanzen und Krätzmilben – das können Sie dagegen tun
tsha
14.5.2019
Unappetitlich, aber wichtig: Das können Sie gegen Bettwanzen, Läuse und Krätzmilben tun.
In der Schweiz werden immer mehr Fälle von Bettwanzenbefall gemeldet. Das Zürcher Amt für Schädlingsbekämpfung erhalte heute jährlich rund 150 Anfragen zu dem unangenehmen Thema, mehr als zehmal so viele wie zur Jahrtausendwende. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Gefährlich sind die Tiere nicht, ihre Stiche aber sind durchaus schmerzhaft und führen zu mehrere Tage andauerndem Juckreiz.
Viele der Bettwanzen werden von Urlaubsreisen in die eigenen vier Wände gebracht, etwa aus Hotels oder Flugzeugen. Unbemerkt reisen die Schädlinge im Gepäck mit und breiten sich dann zu Hause aus – meist in Schlafräumen, gut versteckt in Ritzen und hinter Abdeckungen. Auch durch Umzüge oder den Kauf von gebrauchten Möbeln können Bettwanzen eingeschleppt werden.
«Die Bekämpfung von Bettwanzen gehört in fachkundige Hände», sagt Gabi Müller, Biologin und Leiterin Schädlingsprävention und -beratung der Stadt Zürich, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Symptome der Wanzenbisse werden etwa mit kortisonhaltigen Medikamenten behandelt.
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Krätzmilben auf dem Vormarsch
Nicht nur Bettwanzen haben in den letzten Jahren zu vermehrten Problem geführt, auch Krätzmilben fühlen sich in der Schweiz offenbar wieder wohler. Die Parasiten leben in oder auf der menschlichen Haut und lösen, zusammen mit ihren Exkrementen, Ausschläge und Exzeme aus. Die Anzahl der Patienten mit Befall der Krätzmilbe habe «massiv zugenommen», sagt Hautarzt Marc Baumgartner aus Herzogenbuchsee BE. Auch hier helfen Kortison und spezielle Hautcremes.
Wie viele Fälle von Läusebefall es in der Schweiz gibt, ist nicht bekannt. Vor allem in der Ferienzeit würden aber vermehrt Fälle auftreten. Laut Christina Ruob, Spezialistin für Kopfläuse und Apothekerin in Zürich, hängt dies mit Reisen in Gebiete zusammen, in denen Kopfläuse verbreitet sind. Läusebefall kann zu starkem Juckreiz führen. Die Parasiten werdeb mit speziellen Antikopflausmittel effektiv bekämpft. Wichtig dabei ist, dass sich sämtliche Familienmitglieder behandeln lassen.
Laut Hautarzt Marc Baumgartner nehmen Hautparasiten in der Schweiz nicht nur zu, weil die Menschen immer mehr reisen. Auch Migration sei eine Ursache. Vor allem Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrikan und Syrien seien Träger der Parasiten.
Der aus Nordamerika nach Europa gebrachte Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) ähnelt dem europäischen Edelkrebs, ist aber grösser und aggressiver. Er ist inzwischen in den meisten grossen Schweizer Gewässern zu finden. Weitere schädliche invasive Arten auf den folgenden Seiten dieser Bildstrecke.
Bild: Keystone
Im Tessin wurden erstmals Japankäfer (Popillia japonica) in freier Natur nachgewiesen. Das ursprünglich ausschliesslich in Japan beheimatete Insekt wurde 2017 erstmals im Tessin beobachtet. Der Käfer und seine Larven sind vor allem ein Problem für Trauben-, Mais- und Steinobstkulturen.
Bild: Keystone
Die aus Asien eingeschleppte Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys), umgangssprachlich auch Stinkwanze genannt, hat sich explosionsartig in der Schweiz ausgebreitet. Das Insekt saugt an Früchten wie Pfirsich, Apfel, Birnen und anderen. Die Früchte werden unansehnlich aber auch anfällig für andere Schädlinge. Ernteschäden aufgrund der Wanze können bis zu 50 Prozent betragen.
Bild: Getty Images
Der vor allem im Mittelmeerraum und Südeuropa beheimatete Prozessionsspinner macht sich inzwischen ebenfalls im Tessin auf Wanderschaft. Die Raupen des Falters gefährden Mensch und Tier, indem sie schwere Allergien auslösen können.
Bild: Falko Seyffarth/CC-BY-SA 3.0
Der Hammerhaiwurm (Bipalium kewense) stammt aus Asien, schaffte den Sprung aber mit dem Transport von Pflanzen bis in das Tessin. Es handelt sich um eine aggressive Spezies: Der Wurm rollt seine Beute auf, vergiftet sie und löst sie durch Sekrete aus seinem Verdauungstrakt auf. Zu seinen Lieblingsspeisen gehört der Regenwurm – und so bedroht er auch das von diesem abhängige Ökosystem.
Bild: SRF
Die Tigermücke (Ades albopictus) gelangte laut der Tessiner «Arbeitsgruppe Mücke» im Sommer 2003 erstmals in die Schweiz, vermutlich mit Gütern aus Südeuropa. Die Stiche des Insekts sind sehr schmerzhaft und können Erreger wie beispielsweise den Zika-Virus, den Chikungunya-Virus und den Dengue-Virus auf den Menschen übertragen.
Bild: Keystone
Seit sie 2004 zum ersten Mal in Europa im Südwesten Frankreichs auftauchte, breitet sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) rasant aus. Inzwischen ist sie auch in der Schweiz im Kanton Jura angekommen und wird hier zur Gefahr für Bienen und heimische Hornissen.
Bild: Getty Images
Raupen des Buchsbaumzünslers (Diaphania perspectalis) in einem nahezu kahlgefressenen Waldstück bei Grenzach-Wyhlen am Hochrhein. Die Raupen des seit wenigen Jahren in Deutschland beobachteten Falters haben einen rund 150 Hektar grossen Buchswald bis auf die Rinde aufgefressen. Natürliche Feinde hat der eigentlich in mediterranen Zonen beheimatete Buchsbaumzünsler nicht zu fürchten. Vögel verschmähen die Raupen, möglicherweise weil Buchsbäume toxisch sind.
Bild: Keystone
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) treibt inzwischen auch in der Schweiz sein Unwesen und könnte für Millionenschäden in der Forstwirtschaft und im Tourismus sorgen, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird.
Bild: Jean-Christophe Bott/Keystone
Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis), eine ursprünglich nordamerikanische Nagetier-Art aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae) wurde an mehreren Stellen in Europa eingebürgert. Hier verdängt der Allesfresser das kleinere einheimische Europäische Eichhörnchen.
Bild: Keystone/Rick Osentoski
Die Zuiderzeekrabbe (Rhithropanopeus harrisii) stammt ursprünglich von der nordamerikanischen Atlantikküste und verbreitete sich mit dem Schiffsverkehr: 1874 wurde sie in den Niederlanden gesichtet, in den 1930er-Jahren dann in der Ostsee, 2011 schliesslich in der Bucht von Pärnu. Die Krabbe vermehrt sich stark, weil sie kaum natürliche Feinde hat, und wird mit der Dezimierung heimischer Arten in Verbindung gebracht.
Bild: dpa
Die Aga-Kröte (Rhinella marina) gehört zu den grössten Froschlurchen der Welt. Sie wurde ursprünglich als Schädlingsbekämpfer gezielt nach Jamaika und Barbados, später auch nach Australien importiert. Dort breitet sie sich nach wie vor rasant aus. Durch giftiges Drüsensekret ist die Riesenkröte für die meisten potenziellen Fressfeinde unattraktiv.
Bild: AP Photo/Frogwatch, HO
Die bis zu 30 Zentimeter langen Afrikanischen Riesenschnecken vertilgen nicht nur 500 verschiedene Pflanzenarten, sondern fressen auch den Putz von Wänden, um ihren Kalkbedarf zu decken. Auf Kuba ist die eigentlich aus Ostafrika stammende Schnecke schleichend auf dem Vormarsch und wird zunehmend zum Problem für die Landwirtschaft.
Bild: AP Photo/Scott Burton
Aus ökologischer Sicht sind Katzen alles andere als harmlose Haustiere. Nach Hochrechnungen töten allein in den USA jedes Jahr verwilderte Hauskatzen etwa eine Milliarde Vögel.
Bild: Alessandro Della Bella/Keystone
Stete Begleiter des Menschen und der Klassiker unter den Neozoen: Ratten. Sie verbreiteten als Zwischenwirt die Pest und gelangten auf Schiffen bis in die letzten Winkel unseres Planeten und selbst auf die abgelegensten Inseln. Das Aussterben von mehreren hundert Spezies könnte nach wissenschaftlichen Schätzungen auf ihr Konto gehen.
Bild: AP Photo/Rafael Garcia Jr. via APTN
Die Europäischen Stare wurden nach Nordamerika eingeschleppt, wo sie einheimische Vögel wie den Specht verdrängen und Obstbauern und Winzern auf die Nerven gehen.
Bild: FotoWare fotostation/Sigi Tischler
Einige Ameisenarten wie die Feuerameise, die Argentinische oder die Gelbe Spinnerameise gelten vielerorts als ausgemachte Plagen. Sie können riesige Superkolonien bilden, die verheerende Schäden anrichten.
Bild: Christian Bernasconi/Keystone/Photopress/SNF
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