Experten empfehlenStau auf der Autobahn: Was Autofahrer wissen sollten
dpa/tsha
25.7.2019
Im Stau zu stehen nervt. Viele Autofahrer nutzen daher lieber die nächste Abfahrt, um auf der Nebenstrecke zu fahren. Doch dort geht es nicht immer schneller voran. Was raten Experten?
Während den Sommermonaten reisen viele Familien mit dem Auto in die Ferien. An vielen Knotenpunkten auf dem europäischen Strassennetz kommt es deshalb vermehrt zu kilometerlangen Staus. Immer wieder trifft es die Reisenden auch vor dem Schweizer Nadelöhr, dem Gotthard. Was soll man tun, wenn man die Staumeldung im Radio hört. Der Auto Club Europa (ACE) hat einige Tipps zusammengetragen:
Lohnt es sich, auf Nebenstrasse zu wechseln?
Nicht in jedem Fall, wie der ACE berichtet. Oft lohnt es sich erst bei einer Vollsperrungen oder bei Staus von über zehn Kilometer Länge, abzufahren. Das ist das Resultat einer Untersuchung. Die hat gezeigt, dass Autofahrer, die auf der Autobahn verbleiben, meist genauso schnell vorankommen wie jene, die alle Umfahrungshinweis aus dem Navi befolgen. Der Grund: Viele Navis zeigen zwar Staumeldungen in Echtzeit an. Wenn aber alle Verkehrsteilnehmer auf die gleichen Informationen zurückgreifen, droht auch auf der Umleitung Staugefahr.
Ist es überhaupt erlaubt, auf Nebenstrassen auszuweichen?
Nicht unbedingt. So sperrte Österreich vor wenigen Wochen einige Strassen, die von staugeplagten Autobahnnutzern als Schleichwege missbraucht worden waren. Betroffen sind Routen zwischen Innsbruck und dem Brenner rund um die Autobahnen A12 und A13. Auch bei Kufstein sowie Reutte in Tirol gelten temporäre Fahrverbote.
Wie kann ich selbst Staus auf der Autobahn verhindern?
Mit gleichmässiger und vorausschauender Fahrweise kann man am Steuer selbst dazu beitragen, keine Staus entstehen zu lassen. Für ein gleichmässiges Fliessen des Verkehrs ist ein schnelles Vorfahren, plötzliches Bremsen und ständiges Wechseln zwischen den Fahrstreifen Gift. Zudem appelliert der ACE an das Rechtsfahrgebot - die äußere linke Spur dient nur dem Überholen. Unnötiges Linksfahren halbiere die Kapazität der Autobahn und könne zur Staubildung beitragen.
Hole ich mit Rasen die verlorene Zeit auf?
Löst sich ein Stau gerade auf, heisst es zügig Tempo machen. Aber: Rasen hilft nicht. Denn starke Brems- und Beschleunigungsmanöver können wiederum neue Stockungen verursachen, sogenannte «Phantomstaus», weil sie vermeintlich aus dem Nichts entstehen. Und auch träge Fahrzeuge wie etwa Wohnanhänger-Gespanne wechseln besser nicht direkt nach einem Stau auf die linke Spur.
Wann müssen Autofahrer eine Rettungsgasse bilden?
Sobald der Verkehr auf mehrspurigen Strassen stockt, müssen alle Fahrzeuge eine Gasse für Rettungskräfte bilden. Zwischen dem linken und allen übrigen Fahrstreifen müssen die Fahrer den Weg freimachen, erklärt Polizei und Verkehrsclubs. Durch die Gasse sollten auch grosse Rettungsfahrzeuge passen. Macht der Nachbar keinen Platz, kann man zur Not hupen, mit nicht beleidigenden Handzeichen Hinweise geben oder durchs Seitenfenster den Kontakt suchen. Zum Vordermann ausreichen Platz zum Rangieren lassen.In der Regel darf die Standspur nicht genutzt werden, nur im Notfall oder wenn die Polizei dazu auffordert. Und nur Polizei- und Hilfsfahrzeuge wie etwa Feuerwehrautos, Kranken- und Abschleppwagen dürfen die Gasse nutzen. So gibt es auch für Motorradfahrer keine Ausnahme.
In Beijing, der boomenden Hauptstadt Chinas, wurden einschneidende Massnahmen ergriffen, um den Anstieg des Autoverkehrs zu bremsen: PKW werden nur noch in begrenzter Anzahl zugelassen, und zwar im Losverfahren.
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In Kopenhagen steigt man auch bei Eis und Schnee aufs Velo. Die dänische Hauptstadt will den jetzt schon hohen Anteil vom Veloverkehr von 36% bis 2025 auf 50% ausbauen.
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Als Ergebnis einer Volksabstimmung dürfen gemeldete Einwohner der estnischen Hauptstadt Tallinn kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
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In südamerikanischen Städten mit der entsprechenden Topographie wie z.B. La Paz kommen zunehmend wieder Seilbahnen zum Einsatz. Sie gewähren auch den Einwohnern von Armenvierteln einen besseren und vor allem auch sichereren Zugang zu Arbeitsplätzen in der Innenstadt.
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Jahrzehntelang war der Fluss Cheonggyecheon in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul von einer Trasse überbaut. 2003 liess der damalige Bürgermeister das Gewässer wieder freilegen und als Park gestalten. Das Viertel erfuhr durch den Rückbau einer Strasse einen Aufschwung.
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In der E-Auto-Metropole Oslo wurde das Ziel ausgegeben, die Innenstadt bis 2024 komplett frei von fossilen Kraftstoffen zu bekommen. Das würde ein Verbot sowohl von Dieseln als auch Benzinern bedeuten. Schon jetzt sind rund 40 Prozent der neugekauften Autos in der Hauptstadt Norwegens Elektroautos.
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Auch in den autofixierten USA setzt mancherorts und langsam ein Umdenken ein. In Boston wurde seit der Jahrtausendwende eine Tramlinie um vier neue Stationen erweitert. Das betroffene Stadtviertel gelangte dadurch zu neuer Blüte.
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Sogar in Moskau, das für exzessiven und rücksichtslosen Autoverkehr bekannt ist, wird vermehrt auf Velos gesetzt.
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In London gilt die «Congestion-Charge» (Stau-Gebühr) unter der Woche von 07.00 bis 18.00 Uhr für alle Fahrzeuge. Überwacht wird die Maut mittels automatischer Nummernschilderkennung per Videokameras. Eine ähnliche Maut fällt für die Themse-Überquerung in Dartford östlich von London an. Wird die Gebühr nicht rechtzeitig entrichtet, drohen saftige Mahngebühren - auch für Fahrzeughalter aus dem europäischen Ausland.
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In der im Bau befindlichen chinesischen Retortenstadt «Chengdu Tianfu District Great City» soll die Nutzung privater Kraftfahrzeuge weitgehend überflüssig sein. Im gesamten Ort, in dem einmal 80'000 Menschen wohnen sollen, ist jeder Punkt in 15 Minuten zu Fuss erreichbar.
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Auch die Ölnationen des Nahen Ostens kommen langsam auf den Geschmack der öffentlichen Verkehrsmittel. In Doha, der Hauptstadt Katars, soll ab 2020 eine U-Bahn fahren, ein Tramnetz soll folgen.
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In der 3,8-Millionen-Metropole Athen gilt seit Jahrzehnten ein «rotierendes» Fahrverbot: An geraden Tagen dürfen im Stadtzentrum nur Pkw mit einem geraden und an ungeraden Tagen Pkw mit ungeradem Kennzeichen fahren. Ausgenommen davon sind Taxis und Lieferwagen.
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In Barcelona sollen ab 2020 ältere Pkw - nach Schätzung der Stadt sind das knapp 120'000 oder 17 Prozent aller Autos - völlig aus dem zentralen Stadtbereich verbannt werden.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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