Wegen der Corona-Krise ist an Ferien im Ausland nicht zu denken. Doch per Livestream kann man bequem vom Sofa aus auf Safari gehen. Den Anbietern in Kenia und Südafrika geht es dabei um mehr als nur Unterhaltung.
Ein Löwe sitzt neben einem Busch, guckt sich um und legt sich dann für ein Schläfchen ins Gras. Die Geräuschkulisse zeugt von der kenianischen Savanne: Zikaden zirpen, Vögel singen. Hin und wieder erklärt eine männliche Stimme etwas zu den majestätischen Vierbeinern. Das Bild ist etwas verpixelt. Kommentare von Zuschauern erscheinen auf dem Bildschirm. Eine Nutzerin scheint sich mit dem schlummernden Löwen identifizieren zu können: «Quarantänen-Stimmung», schreibt sie.
Live auf Instagram beobachten Zuschauer eine Safari im Wildreservat Ol Pejeta in Kenia. Wie auf einer echten Pirschfahrt – auch Game Drive genannt – fährt Safari-Guide Samuel Mbogo mit einem Kollegen durch das 360 Quadratkilometer grosse Reservat und klärt seine aufmerksamen Zuschauer über die Tiere und die Natur auf. Nur, dass seine Zuschauer nicht hinten im Fahrzeug sitzen, sondern zu Hause auf ihren Sofas.
Mit seinem Smartphone überträgt er per Videostream live, was er sieht, und beantwortet die Fragen der Nutzer. «Diese virtuellen Game Drives machen sogar mehr Spass als die echten, denn die Menschen sind richtig interessiert und involviert», sagt Mbogo.
Die Nashörner Najin und Fatu, die zwei letzten Nördlichen Breitmaulnashörner der Welt, werden im Wildreservat Ol Pejeta rund um die Uhr von Rangern bewacht. Im Hintergrund ist der Mount Kenia zu erkennen.
Samuel Mbogo, Safari-Guide und Mitarbeiter des Reservats Ol Pejeta, klärt die Zuschauer über Tiere und Natur auf.
Live auf Instagram können Zuschauer eine Safari im Wildreservat Ol Pejeta in Kenia verfolgen.
Statt im Safari-Jeep sitzen die Zuschauer auf dem heimischen Sofa.
Zweimal täglich streamt andBeyond über Instagram, Facebook und YouTube aus vier verschiedenen Wildreservaten in Südafrika live.
Aus aller Welt werden die Safari-Erlebnisse während des Livestreams kommentiert.
Virtuelle Safaris in Zeiten von Corona
Die Nashörner Najin und Fatu, die zwei letzten Nördlichen Breitmaulnashörner der Welt, werden im Wildreservat Ol Pejeta rund um die Uhr von Rangern bewacht. Im Hintergrund ist der Mount Kenia zu erkennen.
Samuel Mbogo, Safari-Guide und Mitarbeiter des Reservats Ol Pejeta, klärt die Zuschauer über Tiere und Natur auf.
Live auf Instagram können Zuschauer eine Safari im Wildreservat Ol Pejeta in Kenia verfolgen.
Statt im Safari-Jeep sitzen die Zuschauer auf dem heimischen Sofa.
Zweimal täglich streamt andBeyond über Instagram, Facebook und YouTube aus vier verschiedenen Wildreservaten in Südafrika live.
Aus aller Welt werden die Safari-Erlebnisse während des Livestreams kommentiert.
Jähes Ende des Tourismus
Die Coronavirus-Krise hat Reisen weltweit ein abruptes Ende gesetzt. Fast schlagartig wurden Flüge gestrichen und Hotel-Buchungen storniert. So ist der Tourismus in Ländern wie Kenia und Südafrika eingebrochen, bevor die ersten Fälle des Erregers Sars-CoV-2 dort überhaupt bestätigt wurden.
Südafrika hat wegen einer landesweiten Ausgangssperre sogar alle Parks dichtgemacht. Für die Länder ist das verheerend: Die jährlich mehr als zwei Millionen internationalen Touristen in Kenia machen laut Minister Najib Balala zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Und für die enttäuschten Touristen bedeutet das: zu Hause bleiben.
«Wir haben uns überlegt, wie können wir Afrika zu unseren Gästen bringen, die nicht hierherkommen können?», sagt Nicole Robinson, die Marketing-Chefin von andBeyond. Die Hotelgruppe hat wegen der Corona-Krise auch Online-Safaris gestartet.
Zweimal täglich streamen sie über Instagram, Facebook und YouTube aus vier verschiedenen Wildreservaten in Südafrika live: Elefanten, die im Sand buddeln; Antilopen, die eine Strasse entlang schlendern. Einige der Safaris werden hochprofessionell von einer Crew von WildEarth übertragen. Das Unternehmen bietet seit Jahren Livestreams aus der Natur an.
Zuschauer scheinen über das Angebot begeistert zu sein. «Vielen Dank, dass ihr mein Social Distancing zu Hause jeden Morgen in Toronto, Kanada, viel besser macht», schreibt eine Zuschauerin, die einem Nashorn zuschaut. «Tolles Erlebnis!», schreibt ein Facebook-Nutzer, während im Hintergrund live ein Leopard gähnt.
Natur-Begeisterte schalten aus Kuwait, Tansania, Amsterdam, Mexiko, Sudan und Kanada ein – viele davon hatten sicher noch nie die Möglichkeit, für Safari-Ferien nach Afrika zu reisen. Ein Zuschauer in Australien meint, dass es sich auf jeden Fall lohne, wegen des Livestreams «bis nach Mitternacht wach zu bleiben».
PR und Tierschutz
Für die Anbieter geht es sicherlich zum einen um gute PR. So können sie etliche Menschen erreichen, die zuvor noch nie auf Safari waren, und ihnen derartige Ferien – wenn irgendwann die Corona-Krise vorbei ist – schmackhaft machen. Neue Besucher jetzt schon an Land zu ziehen, ist wichtig. Denn andBeyond erwartet wegen der Erkrankung Covid-19 bis Juli 2021 gar keinen oder nur sehr geringen Umsatz, wie Robinson sagt.
Doch es geht auch um den Tierschutz. «Mehr als 70 Prozent unserer Einnahmen kommen aus dem Tourismus», erklärt Mbogo, der seit rund zehn Jahren für Ol Pejeta arbeitet. «Doch ohne Geld können wir unsere Wildtiere nicht schützen.» Die Einnahmen müssen reichen unter anderem für die rund 700 Mitarbeiter, den Erhalt des etwa 120 Kilometer langen Zauns des Reservats und die Ranger. Und diese schützen neben all den wilden Tieren zwei besonders wichtige Individuen: Najin und Fatu, die letzten zwei Nördlichen Breitmaulnashörner der Welt. Vielleicht führen die Online-Safaris zu der einen oder anderen Spende – oder werfen zumindest ein Licht auf die Tiere.
Zunahme der Wilderei befürchtet
Denn die Angst ist gross, dass die Corona-Krise gefährliche Konsequenzen für den Tier- und Naturschutz haben wird. «Das Risiko besteht definitiv, dass die Wilderei steigen wird», sagt Katharina Trump von der Organisation WWF.
Sollten Schutzgebiete weniger Geld haben, könnten sie demnach womöglich nicht die gleichen Patrouillen gewährleisten wie sonst. Und die durch die Corona-Krise ausgelöste wirtschaftliche Not könne dazu führen, dass mehr Menschen in Schutzgebiete eindringen und wildern.
Leben und Sterben am Wasserloch
Leben und Sterben am Wasserloch
Im flandrischen Bokrijk hat sich eine Katze in eine mehr als missliche Lage gebracht: Mit dem Kopf in einer Chipstüte steckend, geriet sie auf das brüchige Eis eines zugefrorenen Sees.
Passanten erspähten das Tier in Not und organisierten Hilfe.
Die Rettungsaktion verlief erfolgreich, auf dem Katzenleben-Konto der Büsi mussten allerdings Abstriche gemacht werden. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Bullenhaie, wie diese beiden Exemplare vor der Küste von Florida, gelten als aggressiv und unberechenbar.
Warum die Art so einen schlechten Ruf hat, muss einer der mächtigen Raubfische am eigenen Leib erfahren: Er wird vom Artgenossen ganz direkt ins Gesicht gebissen.
Sichtlich gezeichnet – und man möchte fast meinen, auch mit Entsetzen im Gesicht – ergreift der gebissene Bullenhai die Flucht. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Ein majestätischer Raubadler, auch Savannenadler genannt, hat im südlichen Afrika endlich ein freies Plätzchen für ein kühles Bad im Wasserloch gefunden.
Allerdings schläft die Konkurrenz nicht: Kaum im kühlen Nass angelangt, wird der Raubvogel prompt von einem grösseren Sekretär attackiert.
Und es kommt noch dicker: Auch ein Gnu fühlt sich durch die Anwesenheit des Vogels provoziert.
Die Kuhantilope geht sofort zum Angriff über und versucht, den Adler zunächst auf die Hörner zu nehmen …
... und dann niederzutrampeln.
Nach Angaben des Fotografen hat der Adler die Attacke überlebt, allerdings sei er durch Tritte des Gnus etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Vogel sei später mit geknicktem Stolz und humpelnd ans Wasserloch zurückgekehrt.
Ein hungriger Schwarzhalsreiher hat in einem Naturreservat in Südafrika einen schmackhaften Happen in einer Wiese erwischt.
Die Wasserschlange ist jedoch nicht gewillt, kampflos beizugeben.
Kunstvoll knotet sich die Schlange um den Schnabel des Vogels – allerdings kann sie auch so nicht verhindern, dass sie zuletzt doch im Magen des Angreifers landet.
Am Cuando-Fluss in Botswana bahnt sich ein Revierkampf zwischen ausgewachsenen Flusspferd-Bullen an.
Die teils mehrere Tonnen schweren Tiere versuchen es dabei zunächst mit Imponiergehabe.
Doch der Konflikt kann rasch eskalieren. Dann werden die mächtigen Kiefer zu gefährlichen Waffen.
Mit den Eck- Und Schneidezähnen im rund 50 Zentimeter breiten Maul wird dann erbarmungslos auf den Gegner eingebissen. Die Hippos gelten nicht umsonst auch als das für den Menschen gefährlichste Tier auf dem afrikanischen Kontinent. Jährlich sollen der Art 100 Personen zum Opfer fallen.
Im nördlichen Minnesota, kurz vor der Grenze zu Kanada, sind dem Fotografen Jim Zuckerman ein Kojoten-Weibchen mit ihren zwei Jungen vor die Kamera gelaufen.
Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen könnte, will die kleine Steppenwolf-Familie kein Wellness-Programm absolvieren.
Die heutige Lektion ist bedeutend wichtiger: Es geht um Kojoten-Kommunikation. Mit ihrem charakteristischen Heulen stecken die Hundeartigen unter anderem auch ihr Revier ab.
Lektion ist gelernt und mit ein bisschen Übung kann er es sicher bald so gut wie ein Grosser.
Grösse schützt nicht notwendigerweise vor einem heimtückischen Angriff – diese Erfahrung macht ein Afrikanischer Ochsenfrosch im südafrikanischen Pilanesberg-Nationalpark.
Bei der Begegnung mit einer Boomslang wehrt sich der bis zu 1,4 Kilogramm schwere Froschlurch nach allen Kräften.
Doch gegen das Gift der Schlange aus der Art der Nattern hat der Ochsenfrosch keine Chance: Nach rund zwei Minuten ist er so weit paralysiert, dass die Schlange ihn von der Strasse ziehen und anschliessend verschlingen kann.
Im Naturreservat Marazion Marsh in Cornwall, Grossbritannien, gerät ein Hermelin ausser Rand und Band.
Zunächst schiesst der Marder auf Krähen los.
Dann sucht er sich neue Beute.
Zwischendurch gibt es eine akrobatische Einlage.
Laut dem Fotograf Bob Sharples machte das Hermelin zuletzt noch einen Fang: Er schnappte sich einen Hasen, den er sogleich in einem Erdloch vor anderen Räubern in Sicherheit brachte.
Im Walter Sisulu National Botanical Garden bei Krugersdorp in Südafrika bahnt sich ein erbarmungsloses Duell an.
Zwei Agamen sind sich alles andere als grün.
Innerhalb von Sekunden eskaliert der Streit zwischen den Schuppenechsen
Die Agamen zeigen, dass es mit einfachen Bissen nicht getan ist und liefern sich einen filmreifen Fight.
Dieser Streit endet in bester Bruce-Lee-Manier. Allerdings ist ob der Ähnlichkeit der zwei Exemplare leider schwer auszumachen, wer hier eigentlich wen auf den Rücken gelegt hat. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Zurück zur Startseite