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Vielfältiger Oman Im Reich der Kamele, Wadis und 1001 einer Nacht
Vanessa Büchel
1.12.2024
Der Oman – ein Märchen aus 1001 Nacht. Es warten bunte Souks, endlose Weiten, beeindruckende Hochgebirge und grüne Wadis. Ein vielfältiges Reich, das ins Staunen versetzt und in dem Kamele die Strassen blockieren.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Oman beeindruckt mit seiner kontrastreichen Landschaft – von grünen Wadis mit wilden Kamelen bis hin zu spektakulären Canyons, weissen Traumstränden und Stadtleben in Maskat.
- Während der Regenzeit von Juni bis September verwandelt sich der Süden bei Salalah in eine grüne Oase, die Tourist*innen anzieht.
- Der Oman bietet sichere Möglichkeiten für individuelle Reisen mit Mietwagen, wobei ein 4x4-Fahrzeug für Off-Road-Strecken und abgelegene Ziele empfohlen wird.
- Kulinarisch kommen Fans der arabischen Küche im Oman voll auf ihre Kosten.
Mit einem leichten Anflug von Enttäuschung lasse ich den Blick über die vier kleinen Wasserfälle schweifen, die in einem leuchtenden türkisfarbenen See münden. Auf den Bildern, die ich vorher gegoogelt habe, sind es tosende Bäche und in die Tiefe stürzende Wassermassen, hier plätschert ein bisschen Wasser sachte vor sich hin. Aber klar, die Regenzeit ist vorbei.
Im Hintergrund höre ich die Kamele grummeln. Die Herde ist nicht weit weg, wir haben sie von der Strasse aus gesehen.
Kamele hat es hier zur Genüge. In Gruppen ziehen sie durch die trockene Landschaft, zu der sie farblich gut dazu passen. Als Karawane schlendern sie gemütlich kauend über die Strassen hier im Süden von Oman, halten den Verkehr an. Stören tun sich sie die Omani daran aber nicht, es scheint einfach irgendwie zum Alltag dazuzugehören.
Oman Infos
- Hauptstadt: Maskat
- Einwohner: 4,6 Millionen (2023)
- Fläche: 309'501 Quadratkilometer
- Amtssprache: Arabisch
- Währung: Rial Omani; 1 Rial entspricht aktuell 2,3 Franken.
- Beste Reisezeit: Von Oktober bis März ist es im Oman angenehm warm, aber nicht zu heiss. Während dieser Zeit lohnt sich eine Reise für alle, die der kalten Jahreszeit in der Schweiz entkommen wollen. Zwischen Mai und September kann es mit Temperaturen bis über 35 Grad – vor allem in den Wüstengebieten – sehr heiss werden.
Im Wadi Darbat im Hinterland der Stadt Salalah erblicke ich beim Vorbeifahren immer wieder Kamele, die ihre dünnen Hälse den dürren Bäumen entgegenstrecken. Die Tiere wollen an die letzten saftig grünen Blätter. Denn von denen sind nicht mehr viel übrig. Der Kareefh – wie die Regenzeit hier genannt wird – ist vorbei.
Wenn alle Menschen nach Salalah pilgern
Dabei ist es ein regelrechtes Wunder, wenn der Monsun Wasser in das arabische Land bringt. Unser Guide Abdullah, der in Florida studiert hat und dort Abby genannt wurde, berichtet, wie dann Abertausende Menschen aus allen umliegenden Ländern in den Süden Omans stürmen. Alle wollen sie miterleben, wie die sonst trockene Gegend zum Leben erwacht und zu einer grünen Oase wird.
Die Hotels sind zu dieser Zeit – zwischen Mitte Juni und Ende August bis Mitte September – voll ausgelastet. Die Einheimischen vermieten ihre Häuser, um einen Zustupf zu verdienen.
Der Oman ist gespickt mit zahlreichen Wadis. Das sind Flussbette in der Wüste, die nach heftigen Regenfällen Wasser führen. Ein Besuch in einem solchen ist ein Must auf jeder Reise durch das Sultanat. Das Wadi Darbat im Dhofar-Gebirge ist nur eines von zahlreichen Ausflugszielen.
Während der Regenzeit ist auch das Al Baleed Resort in Salalah von der Anantara-Gruppe gut gebucht. Eine Reise dorthin lohnt sich aber das ganze Jahr über. «Dieser Ort wurde 2017 eröffnet und gleicht einer typischen omanischen Festung», klärt Andrea Orrú, General Manager des Hotels, auf. Die Anlage mit mehr Villen und Suiten als Zimmern fügt sich ganz natürlich in die Umgebung ein.
Beim Schwumm im Infinitypool lasse ich den Blick über das tosende Meer wandern. Dort türmen sich die Wellen in die Höhe – die tiefrote Fahne flattert im Wind. Ob es hier immer so gefährlich zum Baden ist? «Nein, das ist eher selten», erklärt ein Mitarbeiter beim Abendessen im mediterranen Restaurant Al Mina.
Die Restaurants können auch von den Nichthotelgästen besucht werden. Im Mekong-Lokal auf dem Areal schlemmen Hungrige asiatische Spezialitäten und im Sakalan gibt's ein internationales Speiseangebot mit Fokus auf lokalen Leckereien.
Wo Prinzessin Diana einst über die Schönheit Omans staunte
Die lokalen Leckereien sind für alle ein Traum, die Hummus, Baba Ganoush, gefüllte Weinblätter oder frische Datteln lieben. Im Sultanat kommen Fans der arabischen Küchen voll und ganz auf ihre Kosten. Die Speisen sind intensiv, gut gewürzt, authentisch – und eine wahre Geschmacksexplosion.
Auf den Geschmack kommen wir auch im anderen Anantara-Hotel in den Bergen, etwa zwei Stunden Autofahrt von der Hauptstadt Maskat entfernt. Doch das grosse Highlight des Anantara Al Jabal Al Akhdar Resorts ist nicht dessen Restaurantangebot, sondern vielmehr die Lage. Es erstreckt sich auf dem Saiq-Plateau inmitten eines beeindruckenden Canyons.
Wo Prinzessin Diana (1961–1997) einst ihren Blick über die faszinierende Aussicht schweifen liess, steht heute eine Aussichtsplattform. Von dort aus lässt sich über den spektakulären Sonnenuntergang staunen, der hier noch ein kleine bisschen intensiver als sonst wo im Land ist.
Sobald die Sonne dann weg ist, wird es hier oben auf 2000 Metern jedoch ganz schön frisch. Während unseres Aufenthalts Ende Oktober fallen die Temperaturen nachts schon mal auf zehn Grad.
So vielfältig ist der Oman
Alleine die Anfahrt zum Al Jabal Al Akhdar Resort ist ein unvergessliches Erlebnis: Vorbei an kahlen Felsen und hohen Bergen – die trockene und für manch einer wohl fade Landschaft versetzt mich immer wieder ins Staunen.
Auch auf der Rückfahrt nach Maskat kann ich nicht genug bekommen, halte den Blick fest aus dem Fenster des Jeeps gerichtet. Hoch und runter darf nur, wer ein 4x4-Auto fährt.
Langsam geht die Landschaft ins Städtische über, der Wechsel passiert ganz natürlich. Maskat – die Hauptstadt Omans – erscheint in diesem reinen, simplen, strahlend weissen Look. Alles scheint in seiner Ordnung; alles dort, wo es hingehört. Die Stadt mit gut 650'000 Einwohner*innen hört sich zwar nicht so gross an, überrascht aber durchaus durch ihre Ausdehnung.
Weil es im Oman nicht erlaubt ist, in die Höhe zu bauen, ist alles irgendwie flacher und weiter. Die vorwiegend weiss oder in Beigetönen gehaltenen Gebäude zieren die Altstadt, aber bilden auch den neuen Teil von Maskat. Überall dazwischen blitzen Minarette auf – der Gebetsruf hallt regelmässig durch die Gassen.
Im Trubel des Mutrah Souk lasse ich mich treiben, bekommen hier und da Rosenöl auf die Handgelenke getupft oder Weihrauch angeboten. Alles duftet gut.
Zurück auf der Strasse schlendern wir die Seepromenade Mutrah Corniche entlang und lausche den Erzählungen von Marwan Al Zadjali. Der Director of Marketing vom Anantara Al Jabal Akhdar ist in der Stadt gross geworden. «Maskat ist sehr vielfältig, jede Strasse hat so viele Geschichten zu erzählen. Hier findest du gutes Essen, kannst endlos shoppen, eindrückliche Moscheen besichtigen – oder gemütlich eine Shisha rauchen.»
Und genau das tun wir am Abend. Marwan bringt uns in das Restaurant Kalabash, wo hauptsächlich Einheimische den Rauch aus dem Schlauch ziehen. Die Luft ist erfüllt von Nebel, riecht nach einem Mix aus Blaubeere und Zitrone.
Als mein Gegenüber das Wasser in der Shisha zum Blubbern bringt, denke ich über den Oman nach. Was für eine Welt: Ein Reich mit Abertausend wilden Kamelen, eindrücklichen Canyons, grünen Wadis, trockenen Wüsten, pompösen Einkaufszentren, glanzvollen Moscheen, gesitteten Städten und vor allem ganz viel Freundlichkeit. Während ich an meinem Karak nippe – ein köstlicher Gewürztee –, sinniere ich, wie schön die Kontraste des Sultanats, das irgendwie nur halb besiedelt scheint, doch sind.
Und dann ist da noch dieses sanfte Licht. Irgendwie liegt auf allem dieser leichte Dunst, die Sonne lässt im Oman aber auf diese groteske Weise alles einen Tick schöner erstrahlen.
Die vielen leeren Landschaften, unberührte Natur, wildes Meer und dieses saftig grüne Hinterland haben es mir angetan. Doch hier würde ich ganz gern zurückkommen und noch tiefer eintauchen in 1001 Nacht.
Gut zu wissen
- Hinkommen: Ab Ende Februar 2025 fliegt Edelweiss saisonal zweimal pro Woche von Zürich über Maskat nach Salalah und von dort nonstop zurück. Buchbar unter flyedelweiss.com.
- Unterkommen: Die Anantara-Hotels im Oman sind beide ein Highlight für sich. Das in Salalah gelegene Al Baleed Resort lockt mit traumhaftem Strand, einzigartigem Infinitypool und hübschen Pool-Villas. Eine «One Bedroom Garden View Pool Villa» gibt es ab 597 Franken pro Nacht. Eine unglaubliche Aussicht wartete dagegen im Al Jabal Akhdar Resort auf Reisende. Dort genoss einst auch Prinzessin Diana die Aussicht auf den beeindruckenden Canyon. Zimmer mit spektakulärer Aussicht auf die Berge gibt es ab 431 Franken pro Nacht.
- Herumkommen: Der Oman ist sicher und wer will, kann das Land gut auf eigene Faust per Mietwagen erkunden. Doch das Land erstreckt sich auf einer ganz schönen Strecke von Nord nach Süd. Für die Strecke Maskat–Salalah brauchst du mehr als zehn Stunden. Aufgrund von viel Gebirge und Off-Road-Möglichkeiten empfiehlt sich ein 4x4-Fahrzeug. Ansonsten gibt es auch günstige Inlandflüge, um von der Hauptstadt in den Süden zu kommen. Das Angebot an Tagestouren ist gross. Im Süden bietet Abdullah unter dem Namen «Dhofari Nomad» massgeschneiderte Ausflüge an. Der aufgestellte Tourguide kennt seine Heimat und weiss überall eine spannende Geschichte zu erzählen. Taxis oder persönliche Fahrer haben ihren Preis, lohnen sich aber ebenfalls, da man so gleich mehr Einblicke in das Leben der Einheimischen kriegen kann.
- Unbedingt anschauen: Rund um das Al Jabal Akhdar Resort gibt es kleine Dörfer zu entdecken. Beim Hotel kann man eine kleine Wanderung durch Al Aqr, Al Ayn und Ash Shirayjah buchen. Auf sogenannten «Hanging Terraces» wird traditioneller Anbau betrieben. Hier oben in der Höhe gedeiht so einiges und die Aussicht beim Rundgang ist einfach überwältigend. Ausserdem sollte man keinesfalls einen Ausflug in eines der vielen Wadis missen. Das Wadi Darbat im Süden lohnt sich, aber auch sonst überall im Land verteilt finden Reisende eindrückliche Oasen in der sonst so kargen Gegend.
Dieser Beitrag entstand mit im Rahmen einer individuellen Pressereise, unterstützt durch Edelweiss und Anantara Hotels.
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